Nobody ist perfect

Ich verlange sehr viel, bevor ich mich einlasse. Und ich biete vieles nicht, was ich verlange. :D

Hier geht es um Körperlichkeit und Selbstakzeptanz, nicht darum, wie andere das finden.

Es wird aber gern vermischt und auch in der Doku so aufgebaut zum Teil. Entblößen vor anderen. Sich deren Blicken stellen.
 
Nach beiden Folgen hatte ich den Eindruck, das Experiment würde bei Männern viel mehr bewirken. Sie verzeichnen in meinen Augen sehr schnell Erfolge. Bleibende Erfolge, wohlgemerkt, wenn man die Reportagen im Anschluss daran ansieht.

Allgemein bin ich etwas unschlüssig, ob sich das Format förderlich auf alle Teilnehmer auswirkt. Einerseits sitzt Selbsthass schon tiefer, und ist psychotherapeutische Hilfe über einen längeren Zeitraum mMn unabkömmlich. Andererseits sind schon teilweise Methoden dabei, mit denen manche sichtlich überfordert sind.

Aber ich mag die Sendung, die Message dahinter.
Und vor allem sind die Probanden (fürs Erste) sicher mal gestärkter, als hätten sie gar nichts unternommen. :)
Der Druck der auf Frauen lastet (powered by Schönheitsindustrie) ist viel höher. Aber da der Umsatz wachsen muss werden neue Felder erschlossen und der Druck auf die Männer beginnt zu wachsen. Freudig begrüßen würde ich jede Art von Gegenbewegung (weil ich Diversität schätze und ich nicht irgendwann mal in "1984" oder '38 aufwachen möchte).

Thematisieren zur Prime-Time finde ich gut :up:. Der Grat des Formats schmal (Unterhaltung versus Reportage versus Success Story).
Was ich als "Streamer" nicht weiß: Werden im Rahmen der Sendung auch Kontaktmöglichkeiten für Betroffene die Hilfe/Support suchen angeführt?
 
Stimmt, deshalb werde ich mit diesem Ansatz auch nicht wirklich warm. Das Positive: man wird dazu gebracht, sich trotz innerer Widerstände zu überwinden. Negativ: spätestens am Badestrand, wenn der nächste abfällige Blick kommt, sieht man, daß das Leben kein Schutzraum ist.

Ich grüble da selber noch rum.
 
Ich hab die Sendungen ebenfalls gesehen.

Ich find es gut, daß darauf aufmerksam gemacht wird.. Zwischen Selbstbild und Fremdbild liegen oft Welten.
Natürlich macht uns die Industrie /Medien etc ein bestimmtes Bild wie wir "ausschauen sollten".. Egal ob Frauen oder Männer.
Doch sind wir ehrlich, wieviele sind schon.. Scheinbar.. Perfekt??

Ich bin es nicht, habe jedoch gelernt meinen Körper so zu akzeptieren wie er ist und ihn auch zu lieben.
Es soll keine Ausrede für Faulheit oder Verfressenheit sein..
Frieden schließen.. Mit jeder Narbe, mit jeder Kurve.. Jedem Makel.. Oder ists vielleicht ein Unikatszeichen?...
Das ist mir wichtig und läßt mich.. So unperfekt ich möglicherweise sein mag... Mich in meiner Haut wohlfühlen.
Darauf kommts an.. Oder?
 
ich war schon immer dick, wurde auch in der schule schlecht behandelt, aber irgendwann habe ich dann angefangen umzudenken, wieso soll ich mich nicht so lieben wie ich bin, nur weil es anderen nicht passt? ich habe nur ein leben, und da will ich so leben wie ich das will, und nicht so wie andere, sicher weiss ich das es gesundheitlich nicht gut ist, aber es ist trotzdem dann noch mein leben, mittlerweile stehe ich absolut zu mir liebe alles an mir, aber es ist oft ein harter und langer weg sich selbst zu akzeptieren, es kommt dann glaube ich auch auf die innere stärke eines menschen an und auch auf sein umfeld, ich habe freunde die mich immer schon so liebten wie ich bin, die gaben mir auch stärke, und ja es ist leider oft nicht leicht in so einer gesellschaft, und bei solchen medien wo nur top models als schön und gut betitelt werden :)
 
schließlich schauen vielleicht auch Betroffene diese Sendung.

Ich denke, dass es viele nicht nur aus Neugierde angucken und weil sie die Ladys fast nackt herumlaufen sehen wollen. Bei so mancher/manchem wird die Bewusstseinsbildung und der Erfolg der Teilnehmer vielleicht schon ausreichen um den eigenen Körper in einem anderen Licht zu betrachten.

Eine professionelle Hilfe, so wie in der Form der Sendung, ist wohl (noch) eine Marktlücke...
 
Ich hab die Sendungen ebenfalls gesehen.

Ich find es gut, daß darauf aufmerksam gemacht wird.. Zwischen Selbstbild und Fremdbild liegen oft Welten.
Natürlich macht uns die Industrie /Medien etc ein bestimmtes Bild wie wir "ausschauen sollten".. Egal ob Frauen oder Männer.
Doch sind wir ehrlich, wieviele sind schon.. Scheinbar.. Perfekt??

Ich bin es nicht, habe jedoch gelernt meinen Körper so zu akzeptieren wie er ist und ihn auch zu lieben.
Es soll keine Ausrede für Faulheit oder Verfressenheit sein..
Frieden schließen.. Mit jeder Narbe, mit jeder Kurve.. Jedem Makel.. Oder ists vielleicht ein Unikatszeichen?...
Das ist mir wichtig und läßt mich.. So unperfekt ich möglicherweise sein mag... Mich in meiner Haut wohlfühlen.
Darauf kommts an.. Oder?

sehr schön geschrieben!
 
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Ich kann Embrace gar nicht oft genug empfehlen.

Den eigenen Körper als etwas "Fremdes" zu sehen hat mich lange begleitet. Zuerst, weil ich mich hässlich, dick und unbeweglich fand....und dann, weil ich mich nicht straff, nicht gut genug fühlte.
Es war eigentlich immer ein hinterherhecheln, ein Bild erreichen wollen, bei Vergleichen, die man sich selbst antut, öfter mal "ich bin schöner" zu sich selbst sagen können und gleichzeitig aber spüren, dass man nicht bei sich ist...sich immer noch dafür entschuldigt, weil man halt ist wie man ist.
Weder Sport, noch die Abnahme haben bei mir diese Distanz zum eigenen Körper verringert, sondern nur ein bissl verändert.
Irgendwann hab ich begonnen mich zu fotografieren, mich dabei zu streicheln und dann diese Videos/Bilder anzusehen, immer wieder das Bild im Spiegel mit Fotos verglichen, immer wieder festgestellt, dass meine Selbstwahrnehmung nicht der Realität entspricht,... es hat sich vieles verändert, mittlerweile spüre ich mich sehr gut und sehe mich ziemlich realistisch und trotzdem hab ich mein Ziel noch nicht erreicht. Diese 100%ige unerschütterliche Liebe zu sich selbst, ohne den Körper wegzuschieben, sondern ihn auch einzubinden, empfinde ich (für mich) als wichtig. Ich möchte mich irgendwann nicht mehr vergleichen, sondern Zeit/Gedanken/Gefühle in viel Wichtigeres investieren.
Liebes @Mitglied #526923 , danke für die tolle Doku. Ich kannte sie nicht. Aber sie bringt so viel Positives rüber obwohl sie von so viel Negativen handelt. Der Film hat mich wieder mal wachgerüttelt. :up:
 
In Graz gibt es eine Wellnessoase, wo nackte Leute neben solchen mit Badeanzug oder in ein Handtuch gewickelt (oder in einen Bademantel gehüllt) gemeinsam die Zeit genießen. Jeder so wie sie/er es möchte. Für mich ist es selbstverständlich vom Umkleidespind weg stets nackt mit meinem nicht perfekten Körper zu sein, außer im Gastrobereich. Es ist zwar nicht ganz die gleiche Ausgangssituation und meine psychologischen Therapiefähigkeiten sind wohl auch nicht so wie die bei den Coaches, dennoch wäre es eine Möglichkeit sich dort in einer 'Selbsthilfegruppe' zusammen zu finden.

Wir könnten uns am Vormittag treffen, da sind noch wenige Leute, plaudern zunächst in einer ruhigen Ecke und mischen uns dann unter die Anderen nackten. Sollte dann jemand mutiger werden kann man jederzeit ein Kleidungsstücke ablegen.

Um unnötige Zaungäste zu verhindern ist es besser wenn Interessierte mir eine PN schicken, vielleicht entwickelt sich was...
 
Zuletzt bearbeitet:
find es grauslich, dass sofort zu Beginn des Threads eine scheinbare Gewissheit besteht, dass immer die "dicken, die sich nicht bewegen" unglücklich mit ihrem Körper sind.
Nein, es ging unter anderem um Narben, Spuren der Zeit und Zeugen überstandener Krankheit und um einen Mann, der nicht zunimmt bzw. aufbaut, trotz Training. Dennoch möchte ich an der Stelle sagen, dass jeder Mensch das Recht hat, zufrieden mit seinem Körper zu sein, oder auch nicht und wirklich unglücklich die Dinge an uns machen, deren Veränderung wir nicht mächtig sind. Man sollte Menschen, die man persönlich nicht attraktiv findet, nicht als hässlich deklarieren und jeden respektieren, der mit sich im reinen ist, obwohl er nicht der Norm entspricht bzw. der versucht Selbstakzeptanz zu erreichen. Auch dicke Menschen, Menschen mit Narben, Handicaps, Geschichten und "optischen Mängeln" haben ein Bedürfnis nach Zuwendung und Sex und haben möglicherweise gar besseren Sex, als jene, die währenddessen überlegen ob sie in dieser Stellung fett aussehen!
 
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