Onlinekultur

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Gast

(Gelöschter Account)
Hi!

Wie wohl die meisten von euch treibe ich mich auf diversen Netzwerken herum. Angefangen von Partnerbörsen über Datingapps bis hin zu Fb, Twitter und anderen. Aufgefallen ist mir, dass generell viele Personen negativ auffallen. Sei es das absichtliche nichtbeantworten ernstgemeinter DMs, oder das versenden von fragwürdigen Nachrichten (nur 2 Beispiele). Da das Internet ja auch viel Einfluss auf Beziehungen hat und viele da auch ihr Glück versuchen frage ich mich ob man in diesem Kontext vlt erntet was man säht (jetzt nicht auf den Einzelnen bezogen sondern auf die Allgemeinheit). Habe aus diversen Beiträgen vernommen, dass man allgemein eher unzufrieden damit ist, wie man untereinander verkehrt. Und das hat einfach mein Interesse geweckt.

Was erwartet ihr euch von euren Mitmenschen im Internet?
Glaubt ihr, dass der großteil der Internetnutzer ein verzerrtes Selbstbild besitzt? (Z.b kritisiert Fehlverhalten anderer und verhält sich selbst falsch, fühlt sich selbst aber nicht so.) Warum?
Es wird oft unter Negativbeispielen angeführt warum DMs gelöscht werden. Da frage ich mich gibt es auch Beispiele für DMs auf die man gerne Antwortet? Wie würde sowas Aussehen?

Im Kontext Liebe/Beziehung/Jugend
Habt ihr als ihr im Alter zwischen 14-20 jemanden erniedrigt / verspottet / ausgelacht, der/die euch nicht gefallen (körperlich, charakterlich) hat aber euch zb angebaggert hat? (Also Online und oder Offline, bitte ehrlich)
Denkt ihr, dass sowas Einfluss auf das Onlineverhalten x Jahre später hat? Warum?
Braucht man eine gesetzliche Regelung um die Jugend / Erwachsenen zu erziehen oder kann man auch anders eine Verbesserung der jetzigen / zukünftigen Onlinekultur erreichen? Wie?
Seid ihr der Meinung, dass man Personen, die nachhaltig durch soziales Fehlverhalten geschädigt wurden wieder eingliedern kann, so dass diese ein "normales" Leben führen können oder verhält sich das eher wie bei "Rotweinflecken und nem Teppich"?

Würde mich freuen, wenn ihr eure Erfahrungen mit mir teilt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich erwarte mir von meinen Mitmenschen online das Gleiche, wie offline.
Damit hast zwar sehr hohe Erwartungen aber genau die richtigen.
Also User. X ist jetzt. Auf FB so auf nächsten portal so und in.real wieder anders. Was sagt mir das über die Person aus?
Zwei Dinge würde ich mal sagen

* ich weiss nicht wie User x wirklich ist
*User.x weiss nicht wer er/sie ist
 
Es sollte jedem zur Ehre gereichen sich, egal wo, so zu zeigen wie er wirklich ist und was er gelernt bzw. anerzogen bekam denn so ganz anonym ist das Netz nicht wie manch einer glaubt und ein echter Vollkoffer darf auch einer sein...von mir aus:schulterzuck: wegen der Belustigung:up::D
 
Was erwartet ihr euch von euren Mitmenschen im Internet?

nichts! bis auf sehr, sehr wenige ausnahmen sind mir virtuelle identitäten und die menschen dahinter komplett egal. gerade mal zeitvertreib solange man nichts besseres zu tun hat, mehr aber nicht!

was ich aber gern würde: hinter die kulissen all der weissen ritter, weltverbesserer, moralisch erhabenen, andere belehrenden und die diversen anderen miteilungsbedürftigen, die sich anscheinend nur dann besser fühlen wenn sie anderen mitteilen wie schlecht sie doch nicht sind, blicken zu können und deren dreck am stecken zu sehen!
 
In der Anonymität schreiben sich halt leicht mal dumme Nachrichten...

Meist kriegt man eh keine Antwort..
Falls doch mal eine Antwort kommt kann man die ja wegklicken (oder was antworten, aber da das meist nur Beleidigungen sind, die man sich real nicht aussprechen trauen würde... Naja sind wir wieder bei der Anonymität)

Falls jemand aber die Courage hat seinen Schwanz real auf den Tisch zu knallen würde ich ihn nicht auslachen.. :D
 
OT: Was ich an der Online-Welt sehr schätze sind die effektiven Filtermaßnahmen.
Ansonsten: Wenn man nichts erwartet, dann kann man auch positiv im Web überrascht werden.

Von einer überregulierten Welt halte ich nichts.
 
Was erwartet ihr euch von euren Mitmenschen im Internet?
Foren wie das erotische F. sind weder Auskunftsstellen noch Partnervermittlungsbüros, sondern Medien, um anonym und vor allem virtuell seine Bedürfnisse als Voyeur, Exhibitionist, Pornograf und Satiriker auszuleben. Aber manchmal entstehen daraus ernsthafte Wortwechsel, die dann allerdings oft persönlich geführt werden. Deshalb darf man in ein solches Forum nicht zu viel Herzblut giessen und seine Privatsphäre allzu freimütig zeigen. Wenn Du ein ernsthaftes Lebensproblem vorbringen und diskutieren möchtest, solltest Du Dich an ein spezifisches Beratungsforum wenden.
 
Foren wie das erotische F. sind weder Auskunftsstellen noch Partnervermittlungsbüros, sondern Medien, um anonym und vor allem virtuell seine Bedürfnisse als Voyeur, Exhibitionist, Pornograf und Satiriker auszuleben. Aber manchmal entstehen daraus ernsthafte Wortwechsel, die dann allerdings oft persönlich geführt werden. Deshalb darf man in ein solches Forum nicht zu viel Herzblut giessen und seine Privatsphäre allzu freimütig zeigen. Wenn Du ein ernsthaftes Lebensproblem vorbringen und diskutieren möchtest, solltest Du Dich an ein spezifisches Beratungsforum wenden.
Ich suche keine beratung sondern meinungen. :) aber sehe schon, dass das wohl nix bringt.
 
und seine Privatsphäre allzu freimütig zeigen
:vorsichtig: Definiere freimütig zeigen...!
Oft habe ich mir auch schon gedacht, wau, die sind mutig, die zeigen Actionfotos mit Gesicht...
Andererseits, wennmir die gleichen Personen am nächsten Tag auf der Straße über den Weg laufen, würde ich sie wahrscheinlich nicht mal erkennen.
Hängt wohl auch mit dem inflationären Umgang zusammen, also durchaus auch ein Vorteil...

BTT: Erwarten? Grundsätzlich nichts... Und genau mit dieser Einstellung sind wir hier schon des öfteren auf diversen Stammis positiv überrascht worden.
Dabei konnten wir folgende Beobachtung machen. Diejenigen, die hier auf groß tun und deren Geschreibsel unter aller S.. ist, erscheinen in der Regel auch nicht zu öffentlichen Events, wo sie ihre Identität preisgeben würden.

Salt & Pepper
 
Hi!

Wie wohl die meisten von euch treibe ich mich auf diversen Netzwerken herum. Angefangen von Partnerbörsen über Datingapps bis hin zu Fb, Twitter und anderen. Aufgefallen ist mir, dass generell viele Personen negativ auffallen. Sei es das absichtliche nichtbeantworten ernstgemeinter DMs, oder das versenden von fragwürdigen Nachrichten (nur 2 Beispiele). Da das Internet ja auch viel Einfluss auf Beziehungen hat und viele da auch ihr Glück versuchen frage ich mich ob man in diesem Kontext vlt erntet was man säht (jetzt nicht auf den Einzelnen bezogen sondern auf die Allgemeinheit). Habe aus diversen Beiträgen vernommen, dass man allgemein eher unzufrieden damit ist, wie man untereinander verkehrt. Und das hat einfach mein Interesse geweckt.

Was erwartet ihr euch von euren Mitmenschen im Internet?
Glaubt ihr, dass der großteil der Internetnutzer ein verzerrtes Selbstbild besitzt? (Z.b kritisiert Fehlverhalten anderer und verhält sich selbst falsch, fühlt sich selbst aber nicht so.) Warum?
Es wird oft unter Negativbeispielen angeführt warum DMs gelöscht werden. Da frage ich mich gibt es auch Beispiele für DMs auf die man gerne Antwortet? Wie würde sowas Aussehen?

Im Kontext Liebe/Beziehung/Jugend
Habt ihr als ihr im Alter zwischen 14-20 jemanden erniedrigt / verspottet / ausgelacht, der/die euch nicht gefallen (körperlich, charakterlich) hat aber euch zb angebaggert hat? (Also Online und oder Offline, bitte ehrlich)
Denkt ihr, dass sowas Einfluss auf das Onlineverhalten x Jahre später hat? Warum?
Braucht man eine gesetzliche Regelung um die Jugend / Erwachsenen zu erziehen oder kann man auch anders eine Verbesserung der jetzigen / zukünftigen Onlinekultur erreichen? Wie?
Seid ihr der Meinung, dass man Personen, die nachhaltig durch soziales Fehlverhalten geschädigt wurden wieder eingliedern kann, so dass diese ein "normales" Leben führen können oder verhält sich das eher wie bei "Rotweinflecken und nem Teppich"?

Würde mich freuen, wenn ihr eure Erfahrungen mit mir teilt.
Lass mich raten: Du studierst angewandte Sexualwissenschaft und brauchst Daten für eine empirische Fallstudie!
Ich hab dich durchschaut! Von mir bekommst du keine Daten! Niemals!! Keine Berechtigung Bilder zu betrachten - Bild entfernt.

:D
 
ich bin jetzt schon etwa 20 jahre in diversen foren und auf verschiedenen plattformen online (verglichen zu manchem dabei schon erlebten ist das hier eine art geschützte werkstätte). und in der zeit lernt man einiges. die paar wichtigeren aspekte davon:

"love it or leave it" (nirgends geht es leichter, als auf internetplattformen)
"trage dein bestes bei" (beim gegenteil gewöhn dich dran, dass eine eingespielte community immer stärker ist als du)
"du bist nicht so wichtig, wie du denkst" (gerade auf solchen plattformen lernst du, wie leicht die welt sich auch ohne dich weiterdreht)
"lege an andere nicht strengere regeln, als an dich selber" (denn der bumerang kommt zurück)
"sei du selbst" (auch internetlügen haben kurze beine - und als dackel mit 30 cm-gehänge reibt das ganz schön beim laufen)
"worte sind nur ein teil der ganzen wahrheit" (und mehr von der botschaft des anderen siehst du meistens nicht)
"auch am anderen ende sitzen menschen" (mit einer geschichte, freud und leid, problemen, sehnsüchten, ...)

etc. etc. (fällt mir sicher noch ein bissl was dazu ein, was ich grad vor dem :coffee::coffee::coffee: vergessen hab)

auf die art und weise hab ich viele getroffen, die ich heute wirklich "freunde" nennen darf. sogar ein paar ehemalige "feinde" sind dabei. das geht - und ist weit mehr, als man dem pöhsen internet zuschreibt! auch das internet ist realität. eine, die auch nach bestimmten regeln/kriterien funktioniert und gewisse eigene verhaltensweisen voraussetzt oder zumindest dringend angeraten erscheinen lässt. das gilt aber für alle kommunikations- bzw. interaktionsformen.

zu den fragen:

Aufgefallen ist mir, dass generell viele Personen negativ auffallen.

wir leben in einer "kritik-kultur". das negative wird generell weit eher thematisiert, als das positive. warum sollte das im internet anders sein?

ob man in diesem Kontext vlt erntet was man säht

es gibt die "heimzahl"-typen ebenso wie die "so will ich nie sein"-typen.

Was erwartet ihr euch von euren Mitmenschen im Internet?

erwarten: nix. erhoffen: viel!

Glaubt ihr, dass der großteil der Internetnutzer ein verzerrtes Selbstbild besitzt?

ein teil sicher. ob der großteil: glaub ich eher nicht. es gibt auch menschen, die auf dieser kommunikationsschiene anders funktionieren, als bei anderen kontaktformen. die verstellen sich nicht, sondern das ist echt so. selber schon erlebt.

gibt es auch Beispiele für DMs auf die man gerne Antwortet? Wie würde sowas Aussehen?

die antwort-logik hängt wohl auch von der zahl der eingänge ab. ich beantworte grundsätzlich jede PN - würde das wohl aber bei 1000en am tag auch nicht können. PNs, die interesse an der person, respekt, stil, etwas humor oder ernsthaftigkeit im umgang mit dem thema erkennen lassen haben sicher bessere chancen als der rest. abgesehen vom bekanntheitsgrad des schreibers.

Habt ihr als ihr im Alter zwischen 14-20 jemanden erniedrigt / verspottet / ausgelacht, der/die euch nicht gefallen (körperlich, charakterlich) hat aber euch zb angebaggert hat?

nein. damals nicht und heute nicht.

Denkt ihr, dass sowas Einfluss auf das Onlineverhalten x Jahre später hat? Warum?

siehe oben. das erlebte hat sicher auswirkungen auf das verhalten. fragt sich eben welche und nach welchem reaktionsmechanismus. wobei das "erlittene" m.e. entscheidender ist, als das selber ausgeübte.

Braucht man eine gesetzliche Regelung um die Jugend / Erwachsenen zu erziehen oder kann man auch anders eine Verbesserung der jetzigen / zukünftigen Onlinekultur erreichen? Wie?

gesetzliche regeln erreichen bezüglich verhalten so gut wie nix. siehe z.b. handy am steuer. meines erachtens ist die vorbildwirkung die, die am besten wirkt. "sei du die veränderung, die du haben möchtest."

Seid ihr der Meinung, dass man Personen, die nachhaltig durch soziales Fehlverhalten geschädigt wurden wieder eingliedern kann, so dass diese ein "normales" Leben führen können oder verhält sich das eher wie bei "Rotweinflecken und nem Teppich"?

klar ist eine veränderung möglich. aber klar ist auch: je öfter und schwerer der schaden schon angerichtet ist, desto schwerer ist er auch wieder behebbar.
 
sagt man nicht immer die welt is ein großer zoo.......is internet is der raubtierkäfig.........
 
Es wird oft unter Negativbeispielen angeführt warum DMs gelöscht werden. Da frage ich mich gibt es auch Beispiele für DMs auf die man gerne Antwortet? Wie würde sowas Aussehen?

die antwort-logik hängt wohl auch von der zahl der eingänge ab. ich beantworte grundsätzlich jede PN - würde das wohl aber bei 1000en am tag auch nicht können. PNs, die interesse an der person, respekt, stil, etwas humor oder ernsthaftigkeit im umgang mit dem thema erkennen lassen haben sicher bessere chancen als der rest. abgesehen vom bekanntheitsgrad des schreibers.

Als Frau gehöre ich zu denjenigen, die hier einiges an PNs "abbekommen" und die meisten sind unpassend, unpersönlich und anmassend. Sicherlich der Anonymität des Internets geschuldeten der natürlich auch des speziellen Topics dieses Forums. Ich beantworte nur PNs, die meine Regeln aus dem Profil berücksichtigen und die für mich authentisch und persönlich erscheinen. Wahrscheinlich lösche ich auch die eine oder andere PN aus der eine gute Unterhaltung hätte werden können, aber ich erspare mir dafür eine wesentlich größere Anzahl an unangenehmen Unterhaltungen. Und unangenehm ist für gewisse "Unterhaltungen" noch schwer untertrieben.:zensiert:
 
Du hast da ja mehrere Baustellen, die eigentlich unabhängig zu betrachten sind. Ich werde versuchen, deine Fragen strukturiert zu beantworten.

Was erwartet ihr euch von euren Mitmenschen im Internet?

Nichts und warum? Ich erwarte auch von den Menschen in der Offline-Welt nicht mehr, als das, was ich von mir selbst geben würde und wollte.

Glaubt ihr, dass der großteil der Internetnutzer ein verzerrtes Selbstbild besitzt? (Z.b kritisiert Fehlverhalten anderer und verhält sich selbst falsch, fühlt sich selbst aber nicht so.) Warum?

Das hat nichts mit dem Selbstbild zu tun. Denn Selbstbild würde Selbstreflexion bedeuten und man würde sein eigenes Verhalten hinterfragen. Das Verhalten anderer zu kritisieren, kann man - sofern man bessere Ideen zum Fehlverhalten hat. Kritik macht nur dann Sinn, wenn die Sache oder das Gesagte kritisiert wird, aber nicht die Person selbst.

Beispiel:
Nicht gut: Du bist ein Trottel!
Besser: Dass, was du geschrieben oder gesagt hast, ist nicht korrekt, weil ... (und hier kommt der entscheidende Punkt, eine entsprechende Begründung anzuführen).

Jemand, der sein eigenes Verhalten als richtig und korrekt erachtet, wird sich niemals falsch fühlen bis zu dem Zeitpunkt, dass ein Anderer sein Geschriebenes / Gesagtes hinterfragt und selbst dann ist nicht garantiert, dass die kritisierte Person sein Verhalten ändert.

Ein weiterer Punkt ist sicher Kritik annehmen und Meinungen (wenn diese schlüssig argumentiert sind und sogar mit Fakten untermauert) zulassen und auch die eigene Meinung zu revidieren. Niemand weiß alles und jeder hat die Chance sich Wissen anzueignen. Auch die Chance zu sagen, ja, du hast recht, das wusste ich nicht oder habe ich nicht genau genug recherchiert oder nutzte nur eine Quelle ... so hat diese Person nicht nur etwas gelernt, sondern auch seine Möglichkeiten an Informationen erweitert.

Ein weiterer Punkt ist sicher die mangelnde Medienkompetenz. Zwar wird dies in Deutsch in vielen Schulen unterrichtet, aber die Medienwelt besteht eben nicht mehr nur aus Print, Rundfunk und Fernsehen. Das Internet bietet eine Vielzahl an Informationbeschaffung UND Weitergabe. Ein Blog ist nichts mehr Besonderes. Als ich mit Social Media angefangen habe, das war vor ca. neun Jahren, gab es noch wenig Blogs. Mittlerweile scheint jeder seine Meinung auf seinem Blog kundtun zu wollen. Hinzukommen noch die Kommunikationskanäle wie Facebook und Microblogging wie Twitter. Die Medienlandschaft hat sich verändert. Sie ist vielfältiger, bunter und auch multimedial geworden. Zu herkömmlichen Blogs sind Pod- und Videocasts hinzugekommen.

Was sich aber nicht geändert hat, ist die Art der Kommunikation und da erscheint mir auch der Crux an der Sache zu sein. Wir kommunizieren nur eingeschränkt, aber haben zu viele Möglichkeiten - oder können die Möglichkeiten oft nicht genug nutzen, weil uns die sozialen Kompetenzen dazu fehlen. Journalismus ist beispielsweise kein Studium sondern ist lediglich Teil eines Publizistikstudiums. Wenn ich daran denke, wie viele Online-Medien sich nichts ans Mediengesetz halten (allen voran "Österreich", "Heute" und natürlich "Kronen Zeitung"), dann ist es schwer auch für den Konsumenten die Wahrheit von der Lüge zu unterscheiden. Mangelnde Medienkompetenz nicht nur in Schulen sondern auch bei Erwachsenen ... Auch Eltern müssen mit der Medienvielfalt umgehen lernen.

Habt ihr als ihr im Alter zwischen 14-20 jemanden erniedrigt / verspottet / ausgelacht, der/die euch nicht gefallen (körperlich, charakterlich) hat aber euch zb angebaggert hat? (Also Online und oder Offline, bitte ehrlich)

Mobbing, Stalking und andere unangebrachte Meldungen sind keine Erfindung der Neuzeit. Ich bin 1974 geboren und Andere zu hänseln zu beleidigen oder gar verbal zu belästigen, fand immer statt. Vielleicht hat sich das Medium geändert und erleichtert durch die vermeintliche Anonymität derartiges Verhalten, aber das Internet ist kein rechtsfreier Raum. Und natürlich hab auch ich als Kind / Teenager andere beleidigt und verletzt.

Denkt ihr, dass sowas Einfluss auf das Onlineverhalten x Jahre später hat? Warum?

Nicht mehr als früher. Native-User kennen den Begriff der Selbstregulierung und meistens ist es so, dass aufbrausendes Verhalten meist durch die Community wieder ausgeglichen wird. Diese Selbstregulierung funktioniert in den allermeisten Situationen wirklich gut. Aber sicherlich braucht man dennoch aufmerksame Mods, die im Notfall eingreifen, den User sperren oder ihn in seine Schranken verweisen.

Braucht man eine gesetzliche Regelung um die Jugend / Erwachsenen zu erziehen oder kann man auch anders eine Verbesserung der jetzigen / zukünftigen Onlinekultur erreichen? Wie?

Wir haben bereits derartige Gesetze. Wir müssen das Rad nicht neu erfinden, nur entsprechend durchsetzen. Und ein Gesetz soll nicht erziehen, sondern Rahmenbedingungen schaffen. Erziehen sollten die Eltern und wenn diese es verabsäumt haben, ihren Kindern den nötigen Anstand nahezubringen, dann muss die Gruppe agieren - Selbstregulierung - oder bei einer strafbaren Handlung, die Polizei. Ich denke gerade bei Kindern und Jugendliche immer an eine Elefantenherde. Da erziehen auch die anderen Mitglieder die Kinder und somit erlernen die Jungen soziales Verhalten. Wir bräuchten ein kollektives Erziehungsdenken.

Seid ihr der Meinung, dass man Personen, die nachhaltig durch soziales Fehlverhalten geschädigt wurden wieder eingliedern kann, so dass diese ein "normales" Leben führen können oder verhält sich das eher wie bei "Rotweinflecken und nem Teppich"?

Was meinst du damit genau? Wofür gibt es Therapeuten und Psychologen? Psycho-Soziale Probleme können von entsprechenden Profis durchaus gut behandelt werden. Und was verstehst du unter "normales" Leben? Und was hat die Frage mit Onlinekultur zu tun?
 
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