Piraten

@ironheart: „Für mich baut der Erfolg der Piraten darauf auf, dass die Menschen einfach von den etablierten Parteien genug haben und eben das Gefühl haben, dass diese nicht mehr für sie arbeiten sondern eben für ihre eigenen Interessensgruppen (Wirtschaft bzw. eben Firmen) bzw. den einfachen Machterhalt arbeiten oder gleich gar nur an der eigenen Bereicherung. Die Grünen wirken auch schon gewaltig angestaubt und sind mittlerweile genauso Teil des Systems geworden.“

Das ist kein Gefühl, sondern entspricht der Wahrheit. Gesunder Menschenverstand reicht um das zu beobachten.

„Ich würde die Piraten übrigens nicht in diese dummen Schemen von wegen "rechts" oder "links" einordnen wollen, weil diese Schemen sind inzwischen längst überholt und wenn man ihnen gegenüber nun auch noch die liebgewonnene Nazikeule auspackt, dann zeugt das nur davon, dass man sie eben wieder in ein altes Schema pressen will. Ich denke aber, dass die Piraten genau DAS nicht wollen. Sie sind eine Protestpartei die neue Themen aufgreift, also Themen welche die (jungen) Leute momentan beschäftigen und von denen die etablierten Parteien es einfach nicht schaffen, die Wähler bei diesen Themen aufzufangen. „

Das mit weder „links“ noch „rechts“ sein du sehr gut analysiert. Wenn man seine eigenen Ansichten vertritt variiert das und ist völlig irrelevant. Aufgrund der Inhaltlosigkeit unserer Politik wird die Nazikeule gegenüber politischen Mitbewerbern stets besonders eifrig geschwungen.



@matteo: „aber besser kein konzept zu haben als konzepte zu verkaufen, die keine sind

finde die politische trägheit und verlogenheit verbunden mit dem selbstzweck auch zum kotzen“

Konzepte zu haben, die keine sind, ist wesentlich leichter. Hierbei handelt es sich um so genannte Scheinbilder. Konzepte zu erarbeiten, die tatsächlich welche sind benötigt einfach seine Zeit, also habt etwas Geduld :)
Kotzen könnte ich da auch, aber ich richte mein Augenmerk lieber auf das Positive, auf das, was ich machen kann um es zu ändern. Deswegen habe ich beschlossen bei den Piraten mitzumachen.


@sciphion: „Habe eben einen Artikel im SPIEGEL über die Piraten gelesen. Nach der Lektüre gewann ich den Eindruck, dass die Piraten weniger eine Partei der Inhalte sind, sondern eher eine Partei die eine neue Methode der Politik aufzeigt: Basisdemokratie mittels Internet.
Ich bin allerdings der Meinung, dass dies zum Scheitern verurteilt ist.“

Die Basisdemokratie steht an erster Stelle und aus ihr werden die Inhalte hervorgehen. Die Mitglieder der Partei bringen sich selbstständig ein und gestalten das Parteiprogramm in den „Task Forces“ zu Themen aller Art.


@war_das_alles: „Tatsache ist, dass es eine große Lücke gibt zwischen dem, was sich ein Volk von ihren Vertretern erwartet und dem, was ist. Eine Partei wie die Piraten füllt diese Lücke, gibt den Menschen Volksnähe und das Gefühl, auf Augenhöhe mit ihren Vertretern zu sein. Dieser Mangel an Volksnähe und auch die verkrusteten staatlichen Strukturen, die sich nur sehr schleppend erneuern, schaffen ein derart starkes Bedürfnis nach Änderung, dass man auch "völlige Pfeifen" wählen würde, wenn sie nur diese Hohlräume etwas füllen könnten.“
Die Angehörigen der derzeit bestehenden Parteien verspüren vor allem eine Nähe zu sich selbst. Wenn du eine heutzutage eine Partei wählst, dann tust du es nicht aus Überzeugung, sondern weil du „das geringste Übel“ wählst – oder wählst automatisch das, was du immer wählst – oder wählst etwas, um gegen etwas zu protestieren. Es müssen wieder Zeiten kommen, in denen man aus Überzeugung wählt.
Ich wähle überzeugt die Piraten, weil sie für die Freiheit des Einzelnen eintreten. Basisdemokratie wird bewirken, dass Meinungen und Stimmen einen Wert haben.
Es ist richtig, dass es ein langer Weg ist bis die Menschen das verstehen, aber ich bin zum Glück hart im Nehmen.


„Die Piraten können wohl kaum mit ihren Inhalten für nachhaltige positive Erfahrungen sorgen, aber allein ihr Dasein und und ihr Gewähltwerden ist nötig, da es zeigt, in welche Richtung sich die etablierte Politik bewegen muss. Und das ist zwangsläufig ein Weg zu mehr direkter Demokratie und zu mehr Nähe zum Volk.
Mediale Beeinflussung sehe ich auch in einer direkten Demokratie nicht als das große kommende Dilemma, denn jetzt arbeiten Medien auch schon auf eine Parteilinie hin, es ändert sich also nichts.
Die Leute brauchen einfach das Gefühl, dass sie was mitbestimmen dürfen, das muss sich nicht über jede Paragraphenänderung erstrecken, und Minderheitenrechte müssen sowieso anders verankert werden und nicht per Mehrheit.
Piraten sind nur ein Extrem, welches aber das andere, vorherrschende Extrem ausgleicht. Dauerlösung?-nein. Aber notwendig für einen Wandel.“

Es ist möglich, dass die Piraten für die anderen Parteien zumindest den Anstoß zu einer Kursänderung bieten. Wenn das gelingt, ist das Ziel schon erreicht.
 
Da machen sich die Österreicher gedanken über die deutsch Piraten :)) als wenn ma selbst keine sorgen mit der politik in unserem land hätten!
 
Ich denke, dass die "Piraten" später interessant werden könnten. Und dass zum großteil für junge Leute. Immerhin ist der Punkt "freies Internet" eine mittlweil doch gut zu überlegende Sache.
Mittlerweile ist das Internet in Hinsicht auf Datenschutz meiner Meinung nach auf sehr wackeligen Beinen. Nochdazu scheinen dabei junge Leute wenig darauf zu achten. Siehe Facebook, was hier täglich Tonnen von Müll gepostet wird- und dieser wird auf immer und ewig gespeichert....
 
Meiner Ansicht nach sind die Piraten momentan sogar Notwendig. Die momentane politische Landschaft braucht starke Signale dass es so nicht geht. Egal ob die Piraten Plan, Programm oder Chance haben - sie sind Idealistisch, Intelligent und noch nicht korrupt. Ausserdem setzen sie einen Fokus auf die Lage im Internet wo ja derzeit massive Angriffe auf Rechte, Meinungsfreiheit und Privatsphäre stattfinden.

Ob die in 10 Jahren noch wählbar sind ist eine andere Frage. Derzeit sollte man sie wählen, außer jemand fühlt sich mit rot, schwarz oder blau besser bedient natürlich..
 
Ausserdem setzen sie einen Fokus auf die Lage im Internet wo ja derzeit massive Angriffe auf Rechte, Meinungsfreiheit und Privatsphäre stattfinden.

Und damit haben sie Scheuklappen. Die Rechte im realen Leben sind nämlich auch nicht ganz unwichtig.
 
A Spaß und protestpartei, die der wenig Spaß und protestpartei die linke stimmen abknöpft.
 
Is' eigentlich im Grunde das moderne Weiß wählen: wirklich an die Macht kommen sie wohl nie, und selbst wenn gibt's keinen inneren Konsens und damit kein politisches Programm, ergo scheiterts vermutlich schon bei der Regierungsbildung dass sie irgendwann wirklich was zu meckern haben. Aber immernoch besser als nicht wählen gehn - viele Menschen sind für unser Recht, entweder kalkige Konservative, kalkige Nazis, kalkige Inkompetente oder Inkompetente Protestler zu wählen gestorben. Zugegeben, nicht in Österreich (die Revolution hier war eher chillig drauf) aber trotzdem. Ich wünschte WIR hätten sowas in Groß. So wie's derzeit aussieht geh ich echt nur noch rotwähln um meine Stimme nicht zu vergeuden (jede weggeworfener Wahlzettel is eine potentielle Stimme für HCman mehr).
 
Is' eigentlich im Grunde das moderne Weiß wählen:

Aber vermutlich wirksamer. Den die "Weißen" gehen den Parteibonzen eigentlich am Ar..h vorbei. Das Risiko wäre halt, wenn sie wirklich ganz stark würden. Was dann?
 
Dann wird keiner mit ihnen in eine Regierung wollen weil sie keine klar Linie haben - und wenn sie sich bis dahin DOCH eine angelacht haben sind sie irgendwo keine wirkliche Protestpartei im angedachten Sinne mehr (und stell'n sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sowieso quer zu allen gängigen Parteien, was Regierungsgespräche von vornherein hinfällig macht). Solang die ihren Sack nicht auf 51 Prozent Mehrheit aufblähen brauchen wir uns da keine Gedanken machen.
 
Dann wird keiner mit ihnen in eine Regierung wollen weil sie keine klar Linie haben

Mag sein ...... obwohl auch das nicht so sicher ist. Als Mehrheitsbeschaffer wird man sie dann schon umwerben. Denn so, wie sich die Politlandschaft entwickelt, werden in Analogie zu Athen aus großen Parteien mittelgroße und am Ende geht sich keine Zweier - Koalition mehr aus.

Aber was für die anderen Parteien viel schmerzhafter wäre: Wie schon gesagt, gehen denen die Weißwähler am Ar..h vorbei. Denn deren Stimmen landen letztlich im Mistkübel und die Parteien teilen sich die 183 Sitze untereinander auf. Obwohl die Weißwähler dafür votiert haben, dass sie keinen der Kandidaten haben wollen. Piraten statt weiß bedeutet: Die Altparteien bzw. deren Vertreter verlieren ihre Pfründen!! Mir persönlich wären natürlich leere Stühle für die weißen Stimmen lieber.
 
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Inneren Konsens und politisches Programm hat bis jetzt keine Partei, also ist der Unterschied zu anderen Parteien gleich null. Im Unterschied zu den anderen Parteien finden die Piraten aber durch Task Forces und weiterführend Abstimmungen ihren Konsens. Das kann eine Weile dauern, aber es ist bereits im Gange. Rot wählen finde ich aus dem Kontext die Stimme woanders als bei HC anzubringen durchaus gut, aber in diesem sinne könnte man genauso die Piraten wählen. Mit zusätzlicher Aufwärtung der zweiten Option, weil man dadurch der gängigen Korruptions- und Bestechungspolitik (von Rot, Blau, Grün und Schwarz) und inhaltlosen Sesselfurzerei eine Absage erteilen kann und eine Zusage zu mehr Demokratie, irgend einer besseren Form der Mitbestimmung für das Volk.

Die Piraten sind nur als Mehrheitsbeschaffer gefragt. Sonstige Hirnwixxereien sind deswegen wertlos. Bei dieser Wahl werden sie wenn es gut läuft maximal 15% erreichen. Viel wichtiger ist also wofür die Piraten stehen und was sie erreichen wollen. Auf ihrer Homepage und auf den Stammtischen kann man sich darüber gut informieren, lernt nette Leute können und im Forum wird ebenfalls bereits viel diskutiert.
 
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Aber was für die anderen Parteien viel schmerzhafter wäre: Wie schon gesagt, gehen denen die Weißwähler am Ar..h vorbei. Denn deren Stimmen landen letztlich im Mistkübel und die Parteien teilen sich die 183 Sitze untereinander auf. Obwohl die Weißwähler dafür votiert haben, dass sie keinen der Kandidaten haben wollen. Piraten statt weiß bedeutet: Die Altparteien bzw. deren Vertreter verlieren ihre Pfründen!! Mir persönlich wären natürlich leere Stühle für die weißen Stimmen lieber.

Leere Stühle müssten dann aber auch Konsequenzen für Präsenz- und Konsensquoren haben, sonst wäre es wieder egal.
Die Piraten als Alternative für Protestwähler ist ein andenkenswertes Projekt, aber ganz ohne politische Linie sind sie mir wieder zu riskant. Denn auch wenn sie nur wenige Sitze im Nationalrat haben, zählt ihre Stimme womöglich bei diversen Entscheidungen. Dann möchte ich aber vorher abschätzen können, ob sie in meinem Sinne votieren würden.
 
Irgendwie stört es mich halt, dass sich die Parteien den Kuchen in jedem Fall ungeniert aufteilen. Auch dann, wenn der Wähler recht eindeutiges sein Missfallen (=weiß) kund tut.
 
Leere Stühle müssten dann aber auch Konsequenzen für Präsenz- und Konsensquoren haben, sonst wäre es wieder egal.
Die Piraten als Alternative für Protestwähler ist ein andenkenswertes Projekt, aber ganz ohne politische Linie sind sie mir wieder zu riskant. Denn auch wenn sie nur wenige Sitze im Nationalrat haben, zählt ihre Stimme womöglich bei diversen Entscheidungen. Dann möchte ich aber vorher abschätzen können, ob sie in meinem Sinne votieren würden.

Dass sie keine politische Linie haben ist eben ein weit verbreitetes Gerücht. Zu nächst einmal: direkte Demokratie ist das wichtigste politische Programm, das es überhaupt geben kann, mit mehreren Rufzeichen!!! Weil es ruft die Bürger zur Mitarbeit und zur tatsächlichen Wahlmöglichkeit auf. Dh. der Politiker ist nicht um seinen eigenen Stuhl besorgt, sondern um das Wohl des Bürgers.
Diese Linie wird bei den Piraten gelebt und es gibt auch schon einige Intellektuelle in ihren Reihen. Aus der Beteiligung bei den Piraten ergibt sich in weiterer Folge das Parteiprogramm. Auf der Homepage, die sehr übersichtlich ist ist diesbezüglich alles nachzulesen und das Forum liegt ebenso offen.
 
direkte Demokratie ist das wichtigste politische Programm, das es überhaupt geben kann, mit mehreren Rufzeichen!!! Weil es ruft die Bürger zur Mitarbeit und zur tatsächlichen Wahlmöglichkeit auf. Dh. der Politiker ist nicht um seinen eigenen Stuhl besorgt, sondern um das Wohl des Bürgers.

Da verbergen sich schon mehrere Irrtümer hinter ein paar Rufzeichen. Die direkte Demokratie kann sich in vielen Bereichen positiv auswirken, ist in anderen aber sehr gefährlich. Wenn eine politische Detailentscheidung letztlich durch Medien oder Populisten entschieden wird, ist es schwierig, Minderheitenrechte zu wahren, Grundrechte zu wahren, internationales Vetrauen in rechtliche Konsistenz zu halten und und und. Der Politiker, den du besorgt siehst, ist dann erst recht darum bemüht, sehr kurzfristig der herrschenden Meinung (oder dem was er dafür hält) nach zu agieren und nicht einer nachhaltigen, langfristigen Politik verpflichtet. Dieser Managementstil hat schon so manchen Betrieb zu Grunde gerichtet, mit Staaten funktioniert das sicher auch ganz gut.

Diese Linie wird bei den Piraten gelebt und es gibt auch schon einige Intellektuelle in ihren Reihen. Aus der Beteiligung bei den Piraten ergibt sich in weiterer Folge das Parteiprogramm. Auf der Homepage, die sehr übersichtlich ist ist diesbezüglich alles nachzulesen und das Forum liegt ebenso offen.

Der Verweis auf direkte Demokratie ist eben keine Linie sondern im Gegenteil das Abwälzen der Liniendefinition auf "das Volk" und damit die Meinungsmacher. Genau das will ich aber sicher nicht. Besonders, da die direkte Demokratie so nur funktionieren kann, wenn das legislative Gesamtsystem darauf ausgelegt ist.

Willst du tatsächlich jede Verordnung und jede Gesetzesanpassung einer Volksabstimmung unterziehen? Wenn nicht, nach welcher ideologischen Grundlinie würden die Piraten entscheiden?
 
Diese von dir geschilderte Gefahr bei 1.) sehe ich auch. An dieser Stelle ist eben Vertrauen in die Vernunft der Mitmenschen gefragt, das sie auch mehrheitlich gute Entscheidungen für Minderheiten treffen können, aus Achtung. Wenn ich der Schweiz die Leute in der Lage sind gegen mehr Urlaub zu stimmen sollte das hier auch möglich sein sinnvolle Mehrheiten zu finden. Es ist allerdings ein gewisser Lerneffekt damit verbunden.

Die Piraten entscheiden normalerweise danach, was dem einzelnen Bürger seine Freiheiten absichert. Grundsätzlich sind sie recht eindeutig eine ortho-liberale Partei, aber sie wollen sich ganz bewusst nicht in Schemata einordnen lassen, sondern von Fall zu Fall entscheiden.
Was ich will ist irrelevant, ganz ähnlich jede andere Form der Egomanie - der Mehrheitsentscheid ist immer wesentlich sinnvoller. Wenn also mehr Bürger für Volksabstimmungen sind dann begrüße ich das, wenn nicht kann man auch andere Formen finden (die für unser Land richtig sind), sodass der Wähler wirklich durch die Politiker vertreten wird.
 
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