Schulzeit

Die Schulzeit war bei mir geprägt von lauter Hindernissen und zeitweiliger Ängstlichkeit. Die erst viel später selbstdiagnostizierte Sozialphobie im Pubertätsalter tat ihr Übriges dazu.

Demonstrativ wurde ich eines Tages zum Klassensprecher gewählt. Bekanntlich sind Kinder und Jugendliche Arschlöcher, was ihre Ehrlichkeit und das Kräftemessen anbelangt. ;) Die Wahl nahm ich natürlich nicht an und wandte mich händeringend an den Lehrer unter 4 Augen, der dafür Gott sei Dank Verständnis aufbrachte.

Die Schulzeit war niemals eine schöne Zeit. Dauernd dominiert von "wie komme ich bei den anderen an".
 
Lässig war die Schulzeit hingegen in der Meiselstraße. 2 Fünfer und einen Dreier bekam ich im Schuljahr auf Schularbeiten in Buchhaltung und trotzdem hat mir der Lehrer für die "gute Mitarbeit", die aus Schweigen meinerseits bestand, im Endeffekt einen Dreier ins Zeugnis gegeben. :D

Das war dort echt die schönste Schulzeit. Alle Lehrkräfte leiwand drauf, ohne Druck, regelrecht kumpelhaft. Einen Ausflug in den Lainzer Tiergarten unternahmen wir mit der Straßenbahn und auch das Elektropathologische Museum besuchten wir, wo die grauslichsten Elektrounfälle zu sehen waren.

An Einser für die Berufsschule in der Meiselstraße! Keine Berechtigung Bilder zu betrachten - Bild entfernt.
 
Außer die Polizei kommt und erschießt einen Attentäter ... oder? :D

Insbesondere an Schulen sind Amokläufe ein Thema. Vermutlich stehen solche Taten vorwiegend mit Kränkungen und infolgedessen Racheglüsten in Zusammenhang. Ein Hang zu Egoshootern kann dann das Fass für labile Personen zum Überlaufen bringen.

Im Gegensatz zu Jens Hoffmann bin ich der Meinung, dass Computerspiele durchaus keinen unerheblichen Teil dazu beitragen können, damit ein Schüler in das Gewand eines realen Mörders schlüpft.

Aber er hat schon Recht, der Hoffmann. Im Großen und Ganzen kommt es auf die Gesamtsituation an. Und die allermeisten von uns, die in einem Computerspiel einem Gegner die Birne wegballern und sogar noch Freude am Austritt der Gehirnmasse haben, scheren sich im realen einen Dreck um Aggression.
 
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