Bevor ich einen neuen thread starte, waerme ich lieber den hier auf. Persoenlich bin ich der Meinung, dass Polyamory (bzw der Sonderfall einer Zweierbeziehung) eine gute Idee ist, wenn sich die richtigen PartnerInnen finden ... wie jede andere Heirat ist allerdings auch die Polygamie eine problematische Einmischung des Staates in Privatangelegenheiten.
Im Vorjahr gab es zum Thema Polygamie auch noch eine Fernsehserie namens
Big Love in USA, die eine (afaik) fiktive Familie aus einem mormonischen Clan zeigte, in welcher der Vater und Haushaltsvorstand drei Frauen hat, die ihm untertan sind und selbst keine weiteren PartnerInnen haben duerfen. Unter anderem wird der ganz klischeehafte poly-Alltag mit Tageseinteilung fuer die Frauen gezeigt, wobei er dann fuer alle drei Haushalte aufkommt und nach aussen zwei der Frauen keinen Intimkontakt mit ihm haben, da ja Polygamie andundfuersich auch in Utah verboten ist. Wie die
Feminist Mormon Housewives schreiben, ist es ansonsten eine ganz normale Serie, die eine Randgruppe als gar nicht so ungewoehnlich darstellt.
Ich habe ein gutes halbes Dutzend Folgen ausgehalten, aber es wurde (imho) immer konservativer, die religioesen und clanpolitischen Handlungsstraenge konnten daran nicht viel aendern.
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Rein liebestechnisch und aus meiner Sicht gesehen ein Schritt in die richtige Richtung.
Dann hätten beispielsweise auch zusammenlebende 3er-Beziehungen gewisse staatlich gesicherte Rechte. Das oft zitierte Recht im KH über den Gesundheitszustand von Angehörigen Auskunft zu erhalten zB.
Erbfälle wären ein weiteres Beispiel.
Hier muss man alles notariell absichern, wenn man in so einer Beziehung lebt.
Stimmt. Andererseits kann der Staat von EhepartnerInnen Unterhalt fordern, und eine Aufloesung ist mit einigem Aufwand verbunden ...
Nix gegen Polygamie. Ich halte nur nix von Ländern, in denen diese als Monopol der Männer gehandhabt wird. Wo also ein Mannderl sich mehrere Frauen halten kann und diese sowieso kein Recht auf irgendwas haben.
Gibt es Laender mit staatlich abgesicherten n-zu-n-Beziehungen? Das klingt am ehesten wieder nach Clans ...
Grundsätzlich wäre ein rechtlich abgesicherter Status für diese Form von Partnerschaft sicherlich zu begrüßen. Ausgehend von meinem europäischen Hintergrund denke ich jedoch, dass andere Formen der Partnerschaften - wie jene zwischen Gleichgeschlechtlichen - für mehr Menschen Bedeutung haben und daher - wenn man denn schon so fortschrittlich denkt und ist - bevorzug behandelt werden sollten.
Ja, wobei die Ehe an sich eine im negativen Sinne traditionelle und ehrwuerdige, aber nicht unbedingt eine schuetzenswerte Institution ist - sie ist beliebt bei Staat und Glaubensgemeinschaften, aber die beteiligten Personen haetten von flexibleren Regelungen vermutlich mehr