Liebesentzug

Hm, nein, das trifft's nicht ganz.

Im Moment stellen sich mir solche Fragen nur theoretisch. Mit meinem Mann spiele ich nicht, mit meinem Spielpartner schon (wir lernen uns grad kennen, solche Fragen haben sich uns noch nicht gestellt). Aber es ist für mich wichtig zu wissen wie "Liebesentzug" aussehen könnte - ein Verlassen des Raumes wäre lediglich Aufmerksamkeitsentzug, Ärger, Zorn, was auch immer begreife ich auch nicht als Liebesentzug. Wenn aber genau das als "legitimes Strafmittel" genannt wird will ich eben wissen was darunter verstanden wird - meinem Spielpartner gegenüber habe ich keine Befürchtungen, daß solche Unklarheiten auftreten, der ist genau so'n Wortfetischist wie ich. :mrgreen: Aber ich unterhalte mich eben mit vielen anderen D/Slern über solche Themen, ich würd sie gern verstehen, hier stoße ich an meine Grenzen.
 
hmmm, ich verstehs irgendwie nicht ganz, was du meinst oder worauf du hinauswillst; jeder mensch, der über ein bissl empathie verfügt, weiß wie er einen anderem menschen im herzen weh tun kann, das ist wohl einer der ersten dinge, die mensch so lernt

liebesentzug ist einfach kalt, abweisend und bewusst verletzend zum partner zu sein; ihm gehts dreckig und du schaust ihm in die augen und sagst "selber schuld", er will nähe und du sagst, "greif mich nicht an", partner weint und du sagst ihm "du ziehst mich runter mit deiner depressiven art, ich geh zum wirten", partner freut sich über neues gewand und du sagst ihm er schaut damit scheiße aus - stinknormale seelische grausamkeit, die die welt um nix besser macht; eignet sich meiner meinung nach nur sehr begrenzt zum herumspielen
 
och das gab es früher oft bei uns, ein falsches Wort, den Geschirrspüler nicht ausgeräumt, usw aber irgendwann Schaft man es und befreit sich aus den Fesseln.
Am besten ist es zu zeigen dass man nicht darauf angewiesen ist.
 
hm...ist finde ich mal wieder eine spannende Frage seit langem hier im EF...

Ich muss hierfür definieren, was Liebe ist, um zu wissen, was mir weggenommen werden kann...
emotionale Nähe, Respekt, Zärtlichkeit, für einander da sein, sich auf den anderen Verlassen zu können, Begierde, Leidenschaft, gemeinsam die Zeit verbringen, sich unterhalten, zusammen lachen, et cetera...
Insofern wäre Liebesentzug für mich, wenn der andere für mich nicht mehr greifbar ist...weder auf körperlicher, noch emotionaler Basis...wenn ich nicht mehr weiß, wo ich hin soll, da mein erster Rückzugsort immer er ist, wenn ich keinen Rückhalt mehr habe, keine Freundlichkeit mehr empfange, keine Zärtlichkeiten mehr geteilt werden usw...

Das ist dann ev. auch meine Antwort auf die D/S Frage...wenn kein Rückhalt mehr da ist.
Der Partner ist in jeder Beziehung Freund, Liebhaber, Vertrauensperson, Helfer, Zufluchtsort etc... wenn mir die Person, von der ich am ehesten weiß, dass sie für mich da ist, diese Sicherheit wegnimmt, dann ist das für mich Liebesentzug...und wenn das bewusst geschieht ist es das Ende von allem.
 
Das ist dann ev. auch meine Antwort auf die D/S Frage...wenn kein Rückhalt mehr da ist.

Jau, genau das wäre der Punkt, sehe ich auch so. :)

Auf den ganz normalen Beziehungsalltag übertragen (und der gilt für mich dann auch im weiteren Sinn für D/S-Konstrukte) heißt das, die Basis muß stabil sein, bietet den Rahmen, der dann weitere Aktionen überhaupt erst möglich macht.

Scheint aber nicht für alle so zu sein, gibt wohl genug Leute, die sich auch für D/S nicht auf eine Beziehungsebene einlassen wollen. Kann ich mir zwar nicht so recht vorstellen, aber ist wohl Neigungssache.
 
Wir sind damit glücklicherweise durch.
Fakt ist: Liebe ich einen Menschen, dann auch in Situationen in denen es mal nicht so gut läuft. Wegen eines Streites zum Beispiel. Also mir persönlich geht's halt so. Egal ob Kind oder Partner. Da ist ein Urvertrauen da und das pustet sich nicht einfach mal so weg.

Fakt ist: Mein Partner hat so etwas früher in unserer Beziehung öfter praktiziert. Er hat also auf Anfrage zu verstehen gegeben, dass er sich grad seiner Gefühle nicht im Klaren ist; nur weil es grad mal nicht gut lief. Das tut weh.
Ich denke mir, dass solche Menschen so etwas aus der Kindheit mitbringen. Solche Eltern gibt's ja, die sagen: Du bist böse, ich habe dich jetzt nicht lieb. Das tut weh, prägt aber sicher.

Wie erwähnt, gibt es solche Situationen nicht mehr in unserer Beziehung. Auf Dauer könnte ich damit auch nicht umgehen.
 
bewußter Liebesentzung (Ignorieren, Weggehen, alleine lassen, einfach wissen lassen das dir der andere egal wäre ...) kann aber durchaus positive Auswirkungen haben: Wenn dem Partner mal bewußt wird, dass es auch anders sein kann - also somit eine Steigerung der Wertschätzung der Beziehung. Das geht natürlich nur kurzfristig - den Zustand langfristig aufrechtzuerhalten ist Beziehungsvernichtung.
 
ich war oft mit emotionaler erpressung durch frauen konfrontiert. obwohl die mich kannten haben sie es trotzdem probiert, nach dem motto :mir passiert das ja eh nicht - ich bin ja sooo besonders.
dann hab ich sie rausgeworfen. konsequent. reisende soll man ja nicht aufhalten :aetsch:
 
Bei Leuten die "emotionale Erpressung" als ein Privileg der Frauen darstellen würde ich einmal in Frage stellen ob das nicht einfach ein bequemer Weg ist eigene soziale Inkompetenz auf andere abzuschieben.

Denn auch wenn Liebesentzug wohl fast immer eine Art 'emotionale Erpressung' sein kann ist anders herum was viele dann als 'emotionale Erpressung' bezeichnen mitnichten immer Liebesentzug, sondern vielmehr Audruck der eigenen Unfähigkeit mit dem Partner offen über Gefühle und Bedürfnisse zu reden und dann auch auf diesen eingehen zu können / wollen.
 
bewußter Liebesentzung (Ignorieren, Weggehen, alleine lassen, einfach wissen lassen das dir der andere egal wäre ...) kann aber durchaus positive Auswirkungen haben: Wenn dem Partner mal bewußt wird, dass es auch anders sein kann - also somit eine Steigerung der Wertschätzung der Beziehung. Das geht natürlich nur kurzfristig - den Zustand langfristig aufrechtzuerhalten ist Beziehungsvernichtung.

Sozusagen als Schreckknall? Kann sein. Wirkt ja auf jeden auch unterschiedlich je nach Hintergrund oder Wertigkeiten. Für mich wär's so vernichtend, daß ich das nicht mal im Scherz hinnehmen könnte. Würde sich ungefähr so auswirken: wenn mir Zuneigung aus einer Laune heraus entzogen werden kann, stellt das das Vertrauen in Frage. Wenn sie mir dann wieder "gegeben" würde käme bei mir bloß an: "Ah, vorgetäuscht". Weil ich Zuneigung nicht mehr entziehen kann, wenn ich sie mal empfinde, auch nicht in größter Wut.
 
Liebesentzug wird häufig in BDSM Beziehungen als Mittel der Bestrafung eingesetzt. Ich persönlich lehne es aber ab, weil es etwas oberflächlich ist. Das sind meines Erachtens die BDSM Beziehungen, bei denen der submissive Part etwas leisten muss, um ein guter Sub/eine gute Sub zu sein. Es hat wenig mit dem zu tun, wie ich BDSM Beziehungen schätze: die gegenseitigen Gefühle, seien es nun Verliebtsein, Liebe, Wertschätzung oder einfach nur "mögen", sind von Anfang an als eine Art Basis da, auf der die Sexualität gelebt und entwickelt wird.

Ein "tu das, dann liebe ich die" oder "tust du das nicht, dann melde ich mich eine Weile nicht mehr bei dir" oder "tust du das nicht, bist du nicht mehr meine/mein Sub", empfinde ich als oberflächlich, fast kindisch, auch etwas gefährlich, aber auf jeden Fall nicht als das, was ich leben wollen würde.
 
ist ja klar warum du sowas sagst.
du kennst die genaue situation nicht aber du tätigst pauschale vorurteile.
da machst es dir aber ZU einfach...
merkst du wie du täter-opfer umkehr betreibst ?
es würde mich interessieren, wieso viele frauen solche manipulativen kontrollfreaks sind.. oder zieh nur ich die an ?

Bei Leuten die "emotionale Erpressung" als ein Privileg der Frauen darstellen würde ich einmal in Frage stellen ob das nicht einfach ein bequemer Weg ist eigene soziale Inkompetenz auf andere abzuschieben.

Denn auch wenn Liebesentzug wohl fast immer eine Art 'emotionale Erpressung' sein kann ist anders herum was viele dann als 'emotionale Erpressung' bezeichnen mitnichten immer Liebesentzug, sondern vielmehr Audruck der eigenen Unfähigkeit mit dem Partner offen über Gefühle und Bedürfnisse zu reden und dann auch auf diesen eingehen zu können / wollen.
 
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Liebesentzug wird häufig in BDSM Beziehungen als Mittel der Bestrafung eingesetzt

Sexentzug eventuell, ja (wobei, als "häufig" würde ich das jetzt auch wieder nicht bezeichnen).

Aber Liebesentzug? So denn das miteinander BDSM betreibende Pärchen auch ein Liebespärchen ist, wäre das genauso beschissen, wie bei allen anderen Beziehungen. Und es begegnet mir dort auch gleichermassen selten.

Das sind meines Erachtens die BDSM Beziehungen, bei denen der submissive Part etwas leisten muss, um ein guter Sub/eine gute Sub zu sein. Es hat wenig mit dem zu tun, wie ich BDSM Beziehungen schätze: [...]
Ich frage mich bloss, wie Du auf die Idee kommst, das überhaupt als BDSM zu bezeichnen. Wo siehst Du dabei den konsensuellen Teil?
 
Schnucki,

wenn ALLE deine ehemaligen Partnerinnen (und da gehe ich aufgrund der Formulierung mal von 3 oder mehr aus) "manipulative Kontrollfreaks" gewesen sein sollen...naja... dann bist du entweder ärmste Schwein der Erde oder hast halt vielleicht doch selbst ein Problem.

Mit Täter-Opfer-Umkehr hat das auf jeden Fall herzlich wenig zu tun ! ;)
 
Sozusagen als Schreckknall? Kann sein. Wirkt ja auf jeden auch unterschiedlich je nach Hintergrund oder Wertigkeiten. Für mich wär's so vernichtend, daß ich das nicht mal im Scherz hinnehmen könnte. Würde sich ungefähr so auswirken: wenn mir Zuneigung aus einer Laune heraus entzogen werden kann, stellt das das Vertrauen in Frage. Wenn sie mir dann wieder "gegeben" würde käme bei mir bloß an: "Ah, vorgetäuscht". Weil ich Zuneigung nicht mehr entziehen kann, wenn ich sie mal empfinde, auch nicht in größter Wut.

Wenn ich mich in eine Beziehung begebe, dann gebe ich alles, was ich zu geben habe - ja, ich gebe mich auch zu einem Stück weit selbst auf, zugunsten eines Wir in der Beziehung. Ich spreche Gefühle selten aus, aber zeige sie sehr offen. Mir sind emotionale und körperliche Nähe, Vertrauen, Liebe, Zuneigung, Freundschaft etc unglaublich wichtig und nur so geschieht es auch, dass ich mich immer mehr fallen lasse und mich in einer Beziehung verliere (im Sinn von: ich stelle mir vor, wie das Leben mit dieser Person sein würde, mache Zukunftspläne, aus einer Person werden zwei, die aber einen Weg gehen etc)...
und wenn jetzt mein Partner (oder egal, auch in einer langen Freundschaft) auch nur im Scherz meint, er entzieht mir seine Liebe, würde ein Teil meiner Welt zerbrechen...ist zwar jetzt hart ausgedrückt, aber ich könnte dieser Person nicht wieder vertrauen...ich könnte mich nie wieder so fallen lassen, mich so hingeben wie davor.
Ich seh das genauso wie du fritzie, selbst wenn ich mit meinem Partner noch so sehr streite, ich liebe ihn ja trotzdem. Ich kann nicht von einer Sekunde auf die nächste sagen nein jetz lieb ich dich nicht mehr und paar Stunden später ach jetzt doch wieder...das spielt es einfach nicht. Wenn es einmal ausgesprochen ist, gibt es kein zurück mehr. Und als Bestrafung finde ich das sowieso, wie bereits gesagt, nicht tolerierbar.
 
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Liebesentzug ist gewissermassen Psychoterror, also Bestrafen indem geschwiegen und ignoriert wird trotz wiederholter Versuche ins Gespräch zu kommen um die Situation aufzuklären, den anderen soweit bringen dass er schon verzweifelt ob der Situation ist, keine körperliche Nähe zu zulassen (meine nicht Sex), demonstrativ zusammenzucken bei Berührungen, abzurücken - für mich wäre dies sehr sehr schwer zu "kitten"
 
herzilein, lies mein post doch bitte noch so 2-3x. und dann überdenke deine antwort.
denn du probierst es schon wieder... ;)


Schnucki,

wenn ALLE deine ehemaligen Partnerinnen (und da gehe ich aufgrund der Formulierung mal von 3 oder mehr aus) "manipulative Kontrollfreaks" gewesen sein sollen...naja... dann bist du entweder ärmste Schwein der Erde oder hast halt vielleicht doch selbst ein Problem.

Mit Täter-Opfer-Umkehr hat das auf jeden Fall herzlich wenig zu tun ! ;)
 
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Ja also ich denke auch es handelt sich da nur um Sex-Entzug ganz pragmatisch gedacht und verständlich. :)
 
Sexentzug eventuell, ja (wobei, als "häufig" würde ich das jetzt auch wieder nicht bezeichnen).

Aber Liebesentzug? So denn das miteinander BDSM betreibende Pärchen auch ein Liebespärchen ist, wäre das genauso beschissen, wie bei allen anderen Beziehungen. Und es begegnet mir dort auch gleichermassen selten.


Ich frage mich bloss, wie Du auf die Idee kommst, das überhaupt als BDSM zu bezeichnen. Wo siehst Du dabei den konsensuellen Teil?


Die Frage hast du zwar an Salome gestellt, aber ich antworte mal aus meiner Warte: ich unterhalte mich derzeit v.a. mit BDSMern über alle möglichen D/S-Aspekte, in dem Zusammenhang tauchte eben diese Frage auf (bzw. der Vorwurf an mich, als "Sub" nicht ernst zu nehmen zu sein. Mich als nicht ernst zu nehmend zu bezeichnen ist allerdings ein mutiger Akt, muß ich zugestehen :mrgreen:) - wie auch immer: doch, es scheint gerade im D/S-Bereich gewisse - ich nenn's mal Strömungen - zu geben, die meinen, Sub habe ihr Hirn abzugeben und alles zu schlucken, was Top so an Schwachsinn produziert (Sperma zähle ich hier mal nicht dazu).

Ich selbst tendiere mehr und mehr zu metakonsexueller bzw. RACK-Ebene, sprich: besonderer Vereinbarungen bedarf es nicht, wenn die Beziehungsebene stimmt. Das aber schließt für mich Dinge wie Liebesentzug definitiv aus. Im Zusammenhang mit SSC würde ich diese Frage nicht stellen, weil für mich dann ganz simpel Liebesentzug eindeutig definierbares Nogo ist: einmal überschritten, tschüß und fertig. Auf der Ebene kann ich mir eine emotionale Bindung allerdings auch nur schwer vorstellen, bestenfalls zeitlich begrenzte Vereinbarungen auf Spielebene, und das reizt mich nicht besonders.
 
es scheint gerade im D/S-Bereich gewisse - ich nenn's mal Strömungen - zu geben, die meinen, Sub habe ihr Hirn abzugeben und alles zu schlucken, was Top so an Schwachsinn produziert
Naja, einfacher ist es halt.

Und nicht zu vergessen: wenn Dom hinlänglich attraktiv und zur konkreten Sub emotional nicht übermäßig gebunden ist, kann er das auch als Selektionskriterium verwenden: macht sie wider Erwarten doch nicht alles, was er verlangt, war sie halt die falsche. Die nächste steht ja ohnedies schon in den Startlöchern.

So als Erklärung, nicht als Rechtfertigung. Aber wie geschrieben: übermäßig oft begegnet mir so etwas in freier Wildbahn nicht.
 
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