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Gast
(Gelöschter Account)
Vor ein paar Tagen war ein Aktionstag gegen Menschenhandel. Eine Aktion, die volle Unterstützung verdient. In einem Beitrag einer oberösterreichischen Regionalzeitung wurde in diesem Zusammenhang auf eine geistliche Schwester verwiesen, die sich seit Jahren gegen Menschenhandel einsetzt und folgende Ansicht äußerte:
"Laut Polizei sind es in Oberösterreich etwa 1000 Frauen und Mädchen, die wöchentlich oder 14-tägig von einem Bordell zum nächsten weitergereicht werden", sagt Schwester Schlackl. Demnach werden die Opfer immer jünger: "Etwa 40 Prozent sind minderjährig." Typische Fälle seien etwa junge Mütter aus Rumänien, die sich prostituieren, um zuhause ihre Kinder ernähren zu können. Es gebe auch viele Familien, die ihre Töchter an Menschenhändler verkaufen, um ihre Armut zu lindern, sagt Schlackl. "Frischfleisch aus Rumänien", mit solch menschenverachtenden Slogans werde die Werbetrommel gerührt. "Menschenhandel ist ein europäisches Problem", sagt die Salvatorianerin.
"Frischfleisch" für die Prostitution
Zufälligerweise fand in diesen Tagen auch eine in ganz Europa angelegte Razzia der Polizeit im Rotlichtbereich statt:
Ein empfindlicher Schlag gegen den organisierten internationalen Menschenhandel ist der Polizeibehörde Europol gelungen. Bei der "Operation Weißstorch" konnten in insgesamt 52 Ländern mehr als 300 Personen festgenommen werden. Auch gegen Drogen- und Waffenhandel, Schlepperei und Cyber-Kriminalität wurde bei dieser Aktion vorgegangen.
In Österreich seien 103 Bordelle kontrolliert worden, sagt Vincenz Kriegs-Au, der Sprecher des Bundeskriminalamtes in Wien. Dabei sei es gelungen, 16 Frauen zu befreien, die Opfer skrupelloser Menschenhändler geworden waren. Bei 13 weiteren Frauen habe die Gefahr bestanden, dass sie Opfer sexueller Ausbeutung werden, sagt der Sprecher des Bundeskriminalamtes.
In Oberösterreich waren es zehn Beamte des Landeskriminalamtes, die die "Operation Weißstorch" durchzogen, sagt Kriegs-Au. 13 Rotlicht-Etablissements seien unter die Lupe genommen und dabei mehr als 100 Prostituierte kontrolliert worden.
"Darunter befanden sich zwei Frauen, die Opfer sexueller Ausbeutung wurden." Zudem wurden sechs Verdächtige wegen Verstößen gegen das Fremdenpolizeigesetz (illegaler Aufenthalt) festgenommen.
Schlag gegen Frauenhandel: Zwangsprostituierte befreit
Nun möchte ich das Thema "Menschenhandel" und "Zwangsprostitution" keinesfalls verharmlosen. Jede einzelne Frau die von Zwangsprostitution betroffen ist, macht unsägliches Leid durch und ist ein "Fall" zu viel. Dennoch scheint mir die Zahl von insgesamt 29 Frauen, die in Österreich bei über 100 kontrollierten Etablissements, unter kriminellen Umständen ihrer Tätigkeit nachgehen mussten, nicht dafür zu sprechen, dass Zwangsprostitution in Österreich ein überaus dominantes Phänomen zu sein scheint.
Diese Tatsache scheint mir nach der mir zugänglichen Faktenlage etwas im Widerspruch zu stehen mit den Aussagen der oben erwähnten geistlichen Schwester, deren Anliegen ich prinzipiell sehr unterstütze. Aufs erste denke ich mir etwa, wenn wirklich so viele minderjährige Mädchen zur Prostitution gezwungen werden wie die Ordensfrau angibt, dann müsste sich das doch meiner Meinung nach in ganz anderen Zahlen der Festnahmen bzw. der aus ihren prekären Umständen befreiten Frauen niederschlagen. Aber wahrscheinlich müssen jene Mädchen als Geheimprostituierte in nicht öffentlichen Bordellen arbeiten.
Der oben angeführte Widerspruch mag auch daran liegen, dass jene Ordensfrau auch dann von "nicht freiwillig" spricht, wenn Frauen der Prostitution nachgehen, weil sie wirtschaftliche Umstände dazu bringen.
P.S.: Völlig zu Recht kritisiert die geistliche Schwester aber die Art und Weise wie über Frauen geschrieben und gesprochen wird, die der Prostitution nachgehen. Stichwort "Frischfleisch". Das ist eine Sauerei ! Übrigens auch hier im EF sind mir Ausdrücke in der Art schon untergekommen.
"Laut Polizei sind es in Oberösterreich etwa 1000 Frauen und Mädchen, die wöchentlich oder 14-tägig von einem Bordell zum nächsten weitergereicht werden", sagt Schwester Schlackl. Demnach werden die Opfer immer jünger: "Etwa 40 Prozent sind minderjährig." Typische Fälle seien etwa junge Mütter aus Rumänien, die sich prostituieren, um zuhause ihre Kinder ernähren zu können. Es gebe auch viele Familien, die ihre Töchter an Menschenhändler verkaufen, um ihre Armut zu lindern, sagt Schlackl. "Frischfleisch aus Rumänien", mit solch menschenverachtenden Slogans werde die Werbetrommel gerührt. "Menschenhandel ist ein europäisches Problem", sagt die Salvatorianerin.
"Frischfleisch" für die Prostitution
Zufälligerweise fand in diesen Tagen auch eine in ganz Europa angelegte Razzia der Polizeit im Rotlichtbereich statt:
Ein empfindlicher Schlag gegen den organisierten internationalen Menschenhandel ist der Polizeibehörde Europol gelungen. Bei der "Operation Weißstorch" konnten in insgesamt 52 Ländern mehr als 300 Personen festgenommen werden. Auch gegen Drogen- und Waffenhandel, Schlepperei und Cyber-Kriminalität wurde bei dieser Aktion vorgegangen.
In Österreich seien 103 Bordelle kontrolliert worden, sagt Vincenz Kriegs-Au, der Sprecher des Bundeskriminalamtes in Wien. Dabei sei es gelungen, 16 Frauen zu befreien, die Opfer skrupelloser Menschenhändler geworden waren. Bei 13 weiteren Frauen habe die Gefahr bestanden, dass sie Opfer sexueller Ausbeutung werden, sagt der Sprecher des Bundeskriminalamtes.
In Oberösterreich waren es zehn Beamte des Landeskriminalamtes, die die "Operation Weißstorch" durchzogen, sagt Kriegs-Au. 13 Rotlicht-Etablissements seien unter die Lupe genommen und dabei mehr als 100 Prostituierte kontrolliert worden.
"Darunter befanden sich zwei Frauen, die Opfer sexueller Ausbeutung wurden." Zudem wurden sechs Verdächtige wegen Verstößen gegen das Fremdenpolizeigesetz (illegaler Aufenthalt) festgenommen.
Schlag gegen Frauenhandel: Zwangsprostituierte befreit
Nun möchte ich das Thema "Menschenhandel" und "Zwangsprostitution" keinesfalls verharmlosen. Jede einzelne Frau die von Zwangsprostitution betroffen ist, macht unsägliches Leid durch und ist ein "Fall" zu viel. Dennoch scheint mir die Zahl von insgesamt 29 Frauen, die in Österreich bei über 100 kontrollierten Etablissements, unter kriminellen Umständen ihrer Tätigkeit nachgehen mussten, nicht dafür zu sprechen, dass Zwangsprostitution in Österreich ein überaus dominantes Phänomen zu sein scheint.
Diese Tatsache scheint mir nach der mir zugänglichen Faktenlage etwas im Widerspruch zu stehen mit den Aussagen der oben erwähnten geistlichen Schwester, deren Anliegen ich prinzipiell sehr unterstütze. Aufs erste denke ich mir etwa, wenn wirklich so viele minderjährige Mädchen zur Prostitution gezwungen werden wie die Ordensfrau angibt, dann müsste sich das doch meiner Meinung nach in ganz anderen Zahlen der Festnahmen bzw. der aus ihren prekären Umständen befreiten Frauen niederschlagen. Aber wahrscheinlich müssen jene Mädchen als Geheimprostituierte in nicht öffentlichen Bordellen arbeiten.
Der oben angeführte Widerspruch mag auch daran liegen, dass jene Ordensfrau auch dann von "nicht freiwillig" spricht, wenn Frauen der Prostitution nachgehen, weil sie wirtschaftliche Umstände dazu bringen.
P.S.: Völlig zu Recht kritisiert die geistliche Schwester aber die Art und Weise wie über Frauen geschrieben und gesprochen wird, die der Prostitution nachgehen. Stichwort "Frischfleisch". Das ist eine Sauerei ! Übrigens auch hier im EF sind mir Ausdrücke in der Art schon untergekommen.
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