Da ich auch wegen räumlicher Distanz, seit geraumer Zeit nicht mehr auf unserem „BeTTätigunsfeld“ aktiv war, zog es mich nun Dienstag vormittags zu einem Antrittsbesuch zu Lisi, da sie ja nahezu täglich euphorische Berichte provoziert.
Beim Blick aus dem Fenster des 26ers, amüsierte mich zunächst ein kurios-heiteres Detail: Auf dem Weg zur „Massage Lisi“, passiert man zunächst eine „Schuh-Liesi“ am Floridsdorfer Spitz. Das ist dann wohl der Laden für „Schuh-Fetischisten“ Nach wenigen Minuten – die Stationsdurchsage ist sehr undeutlich – erreiche ich die Winkeläckerstrasse.
Zwar ist das Etablissement genehmigt, besitzt sogar eine eigene Haltestelle – doch rein zufällig scheint der Laden ein Naheverhältnis zu „Sex-Kontakten“ – oder so ähnlich – aufzuweisen. Wie ein langgestrecktes Plakat am Zaun verrät. Das ist mir jedoch egal, in der Pampa vor Strebersdorf.
Auf mein Läuten ward mir aufgetan von einem Mädel, wo ich dachte: So hundertprozentig muss sie nicht die Betreuerin des Priapos sein, aber gut. Es war eine der zahllosen Linas, wie ich erfahre. Aus dem dunklen Gang erscheint gazellengleich ein zartes Wesen: Lisi selbst. Die Preisverhandlungen für den Neuling wurden rituell an der Bar vollzogen. Das Ambiente vermittelt den köstlichen Eindruck eines schummrigen Bordells aus den Zeiten, als in den Pornos noch der üppige Buschen regierte.
Leider nur dort, denn Linas Venushügel wies einen Dreitagesbart auf, vielleicht wäre es besser gewesen, bi er nachgewachsen ist. Was mich übrigens auch störte: Gleich nach Betreten des Zimmers, wurde – nomen es omen – die „Eieruhr“ gestellt. Da war keiner von uns noch nackig. Ebenso kam noch – fünf Minuten vor Ablauf – die Frage „Duschen?“
Als ich schon angezogen war, hörte ich aus dem Nebenzimmer eine lautstarke Orgasmu-Simulantin. Das war gegen 11:30, glaube ich. Boshaft wie ich sein könnte, überlegte ich mir, beim verobeigehen an die Tür zu hämmern und lautstark zu brüllen „Ruhe, ihr Ferkln!!“ War das vielleicht jemand aus unserer Gemeinde, den ich da vielleicht etwas irritiert hätte?
Jedenfalls war mein Erlebnis mit Lina höchstens unterer Durchschnitt. Wobei ich das nicht allein Lina anlasten möchte. Stichwort: Meine schon des öfteren angesprochene Desillusionierung.
Nach Verrichtung plauderte ich noch mit Lisi an der Bar, da kam ein dürres Mäderl mit fast thailändisch/philipinischen Zügen zu mir. Sie schmiegte sich an, griff mir – unbeholfen – ans Gemächt und wollte das ich auch mit ihr aufs Zimmer gehe. Ich sagte ihr, das ich bereits schon da war. „Nocheinmal“ schmollte sie. Kurz: sie probierte es mit allen Lästigkeiten – bis ich ihr freundlich sagte: Gehen würde es ja, aber ich zahle nicht dafür – ich mache es ihr aber durchaus gratis!
Lisi schüttelte sich laut vor Lachen. Wenigstens waren die Nebengeräusche recht witzig. Wiederholungsgefahr: Eher null.