Ich
Eben nicht. Strafrechtlich relevant ist Exhibitionismus nur auf Antrag. Es muss sich also jemand belästigt fühlen und Anzeige erstatten. Bei Einvernehmlichkeit passiert nichts.
Entscheidend für eine Neigung zum Exhibitionismus ist also generell, ob sich jemand durch seine Zurschaustellung selbst erregt, nicht die Reaktion anderer.
Ich will nicht Korinthen kacken, aber was Du das schreibst, halte ich für ... sagen wir, ergänzungsbedürftig.
Strafrechtlich relevant heißt Exhibtionismus "Erregung öffentlichen Ärgernisses", zumindest in Österreich, und bewegt sich in der Grauzone zwischen Offizialdelikt und Vorliegen einer Anzeige. Wenn einer im Park seinen Trenchcoat aufklappt und seine Genitalien lüftet, einfach so und ins Allgemeine, kann er/sie angezeigt werden oder ein Exekutivorgan, das zufällig Zeuge der Exposition wird, schreitet ein. Es muss sich niemand belästigt fühlen, der schlichte Akt der Exhibition genügt. Einverständnis kann einen mildernden Umstand darstellen, ist aber kein Hinderungsgrund für die Polizei, die Anzeige zu erstatten.
Entscheidend für die Neigung zum Exhibitionismus, den wir durch die o.a. Defintion vom Straftatbestand abgeschieden haben, ist alles Mögliche - sexuelle Neigungen entwickeln und verändern sich aus komplexen Wechselwirkungen, ohne dass in der Regel und im Einzelfall benannt werden kann, was "entscheidend für die Neigung" ist. Es sei denn, man/frau ist mit simplifizierenden Konstrukten zufrieden. Warum es mir hier eher zu gehen scheint, sind die Umstände der Aktuierung einer Neigung. Und auch da haben wir es mit komplexen Motivationslagen zu tun. Generell stimme ich zu, dass die eigene Erregung einen hohen Stellenwert aufweist. Die eigene Erregung kann aber durchaus durch das subjektive Erleben des Exhibitionisten modifiziert werden. Der eine bezieht seine Erregung aus dem Umstand der Selbstentblößung, ohne auf soziale Interaktion zu achten ... eine Spielart, die z.B. der sozusagen wahllosen Nummer im Park (s.o.) den Treibstoff liefern kann. Einen anderen erregt es, sich in einem Umfeld zu produzieren, in dem Exhibitionismus und Voyeurismus vertraute Formen sozialer Interaktion sind, für die der Response des Gegenübers durchaus von Bedeutung ist, und sei es als Befriedigung narzisstischer Aspekte. Sei es Belohnung/Bestrafung durch Beachtung/Missachtung/Verachtung. Und dergl. mehr - bezogen auf meine eigene Erfahrung erlebe ich meine Selbstdarstellung vor allem auch als Anbahnung körperlicher
Kontakte - sozusagen zielorientiert ins erotische Spiel eingebrachte Zeigelust (meine), die im Gegenüber Schaulust (seine/ihre) evozieren bzw. Begehren wecken kann - sagen wir weniger großspurig: Lust auf mehr, wie sich's ergeben mag. Auch diese Ungewissheit gehört für mich zu Eigenpräsentation als pptenzielles Sexobjekt.dazu ...ich mag den Kitzel ;-)