so weit mir bekannt ist geht dabei die initiative von sehr konservativen kreisen in den usa aus. diese hatten die deutsche regierung schon öfters kritisiert, dass diese zuwenig gegen prostitution (besonders gegen illegale prostituierte und menschenhandel) im zusammenhang mit der fußball wm unternähme.
stolz verweisen die konservativen dabei darauf, dass prostitution in den usa im allgemeinen verboten wäre. deshalb fände sie auch nicht statt.
dennoch ist es sehr stark zu bezweifeln, dass es in den usa keine prostitution gibt.
vielleicht fühlen sich ja deshalb leute wie ed fagan dazu berufen manchmal nach wien zu fliegen um sich hier escort mädchen zu ordern. einmal war auch eine agentur dabei, deren betreiber im gefängnis landete (menschenhandel, laut falter wurde den mädchen mit gewalt gedroht etc.).
im interview mit einem österreichischen nachrichtenmagazin hat sich fagan nicht gerade betroffen geäußert, er hat irgendetwas von "bestimmung" gefaselt, er sei ja ein mann und das wort "göttlich" ist glaube ich auch gefallen.
wie auch immer, einige bewohner von god owns country halten sich eben für moralisch überlegen. vielleicht hat sich bei diesen leuten auch schon so einiges aufgestaut - schließlich hat ja fidel castro diesen menschen das "bordell der vereinigten staaten" ja recht unsanft geschlossen.
jetzt warten diese neocons unter umständen schon sehnsüchtig auf das ableben von fidel, er scheint sich aber noch zieren - wir werden sehen wie sich das ganze entwickeln wird.
ist prostitution moralisch verwerflich?
solange die prostituierten nicht gezwungen - und anständig behandelt werden, sollte es auch legal sein.
nur: das ganze millieu wird immer eine grauzone sein, deshalb kann auch nicht gesagt werden, dass prostitution per se moralisch einwandfrei wäre.
sicher kann mann sich die dienstleistung des sexuellen aktes kaufen, die damit verbundene liebe und zuneigung nicht.
mancher freier und so manche prostituierte beharren zwar darauf, dass sich soetwas im rahmen der geschäftlichen übereinkunft durchaus geschehen könne. das kann manchmal durchaus zutreffen.
es wird aber eher die ausnahme sein.
auf jeden fall ist es vorzuziehen, seine sexualtität mit einem menschen auszuleben von dem man/frau begehrt wird.
jedoch ist die realität für viele menschen eben anders.
da gibt es körperlich behinderte menschen, menschen mit seelischem handicap, die unattraktiven etc., etc.
diese menschen haben es nicht leicht jemanden zu finden, manche werden vielleicht nie in der lage sein sich verlieben zu können.
diese menschen haben natürlich bedürnisse und werden sie auch ausleben wollen.
ein verbot käme für diese menschen auch einem verbot des auslebens ihrer sexualität gleich.
aber liebe werden sie dabei in der regel keine vorfinden - bestenfalls so etwas wie freundschaft.
selbst wenn man wollte, eine moralische legitimation von prostitution wird sehr schwierig zu begründen sein:
prostitution, so wie sie hier bei uns in mitteleuropa vonstatten geht, kann als teilsystem des kapitalistischen gesamtsystems gesehen werden. der kapitalismus beruht aber auf theorie der maximierung des individuellen grenznutzens. diese ist wiederum eingebettet in das gesetz von angebot und nachfrage.
gemäß luhmann kann dieses system nicht als moralisch angesehen werden, da die variable "moral" in diesem system eben nicht operationalisiert ist.
unsere gesamte wirtschaftsordnung ist daher im grunde amoralisch verfasst.
prostitution beruht im wesentlichen ebenfalls auf den grundprinzipien der nachfrage und des angebotes. ansonsten käme es auch nicht zum austausch zwischen geld und sexualität. prostitution ist also in dieses wirtschaftssystem eingebunden, deren akteure sind es ebenfalls.
vielleicht wurde die frage falsch gestellt:
ist unser wirtschaftssystem (und damit auch prostitution) moralisch?
die antwort wird wahrscheinlich unbefriedigend ausfallen.