Stellenwert von Latein in der Bildung...

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Gast

(Gelöschter Account)
Sodale... um nicht einen anderen Thread zu verwässern, hier nochmal meine Frage (einer Nichtlateinerin)...

Erachtet ihr es für wichtig oder als Bildungsmaßstab, wenn man der lateinischen Sprache etwas oder etwas mehr mächtig ist, und Texte, Schriften von Ovid & Co, kennt?

(PS. Homer ist leider ausgeschieden, der hatte was Wichtigeres vor :mrgreen:)
 
Erachtet ihr es für wichtig oder als Bildungsmaßstab, wenn man der lateinischen Sprache etwas oder etwas mehr mächtig ist, und Texte, Schriften von Ovid & Co, kennt?
Ja, ich gebe zu, dass mich Leute schon beeindrucken die belesen sind und Zitate aus dem Ärmel schütteln können. Ich glaube auch, dass die alten Lateiner gut für die Gemütsbildung sind und einige Lebensweisheiten auf Lager haben.
Ich habe eine humanistische Ausbildung genossen, habe die alten Lateiner wie Caesar, Ovid, Tacitus, Sallust etc. gelesen. Damals habe ich mich gefürchtet vor dem strengen Lehrer und geflucht, heute bin ich froh drum.
Ich habe einen immateriellen Schatz mitbekommen auf meinem Lebensweg und darauf bin ich etwas stolz.
Dies auch in einer Zeit, in der Schnelllebiges und Trash dominiert - da finde ich es gut, wenn man einige Werte der alten Philosophen vermittelt bekommen hat. Das mag altmodisch klingen, ist es vielleicht auch.

Abgesehen davon, erleichtert die Kenntnis der lateinische Sprache einem das Erlernen moderner romanischen Sprachen. Das ist ein praktischer Vorteil.
 
Dies auch in einer Zeit, in der Schnelllebiges und Trash dominiert - da finde ich es gut, wenn man einige Werte der alten Philosophen vermittelt bekommen hat. Das mag altmodisch klingen, ist es vielleicht auch.


Ich schnappe ja so Passagen (oder sollte ich Lebensweisheiten dazu sagen) hauptsächlich in Zusammenhang von Texten oder eben wie heute Postings auf. (Und ja, ich hätte noch Dr. Google zu Rate gezogen bezüglich der Übersetzung ins Deutsche, wenn nicht freundlicherweise die Übersetzung vorher erfolgt wäre.) Ich mag Sprüche, Lebensweisheiten schon seit ich denken kann. Sicher gibt es genug in deutscher Sprache, aber irgendwie faszinieren mich auch die der alten Lateiner, weil sie aus meiner Sicht mit einer gewissen Poesie behaftet sind, die mir gefällt.

Und bezüglich Stellenwert von Latein in der Bildung... aus meiner Sicht kein Muss, aber es kann sicher jeder, der diese Ausbildung hatte, stolz auf sich sein, weil man sich sicher den Sprachschatz nicht aus dem Ärmel schüttelt.
 
habe die alten Lateiner wie Caesar, Ovid, Tacitus, Sallust etc. gelesen.
Es gibt auch Übersetzungen.
Viel zu wissen und zu kennen ist schön. Da man aber nicht alles wissen und kennen kann, stellt sich die Frage, wo die Prioritäten liegen sollten. Da finde ich Latein nicht so wichtig.
 
Erachtet ihr es für wichtig oder als Bildungsmaßstab, wenn man der lateinischen Sprache etwas oder etwas mehr mächtig ist, und Texte, Schriften von Ovid & Co, kennt?

Ich meine, es geht nicht darum, die Schriften in- und auswendig zu kennen, sondern eher darum, dass sich in unserem heutigen Sprachschatz sehr sehr viel aus dem Lateinischen und aus dem Altgriechischen ableitet!
Die meisten Sprachen in unserer Umgebung sind auf diesen toten Sprachen aufgebaut!

Der 2. Aspekt ist, dass man aufgrund der Endungsvielfalt und dem Satzbau dieser Sprachen ein ausgeprägtes logisches Denken entwickelt!

Beides in Kombination ist laut alten Lehrmeinungen am Besten, um bestimmte Berufe, wie Mediziner oder Advokat, praktizieren zu können! (In letztem Satz befinden sich 4 Wörter, die den beiden Sprachen entspringen ;))
 
Da man aber nicht alles wissen und kennen kann, stellt sich die Frage, wo die Prioritäten liegen sollten. Da finde ich Latein nicht so wichtig.
Ich bin heute ganz froh darüber, dass bei mir die Spezialisierung des Wissens nicht zu früh begonnen hat, sondern ich eine Weile sogenanntes "nutzloses", d.h. praktisch nicht direkt verwertbares Wissen vermittelt bekommen habe. Gerade dieses Wissen hat mich so weit geprägt, dass es mir bei der Entscheidung was für mich relevant ist und was nicht eine große Stütze ist.
 
Ich gebe Lateinnachhilfe,... ;) Ich persönlich liebe die lateinische Sprache und auch die römische Geschichte.

Allerdings gehört Latein für mich nicht zwingend zu guter Allgemeinbildung - ich erachte es eher als netten Bonuspunkt!
 
Wer auf wichtig tun will, kann es gern lernen und verwenden. Wenn er mir was sagen will, soll er es mit einer vernünftigen Sprache versuchen.
Soll heißen, Latein ist unnötig. Ja, es gibt Vorteile sie zu können, aber sie als Pflicht irgendwo noch zu haben, finde ich als Hürde, die nicht sein muss.
 
Wer auf wichtig tun will, kann es gern lernen und verwenden. Wenn er mir was sagen will, soll er es mit einer vernünftigen Sprache versuchen.
Soll heißen, Latein ist unnötig.
Dann brauchen wir ja ned weiterdiskutieren.

Du hast eine gute Einstellung für einen zukündtigen Politiker ... :roll:
 
Die staatlich organisierte Freiheitsberaubung, scherzhaft auch "Bildung" genannt ist mir relativ wurscht.
Jedoch ist Latein die Sprache unserer Vorfahren, naja zumindest von ein paar von uns. Somit sollte es ideologisch nicht so ganz geflasht weden.
 
Wer auf wichtig tun will, kann es gern lernen und verwenden. Wenn er mir was sagen will, soll er es mit einer vernünftigen Sprache versuchen.
Soll heißen, Latein ist unnötig. Ja, es gibt Vorteile sie zu können, aber sie als Pflicht irgendwo noch zu haben, finde ich als Hürde, die nicht sein muss.

Nunja - es wird ja niemand staatlich gezwungen, Latein zu lernen. :roll: Und Bildung kann meines Erachtens nach nie mit "sich wichtig machen" zu tun haben.

Das Problem mit der lateinischen Sprache ist, dass sie im Lehrplan wie z.B. Mathematik gehandhabt wird und nicht wie eine Sprache mit Feinheiten und Finessen. Ich hatte Riesenglück - mein Lateinprof war himmlisch (und gutaussehend noch dazu! :mrgreen: )

Aber was ich mit meinen Nachhilfeschülern so mitmache , geht teilweise auf keine Kuhhaut. Da werden wörtliche Übersetzungen, der sinnhaften Formulierung vorgezogen, stupide Deklinationen und Konjugationen immer und immer wieder abgeschrieben und manche Texte müssen noch heute auswendig gelernt werden,..... das macht mich ein wenig wütend, denn mit Latein kann man viel spaß haben!
 
Ich würde mich freuen, wenn ich Latein könnte, denn dann würde ich ärztliche Befunde sicher besser verstehen. :)
 
Ich meine, es geht nicht darum, die Schriften in- und auswendig zu kennen, sondern eher darum, dass sich in unserem heutigen Sprachschatz sehr sehr viel aus dem Lateinischen und aus dem Altgriechischen ableitet!
.......

Der 2. Aspekt ist, dass man aufgrund der Endungsvielfalt und dem Satzbau dieser Sprachen ein ausgeprägtes logisches Denken entwickelt!

Beides in Kombination ist laut alten Lehrmeinungen am Besten, um bestimmte Berufe, wie Mediziner oder Advokat, praktizieren zu können! (In letztem Satz befinden sich 4 Wörter, die den beiden Sprachen entspringen ;))

Tja, Freunde, Mitbürger, Römer, es geht mitnichten um Zitate und um römische Geschichte. Das wäre wirklich eine marginale Bedeutung, so schön deren Kenntnis auch ist.

Auch im Medizynstudium sinkt seine (= des Lateins) Bedeutung, weil uns die Neue Welt in der Wissenschaft und Forschung längst den Rang abgelaufen hat, was sich u.a. auch in den Fachausdrücken niederschlägt (for instance Compliance, stroke unit etc.etc. - was wiederum ... lateinisch ist...:mrgreen::mrgreen:)
Das die romanischen Sprachen (die heißen nämlich genau deswegen so) aus dem Lateinischen Herleiten Können, das ist ein angenehmer (Neben)effekt, gar keine Frage.

ABER:
Doch das Wesentliche ist dass der Umgang mit/das Erlernen von Latein dir ein logisches Denkvermögen vermittelt, das in weiterer Folge auch vor Sinus, Consinus, Tangens, Integral & Relativitätstheorie nicht schlapp macht. Isso, sorry!
Ist nicht der "2. Aspekt", sondern der Haupt- und Kardinalgrund! :mrgreen:

Diese unselige Denkart, "za wos brauch ma des", die natürlich jegliche Anstrengung zu relativieren sucht (warum umständlich wenns einfach und bequem auch geht), erweist sich hier als geradezu selbstmöderisch und vernichtend. Es geht nicht um die Kenntnis einer toten Sprache, nein, es geht um den Verlust des eigenen Denkvermögens!!! Und damit werden die Protagonisten dessen letztlich dem vorgekauten (sekundären) Analphabetentum à la "Österreich", "Heute" und "Kronen Zeitung" zwangsausgeliefert.

Hat sich irgendjemand von euch schon mal die Mühe genacht, zu zählen, wie viele FEHLER so ein Tagesexemplar des Gratisschundblattes "Österreich" aufweist? Nein? Schade! Und die Dunkelziffer ist natürlich noch weit höher ... Doch mangels logischem Verständnis wird alles alles gierig aufgesogen und hinein gefressen.
o tempora o mores ... :-(

PS: Ich bin weder Lateinprofessor noch Medizyner od. sonstwas, ich habe seinerzeit auch sehr gekämpft mit Latein (aber auch das erfolgreiche Schummeln is a gute Schule und bildet), aber ich habe Erfahrungen sammeln können und ich bin offen genug, diese Erfahrungen wertfrei anzusehen und zu beurteilen - auch wenn's zuweilen weh tut.
 
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Ja, das gibt Abzüge in der B-note.
:hahaha: ........

Diese unselige Denkart, "za wos brauch ma des", die natürlich jede Anstrengung zu relativieren sucht, erweist sich hier als geradezu selbstmöderisch und vernichtend. Es geht nicht um die Kenntnis einer toten Sprache, nein, es geht um den Verlust des Denkvermögens!!! Und damit werden die Protagonisten dessen letztlich dem vorgekauten Analphabetentum à la "Österreich", "Heute" und "Kronen Zeitung" zwangsausgeliefert.

Dass der Verlust des Denkvermögens mit den fehlenden Lateinkenntnissen in irgend einem Zusammenhang steht, daran habe ich erhebliche Zweifel. Da würden alle BHS - Absolventen sich mit einem verkümmerten Denkvermögen herumschlagen. :hmm: Viel mehr stört mich, dass keine zweite lebende Fremdsprache (seinerzeit) am Lehrplan gestanden ist.

Und um kurz von Latein abzurücken .......... ich habe es im Bildungsthread schon ähnlich geschrieben: Auch eine Rechtschreibschwäche lässt nicht unbedingt den Rückschluss auf fehlendes Denkvermögen zu. Wobei ich aber dem immer wieder zu beobachtenden völligen Verzicht auf Kommata überhaupt nichts abgewinnen kann. Die Postings werden unlesbar.

Ich würde mich freuen, wenn ich Latein könnte, denn dann würde ich ärztliche Befunde sicher besser verstehen. :)
Das geht garantiert auch, ohne Latein in der Schule gehabt zu haben.
 
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