Athima
Vage kann ich mich noch an meine Urgroßmutter erinnern, die mir ihr ganzes Wohlwollen entgegenbrachte. Wenn ich mal besonders brav war, rezitierte sie – ohne jeglichen Schummelzettel – dem über alle Maßen staunenden Buben den sogenannten =>
Großen Titel des Kaisers, also die Aufzählung all seiner vielen Länder, Kronen, Titel, Würden und Ämter; nicht nur Majestät, Kaiser und König, sondern auch Erzherzog, Fürst sowie Markgraf und gar Großwojwode von Serbien, Herr von Katarro etc. etc.
Nicht minder impressioniert bin ich, als ich auf Athimas HP ihrer beeindruckenden Referenzrolle ansichtig werde:
Ausgebildet in Massage, prozessorientierter Körperarbeit und Körpertherapie, Taomassage nach Russell und Kolb und Kaschmirischer Massage (Secret of Tantra, Belzig), Tantramassage nach Andro Rothe (Diamond Lotus, Berlin), Beckenboden-, Yonienergie- und Yoniheilmassage (Roza Bliss, Freiburg & La Palma), Lingam-, Anal- und Prostatamassage (Dakini Zürich), Intimer Heilungsmassage für Paare (Devaka Hoffmann & Ludwig Sandner, Frankreich), Sensual Surrender - Tantra und BDSM (Ruby May, Berlin & Zürich) sowie Meridianmassage (Shiatsu Austria), Ayurvedischer Ganzkörper- und Synchronmassage, Marmapunkt-, Fußreflexzonen-, Yogamassage und Pranic Healing (Indien). Ayurveda Therapeutin (Sibi’s Kerala Traditional Siddha & Ayurveda Centre, Indien) und Bowen Practitioner (Bowen-Akademie Österreich). Fortbildung in Integrativer Körperpsychotherapie bei Dr. med. Markus Fischer (IBP-Institut Schweiz)
Wow!! Gibt es irgendetwas, was hier nicht angeführt wäre?
Und dazu hat sie Augen wie ein Gebirgssee unter sommerlicher Sonne...
Liebe Frau Magister, darf ichs wagen, meinen Besuch Ihnen anzutragen?
Am Telefon eine sehr angenehme, kumpelhafte und einladende Stimme. Ohne Frage gehört sie zum erlauchten Kreis jener Glücklichen, die andere mitreißen und überzeugen können. Bestimmt kauft ihr jeder Mann sämtliche Gebrauchtwagen ab – ohne zuvor unter die Motorhaube zu schauen...
Für zwei Stunden, hauptsächlich Massage, plus Duschen und Besprechung – 250 EUR!
Klar!
Wenn du ausbleiben solltest, bitte den Termin 48 Stunden vorher stornieren, sonst kann ich das Honorar nicht rückerstatten...
Natürlich!
Engelszungen und Schalmeien! Großmutter, hörte sich so der kreidefressende Wolf im Märchen an?
Hmmmm, Junge...
Die Ordination liegt im 7. Bezirk. Schöne, saubere, aufgeräumte Altbauwohnung. Der Empfang ist herzlich. Athima ist in natura noch netter als am Telefon; sieht jünger aus, als es die angegebenen 40 Jahre vermuten ließen. Bewirtung am Besprechungstischchen und angenehmes Plaudern übers Tantra, Massagen, Lingam, Eros, Gott und die Welt... Es wird geschäkert und geflirtet. Ich schwebe Richtung Wolke Sieben.
Großmutter, deine Augen sind noch blauer als auf dem Foto...
Dusche im blitzblanken Bad. Mit einem Lunghi umschürzt ziehe ich über den rosengesäumten Flur im geräumigen Behandlungszimmer ein. Parkettboden, rote Vorhänge, auf dem Boden der rote Massagefuton.
In Bauchlage nehme ich die Massageposition ein. In einen Sarong gehüllt und mit zusammengebundenem Haar sorgt sich Athima charmant um mein Bestes: Rollen unter die Fußgelenke, eine Unterlage unter die Brust. Sehr angenehm! Sie weiß, was gut tut.
Ich werde mit einem roten Tuch liebevoll zugedeckt, dezent erklingt berieselnde Musik. Alsbald spüre ich ihre warmen Hände auf Lenden und Rücken. In den Augenwinkeln erkenne ich, dass sie bereits nackt ist, allerdings ein recht großes Höschen anbehalten hat. Es folgt ein gekonnter und angenehmer Chakrenausgleich. Finger, Hände, Unterarme gelangen zum Einsatz. Dann enthüllt sie mich in einem achtsamen Ritual.
Nun liege ich blank vor ihr. Sie träufelt mir angewärmtes Öl auf die Lenden und beginnt mit behutsamen kreisenden Bewegungen. Eingeölte Finger, Handflächen und Unterarme gleiten über Rücken, Flanken, Lenden, Arme, Füße, Beine, Po und setzen gekonnt das Chi in Gang. Perfekt beherrscht sie auch die seltene Technik des synchronen Einölens und Massierens. Toll!
Nun legt sie meinen Fuß über ihren angezogenen Oberschenkel, gleitet mit den Händen gezielt an den Innenschenkeln hoch und behaucht die eingeölten Stellen. Wow! Mein Freund bohrt bereits die Matratze an, ich hebe erwartungsvoll das Becken, um ihr einen "Pass in die Tiefe" zu ermöglichen, aber die Schiedsrichterin pfeift unverhofft ab und lässt den Torhüter vorerst ins Leere laufen.
Stattdessen begibt sie sich zu meinem Kopf, behandelt die oberen Chakren, legt schließlich ihre Kniee an meine Ohren und gleitet mit den Händen abwärts. Alsbald spüre ich ihren massierenden Oberkörper, die Brüste gleiten, kleine Kreise vollziehend, über meinen Rücken, während sich ihre Hände ganz langsam Richtung Perineum vortasten. Ihre Bewegungen sind flächendeckend, nicht mit Nägeln und Fingerkuppen kribbelige Schmetterlingsflügelschläge. Während sie meinen Po massiert, wippen ihre Brüste auf meinem Rücken. Mein Lingam wird wieder zum Matratzenbohrer, aber ihre Hände schweifen erneut ab. Ritze, Peniswurzel und die Juwelen bleiben begierig wartend im Safe!
Sie postiert sich zwischen meinen Beinen und behandelt äußerst zärtlich meine Füße, Sohlen und Unterschenkel. Dann wird mein Steißbein abgeklopft, mein Po ausgiebig geknetet und die Sexualchakren nochmal auf Vordermann gebracht, was mein Becken unverkennbar nach oben zucken lässt.
Nun umfasst sie meinen rechten Unterschenkel, hebt den Fuß so an, dass zwischen Ober- und Unterschenkel ein rechter Winkel entsteht, nimmt dann das Knie und zieht es energisch in Richtung rechter Schulter. Nun liegt mein Körbchen entblößt und herrlich offen vor ihr. Das Warten hat sich gelohnt! Was wird sie als Erstes entnehmen? Woran sich delektieren? Zunächst massiert sie wieder den Po an den Außenseiten. Als nächstes spüre ich ihre herrlich warmen Brüste und Arme wieder ausgiebig auf meinem Rücken. Es ist ein flinkes Gleiten mit angespannten Bauchmuskeln, kein bloßes Drauflegen und Drücken mit dem gesamten Gewicht. Anerkennung!
Endlich erfolgt die zielgerichtete Anpirschung an meine herrlich erstarkte Ausstattung. Gleich wird sie mit ihren Fingern durch meine Ritze kribbeln, den Anus umsäuseln, ihre Fingernägel über mein Perineum schlängeln, den Jen-Mo-Punkt stimulieren, an der Peniswurzel melken und von hinten den Lingam gegen den Strich bürsten. Uii, schon ist ihr längster Finger vor meiner Leiste angelangt...
Mit heftigem Schwung wuchtet sie jedoch plötzlich das Bein – in die Gerade zurück. Keine Gangschaltung in der begierig fauchenden Maschine! Der aufgelegte Elfer wird nicht verwandelt. Mein Lingam dümpelt allein ins Abseits...
Gleiches geschieht mit dem zweiten Bein. Das aufgestaute Chi will lustvoll genutzt werden. Aber Frau Magister tippelt an der Außenseite des Pos rum! Der Fisch reißt einige Zeit heftig an der Angel, verschmollt sich dann jedoch zurück unter's herabsinkende Becken.
Unverdrossen setzt Athima zur Prostatamassage an. Keine Rosebud-Stimulierung davor, kein vorangehendes Zersägen der Pohälften mit den Handkanten, Ignorieren des Jen-Mo! Ihr Finger tastet sich übertrieben vorsichtig ins "Loch" vor. "Ist es Recht so?" Ja! Ein ganz kleines Stücken weiter rein. "Passt es so?" Jaaa! Alsbald der nächste abrupte Stopp.
Ach Großmutter, was ist denn jetzt schon wieder? =>
Politisch korrekte Vorgangsweise: "Dieses beileibe nicht, weil es sich hier um eine typische Frauenarbeit handelt, sondern weil eine derartige Handlungsweise hilft, ein Gefühl der Zusammengehörigkeit zu erzeugen..."
Lieber Flaschengeist! Ich habe einen einzigen Wunsch: Gib mir eine dümmere und politisch unkorrekte Tantramasseurin! Sie soll nicht quatschen, sondern einfach mit dem gummierten Finger in meinen A. fahren, die Prostata massieren und mit der anderen Hand meinen Schwanz melken!
Geht das? – Nein!
Seitenwechsel!
Mein Gesicht umspielt jene vielsagende Mine, die wir von Inspektor Columbo kennen – Ich hab dich, du kriegst keine Kohle...!
Und siehe da: Sie dreht ihn doch! Lingam-Shiatsu, Regenbogen-Reise, Karussell, Wiegen, Feuerbohrer, Lingamesischer Tango, Twist and shout, Zitronenpresse, Wurzel-Phallos, Hand-Tanz – alles wie im Kölner Lehrbuch. Dank dieser fulminanten Rapid-Viertelstunde erzittert schließlich doch noch das Tornetz.
Wir hatten gute 30 Minuten Nachspielzeit.
Nach der Massage folgt die Nachbesprechung. Etwas verhalten zwar, aber der Gesprächsstoff geht uns nicht aus.
Großmutter, warum nimmst du dir soviel Zeit?
Damit ich sie dir –
verrechnen kann!
Athima hat auch im finanzerprobten Zürich gelernt und entpuppt sich als präzise Schweizeruhr. All die wientypischen schönen Lustigkeiten, Nettigkeiten und Nachbesprechungen werden kurzerhand zum ganzen Arbeitsnachmittag summiert, keine Minute ohne klingelnden Fränkli. Ein Hunderter für jede volle, ein Fünfziger für jede halbe Stunde...
P.S.: Der Künstlername der Hauptdarstellerin ist leicht abgeändert.