Singletreff und Schüchternheit

Liebes Moorhun,

Du hast geschrieben:

Das es nicht unmöglich ist das zu lernen, behaupte ich ja auch nicht, hab ja manchmal auch schon selber gemacht, aber es ist halt schon verdammt schwer und wenn du als Frau einem Typen gegenüberstehst der zu dir Hallo sagt und dann mehr oser weniger gar nichts mehr, geschweige dir in die Augen schaut, was denkst du dir dann von dem?? Ich mein wenn ich grad mal einen ganz leichten Stich habe, fällt es mir auch nicht schwer, aber ich will doch nicht immer erst 5 Bier trinken müssen damit ich mich dann was sagen trau.....

Was ich denke, wenn jemand ausser einem Hallo nichts herausbekommt?
Dass er schüchtern ist!!! Vielleicht dass ich noch versuche den Kontakt aufzubauen weil.... durch sein Hallo hat er oder sie gezeigt, dass er/sie nicht überheblich ist. Es ist der Anfang eines Kontaktes!

Es wäre schön, wenn er/sie den Mut hätte mir in die Augen zu sehen - und wenn es nur ein gekreuzter kurzer Blick im vorbeihuschen ist.... Wobei mir persönlich der schüchterne, der über ein "hallo" nicht herauskommt lieber ist als der mit 5 Bieren....

Aber ... Ob Singletreff oder Kneipe ... Schüchternheit ist o.k., wenn man versucht langsam aufzutauen und wenigstens ein nettes Lächeln, ein hallo oder einfach eine Art der Registrierung des Gegenübers zusammenbekommt. Frauen und Männer dürften keine Probleme haben einem schüchterneren, als sie es selber sind, zu helfen! Was gibt es zu verlieren???

Lieben Gruß
Dagmar

*gg* Dagmar ich danke dir erstmal für die Abspaltung aud dem Singletreff! Ich glaube du hast das mit dem Bier etwas falsch verstanden, denn wenn ich mal 5 Bier trinke, merkst du das sicher nur dann wenn du mich schon eine Weile kennst, denn dann löst sich bei mir ausser der Schüchternheit nichts.... (soll aber nicht heissen das ich ein regelmässiger Trinker bin, war nur früher mal mehr am *Saufen* interessiert als an den Mädels..... na ja und dadurch hab ich doch etwas Trinkfestigkeit erhalten.....)

Hmmm du schreibst das du den Kontakt ausbauen versuchen würdest, da kann ich nur sagen: HUT AB! denn soviel ich erfahren habe, waren die meisten ziemlich schnell eine Wolke, nachdem man nicht viel über das Hallo hinausgekommen ist, tja und das sind dann eben auch Gründe, wodurch mann noch ein wenig mehr an Schüchternheit zulegt.....
Aber ich verstehe noch immer nicht, warum ich z.B. am Telefon oder auch hier im Netz so richtig drauflosplappere.... ich hatte auch schon mal eine Bekanntschaft die mit Sms begonnen hat und aus der nach einem OnS auch eine Freundschaft geworden ist, die hat mir damals auch bis zu unserem ersten Treffen nicht geglaubt das ich Schüchtern bin und wenn sie damals nicht die Iniative ergriffen hätte, wärs wahrscheinlich auch nie zu dem OnS gekommen......

Tja, liebes Moorhuhn,
ich für meinen Teil habe gelernt, dass mein Gegenüber vielleicht in einer anderen Verfassung ist als ich. Bin ich mutig, so hat er/sie vielleicht gerade seinen Kopf woanders. Will ich flirten, so ist dem anderen vielleicht gerade sein Lieblingstier gestorben und er hat null Bock auf Flirt. Dieser Grundgedanke ermöglicht es mir einen Korb nicht als "Korb" zu nehmen. Sprich, heute, jetzt und in dem Moment war ein Kontakt sinnlos... vielleicht beim nächsten Mal ... wenn nicht, so werde ich auch das überleben.

Deshalb warum nicht reagieren wenn der andere schüchtern ist, nicht viel von sich gibt. Aber das "Hallo" hilft mir dann schon wesentlich, hatte ich ja schon erklärt. Ich denke, viele Mädels, die die "Wolke" machen spüren dass Du unsicher bist und wissen dass sie es selber auch sind! Dementsprechend könnten sie davon ausgehen, nun gut - keiner von uns findet Mut, lassen wir es ! Schade, aber so kann es passieren!

Und genau deshalb habe ich für mich gelernt selber den Mut am Schopf zu packen und selber aktiv zu werden! Es hat lange gedauert, keine Frage, aber ich würde es immer wieder lernen und auch lernen wollen, denn es gab nie Rückschritte - jedes Stück Mut wurde belohnt!!!

Warum Du im Netz oder am Telefon losplapperst? Vielleicht weil Du sicherlich sehr kommunikativ bist, aber einfach das Gefühl der Ablehnung des anderen mit Dir rumträgst. Vielleicht bist Du manchmal selber Dein größter Feind ? ? ? Vielleicht mußt Du einfach nur akzeptieren daß die meisten Frauen keinen "Gott" wollen sondern einen Menschen aus Fleisch, Blut und menschlichen Regungen wie Schüchternheit, Angst etc. Dadurch ist es nämlich leichter auch eigene "Fehler" zuzugeben.

Du hast per Telefon oder WWW einen Kontakt aufgebaut, da ist die Anfangsangst dann schon etwas eliminierter. Wenn es dann zu einem Treffen kommt, dann hast Du vielleicht einfach schon die Basis für ein Gespräch (die in der Kneipe ja noch nicht da ist, da man sich fremd ist). Aber Du warst pur, sie kannte Dich vom Telefon und den anderen Kontakte und machte keine Wolke!!! Sie hatte Dich kennengelernt und hatte mehr Interesse an Dir.

Das kann bei allen den Frauen, bei denen Du das Gefühl hast, die Schüchternheit überschlägt Dich auch der Fall sein. Da muss dann halt etwas Mum her. Vielleicht nur Augenkontakt.

Kleines Beispiel: während meiner Selbsterziehungsphase gab es einen speziellen Jüngling, dem mein Herz gehörte (Feiglingmässig ebenso aufgebaut wie ich - hat sich später herauskristallisiert; nur ich war ja dabei meine Lektionen zu lernen...)
In der Kneipe fiel irgendjemand durch seine etwas "dappische" Art auf, beide amüsierte das uns - und beide trafen sich durch Blicke. In dem Moment spürten wir, dass wir ähnliche dachten und der Draht wurde enger .... aber es dauerte halt ein bischen ... aber nur ein bischen!!!

In diesem Sinne liebes Moorhuhn,
Du bist liebenswert - nimm Dir und den anderen nicht die Chance das erfahren zu dürfen!

Dagmar

Tja liebe Dagmar.... das ich manchmal selber mein grösster Feind bin hab ich mir auch schon manchmal gedacht.... na ja ich werd auch mal versuchen das von der ganz lockeren Seite zu sehen, zumindest bis ich mal wieder irgendwo ansteh *fg* Nein im Ernst werden mal schauen.....

Wie heisst so schön... ist ein Prozess ABer das Problem kenn ich auch... leider!

*gg* Willkommen im Club!!

Es gibt viele Arten von Schüchternheit finde ich. Ich zum Beispiel halte mich selbst für schüchtern, bekomme aber von vielen Leuten zu hören dass ich das absolut nicht bin. Mein "Problem" ist dass ich niemanden einfach so anspreche wenn ich ihn sehe und er, besser gesagt sie*g*, mir gefällt. Ich versuche da zuerst den Augenkontakt zu suchen und wenn der mal hergestellt ist fällt es mir viel leichter. Soll nicht eingebildet klingen, aber sobald mich ein Mädel registriert hat macht sie in 9 von 10 Fällen den ersten Schritt. Wenn das passiert ist hab ich "leichteres" Spiel denn unterhalten kann ich mich doch recht gut. Ich will einfach die Mädels nicht überrumpeln und sie zuquatschen. Deshalb zuerst die Lage checken und wenn man den Blick richtig deutet dann ist schon viel gewonnen.

Es gibt eben Leute die sind so schüchtern dass es ihnen nicht mal weiterhilft wenn die andere Person den ersten Schritt macht. Aber man sollte grundsätzlich den Augenkontakt zuerst suchen. Daraus lässt sich schon viel erkennen. Einfach so auf jemanden zuzugehen und ihm ein "Hallo!" hinzuknallen finde ich auch etwas übereifrig. "Schauen" können auch schüchterne Menschen und ich denke wenn die andere Person dann diesen scheuen Blick mitbekommt könnte das ein großes Plus für denjenigen sein. Denn so ein scheuer Blick kommt doch immer gut an, oder?

So, jetzt werde ich mich auch einmal dieser illustren Schüchti-Runde anschließen ... Ich bin ja auch sehr sehr sehr schüchtern. Ich hab in meinem ganzen Leben noch nie einen Mann angesprochen .. und ich habs auch in Zukunft wahrscheinlich nicht vor ... ein klarer Fall von "große Klappe - nix dahinter" ... was Männer anbelangt bin ich manchmal eine echt feige Sau ... Ich weiß nicht, ob ich auch das Paradebeispiel dafür schon mal erzählt hab, aber sicherheitshalber mach ich es noch einmal:

Ich hatte vor 6 Jahren mal einen unschuldigen ONS .. (unschuldig, weil wir nicht miteinander geschlafen haben ... (aber Oralsex ist ja bekanntlich auch Sex) ... Irgendwann wurden wir sogar Freunde ... Jahre später wollte ich dann wieder was von ihm ... und als ich ihn dann beim Fortgehen getroffen habe, habe ich mich nciht zu ihm hingehen trauen und ansprechen ... obwohl wir uns eben schon jahrelang gekannt haben und uns super verstanden haben ... weil ich ja soooo schüchtern bin. Nach einigen Wochen hat mich dann eine Freundin von mir in seine Arme gestoßen ... er musste mich auffangen und in der selben Nacht hatten wir noch Sex ...

Beispiel Nr.2 : Hatte einen Studienkollegen, den ich sehr süß fand ... wir trafen uns jeden Tag auf der Uni ... er hatte mir erzählt, dass er in eine Austellung gehen will und ich war auch zu feig, dass ich ihn frage ob wir zusammen gehen ... so war ich dann halt alleine im Museum der Geschichte der Medizin ...

Beispiel Nr. 3: Ich war 14 ... schwerstens verliebt in den Schulschwarm ... er ist mir nachgelaufen, wollte mich auf einer Party dann küssen ... und was macht die schlaue Kit ... dreht sich um und geht ... sehr blöd ... aber typisch ich ...

Ihr seht, meine Schüchternheit hat mir schon manches Tete-à-tete versaut ... und zieht sich wie ein roter Faden durch meine Vergangenheit ... dass ich überhaupt mal einen Mann abbekomemn habe wundert mich selber grad ... weil soweit ich mich erinnern kann ich nämlich selten bis nie angequatscht werde ...

Also, meine Leiben, macht ja nciht die gleichen Fehler wie ich, sondern stürzt euch ins Getümmel ... und macht den mund auf ... (ach, ist das leicht gesagt, wenn man überhaupt keine Ahnung davon hat ... )

Alles Liebe. Kit

Schüchternheit ist, finde ich, keine Krankheit, sondern eher eine Charaktereigenschaft, und gar keine so schlechte, ich kann nichts Schlechtes daran erkennen, wenn jemand der zurückhaltende oder sensible Typ ist (bin ich ja auch).

Lieber ZaertlicherFicker,
es gibt ebenso schüchterne Männer wie Frauen - es gibt mutige Frauen wie mutige Männer. Warum soll nicht eine mutige Frau auf einen schüchternen Mann aktiv reagieren? Es gibt ja auch das Gegenstück, oder?

Nur was ich eigentlich zu dem Thema deutlichst sagen möchte ist dass Schüchternheit ein paar Stiefel ist - das andere paar Schuhe ist zu lernen mit Schüchternheit umzugehen und mit dieser Charaktereigenschaft, die wirklich keine schlechte ist (sehe ich auch wie Du Zim) umzugehen.

Klar, wer wartet - egal ob als Mann oder Frau - bis der Traumprinz einen endlich anspricht, der wird wohl vergessen und allein im Stuhl einschlafen... Wer aber a) mit sich selber und dieser Eigenschaft der Schüchternheit Frieden schließt und sich nicht deshalb verkrümelt oder verbittert wird, der hat sehr wohl seine Chance.

Und man/frau kann lernen... wenn ich es konnte, dann werden das wohl auch einige andere auf die Reihe kriegen. Aber will das überhaupt jemand? Manchmal denke ich, es ist so einfach sich zu verstecken hinter der Maske "ich bin so schüchtern, es klappt nicht". Es ist sicher einfacher, als sich selber kritisch zu beobachten und langsam Schritt für Schritt zu lernen. Dabei zu riskieren, dass man auf die Schnauze fällt....

Die Schüchternheit wird den Menschen immer begleiten, und das ist auch nicht schlimm, meine ich. Aber es ist sehr wohl lernbar jemandem in die Augen zu sehen, "hallo" zu sagen oder durch andere nette Kleinigkeiten ins Gespräch zu kommen. Klar, das geht nicht von heute auf morgen, es tut weh und es ist schwer .... Aber es ist der Preis des Lernens den man wohl zahlen muss um eigene gewünschte Ziele zu erreichen...

Als Frau kannst Du Dich entweder von dem Mutigen auswählen lassen - oder Du wählst selber. In letzterem Fall muß Frau verdammt viel schmerzvolles lernen, sie muss nämlich aktiv werden - entgegen der Erziehungsmuster - aber es geht!

Und glaub mir, ich habe genügend Freundinnnen, die meinten ihr Glück bekämen sie nur bei diesem oder jenem schüchternen. Ich möchte es vermeiden da zu tief in die Psychologie reinzugehen, warum viele Frauen speziell auf schüchterne Männer stehen .... das ist ein ganz anderes Thema, das nach hinten losgehen kann ...

Schüchtern ist o.k. und gibt die Chance auf den oder die Partnerin,
verstecken ganz sicher nicht!

Lieben Gruß
Dagmar

Also Kit von dir hätte ich das auch nie gedacht, das du Schüchtern bist.....

Tja und ansonsten muss ich mich fragen wo ich immer unterwegs war, denn nach den Aussagen der Damenwelt die hier zum Thema Stellung genommen haben, war ich glaube ich immer am falschen Ort unterwegs denn:

Schüchternheit wird Euch bestimmt von der Frauenwelt niemand verübeln, ich denke auch, dass jemand, der sich eher zurückhält eher auffallen kann als ein Blender, aber zurück halten heisst nicht "unsichtbar" und "unhörbar" sein.

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Damit hab ich eigentlich nie "Erfolg" gehabt..... Na ja ich sag ja anscheinen war ich immer zur falschen Zeit am falschen Ort....

Hi
Ich bin zwar einer der "stillen forumsbesucher" doch das richtige thema zum richtigen zeitpunkt, obwohl... sagen wir so, in meinen augen ist schüchternheit ein riesiger fels auf dem weg, als ob es nicht genug steine gebe. Es ist bei mir auf jeden fall extremst, vor 2 jahrenkonnte ich das zumindest noch mit gewißheit sagen, vor einem dreivierteljahr habe ich mich von meiner freundin getrennt und seit dem weiß ich nicht mehr wie mir ist. Ich will hinausgehen, jemanden kennenlernen, weil im moment lebe ich ja wie im zölibat, obwohl ich von natur aus sehr auf sex aus bin. Doch diese überwindung einfach loszugehen, oder gar jemanden ansprechen, bevor irgendwas passiert spult sich in meinem kopf ein film ab, dass das sowieso nichts wird, obwohl logisch betrachtet gibt es sehr wohl eine chance. Hat mich nun meine "dumme angewohnheit" vollkommen eingenommen, oder was ist mit mir los?
Ich verstehe auch, dass es sicher einigen auch hier so ergeht, aber so einen inneren kampf wie ich es im moment führe, das übersteigt wirklich alles, mein beileid an alle die dieses gefühl kennen. Ich denke wenn man in dem zustand hinausgeht, bringt es wenig, andererseits fehlt ohne dem einfach die motivation.
Das ist lustig, ich habe kein problem mit augenkontakt, doch das spielt in meinem fall keine rolle, wenn ich dran denke was in meinen augen wohl zu lesen ist .
So jetzt hab ich meinem frust ein wenig luft gelassen .

Hey Donnie,
ich will Dir - Euch - mal was zum Thema Schüchternheit oder meinen Weg raus erzählen.

Nun, eigentlich war ich schon recht immer locker im Umgang mit anderen Menschen - aber nur wenn es nicht um Liebe oder Zuneigung - versagen oder gewinnen - ging.

Ich war einige Male im TV, x-mal in der Zeitung, machte das Mangement einer lokalen Band und wusste wie man redet - geschäftlich. Über Dinge, die man sachlich kennt. Ich war im Kampfsport die einzige Frau, und das auch noch mit Übungsleiterstatus - aber auch hier ging es um menschliches, trainierendes, sachliches - nichts beziehungstechnisches.

Glaubt Ihr, trotz obiger Tatsachen, ich wäre in der Lage gewesen auch nur einen Blick dem Mann meiner Träume zuzuwerfen?? Weit gefehlt.

Ein glückliches Händchen hatte ich damals auch nicht in der Auswahl meiner Männer. Vielleicht deshalb logisch, weil ja nicht ich wählte sondern mich auswählen ließ, weil ich zu feige war.

Da gab es dann plötzlich einen Tag .... da gabe es einen "er" der mich so fasziniert hat, dass ich dachte die Welt bricht zusammen. Ich traute mich keinen Blick zu erwidern, musste arogant wirken, dass es dem Teufel graute. Da ich ja recht häufig mit meinem Freundeskreis oder einzelnen Freunden unterwegs war wirkte ich alles andere als schüchtern... Was "er" sich denken musste geht in jedem Fall zu meiner Ungunst.

Zu dem Zeitpunkt habe ich beschlossen ich will das ändern ...
Von dem Zeitpunkt an dauerte es noch viele bange Gedanken und Stunden bis ich anfing es zu ändern ...

Meiner besten Freundin erzählte ich dass ich mir jetzt den Mumm nehmen werde ihn anzusprechen, heute, morgen oder übermorgen... ich habe - ohne Witz - angefangen Baldrian zu nehmen (ist ja harmlos, wirkt, wenn überhaupt, erst spät) aber ich wusste die natürliche Angst überwinde ich nicht ohne Tricks. Und ich überwinde sie nicht ohne Härte gegenüber mir selbst.

Ich habe "ihn" angesprochen. Ich habe den Mut zusammen genommen und meine Knie waren nahe dem Erdboden. Aber, oh Wunder, es kam nichts negatives, ein nettes - wenn auch sehr kurzes Gespräch - aus Ende und mein Teilerfolg, der mir zeigt "Holla, der Kopf ist ja noch drauf".

So, nun war ich zwar für mich selber weitergegkommen. Das erste Mal einen Schwarm angesprochen; aber nun ... das kann es ja auch nicht gewesen sein.

Nun also Lektion zwei: Ich habe mit mir selber ein Agreement geschlossen, dass ich regelmässig (für meinen Fall damals eigentlich undenkbar) einmal in der Woche alleine in eine bestimmte Kneipe gehe; ich habe von mir verlangt 30 Minuten dort zu verbringen. Danach habe ich mir selber erlaubt wieder zu gehen, aber 30 Minuten habe ich mir selber abverlangt.

Es war übel, die ersten Male, ich war allein, wusste nicht wo ich hin sehen soll, zu "ihm" traute ich mich auch nicht. Aber ich habe es weiter durchgehzogen. Ich traute mich irgendwann zu ihm, er kam dann auf mich zu, es entwickelte sich eine Art Kontakt. Aber ich habe ihm und mir die Möglichkeit gegeben zu reagieren oder nicht zu reagieren. War er muffig, dann habe ich für mich den Kopf zusammengenommen und mit mir selber im Zwiegespräch geklärt, dass seine ablehnende Haltung nichts mit mir zu tun haben muß.
Nach einigen Abenden erfuhr ich dann von ihm woran seine manchmal muffelige Laune lag: am verlorenen Fußballspiel. Er war aktiver Kicker! Hätte ich jetzt diese Laune auf mich bezogen und mich zurückgezogen, so hätte ich mich einer sehr schweren, aber wunderbahren, Erfahrung beraubt.

Es wurde niemals eine Liebesbeziehung ... aber ich habe dadurch gelernt die Kraft zu bekommen zu kämpfen. Die Kraft selber zu wählen und selber an die eigenen Grenzen zu gehen. So leicht wie sich diese Zeilen zu schreiben scheinen, so schwer waren sie zu leben! Ich bin fast gestorben ... immer die Angst vor Zurückweisung ... nicht beziehungstechnisch ... sondern menschlich. Nach dem Schema "was will die Kuh denn".

Niemals hat jemand so reagiert! Und ich bin keine Claudia Schiffer!

Motivation, Lust und Kraft hatte ich damals nicht ... ich habe versucht, sie mir zu erarbeiten! Ich hatte einfach die Nase voll von meinem eigenen Leid oder dem Mitleid mit mir selber? Ich kann es Euch nicht sagen ...

Nur, keine noch so große Schüchternheit kann nicht durch eigenen Willen überwunden werden. Aber Ihr braucht Zeit, Geduld und zuweilen Härte zu Euch selbst. Zumindest bei mir hat dieser Weg funktioniert. Ich bin ihn lang gegangen. Das was hier kurz geschrieben ist war ein Weg über mehr als nur Monate. Und ich lerne noch immer ....

In diesem Sinne,
Dagmar

Hi, vielen dank für deine antwort, ich hoffe sie macht den leuten hoffnung.

Selbst ein publikum oder ein vorstellungsgespräch, und noch vieles mehr, machen nichts aus, da sage ich was ich zu sagen habe, und erscheine mittlerweile wahrscheinlich sogar selbstsicher.
Dieses "welt bricht zusammen" gefühl, hatte ich 2mal, das erste mal habe ich mich davon 5-6 jahre lang überrollen lasse, ohne auch nur 1mm vorwärts zu gehen. Ist schon ein starkes stück so lange zeit in unmittelbarer nähe einer person zu sein die einen in andere sphären versetzt. Das 2te mal, war ich stinksauer auf mich wegen dem 1sten mal , also bin ich nach niederösterreich raus und hab mein bestes versucht in kontakt zu bleiben, was an meinem erbärmlichen versuch scheiterte, allerdings, ohne übung, tja.
Das was mich zu den meinem posting bewegte, ist wieder sowas wie zorn, über diese lächerliche sache die mich zurückhält. Doch nichts negatives darüber denken. Ich bin mittlerweile der ansicht, das ist der das einzige was jemanden herausschlägt aus dieser misere, weil gute tips schaffen das nie im leben.
Dass du dieses agreement durchgezogen hast, dafür hast du meinen tiefsten respekt, wirklich. Tja, das kju ist bei mir praktisch vor der türe, wäre ne chance, oder? Doch allein wenn ich die rolltreppe hinauffahre im milleniumcity zum uci, und in der menschenmasse untertauche, fühle ich mich wie der einzige homo sapiens auf einem fremden planeten. Unter hunderten, doch getrennt durch etwas undurchdringliches was ich mit mir herumtrage wie einen mantel.
Ich müsste diesen langen schmerzlichen weg auch allein anfangen (mein freund ist für einige monate im ausland), weil mir ist schon bewusst, sowas geht sich viel einfach mit ein wenig "backup" . Es sei den jemand von euch würde an einer derartigen therapie teilnehmen, nur so als einer meiner verrückten ideen, von denen mir genug im kopf herumspucken.

Vielen dank nochmals, ich denke solche antworten geben das meiste für betroffene.
Donnie

Ops, sorry, aber der größenwahn war nicht absicht, mit meinem letzten satz meine ich antworten wie deine dagmar .

mir ist schon bewusst, sowas geht sich viel einfach mit ein wenig "backup" . Es sei den jemand von euch würde an einer derartigen therapie teilnehmen, nur so als einer meiner verrückten ideen, von denen mir genug im kopf herumspucken.

Donnie

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wie meintest du das?

Nun gut, ich denke die folgende logik dürfte auch dagmar nicht widersprechen. Wenn man sich alleine "zwingt", ist es hart das vorhaben durchzuziehen, darum auch respekt davor. Doch mit einer "neutralen" person, die vielleicht sagt, jetzt reiss dich mal `zam und sprich sie an, mit ein wenig druck von jemanden anderen, dürfte das die sache ungemein erleichtern, weil bei uns beiden ist es ja so, einfach so "neutral" mit jemanden reden, ist kein problem. Letztendlich kommts darauf raus, einfach freundschaftlich was trinken, bissl quatschen und sich dadurch aufbauen auf andere zuzugehen. Natürlich geht man am besten mit ein paar freunden, doch bei mir ist es so, einer ist weg für ne weile(er leidet am selben problem ), die meisten nicht mal in der nähe wiens, die anderen "ungeeignet".
So viel zu meiner idee...
bin auf die kritik gespannt .

Hey Donnie,
nicht auf Kritik warten ... anfangen Dir Deinen Mut zu erarbeiten. Gerade dann, wenn Du alleine bist!!!

Nämlich .... ich für meinen Teil bin so ein kleiner "bäähh, jetzt gerade nicht" also es kann mit der neutralen Freundin oder Person auch schiefgehen. Man fühlt sich zu sehr unter Druck oder sagt nee, nun gerade nicht ich will mich nicht vor Dir blamieren.

Du tust es für Dich ! Du brauchst niemanden, der Dich anstösst wenn Du es wirklich willst. Du hast alle Zeit der Welt; aber wollen musst DU und nur DU!!! Du musst Dir Mißerfolge erlauben und alle die kleinen Umwege, die ans Ziel führen - Du kannst - wenn Du willst - Dir das mögliche Ergebnis betrachten. Noch nicht heute als Ergebnis wohl auch nicht morgen .... aber es wird ein Ergebnis.... wenn DU willst.

In der Psychotherapie sagt man: da wo es weh tut, da bist Du richtig ...

Und wo tut es weh?
Beim Gedanken selber Kraft zu bekommen?
Beim Gedanken vielleicht Erfolg zu haben?
Beim Gedanken Mut aufzubringen?? Dann bist Du ja genau richtig

Gruß
Dagmar

Hi Dagmar,
Kritik oder eure gedanken danken, ist für mich dasselbe, ich mag positive kritik, sie bringt einem oft genug schneller ans ziel.

Natürlich kann es so oder so scheifgehen, und unter druck geht es wahrscheinlich schief, so eng darf man das auch nicht betrachten, aber allein der versuch wäre ein schritt in die richtige richtung.

Ein psychiater kann eine phobie auf zum beispiel 2 folgende weisen heilen, schocktherapie oder als beispiel spinnen, schön langsam, zuerst ein bild zeigen, dann bei der nächsten sitzung eine in einem glas und irgendwann sitzt sie auf der hand des patienten. Schritt für schritt. Wollen muss man so oder so, es ging mir um den weg währenddessen.
Blamage, wenn man mit den gedanken nach einer eventuellen abfuhr allein irgendwo hockt ist es doch auch nicht rosiger, bzw. daraufhin sowieso das lokal verläßt weil man sich fehl am platz vorkommt.

Tja, die perfekte lösung wird es wohl nie geben.