Als erstes sollte nach meinem standardisierten Testschema dieses imposant klingende Angebot "Esoterische-Wellness-Tantra-Verwöchn-Erlebnis+special feinmassagen" aus dem steirischen Teil von
www.massagen.org unter die Lupe genommen werden. Reichlich viel für 90 Minuten...
Nicht wenig erstaunt war ich, als ich erfuhr, dass sich die Praxis der Dame in einem Laufhaus in Graz-Gösting befindet. Na, habidere! schoss es mir durch den Kopf. "Ich arbeite in massageliege-Ich biete NUR DIVERSE MASSAGEN AN KEINE OV ,GV,AV!", las ich weiter. Als Referenz ein "CH-H.Diplom". Na gut, ich meldete mich also an. Schließlich hatte ich es ja versprochen; den "Eintritt" wollte ohnehin mein Auftraggeber berappen.
Das Navi führte mich auf einen komfortablen Parkplatz vis-à-vis des Zielobjektes. Die "Ordination" erreicht man über eine kurze Stiege. Ich fürchte zunächst, dass ich mich im Zimmer geirrt hätte, bin jedoch ganz richtig, lediglich meinen Termin muss ich im Zeitraffer gedanklich ins 20. Jhdt. zurückspulen (mittlerweile wurden die Fotos aktualisiert). Ich stehe in einem typischen LH-Zimmer: Die Einrichtung ist auf das Notwendigste beschränkt, kein Vorraum, überdimensionales Bett, separierte Dusche. Es ist auch eine Massageliege aufgestellt, was den Raum noch kleiner erscheinen lässt. Umpf!
Verona ist Ungarin. Sie begrüßt mich äußerst warmherzig, erklärt mir, dass es auf eine Verquickung ungünstiger Umstände zurückzuführen sei, dass sie vorübergehend in einem LH arbeite und dass sie mehrere tantrische Ausbildungen absolviert habe, wovon ich mich sogleich werde überzeugen können. Sie verströmt eine unglaubliche Gelassenheit, ja heimelige Geborgenheit, wie ich sie bei einer Masseuse nie erwartet hätte. Gut und gerne erinnert sie mich an die gemütlichen altböhmischen Geschichten aus dem Großmuttertal um das Schloss Ratiborschitz. Ich wäre auch keineswegs erstaunt, wenn sie als Nächstes ein saftiges Gulasch servieren würde. Es lebe die gute alte Zeit, als die gewerblichen Damen ihre Kunden noch hofierten und mit leicht nasalem Unterton zu fragen pflegten: "Wollen der Herr den Gürtel geöffnet?" Er will!
Die Sanitarien sind sauber und nach der Dusche gehts rauf auf die Liege. Es soll 90 Minuten massiert werden. Zunächst eine halbe Stunde "Wellnessmassage", anschließend eine Stunde "Tantramassage". Weder die Unterlage noch eine solche Aufteilung der Massage sind mein Fall, aber ich befinde mich ja in einem Kuriositätenkabinett...
Die Wellnessmassage ist recht angenehm, Verona kann wirklich massieren. Nach etwa einer halben Stunde wechselt sie zur Tantramassage. Es setzen die typischen Streicheleien entlang der Meridiane ein, die sich an den Innenseiten der Beine sogar erotischer anfühlen, als bei manch anderer Tantramasseurin. Chakrenausgleich und dergleichen ist Veronas Sache nicht. Schließlich steht ja auch nur eine knappe Stunde zur Verfügung
Es dauert daher nicht lange und es erfolgt bereits der ölige Griff ans Eingemachte =>
Rückseitiges warm up. Und dieses hat es in sich! Verona weiß sehr genau, wie frau den Lingam "wider den Stachel löckt" und für zusätzlich einschießendes Blut sorgt. Es folgen am Schaft zwei, drei vibrierende Vor- und Rückwärtsbewegungen und schon wird mein bestes Stück zu ihrem großen Freund. Auch mein Becken strebt gleich von selbst in die Höhe. Dadurch entsteht Platz und schwuppsdiwupps biegt sie den Lingam nach hinten um. Mit der Linken hält sie ihn an der Wurzel fest, zieht die Vorhaut kräftig nach unten und vollzieht mit dem Daumen der Rechten an Frenulum und Unterseite der Eichel äußerst lustvolle Vibrationen. Da der gespannte Hahn in seine natürliche Position zurückstrebt, erzeugt dies in ihm einen massiven Druck. Je härter er wird, desto mehr drängt er nach vorne. Natürlich verwehrt ihm Verona dies mit strenger Hand. Huuch, stimulierend, lustaufbauend und urgeil!
Es folgt eine von hinten ausgeführte Prostatamassage, die ich schon besser, aber auch wesentlich schlechter erlebt habe. Störend ist jedenfalls die wackelige Liege.
Nach dem Umdrehen merke ich, dass Verona tatsächlich über tantrisches Wissen verfügt (angeblich in Berlin angeeignet). Den Umgang mit der PC-Pumpe beherrscht sie fast so gut wie Ulli. Mit wenigen Handgriffen ist sie Meisterin meines Lingam. Da kann sich manche Wienerin einiges von ihr abschauen.
Da der eigentliche tantrische Vorspann, der den Massierten im Idealfall in einen tranceähnlichen Zustand versetzt, fehlt, richte ich meinen Oberkörper ein wenig auf und sehe ihr genüsslich zu. Zunächst spielt sie ein wenig Katz und Maus. Da sie mit ihren lustvollen Griffen Tiefen- und Oberflächenwirkung gut abzuwechseln und miteinander zu kombinieren weiß, lasse ich sie unkommentiert gewähren und genieße die Aktionen ihrer ölgewärmten Hände und Finger.
Rasch merke ich, dass sie es auf einen "Weitschuss" anlegt. Eigentlich wollte ich noch vor der Vorstellung von weiteren Tantramasseurinnen die Techniken des Weitschusses, der Erzeugung eines Milchsees und eines Beckenbebens veranschaulichen. Dann habe ich jedoch dem Drängen nach neuen Masseurinnenberichten nachgegeben. Deswegen ganz kurz: Will die Masseurin einen Weitschuss erzielen, darf die aufgebaute Chi-Energie nicht im Körper verteilt oder gar verpufft werden, sondern muss im Beckenboden gestaut werden. Dies erreicht sie, indem sie weder Verstreichungen macht noch von der Peniswurzel wegleitende Massagegriffe am Lingam (Himmels-Phallos, twist and shout) durchführt, sondern die aufgebauten Energien gezielt unter die Wurzel ins Perineum schiebt (Wurzel-Phallos), siehe =>
hier. Der Abschluss muss dann energisch, heftig und mit Vollgas herbeigeführt werden.
Der Weitschuss gelingt nur, wenn die Masseurin zeitlich sehr exakt und koordiniert vorgeht: Zunächst heißt es, die gesamte aufgebaute Energie in den Damm zu schieben und sie dort zu stauen. Durch Kontakt mit der PC Pumpe muss sie erfühlen, wann der Deckel hochzufliegen droht. Wenn die Leitung schon rauscht, hat sie den "goldenen" Zeitpunkt verpasst, denn sie muss bereits einige intuitive Augenblicke vor dem Point of no Return stark beschleunigen.
Als ich gerade beginne, mir über Veronas Zeitmanagement Gedanken zu machen, führt sie virtuos den "Apfelgriff" aus: Alle vier Finger unter die Hoden, den Daumen unter die Peniswurzel. So lässt sich der Erregungszustand präzise abfragen. Noch einige abwärts gerichtete Abstreifungen am Schaft und dann dreht sie auf Vollgas, Lauf auf 45° und – Feuer! Das Katapult schleudert tatsächlich weit über den Kopf hinweg.
Vor Erhitzung ist sie ganz errötet und sucht anerkennenden Blickkontakt. Gerne! Eine beeindruckende Leistung. Amüsiert muss ich lachen. Natürlich fliegt nicht die gesamte Ladung über den Kopf hinaus. Die letzten Spasmen befördern ihren Inhalt aufs Haar, Gesicht, Brust, Bauch – CiF, CoB mit umgekehrtem Vorzeichen
So ein Weitschuss ruft gewiss ein kurz andauerndes Hochgefühl hervor, bleibt hinsichtlich seiner Tiefenwirkung jedoch ein Flachwurzler. Weil die Chi-Energie nicht im Körper verteilt wurde, gibt es keine nachhaltige energetische Offenbarung. Kein Wunder, die Behandlung erfolgte ja weit jenseits des tantrischen Lehrbuchs. Alles in allem aber dennoch ein recht nettes erotisches Erlebnis mit angenehmer Einstimmung auf die Weinverkostung.
Da Verona ohnehin im Laufhaus tätig ist, hat sie sich auch gleich den Deckel zugelegt. Verrechnet hat sie 150 EUR für gute 90 Minuten. Die PM war als Einstandswerbung gratis.