Spektrum der Wissenschaft: Wie SM Fans ticken

Außerdem: "...werden Pärchen die BDSM offen ausleben Schief angesehen" ... heißt das jetzt: wenn ich in der vollen Staßenbahn meinem Freund einen blase, schaut keiner schief, und Omi nebenan applaudiert- wenn ich das gleiche mache, ihm aber die Augen verbunden habe (Sinnes-entzug ist BDSM) , dann ernte ich Entrüstung un der Bim, und Omi ruft die Polizei?
So einen Schwachsinns-Artikel kann auch nur ein Stino-Vanilla schreiben...
 
@Mitglied #425254

Unterscheiden sie sich von Menschen mit gewöhnlichen erotischen Vorlieben?

Zu dieser einleitenden Frage des Artikels darf ich dann noch ergänzend an den TE richten, ob mit der TE-Eröffnung auch die Fragestellung gemeint war, ob sich

1.) Menschen nur durch ihr Sexualverhaltenn (bdsm) von anderen unterscheiden oder ob eine a priori gegebene Andersartigkeit zu ihrem Sexualverhalten a posteriori geführt hat und worin mögliche Ursachen für letzteres zu finden wären.

Und 2.) inwiefern es wesentliche Unterschiede im Verhalten innerhalb der bdsm-Praktiker gibt.

Vielleicht wäre es möglich, dazu mal eine sachliche und verblödelungsfreie Diskussion auf die Beine zu stellen. Auch mit Einbringung eigener Erfahrungen von bdsm-Usern und nicht nur bessserwissenden Theoretikern, Moral- und Toleranzpredigern.
 
Worum es mir ging? Einfach. Ich fand den Artikel interessant und wollte ihn hier teilen, denke, er passt hier herein. Und schauen, was ihr so dazu sagt. :)

Persönlich habe ich ja allenfalls etwas mit dem B zu tun, deswegen halte ich mich mit Bewertungen zurück.

Was mir aber bei allen BDSMlern hier und woanders auffällt: Zumeist werden alle Artikel, Reportagen und Filme immer als "nicht repräsentativ" oder nicht als das, was es wirklich bedeutet, bezeichnet. :) Ich denke, da gibt es vermutlich jede Menge Ausprägungen und Erfahrungen, als das jemand für sich beanspruchen könnte , bewerten zu können, was denn nun eine "wahre" dom/sub Beziehung ausmacht. Dazu habe ich schon zu viele unterschiedliche Dinge gelesen.

Aber das ist nur meine bescheidene Ansicht von außerhalb. ;)
 
Ich denke, da gibt es vermutlich jede Menge Ausprägungen und Erfahrungen, als das jemand für sich beanspruchen könnte , bewerten zu können, was denn nun eine "wahre" dom/sub Beziehung ausmacht.

Es geht ja auch um Austausch/Diskussion vielfältiger Erfahrungen und Meinungen in diesem sehr weit gefächerten und sicher nicht unproblematischen Bereich der Sexualität, ohne Menschen persönlich "bewerten "zu wollen.
 
Und was genau hat die Gesellschaft damit zu tun was in meinem Bett abgeht oder warum auch immer ich mir Gedanken drüber machen müsste ob die Dinge akzeptiert werden oder net?:droid:

Dann frag ich mal umgekehrt:

Warum genau soll sich die Gesellschaft für das was jemand "offen" in seinem Bett praktiziert interessieren? Oder warum sollen sich Außenstehende darüber Gedanken machen? :rolleyes:
 
und warum soll das bei BDSM-erotik anders sein als bei anderer erotik?

Hab ich das geschrieben?

Natürlich macht es keinen prinzipiellen Unterschied, mit welcher Art von Sexualität jemand offen umgeht. Wie was bei Anderen ankommt ist allerdings eine andere Frage.

Belästigend kann auch der nomalste "Blümchensex" wirken.
 
Ich persönlich trage meine Sexualität nicht nach außen und daher ist mir die grundsätzliche Meinung der Allgemeinheit dazu nicht wichtig.
Auf Basis meiner eigenen Erfahrung und dem ein oder anderen Gespräch, welches ich zu diesem Thema geführt habe, denke ich jedoch, dass die Gesellschaft "Andersartigem und aus der Norm fallendem" teilweise weit weniger aufgeschlossen ist, als sie behauptet zu sein oder oberflächlich den Eindruck vermittelt. Am Ende würde ich das sogar auf die gesamte Sexualität grundsätzlich ausweiten.

Ich persönlich meine mit der angesprochenen "Norm" all jene Dinge, die nicht die Mehrheit der Menschen praktiziert (ohne darin meinerseits etwas Negatives zu sehen).

Erst heute habe ich wieder die Erfahrung gemacht, dass BDSMler als (ich zitiere) "geistig kaputt" angesehen werden. Auf meine Nachfrage wie diese Meinung denn zustande kommt, habe ich aufgrund der Antwort den Eindruck bekommen, dass Menschen gerne dazu neigen ihnen selbst Unbekanntes, Dinge die nicht in ihr eigenes Verhaltensmuster passen und jenseits ihrer eigenen Vorstellungskraft liegen, als "abnormal" im negativen Sinne abzukanzeln. Und auch wenn mich dieser begrenzte Horizont und diese Vorurteile doch auch zum nachdenken anregen, fühle ich mich nicht davon angegriffen. Was soll ich schon auf die Meinung von einem Menschen geben, der sich mit dem betreffenden Thema auch noch kein Stück auseinandergesetzt hat.
 
ich geb dir grundsätzlich recht, @Mitglied #427072 - mit einem kleinen häkchen dran: dass das, was an anderen kritisiert wird oft im eigenen bereich ebenso, vielleicht noch mehr zu kritisieren wäre. nimm wie von dir angesprochen die sexualität als ganzes: na die meisten werden wohl sexualität praktizieren - und wenn nicht dann tätens es gern. aber übers pantscherl von der frau novak vis a vis oder dem sexgestöhne aus der nachbarswohnung oder dass der pschistranek offenbar schwul ist oder die frau waberl eine lieferung von einem sexversand bekommen haben könnt zerreisst man sich gern das maul. weil das sexualleben offenbar immer noch auch ein instinktiver ur-bestandteil unseres status im rudel ist. und weil wir uns anscheinend in diesem status gehoben fühlen, wenn wir im rudel mit-bestimmen dürfen, was sexuell gestattet - oder eher was sexuell verboten ist. selbst wenn es offiziell gesellschaftlich nicht (mehr) verboten ist. selbst wenn wir uns selber in diesem verbot eine kleine eigen-ausnahme gestatten. weil dann sind wir ja was besseres als die anderen im rudel.

ich kann mich noch gut an ein gespräch erinnern, das ich damals gemeinsam mit meiner ex mit einem befreundeten ehepaar geführt habe - und wo ich im alleingang eher für eine offene sexuelle beziehung eingetreten bin. na filetiert haben sie mich, zu dritt! wenig später hat sich - schon aufgrund der nachfolgenden recht überraschenden scheidung dieses ehpaares - herausgestellt, dass ich zu dem zeitpunkt der einzige am tisch war, der NICHTS nebenbei sexuell außereheliches am köcheln hatte ...

zur ganzen fetisch/bizarr/seltsam/whatever/BDSM-diskussion und der normalität, gesellschaftlichen akzeptanz usw.: nein, ich kann mit den allermeisten fetischen etc. überhaupt nix anfangen. aber ich würde mir nicht anmaßen, aus den fingern gesogen oder irgendwoher wild zustammengestoppelt herbeizitiert irgendwelche richtschnüre herbeizuphantasieren, was jetzt gesellschaftlich akzeptabel ist, was gefälligst sich abzugewöhnen ist weil man sonst als wasweißgottwas angesehen werden könnte oder sonstwas.

für mich gibt es zwei richtschnüre: was tatsächlich gesetzlich untersagt - und daher gefälligst zu unterlassen ist. und dort zu warnen wo es eben wirklich wirklich und zweifelsfrei gefährlich wird. aber gesellschaftliche pseudo-normen aufstellen und dazu mit dem dududu-finger herumwedeln oder bloßer angstmache agieren wollen: nope! wir schreiben das jahr 2017 - nicht 1027.
 
und wo ich im alleingang eher für eine offene sexuelle beziehung eingetreten bin. na filetiert haben sie mich, zu dritt! wenig später hat sich - schon aufgrund der nachfolgenden recht überraschenden scheidung dieses ehpaares - herausgestellt, dass ich zu dem zeitpunkt der einzige am tisch war, der NICHTS nebenbei sexuell außereheliches am köcheln hatte ...

Je entrüsteter, desto mehr Dreck am eigenen Stecken. Nicht immer, aber häufig. Die Gesellschaft als solches ist verlogen und wird es bleiben. Sie kümmert sich nicht um den Einzelnen, warum sollte dieser sich um die Gesellschaft kümmern?
 
Ich persönlich trage meine Sexualität nicht nach außen und daher ist mir die grundsätzliche Meinung der Allgemeinheit dazu nicht wichtig.

:up:

Erst heute habe ich wieder die Erfahrung gemacht, dass BDSMler als (ich zitiere) "geistig kaputt" angesehen werden. Auf meine Nachfrage wie diese Meinung denn zustande kommt, habe ich aufgrund der Antwort den Eindruck bekommen, dass Menschen gerne dazu neigen ihnen selbst Unbekanntes, Dinge die nicht in ihr eigenes Verhaltensmuster passen und jenseits ihrer eigenen Vorstellungskraft liegen, als "abnormal" im negativen Sinne abzukanzeln. Und auch wenn mich dieser begrenzte Horizont und diese Vorurteile doch auch zum nachdenken anregen, fühle ich mich nicht davon angegriffen. Was soll ich schon auf die Meinung von einem Menschen geben, der sich mit dem betreffenden Thema auch noch kein Stück auseinandergesetzt hat.

Ich kann es außenstehenden Menschen auch gar nicht verdenken, dass etwas, was sie selbst mangels Veranlagung weder verstehen geschweige denn nachempfinden können, als "verrückt" o.ä. bezeichnen, besonders, wenn bdsm-ler sie mit ihrem Sexleben ungefragt konfrontieren, diese aber um die meist schockierende Wirkung wissen und gleichzeitig zum Normalsten der Welt erklären wollen. Insofern manövrieren sich bdsm-ler auch selbst mal in die Opferrolle, was das "schief ansehen" ( TE ) betrifft.

Aber auch im Selbstverständnis der bdsm-ler gibt es erhebliche Differenzierungen. Meist sind es Hobby-sm-ler, die damit Probleme haben. "Profis" leben ihre Neigung aus, ohne es großartig an die öffentliche Glocke zu hängen. Ich bin selbst seit Jahren Mitglied in einem Club ( wenn auch zur Zeit wenig aktiv ) und weiß nur zu gut, was es bedeutet, mit den falsch Leuten darüber zu reden, sich offen zu outen oder gar den Versuch zu unternehmen, bdsm verbreitet "gesellschaftsfähig" machen zu wollen und gleichzeitig abfällig über "Vanilla-Sex" zu sprechen.

Man darf aber auch nicht vergessen, dass vieles unter "bdsm" subsumiert wird, was da nicht reingehört. So entsteht in der Öffentlichkeit ein schiefes Bild, gegen das anzukämpfen wohl ein aussichtsloses Unterfangen wäre. Andererseits verwischen sich ja tatsächlich oft die Grenzen zwischen harmlosem Spiel und abgründiger physischer und psychischer Gewalt.
 
... Was mir aber bei allen BDSMlern hier und woanders auffällt: Zumeist werden alle Artikel, Reportagen und Filme immer als "nicht repräsentativ" oder nicht als das, was es wirklich bedeutet, bezeichnet. :) Ich denke, da gibt es vermutlich jede Menge Ausprägungen und Erfahrungen, als das jemand für sich beanspruchen könnte , bewerten zu können, was denn nun eine "wahre" dom/sub Beziehung ausmacht. Dazu habe ich schon zu viele unterschiedliche Dinge gelesen.

Aber das ist nur meine bescheidene Ansicht von außerhalb. ;)

Wenns't länger mit den Praktizierenden zu tun hast wird dann mitunter von "Ihrem BDSM" gesprochen. Im Detail betrachtet ist das, was von BDSM'lern "Gelebt" wird dann doch sehr unterschiedlich.
Es gibt natürlich "Sendungsbewußte" die dann mitunter meinen, nur Sie haben den Anspruch auf den Einzig "wahren Weg" BDSM zu leben gefunden ... das erinnert dann aber ebenso wie Sendungsbewußtsein in vielen anderen Bereichen generell an die berühmte Stelle in dem Monty Pythons Film das "Leben des Brian" wo dann mit Sandalen und etc. hantiert wird :D

LG Bär
 
Mich regt aber auf das jemand einen Artikel schreibt : "So ticken Katzen" , ohne je selbst eine Katze gehabt zu haben.... alles nur Theorie und zusammengetragene "Fakten" die irgendwer mal irgendwann nach seinem dafürhalten für richtig empfunden, zusammen getragen hat. Und dann kommt sowas raus...


Du hast mit Deiner Aussage vollkommen recht.
Aber gerade bei uns in der Schweiz ticken viele Uni Professoren und Politiker leider so?
Sind Theoretiker, aber wo der Schuh in der Praxis die Allgemeinheit drückt, das interessiert sie nicht.
 
Du hast mit Deiner Aussage vollkommen recht.
Aber gerade bei uns in der Schweiz ticken viele Uni Professoren und Politiker leider so?
Sind Theoretiker, aber wo der Schuh in der Praxis die Allgemeinheit drückt, das interessiert sie nicht.
Verstehe.
Aber es gibt auch (je nach Gesellschaftsschicht, Glauben, Region und Epoche) schon immer Grenzen von dem was man in die Öffentlichkeit trägt.
Wieso wird nicht darüber diskutiert, warum der morgendliche Stuhlgang und Gespräche darüber noch nicht Gesellschaftsfähig sind?
 
Verstehe.
Aber es gibt auch (je nach Gesellschaftsschicht, Glauben, Region und Epoche) schon immer Grenzen von dem was man in die Öffentlichkeit trägt.
Wieso wird nicht darüber diskutiert, warum der morgendliche Stuhlgang und Gespräche darüber noch nicht Gesellschaftsfähig sind?

Weil solche Sachen bei vielen Leute immer noch Tabu sind. Den Leuten fehlt der Mut darüber zureden.
Ist ähnlich dem Schweizer Bankgeheimnis. darüber spricht man auch nicht.
 
Und was genau hat die Gesellschaft damit zu tun was in meinem Bett abgeht oder warum auch immer ich mir Gedanken drüber machen müsste ob die Dinge akzeptiert werden oder net?:droid:

Die Gesellschaft geht's einen Dreck an, was sich in deinem Bett abspielt, aber wenn du jemals diese Spielchen in der Gesellschaft offen vorstellst, wird dir die Gesellschaft deutlich machen, dass du Dreck bist. So läufts ausserhalb wissenschaftlicher Studien. Das nennt man Realleben.:fies:
 
Zurück
Oben