Stellenwert von Latein in der Bildung...

Tja, Freunde, Mitbürger, Römer, es geht mitnichten um Zitate und um römische Geschichte. Das wäre wirklich eine marginale Bedeutung, so schön dreen Kenntnis auch ist.

Auch im Medizynstudium sinkt seine (= des Lateins) Bedeutung, weil uns die Neue Welt in der Wissenschaft und Forschung längst den Rang abgelaufen hat, was sich auch in den Fachausdrücken niederschlägt (for instance Compliance, stroke unit etc.etc. - was wiederum lateinisch ist...:mrgreen::mrgreen:)
Das die romanischen Sprachen (die heißen nämlich genau deswegen so) aus dem Lateinischen Herleiten können, das ist ein angenehmer (Neben)effekt, gar keine Frage.

ABER:
Doch das Wesentliche ist dass der Umgang mit/das Erlernen von Latein dir ein logisches Denkvermögen vermittelt, das in weiterer Folge auch vor Sinus, Consinus, Tangens & Integral nicht schlapp macht. Isso, sorry! Ist nicht der "2. Aspekt", sondern der Haupt- und Kardinalgrund!:mrgreen:

Diese unselige Denkart, "za wos brauch ma des", die natürlich jede Anstrengung zu relativieren sucht, erweist sich hier als geradezu selbstmöderisch und vernichtend. Es geht nicht um die Kenntnis einer toten Sprache, nein, es geht um den Verlust des Denkvermögens!!! Und damit werden die Protagonisten dessen letztlich dem vorgekauten Analphabetentum à la "Österreich", "Heute" und "Kronen Zeitung" zwangsausgeliefert.
Hat sich irgendjemand von euch schon mal die Mühe genacht, zu zählen, wie viele FEHLER so ein Tagesexemplar des Gratisschundblattes "Österreich" aufweist? Nein? Schade! Und die Dunkelziffer ist natürlich noch weit höher ... Doch mangels logischem Verständnis wird alles alles gierig aufgesogen und hinein gefressen.
o tempora o mores ... :-(

PS: Ich bin weder Lateinprofessor noch Medizyner od. sonstwas, ich habe seinerzeit auch sehr gekämpft mit Latein (aber auch das erfolgreiche Schummeln is a gute Schule und bildet), aber ich habe Erfahrungen sammeln können und ich bin offen genug, diese Erfahrungen wertfrei anzusehen und zu beurteilen - auch wenns zuweilen weh tut.

Sog i jo....:mrgreen:
 
Meine sieben Jahre Latein in der Schule habe ich gehasst.
Falsch nur fünf Jahre davon aber das lag am Lehrer, die zwei anderen Jahre waren sehr interessant.
Trotzdem war das nie mein Fach, ich konnte mich damals einfach nicht richtig mit der Sprache anfreunden, auch weil es nicht als Sprache sondern als allgemeinbildendes Fach unterrichtet wurde und mich dieser Teil damals Nüsse interessiert hat.
Erst später im Studium und im Leben habe ich dann mitbekommen wie viele Grundlagen ich im verhassten Unterricht damals mitbekommen habe.
Immerhin habe ich mir im Gegensatz zu vielen Kommilitonen erspart in den ersten Semestern das Latinum nachzumachen (wobei ich der Meinung bin, dass das heutzutage ein völlig veralteter Blödsinn ist, der nur aus akademischer Tradition noch zwanghaft aufrecht erhalten wird).
Egal, heute bin ich froh, Latein gelernt zu haben, allerdings hätten es auch ein paar Jahre weniger getan und mir hätte die Sprache gereicht. Der ganze Filosofische Kram den wir auch noch lernen mussten und der viel Zeit in Anspruch genommen hat, hat mir nix gebracht.
Allerdings gings heute auch ganz gut ohne, und wenn sich manche Berufsgruppen zur Wahrung ihrer Pfründe nicht noch so auf lateinische Fremdworte stützen würden, bräuchte man es heute gar nicht mehr.
Mit Bildung jedenfalls hat Latein nicht viel zu tun. Es ist eine Sprache, eine Sprache mit der man in ihrer Reinform nichts mehr anfangen kann.
Es erleichtert möglicherweise das Verständnis anderer Sprachen, aber ich denke, dass man keinen so großen Vorteil damit hat, als dass sich die jahrelange Lernerei lohnen würde.
Wie gesagt, ich freu mich, dass ich es gelernt habe, würds heute aber niemandem mehr empfehlen.
 
Doch das Wesentliche ist dass der Umgang mit/das Erlernen von Latein dir ein logisches Denkvermögen vermittelt, das in weiterer Folge auch vor Sinus, Consinus, Tangens, Integral & Relativitätstheorie nicht schlapp macht. Isso, sorry!
Latein hat mit logischem Denken so viel oder so wenig zu tun wie irgendeine natürliche Sprache.
Das kann ja wohl nicht ernst gemeint sein, dass die Fähigkeit logisch zu denken von der Kenntnis der lateinischen Sprache abhängt!
 
Das kann ja wohl nicht ernst gemeint sein, dass die Fähigkeit logisch zu denken von der Kenntnis der lateinischen Sprache abhängt!

Viel logischer wäre es, Russisch zu lernen. Denn dafür gibt es neun gute Gründe. :mrgreen:

Neuntens: Eine neue Fremdsprache zu lernen bedeutet auch immer seine geistigen Fähigkeiten zu trainieren, sich anzustrengen, geistig fit zu bleiben und intellektuell wie auch sozial zu wachsen.

Wie heißt es so schön “Der Besitz einer weiteren Sprache ist der Besitz einer weiteren Seele.
 
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Leider verbaut einem der lupenreine Demokrat Putin einem viele Perspektiven. Überdies trifft mich die russische Kultur emotional nicht besonders.
Von dem ausgehend würde ich lieber Slowenisch lernen.
 
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Latein hat mit logischem Denken so viel oder so wenig zu tun wie irgendeine natürliche Sprache.
Das kann ja wohl nicht ernst gemeint sein, dass die Fähigkeit logisch zu denken von der Kenntnis der lateinischen Sprache abhängt!

Leider liegst Du darin falsch, mein Schatz!
Der Aufbau der lateinischen Sprache mit ihren 6 Fällen und mit Gerundium & Gerundiv ... usw. ist, wenn du so willst, der GEOMETRIE nicht ganz unähnlich. Aber ich gebe zu, das versteht nur jemand, der bereit ist, über seinen eigenen Tellerrand hinaus zu sehen und zu denken.
Und du kannst mir glauben, ich bin jederzeit gerne bereit, meine eigene Meinung zu hinterfragen. Und ich würde nicht so fest davon überzeugt sein, hätte genau das nicht nahezu wortwörtlich meine Tochter (inzwischen Dr.med.), die nun wirklich absolut nicht meine "Parteigängerin" ist und die damals erst auf Anraten des Schuldirektors und meiner Wenigkeit klassisch (Latein) statt neusprachlich (Frz.) gewählt hat, genau in diese Kerbe (verbal) geschlagen. Das ist für mich ein besserer und stichhaltigerer Beweis dafür, dass ich mit meiner (durch den einen oder anderen, aber eben nicht nur, klassischen Philologen gestützte) Meinung richtig liege gegenüber Deiner geäußerten Überheblichkeit.

ZITAT: "Latein hat mit logischem Denken soviel oder so wenig zu tun wie .... ...." Naja, Verehrtester ... :fragezeichen:!
Si tacuisses ..., mein Lieber!
 
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nahezu wortwörtlich meine Tochter
Ich weiß, das wird den Kleinen auch schon eingeredet, wenn in Frage gestellt wird eine Sprache zu lernen, die außerhalb der Kirche kaum mehr gesprochen wird: Latein zu lernen fördere das logische Denken. Aber Latein ist eine natürliche Sprache, an der nichts gar so Spezielles ist, das sie von anderen indoeuropäischen Sprachen unterscheiden würde.
Ich bestreite nicht, dass das Lernen von Sprachen den Geist anregt. Aber Latein hat nichts Besonderes an sich, dass es das logische Denken fördern oder sogar - wie Du es darstellst - förmlich Voraussetzung für logisches Denken wäre. Da kannst Du auch Serbisch lernen und hast eine ganz ähnliche grammatische Struktur.
 
Leider liegst Du darin falsch, mein Schatz!
Der Aufbau der lateinischen Sprache mit seinen 6 Fällen und mit Gerundium & Gerundiv ist, wenn du so willst, der GEOMETRIE nicht ganz unähnlich. Aber ich gebe zu, das versteht nur jemand, der bereit ist, über seinen eigenen Tellerrand hinausuzusehen und zu -denken.
Und du kannst mir gkauben, ich bin jederzeit gerne bereit, meine eigene Meinung zu hinterfragen und ich würde nicht so fest davon überzeugt sein, hätte das nicht nahezu wortwörtlich meine Tochter, die nun absolut nicht meine "Parteigängerin" ist und die erst auf Anraten des Schuldirektors und meiner Wenigkeit Latein statt neusporachlich Frz. gewählt hat, genau in diese Kerbe (verbal) geschlagen. Das ist für mich ein besserer und stichhaltiger Beweis dafür, dass ich mit meiner (durch den einen oder anderen, aber eben nicht nur, klassischen Philologen gestützte) Meinung richtig liege gegenüber Deiner Überheblichkeit.

ZITAT: "Latein hat mit logischem Denken soviel oder so wenig zu tun wie ...." Naja:fragezeichen:! Si tacuisses ..., mein Lieber!
Im Aufbau folgt fast jede geschriebene Sprache einem mathematischen Prinzip, so auch die Indogermanischen, Romanischen, Austroasiatischen und Sinotibetischen (um nur einige wenige zu nennen).

Um eine Sprache erlernbar zu machen und zwar erlernbar von einer breiten Masse (sic!), muss sie Regeln folgen und nachvollziehbar sein. Ableitungen, Deklinationen, Konjugationen folgen dann gewissen Schemata.
Nur dann kommt der ach so unvollkommene, die Sprache sprechende Mensch hinzu und die Sprache beginnt zu wachsen und zu verwachsen. ;)

Demnach habt ihr beide recht - zumindest bis zu einem gewissen Grad! :lol:

Und um zum Abschluss ein wenig "wichtig zu sein":

"Beati pauperus spiritu" :undweg:
 
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Schwierige Debatte.

Ich hab zwar nach sechs Jahren in Latein maturiert, empfinde es rückblickend aber eher als ein durchwachsenes Erlebnis, und vielleicht den ganzen Aufwand nicht wert.


Logisches Denken ist so eine Geschichte, sicherlich lernt man Vokabel und Grammatik pauken, das liegt aber einzig und allein an der Unterrichtsmethode, welche eine grammatikalische ist. Folglich gibts die ersten zwei Jahre nur Grammatik und dann vier Jahre Text Latein -> Deutsch zu übersetzen. Auswendig lernen war auch dabei, wengan Versmaß warads gwesen ;-) Wer wirklich logisches Denken lernen will kann sich ja an höherer Mathematik, Programmieren oder Philosophie versuchen, das reizt die Birne auch mehr aus als jede Sprache.

Ob Lateinkenntnisse wirklich das erlernen romanischer Sprachen erleichtert würde ich bezweifeln. Klar schlägt auch hier das grammatikalische Vorwissen zu, und Menschen kommen leichter mit Deklinations- und Konjugationstabellen zurecht, und auch Satzstellungen und Zeitleisten sind einem nicht unbekannt. Allerdings sind diese linguistisch-grammatikalischen Fähigkeiten etwas das durchaus auch im Englisch- oder Deutschunterricht geübt werden können. Fand bei uns halt, mit dem Verweis auf Latein, nicht im Deutschunterricht statt.

Abseits vom Vokabular habe ich diese Effekte aber eher wenig gesehen, ganz im Gegenteil bei meinem Spanischkurs sind mir eher Interferenzeffekte aus dem Französischem aufgefallen, soll heißen wo das Latein (Spanisch) am Ende war wurde munter auf französisch weiter gebrabbelt.

Wobei Latein sicherlich hilft ist ein genetisches Verständnis von Sprache. Gerade die ganzen Etymologien gehen leichter von der Hand, und mit ein wenig Französisch dazu fällt einem englisches Vokabular auch um einiges leichter. Und die ganzen Fremd- und Lehnwörter sind auch besser sichtbar. Das kann Sprache durchaus interessanter und sichtbarer machen.

Die oft besungene humanistische Allgemeinbildung ist auch so sein Ding. Antike Staatsphilosophie ist nicht unbedingt moderne Staatsphilosophie, und ein zyklisches Geschichtsverständnis gibt es heutzutage hierzulande auch eher selten. Insofern kann es zwar spannend sein andere Kulturen und ihre Vorstellungen kennen zu lernen, aber das kann genauso gut im Geschichte- Philosophie oder lebenden Fremdsprachenunterricht stattfinden. Dieses etwas gequälte "ad fontes" war ja auch nur eine Wiederentdeckung der antiken Klassiker im Spätmittelalter, teilweise über arabische Quellen, und der Versuch der Theologie ein Schnippchen zu schlagen.

Wo sich Latein sicherlich produktiv in den Unterricht einbringen kann ist bei der Rezeptionsgeschichte, dem Vergleichen und der Neuinterpretation. Pyramus und Thisbe hin zu Romeo und Julia, Odyssey und Aeneis hin zu Köhmeiers Telemachie. Ich find das kann schon was Texte zu lesen, die Zitate zu erkennen, unterschiedliche Schwerpunkte und Lesarten zu sehen. Das kann ich aber vielleicht noch besser mit den griechischen Dramen machen, immerhin haben habens die römischen Barbaren ja auch von ihren hellenischen Schreibsklaven gefladdert ;-)

Dann bleibt auch noch das großes Problem des Kanons. Klar hat haben die römischen und griechischen Klassiker einen nachhaltigen Einfluß auf unsere Kultur ausgeübt. Aber vieles wurde traditionell auch ausgeschlossen oder marginalisiert, das fängt bei Hypatia an und endet bei arabischen und indischen Texten. Ich glaube da wäre es angebracht stärker vergleichend und interkulturell zu lesen.

Ganz am Ende wollte ich noch wissen was bei euch von der lateinischen Sprache selbst geblieben ist. Könnt ihr noch Texte lesen, oder sind es mehr Brocken und Schlagwörter? Bei mir eher letzteres, auch wenn sicherlich auf der linguistischen, historischen und kulturellen Ebene einiges geblieben ist.
 
Doch das Wesentliche ist dass der Umgang mit/das Erlernen von Latein dir ein logisches Denkvermögen vermittelt ....
So gesehen hätten es die alten Römer ja einfach gehabt, zu einem Volk der logischen Denker zu werden. Dem entgegen steht aber der Umstand, dass es die alten Römer schon lange nicht mehr gibt - ein Prozess, der durch verbreitetes logisches Denken eigentlich zu verhindern hätte gewesen sein müssen ...

Hat sich irgendjemand von euch schon mal die Mühe genacht, zu zählen, wie viele FEHLER so ein Tagesexemplar des Gratisschundblattes "Österreich" aufweist?
:mrgreen:

Wenn logisches Denkvermögen dazu führt, dass man in einer schlechten Boulevardzeitung nach Fehlern sucht, dann führt es bei mir eher zu der Befürchtung, dass logisches Denkvermögen auch nicht mehr das ist, was es einmal war ...
 
Im Aufbau folgt fast jede geschriebene Sprache einem mathematischen Prinzip, so auch die Indogermanischen, Romanischen, Austroasiatischen und Sinotibetischen (um nur einige wenige zu nennen).

Ich misch mich hier noch einmal ein.

Jede Sprache die ich kenne, und vermutlich jede existierende, hat eine Grammatik. Ist ja gar keine so blöde Idee, Strukturen erlauben einem komlexe Strukturen zu bauen und zu kommunizieren. Ich weiß nicht, ob ichs Mathematik nennen würde, aber seis drum.

Grammatik ist aber kein Alleinstellungsmerkmal der lateinischen Sprache, und im der slowenischen findest du auch noch einen Dual und im Baskischen ein Genussystem das zwischen belebt-unbelebt unterscheidet. Es gibt durchaus grammatikalisch komplexere Sprachen als Latein, das auf seinem langem Weg von der Indoeuropäsischen Ursprache immerhin zwei Fälle verloren hat.

Die Grammatik wird in Latein so stark betont, weil es nach einer grammatikalischen Methode, und nicht durch Konversation oder Immersion gelehrt wird. Das hängt aber nicht mit der Sprache zusammen, sondern mit der Lehrmethode. Das kannst du mit jeder Sprache machen. Im Endeffekt machst du es auch mit der Konversationsmethode, nur dass du da Grammatik und Anwendung gleichzeitig lehrst, und dann einen Shift zum Sprechen machst. Ich habe englische Grammatik vergessen können, weil ich viel Englisch gesprochen und gelesen habe. Ist ganz gleich wie bei Deutsch, dass kannst du als native Speaker auch durch Immersion lernen, ohne je einen Begriff für Grammatik zu haben.

Ich würde sogar davon ausgehen, dass Sprachen existieren und gesprochen werden können, ohne dass es dazu eine explizit bewusste oder kodifizierte Grammatik geben muss.
 
Sodala - na denn wollen wir mal! :mrgreen:

Eigentlich ist es ziemlich unnötig von mir, jetzt dieses Posting zu tippen, denn ich bin nahezu einer Meinung mit dir! ;) Dennoch - ich kann nicht an mich halten! :mrgreen:
Ich misch mich hier noch einmal ein.

Jede Sprache die ich kenne, und vermutlich jede existierende, hat eine Grammatik. Ist ja gar keine so blöde Idee, Strukturen erlauben einem komlexe Strukturen zu bauen und zu kommunizieren. Ich weiß nicht, ob ichs Mathematik nennen würde, aber seis drum.
As i said - es ist zumindest ein systematischer Aufbau, der das Erlernen erleichtern soll.

Grammatik ist aber kein Alleinstellungsmerkmal der lateinischen Sprache, und im der slowenischen findest du auch noch einen Dual und im Baskischen ein Genussystem das zwischen belebt-unbelebt unterscheidet. Es gibt durchaus grammatikalisch komplexere Sprachen als Latein, das auf seinem langem Weg von der Indoeuropäsischen Ursprache immerhin zwei Fälle verloren hat.
Natürlich hat Latein keinen Alleinanspruch auf Grammatik - sonst hätte wir beide ja nicht auch andere Sprachen erwähnt, die systematisch aufgebaut sind! ;)
Die Grammatik wird in Latein so stark betont, weil es nach einer grammatikalischen Methode, und nicht durch Konversation oder Immersion gelehrt wird.
Isch liebe dir! Eben genau das sagte ich zuvor! (ich glaub mein zweites Posting wars). Bei der heutigen Lehrmethode wird das "linguistische" total vernachlässigt. Das sieht man, meines Erchtens nach auch daran, dass kaum ein Lehrer wert legt eine einheitliche Betonung in die Klasse zu bringen.
Es geht nur noch um Grammatik, Ausnahmen derer und wort-für-wort-Übersetzungen und genau das "bricht" der lateinischen Sprache in der Beliebtheitsskala der Schüler das Genick.

Eine meiner Nachhilfeschülerinnen, ein wirklich blitzgscheites Mädl musste letzens einen Teil einer Sage (von Phaedrus) wie folgt übersetzen:"

Angabe:
Respondit agnus: "Equidem natus non eram".
"Pater hercle tuus" ille inquit "male dixit mihi".
Atque ita correptum lacerat iniusta nece.
verlangte Übersetzung *inUnterlagenstöber*:
Das Lamm antwortete: "Da war ich noch gar nicht geboren."
Da sagte jener: "Dein Vater, beim Herakles, hat mich beschimpft."
Und so packte er es und zerfleischte es in ungerechtem Mord.
Ich mein.......ernsthaft????? :roll: Da treibts ja jedem die Krausbirn ausse! :roll: Dabei sind Phaedrus´ Sagen durchaus lehrreich und amüsant, wenn man sie denn nicht Wort für Wort übersetzen muss.....

Das hängt aber nicht mit der Sprache zusammen, sondern mit der Lehrmethode.
As i said,.... ;)

Das kannst du mit jeder Sprache machen. Im Endeffekt machst du es auch mit der Konversationsmethode, nur dass du da Grammatik und Anwendung gleichzeitig lehrst, und dann einen Shift zum Sprechen machst. Ich habe englische Grammatik vergessen können, weil ich viel Englisch gesprochen und gelesen habe. Ist ganz gleich wie bei Deutsch, dass kannst du als native Speaker auch durch Immersion lernen, ohne je einen Begriff für Grammatik zu haben.
Definitiv - du hast Recht! (Rahm dir das bitte rot ein! :mrgreen:) Nur um eine Sprache einer breiten Masse zu öffnen ist das Erlernen der Grammmatik meist Mittel zum Zweck,.....ob das denn zielführend ist, ist eine andere Geschichte! ;)
Ich würde sogar davon ausgehen, dass Sprachen existieren und gesprochen werden können, ohne dass es dazu eine explizit bewusste oder kodifizierte Grammatik geben muss.
Davon kannst du ausgehen. ;) In Somalia, for example, gibt es für "Somali" erst seit den Siebzigern eine geschriebene Form,......zuvor basierte (und tut sie zum Großteil noch heute) diese Sprache auf dem, wozu sie eigentlich dient - auf Sprechen!
 
Ich würde mich freuen, wenn ich Latein könnte, denn dann würde ich ärztliche Befunde sicher besser verstehen.

Für mich eher ein Grund, mich zu freuen nicht Latein zu können, denn manchmal bedeuten sie "errare humanum est"
 
Hier gehts doch jetzt nur noch um Latein als Statussymbol.
Alle verwertbaren Argumente sind bereits mehrfach gefallen, und jetzt versucht nur noch der eine besser als der andere zu sein.
Die wirkliche Erkenntnis aber ist, Latein ist im heutigen Lebensumfeld ähnlich wichtig wie das Wissen um die Vermehrung der Gelbrandkäfer, nämlich absolut vernachlässigbar.
Passend zur Ausgangsfrage hat Latein in der Bildung gar keinen Stellenwert mehr. Es ist ein Überbleibsel einer uralten Erziehungssystematik, mehr nicht. Genutzt um, ich schrieb es bereits, die Pfründe mancher Berufsgruppen zu sichern, damit das "niedere Volk" nicht so leicht an die goldenen Töpfe herankommt.
Das ist das einzige Alleinstellungsmerkmal der Lateinischen Sprache.
Das was uns wirklich weiterbringt, Wissenschaft und Forschung, früher dem Lateinischen, als Weltsprache verbunden, hat schon seit vielen Jahrzehnten mit den alten Römern nix mehr zu tun.
Das mag die konservativ Ausgebildeten schmerzen, ist aber der Lauf der Welt.
 
Ich hab nie Latein gelernt, in der Schule hab ich französisch gewählt, weil es mir sinnvoller erschien, eine lebende Sprache zu erlernen. Und dann hab ich's die gesamte weitere Schulzeit über bereut, weil ich französisch gehasst hab und die Lateiner es viel besser getroffen hatten. :lol:
Ich glaub nicht, dass man gebildeter ist, wenn man Latein gelernt hat - man wirkt vielleicht so, wenn man mit lateinischen Zitaten aufwarten kann.
 
Hier gehts doch jetzt nur noch um Latein als Statussymbol.
Wo genau? Hier geht's, zumindest zwischen emkah und mir um die Lehrmethodik und um den Vergleich zu anderen Sprachen. Statussymbolheischen seh ich da nicht. Und wozu sollte ich wohl das Statussymbol "Latein" benötigen. Ich bin Hausfrau und Mutter,..... ;)

Alle verwertbaren Argumente sind bereits mehrfach gefallen, und jetzt versucht nur noch der eine besser als der andere zu sein.
Wo siehst du denn einen Wettkampf. Die Diskussion geht eigentlich nur in die Tiefe - ungeahnte Höhen seh ich da keine.
Die wirkliche Erkenntnis aber ist, Latein ist im heutigen Lebensumfeld ähnlich wichtig wie das Wissen um die Vermehrung der Gelbrandkäfer, nämlich absolut vernachlässigbar.
Das ist deine Meinung - die aber - es sei mir verziehen - z.B. für mich nicht gültig ist. Latein ist, wie ich schon schrieb, ein "netter" Bonuspunkt in der Allgemeinbildung.

Passend zur Ausgangsfrage hat Latein in der Bildung gar keinen Stellenwert mehr.
Da widerspreche ich vehementestens. Wenn du diesen Maßstab anlegst, dürfte an den Schulen ausschließlich Englisch unterrichtet werden (ok - für die Zukunftsorientierten vielleicht auch Chinesisch). Französisch, Italienisch, Spanisch, Deutsch - you Name it, sind wirtschaftlich gesehen ebenso tote Sprachen - Englisch ist in der heutigen Wirtschaftswelt der Schlüssel.
Bildung kann niemals unnötig sein!!!!!! Ich hatte in der Schule Französisch, Latein, Spanisch und Englisch - was ich heute davon noch brauche sind zwei Sprachen - nämlich Englisch und Latein.

Es ist ein Überbleibsel einer uralten Erziehungssystematik, mehr nicht. Genutzt um, ich schrieb es bereits, die Pfründe mancher Berufsgruppen zu sichern, damit das "niedere Volk" nicht so leicht an die goldenen Töpfe herankommt.
Nö - stimmt einfach so nicht, denn die Sprache der Hocharistokratie und der vornehmen Welt war Französisch. Allein der Klerus benutzte Latein.(oder zumindest eine Verbalhornung dessen)
Das ist das einzige Alleinstellungsmerkmal der Lateinischen Sprache.
Das was uns wirklich weiterbringt, Wissenschaft und Forschung, früher dem Lateinischen, als Weltsprache verbunden, hat schon seit vielen Jahrzehnten mit den alten Römern nix mehr zu tun.
Das mag die konservativ Ausgebildeten schmerzen, ist aber der Lauf der Welt.
Und genau DAS sehe ich anders. Konservativ ausgebildet - mag sein. Aber ich sehe mich aufgrund meiner Bildung nicht zu höherem berufen. Es ist eine gesunde Basis - nicht mehr und nicht weniger!

Natürlich ist eine gute Bildung auch ohne Latein möglich, gar keine Frage - so viele Menschen beweisen dies tagtäglich - aber in meinen Augen (nein, ich spreche nicht von der Allgemeinheit) wäre Bildung ohne die Möglichkeit zu haben, Latein zu erlernen um eine Facette ärmer. Allein was man daraus macht bestimmt den Wert!
 
Ich glaub nicht, dass man gebildeter ist, wenn man Latein gelernt hat - man wirkt vielleicht so, wenn man mit lateinischen Zitaten aufwarten kann.
Sorry, aber Zitate kann jeder Schimpanse auswendig lernen - darum geht's nicht! ;) (und ich geb dir recht, nur weil man Latein "kann", ist man nicht automatsch gebildeter)
 
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