Ich meine, es geht nicht darum, die Schriften in- und auswendig zu kennen, sondern eher darum, dass sich in unserem heutigen Sprachschatz sehr sehr viel aus dem Lateinischen und aus dem Altgriechischen ableitet!
.......
Der 2. Aspekt ist, dass man aufgrund der Endungsvielfalt und dem Satzbau dieser Sprachen ein ausgeprägtes logisches Denken entwickelt!
Beides in Kombination ist laut alten Lehrmeinungen am Besten, um bestimmte Berufe, wie Mediziner oder Advokat, praktizieren zu können! (In letztem Satz befinden sich 4 Wörter, die den beiden Sprachen entspringen
)
Tja,
Freunde, Mitbürger, Römer, es geht
mitnichten um Zitate und um römische Geschichte. Das wäre wirklich eine marginale Bedeutung, so schön deren Kenntnis auch ist.
Auch im Medizynstudium sinkt seine (= des Lateins) Bedeutung, weil uns die
Neue Welt in der Wissenschaft und Forschung längst den Rang abgelaufen hat, was sich u.a. auch in den Fachausdrücken niederschlägt (for instance
Compliance,
stroke unit etc.etc. - was wiederum ...
lateinisch ist...
)
Das die
romanischen Sprachen (die heißen nämlich genau deswegen so) aus dem Lateinischen Herleiten Können, das ist ein angenehmer (Neben)effekt, gar keine Frage.
ABER:
Doch
das Wesentliche ist dass der Umgang mit/das Erlernen von
Latein dir ein logisches Denkvermögen vermittelt, das in weiterer Folge auch vor Sinus, Consinus, Tangens, Integral & Relativitätstheorie nicht schlapp macht. Isso, sorry!
Ist nicht der "2. Aspekt", sondern der
Haupt- und
Kardinalgrund!
Diese unselige Denkart,
"za wos brauch ma des", die natürlich jegliche Anstrengung zu relativieren sucht (warum umständlich wenns einfach und bequem auch geht), erweist sich hier als geradezu selbstmöderisch und vernichtend. Es geht nicht um die Kenntnis einer toten Sprache, nein, es geht um den Verlust des eigenen Denkvermögens!!! Und damit werden die Protagonisten dessen letztlich dem vorgekauten (sekundären) Analphabetentum à la "
Österreich", "
Heute" und "
Kronen Zeitung" zwangsausgeliefert.
Hat sich irgendjemand von euch schon mal die Mühe genacht, zu zählen, wie viele FEHLER so ein Tagesexemplar des Gratisschundblattes "Österreich" aufweist? Nein? Schade! Und die Dunkelziffer ist natürlich noch weit höher ... Doch mangels
logischem Verständnis wird alles alles gierig aufgesogen und hinein gefressen.
o tempora o mores ... :-(
PS: Ich bin weder Lateinprofessor noch Medizyner od. sonstwas, ich habe seinerzeit auch sehr gekämpft mit Latein (aber auch das erfolgreiche Schummeln is a gute Schule und bildet), aber ich habe Erfahrungen sammeln können und ich bin offen genug, diese Erfahrungen wertfrei anzusehen und zu beurteilen - auch wenn's zuweilen weh tut.