Probleme und Dilemmata

C

Gast

(Gelöschter Account)
In irgendeinem Thread hat sich wer beklagt das zu wenig diskutiert wird...

Also stelle ich gerne eine Hirnwixerei von mir gern zur Diskussion, bei der ich nicht weiterkomme.

In Arjan Brahm's 'Die Kuh die weinte', las - oder besser hörte ich - das man sich über einem Problem, für das es keine Lösung gibt, nicht den Kopf zerbrechen braucht, da ein Problem per Definition etwas ist für das es eine Lösung gibt. Folglich handelt es sich bei 'Unerwünschten Umständen für die es keine Abhilfe gibt' nicht um Probleme. Nur, wie bezeichnet man diese Umstände dann? Diese Frage bleibt im (Hör-)buch leider offen.

Mein Ansatz war, das ein 'Unerwünschter Umstand für den es keine Abhilfe gibt' wohl ein 'Lemma' sein müsse, da ein Dilemma 'eine Situation ist, die zwei Möglichkeiten der Entscheidung bietet, die beide zu einem unerwünschten Ergebnis führen' (frei nach Wikipedia).
Folglich wäre ein Trilemma eine Situation blablabla mit drei Möglichkeiten der Entscheidung blabla bla.
Folglich besteht ein Dilemma aus zwei Lemmas, ein Trilemma aus drei Lemmas, ein Polylemma auf vielen Lemmas. (Oder Lemmata).

Blöderweise bezeichnet der Begriff 'Lemma' laut Wikipedia aber nicht eine Wahl/Entscheidungsmöglichkeit die zu einem unerwünschten Ergebnis führt - wie man aus den Bezeichnungen Di-, Tri- und Polylemma rückschließen könnte, sondern a) ein lexikalisches Stichwort, b) Editorial dasjenige Wort auf das sich eine Anmerkung bezieht, bzw. c) einen mathematischen Hilfssatz.

An diesem Punkt komme ich nicht weiter.

Also: Die Frage ist, mit welchem Begriff bezeichnet man (oder könnte man ihn Bezeichnen) einen 'Unerwünschten Zustand für den es keine Abhilfe gibt'. Der Begriff 'Problem' scheidet aus, da es für ein Problem definitionsgemäß eine Lösung gibt.

P.S. Ich hoffe es ist klar dass das nicht allzu ernst gemeint ist ;-)
 
Die Frage ist, mit welchem Begriff bezeichnet man (oder könnte man ihn Bezeichnen) einen 'Unerwünschten Zustand für den es keine Abhilfe gibt'.

Realität. Obwohl, es gibt auch hier eine Abhilfe.

Generell ist es so, dass es für manche Dinge in der deutschen Sprache (aber auch in anderen) keine passenden Begriffe gibt und man diese daher umschreiben muss. Mit diesem unerwünschten Zustand, für den es keine Abhilfe gibt, müssen wir alle leben.

P.S. Ich hoffe es ist klar dass das nicht allzu ernst gemeint ist ;-)

Das nächste Mal schreib das bitte gleich ganz oben hin, dann erspare ich mir, so einen langen Text zu lesen. :lehrer:
 
Ein Nesiderat eventuell. Eine Neologismus von mir als Gegensatz zu Desiderat = etwas, das erwünscht ist, gerade ad hoc gebildet.
 
Ein Nesiderat eventuell. Eine Neologismus von mir als Gegensatz zu Desiderat = etwas, das erwünscht ist, gerade ad hoc gebildet.

Neologismus steht sinngemäß für neue Wörter, die bereits in den allgemeinen Gebrauch übergegangen sind. Das erwähnte "Neologismus von mir" erscheint mir daher widersprüchlich.

Ich bleibe weiterhin der Meinung, dass es dafür keinen eigenen Begriff gibt. :)
 

Sooo pessimistisch möchte ich die Realität dann doch nicht sehen - ich find sie überwiegend wünschenswert :mrgreen:

Das nächste Mal schreib das bitte gleich ganz oben hin, dann erspare ich mir, so einen langen Text zu lesen. :lehrer:

Nö, dann wärs ja nurmehr halb so lustig :mrgreen:


Ein Nesiderat eventuell. Eine Neologismus von mir als Gegensatz zu Desiderat = etwas, das erwünscht ist, gerade ad hoc gebildet.

Nicht schlecht, aber für den Durchschnittsproleten wohl eher ungeeignet. Dann gibts in Wien parallel zum 'Suderer' noch die Spezies des 'Siderers' oder du kriegst zur Antwort einfach nur 'Gesundheit!'. Es muss etwas einfaches sein, kein Fremdwort.
 
Ich bleibe weiterhin der Meinung, dass es dafür keinen eigenen Begriff gibt. :)

Was unpraktisch ist. Denn wie sagt man sonst jemandem das man ein Problem hat, das eigentlich keines ist, weils dafür keine Lösung gibt? (Ausser mit so langen Texten).
Andererseits könnte man die Sache ja etwas existentialistisch behandeln und behaupten, es gäbe keinen Begriff für unerwüschte Zustände für die es keine Abhilfe gibt, sondern es gibt für jeden unerwünschten Zustand Abhilfe, die diesen in einen wünschenswerten Zustand verwandelt. Aber dann hat der britische Gentleman in Arjan Brahm's Buch unrecht und es gibt eine Lösung für den Nahostkonflikt - nur wollte er sie nicht finden.
Womit die Hirnwixerei auch endlos weiter geht.
 
Wenn man ein Problem hat, das keines ist, hat man auch keines. Sollte man jedoch empfinden, trotzdem ein Problem zu haben, hat man zwar doch ein Problem, allerdings ein ganz anderes.

Aber dann hat der britische Gentleman in Arjan Brahm's Buch unrecht und es gibt eine Lösung für den Nahostkonflikt - nur wollte er sie nicht finden.

Das Buch kenne ich nicht. Ich bin überzeugt, dass es eine Lösung für den Nahostkonflikt gibt, wenn alle diesen wollen. Da dort jedoch unterschiedlichste Interessen vorherrschen, wird das in absehbarer Zeit vermutlich nichts.

Denn wie sagt man sonst jemandem das man ein Problem hat, das eigentlich keines ist,

Alles easy, Alter! :haha:
 
Neologismus steht sinngemäß für neue Wörter, die bereits in den allgemeinen Gebrauch übergegangen sind. Das erwähnte "Neologismus von mir" erscheint mir daher widersprüchlich.

Ich bleibe weiterhin der Meinung, dass es dafür keinen eigenen Begriff gibt. :)
Dass ein Neologismus per definitionem bereits in den allgemeinen Sprachgebrauch eingegangen sein müsse, möchte ich bezweifeln, aber meinetwegen präzisiere ich und bezeichne Nesiderat als Neologion.
 
Wenn man ein Problem hat, das keines ist, hat man auch keines.

Genau das ist ja der Knackpunkt. Nur, was habe ich dann? (Wenn ich mit der Situation unzufrieden bin, und keine Möglichkeit habe sie zu ändern) :mrgreen:

Sollte man jedoch empfinden, trotzdem ein Problem zu haben, hat man zwar doch ein Problem, allerdings ein ganz anderes.

Diesbezüglich ist die Situation leider meist umgekehrt :mrgreen:

Dass ein Neologismus per definitionem bereits in den allgemeinen Sprachgebrauch eingegangen sein müsse, möchte ich bezweifeln, aber meinetwegen präzisiere ich und bezeichne Nesiderat als Neologion.

Wäre ein Neologismus bereits in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen, wäre er ja nicht mehr neu, also neo, also nur ein Logismus, oder? :mrgreen:
 
Genau das ist ja der Knackpunkt. Nur, was habe ich dann? (Wenn ich mit der Situation unzufrieden bin, und keine Möglichkeit habe sie zu ändern) :mrgreen:

...könnte man als Tatsache bezeichnen, jedoch wenn die nicht zu beeinflussen ist und du damit umgehen willst, so musst du dich selbst ändern, womit erst ein Problem entstehen könnte🙂🙃
 
...ein schöner Gedanke, der glaube ich so zu deuten ist, dass unsere Erfahrungen, besonders die Verletzungen der Seele, uns zu dem machen, was wir sind- als Denkende und fühlende Lebewesen, und somit sind sie wertvoll und für jeden einzigartig.

Dabei wird aber nicht impliziert, dass Schmerz uns nicht verändern würde, weil derart alles an Bedeutung verlieren würde, oder noch weniger, dass wir traumatische Erlebnisse gezielt ansteuern sollten um unsere Selbstfindung anzukurbeln, oder sogar uns als Persönlichkeit zu definieren.

Also aus meiner Perspektive kreierst du aus einer Lösung eine andere Lösung, die eigentlich ein Problem ist.o_O;)
 
Ausweglos bzw. ausweglosigkeit wiederum sind 'Eigenschaftswörter' - mit dem Begriff 'ausweglose Situation' haben wir meine Intention, die Sache mit einem Wort zu bezeichnen nach wie vor nicht erfüllt.
 
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