Roberts Lagerfeuer

Ich erlaube mir mal diesen sehr schönen Thread wieder auszugraben, ein kleines virtuelles Feuerchen zu entzünden und mich an selbigem niederzulassen. Wo sonst könnte man besser seinen Gedanken nachhängen als hier und vielleicht hat ja jemand Lust mir Gesellschaft zu leisten.

Als ich noch ein Kind war haben wir um diese Jahreszeit auf der an die Tischlerei meines Großvaters angrenzenden Wiese eines Nachbarn tatsächlich des Abends häufig ein kleines Lagerfeuer entzündet, Äpfel und Kartoffeln auf dünne Äste gespießt und über dem Feuer gegart.
Die Älteren haben uns während dessen Geschichten "von früher" erzählt. Für uns Lütten waren das Begebenheiten aus längst vergangenen Zeiten, obwohl es oftmals nur wenige Jahre zurücklag. Eine nur sieben Jahre ältere Verwandte zum Beispiel hätte ich als damals fünfjähriger Steppke nichtmal der selben Generation zugerechnet.
In der Luft lag dieser typische und nicht wirklich in Worte zu fassende Herbstgeruch und irgendwie erschien uns Kindern damals die Welt in Ordnung.
Echte Sorgen, Nöte und Probleme gab es nicht, zumindest wurden wir von den Erwachsenen recht wirksam davon abgeschirmt.
Vom benachbarten Landhandel habe ich mir damals ein quadratisches Stück Silagefolie besorgt, meinen Eltern eine der 3 Meter langen Holzlatten für die Stangenbohnen gemobst und meine Oma um Paketbindfaden für ihre Ostpäckchen erleichtert. Daraus habe ich mir dann auf Nachbars Wiese ein Wigwam gebaut. Oftmals habe ich dort auch auf der kleinen Böschung gesessen und einen Drachen steigen lassen. Höher und höher, immer in der Hoffnung das die Schnur nicht reißt. Einmal hatte sich auf dieser Wiese eine Wildgans eingenistet, was ich allerdings nicht wusste. Im hohen Gras war sie gut versteckt und als ich ihr zu Nahe kam ist sie laut schnatternd auf mich losgestürmt. Auf der Flucht vor ihr habe ich Haken geschlagen wie ein Feldhase.

An dieser Zeit und dieser Wiese hängen unzählige schöne Erinnerungen aus der Kindheit, die in jedem Jahr mit Herannahen des Herbstes wieder in mir erwachen. In diesem Jahr fallen die Erinnerungen - wohl auch aufgrund des kürzlichen Todes meines Vaters - noch etwas intensiver aus.
Viel würde ich dafür geben noch einmal für ein paar Stunden Kind sein zu können und einen solchen Tag in all seiner Unbeschwertheit erleben zu dürfen.
Aber selbst aus diesem gelegentlichen Anflug von Melancholie resultiert noch etwas positives: Die Erkenntnis das man nichts, aber auch wirklich rein gar nichts im Leben als selbstverständlich betrachten und jeden einzelnen Moment bewusst genießen sollte. Ist er einmal vorbei, ist er immer vorbei und kommt niemals wieder...
 
Ich erlaube mir mal diesen sehr schönen Thread wieder auszugraben, ein kleines virtuelles Feuerchen zu entzünden und mich an selbigem niederzulassen. Wo sonst könnte man besser seinen Gedanken nachhängen als hier und vielleicht hat ja jemand Lust mir Gesellschaft zu leisten.
Als ich noch ein Kind war haben wir um diese Jahreszeit auf der an die Tischlerei meines Großvaters angrenzenden Wiese eines Nachbarn tatsächlich des Abends häufig ein kleines Lagerfeuer entzündet, Äpfel und Kartoffeln auf dünne Äste gespießt und über dem Feuer gegart.
Die Älteren haben uns während dessen Geschichten "von früher" erzählt. Für uns Lütten waren das Begebenheiten aus längst vergangenen Zeiten, obwohl es oftmals nur wenige Jahre zurücklag. Eine nur sieben Jahre ältere Verwandte zum Beispiel hätte ich als damals fünfjähriger Steppke nichtmal der selben Generation zugerechnet.
In der Luft lag dieser typische und nicht wirklich in Worte zu fassende Herbstgeruch und irgendwie erschien uns Kindern damals die Welt in Ordnung.
Echte Sorgen, Nöte und Probleme gab es nicht, zumindest wurden wir von den Erwachsenen recht wirksam davon abgeschirmt.
Vom benachbarten Landhandel habe ich mir damals ein quadratisches Stück Silagefolie besorgt, meinen Eltern eine der 3 Meter langen Holzlatten für die Stangenbohnen gemobst und meine Oma um Paketbindfaden für ihre Ostpäckchen erleichtert. Daraus habe ich mir dann auf Nachbars Wiese ein Wigwam gebaut. Oftmals habe ich dort auch auf der kleinen Böschung gesessen und einen Drachen steigen lassen. Höher und höher, immer in der Hoffnung das die Schnur nicht reißt. Einmal hatte sich auf dieser Wiese eine Wildgans eingenistet, was ich allerdings nicht wusste. Im hohen Gras war sie gut versteckt und als ich ihr zu Nahe kam ist sie laut schnatternd auf mich losgestürmt. Auf der Flucht vor ihr habe ich Haken geschlagen wie ein Feldhase.

An dieser Zeit und dieser Wiese hängen unzählige schöne Erinnerungen aus der Kindheit, die in jedem Jahr mit Herannahen des Herbstes wieder in mir erwachen. In diesem Jahr fallen die Erinnerungen - wohl auch aufgrund des kürzlichen Todes meines Vaters - noch etwas intensiver aus.
Viel würde ich dafür geben noch einmal für ein paar Stunden Kind sein zu können und einen solchen Tag in all seiner Unbeschwertheit erleben zu dürfen.
Aber selbst aus diesem gelegentlichen Anflug von Melancholie resultiert noch etwas positives: Die Erkenntnis das man nichts, aber auch wirklich rein gar nichts im Leben als selbstverständlich betrachten und jeden einzelnen Moment bewusst genießen sollte. Ist er einmal vorbei, ist er immer vorbei und kommt niemals wieder...
Ich setz mich gerne dazu! ;)
Meine Kindheit hatte zwar nicht viel schönes! Aber das in Wälder und auf Feldern und Wiesen rumstromern war toll und so abenteuerlich! Meine Großeltern hatten ein großes Wiesengrundstück, wo sie das Gras immer sehr hoch wachsen ließen, bevor es gemäht wurde und zu Heu verarbeitet! Dort habe ich immer, natürlich verbotenerweise, mit meiner Cousine "Wohnungen" reingetrampelt, mit verschiedenen "Zimmern", die wir mit allem möglichen Kram, den wir da hin schleppten, ausstatteten! :giggle: :giggle:Ein "Klo" gab es natürlich auch! :rofl:
Im Gras liegen, in den Wolkenhimmel schauen und sich wegträumen war und ist unvergesslich! Und welche unglaubliche Fantasie wir hatten, aus nichts etwas zu machen! Bedauerlich, dass die meisten Kinder von heute das nicht mehr kennenlernen!
 
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Diesen Thread wieder mal nach oben schubsen.

Der Herbst naht mit großen Schritten, Zeit für eine gemütliche Runde am Lagerfeuer...
 
Den Wollumhang eng um die Schultern geschlungen, mit einem BPC mit Heidelbeeren in der Hand sich an setzend.

Also das halte ich für eine sehr gute Idee :) Schaue Mitglied #546114 dass die Flamme recht hoch lodert und wärmend ist an diesem nebligen Morgen.
 
Das Tagwerk war verrichtet,
der Grundstein war gelegt,
als rastend ich am Feuer saß.
Mit gesenktem Haupt dem wilden Tanz der Flammen folgend
sah ich ihn schemenhaft aus dem Nebel treten.
Umgeben von einem rötlichen Schimmer und das Gesicht
ob des vermeintlichen Sieges umspielt von einem triumphierenden Lächeln.
Bis ich Amen sagte...

Den Wollumhang eng um die Schultern geschlungen, mit einem BPC mit Heidelbeeren in der Hand sich an setzend.

Also das halte ich für eine sehr gute Idee :) Schaue @er dass die Flamme recht hoch lodert und wärmend ist an diesem nebligen Morgen.
Seid willkommen, hochgeschätzte @Mitglied #252606 und nehmt Platz an meiner Seite.
 
Das Tagwerk war verrichtet,
der Grundstein war gelegt,
als rastend ich am Feuer saß.
Mit gesenktem Haupt dem wilden Tanz der Flammen folgend
sah ich ihn schemenhaft aus dem Nebel treten.
Umgeben von einem rötlichen Schimmer und das Gesicht
ob des vermeintlichen Sieges umspielt von einem triumphierenden Lächeln.
Bis ich Amen sagte...


Seid willkommen, hochgeschätzte @Mitglied #252606 und nehmt Platz an meiner Seite.
Hab dank, nur versteh ich nicht warum ihr meinen Bruder nicht an eurem Feuer duldet 😈
 
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