Unverbindlichkeit

Hi,

Gefühle sind auf der einen Seite eine Bereicherung in unserem Leben, auf der anderen Seite bringen sie uns in eine stärkere Verletzlichkeit, sie können Zurückweisung zur Folge haben und Kränkung.
Dennoch ist ein Leben ohne Gefühle, ohne Vertrauen, ohne Verbundenheit zwar eines, was vielleicht stärkere Schmerzen hintanhält, aber auch tiefe Verbindungen/Verbundenheit verhindert.

ich glaube, Du vermischt hier "Gefühle haben" und "Gefühle zeigen".

Ich erinnere an den Thread "Komplimente in der Beziehung" oder so. Wenn man nicht zeigt, dass man sich über ein Kompliment freut, dann kommt keiner auf die Idee, ein falsches Kompliment zu machen. Das bedeutet aber nicht, dass man sich nicht drüber freut ....

LG Tom
 
@Mitglied #160479, Danke für die ausführliche Stellungnahme dazu.
Meine Gedanken, die dazu entstanden sind, machen gewisse Fragen für mich aber trotzdem noch aktuell, nämlich inwieweit du bei jedem unverbindlichen Sexevent so ausführliche Klarstellungen tätigst.
Denn da frage ich mich, wo denn eigentlich der Unterschied zum Paysexbereich liegt, wo der Mann ja der Prostituierten Geld gibt und sich damit freikauft von jeglicher Emotionalität, die ihm dann nicht aufs Auge gedrückt wird.
 
Unverbinlichkeit,.... manchmal kann man die Gründe von manchen dafür durchaus nachvollziehen! Geht unverbindlicher Sex komplett ohne Gefühl? Möglich, für manch einen mit Sicherheit, aber ob dieser sexuelle Austausch dann auch befriedigend ist, sei dahingestellt! Im Endeffekt läuft es dabei auf eine Form der Freunschaft+ hinaus, würde ich meinen, vorallem in der Form, das es mehr einer Sexbeziehung ähnelt, als einer Freundschaft!

Aber so ganz ohne Emotion lässt sich das, zumindest in meinem Fall, nicht bewerkstelligen, mag jeder oder jede Andere das sehen wie er/sie möchte. Hatte meine letzte, na nennen wir es mal Gemeinschaft, auf diese Art! Wenn ich mit Ihr zusammen war, wurde die gemeinsame Zeit rein zum körperlichen Austausch genutzt, meist für eine Nacht oder einen Nachmittag lang! In dieser Zeit galt Aussenwelt AUS - das UNS an! Abschalten, den anderen spüren, berühren, riechen, schmecken und mit ihm verschmelzen im Gleichklang!
Verbale Unterhaltung über Gott und die Welt fanden trotz allem statt, aber in dieser speziellen Zeit eher nur minimal, dafür ausserhalb dieser speziellen Nacht oder Tag, kontinuierlich immer wieder in Wort und Schrift, als Telefonanruf oder Online, hin und wieder auf einen Kaffee.

Trotzdem lebte jeder sein Leben weiter, ohne auf das Arrangement mit dem anderen Rücksicht nehmen zu müssen.. ich weiss, es klingt kalt, sachlich, unpersönlich... aber die Gewissheit zu haben, das da jemand ist, der dir trotz des Alleinseins eine emotionale Stütze ist, wenn du eine Ansprache brauchst, du nicht gänzlich ohne körperliche Liebe in deinem Leben auskommen musst, gibt einrm trotzdrm das Gefühl der Sicherheit, der Stabilität!

Ist es unverbindlicher Sex? Ja!
Ist es emotionslos? Definitiv nein!
Kann es funktionieren auf diese Art? Nur dann, wenn beide daran beteiligten verstehen, worauf sie sich da einlassen! Hat in meinem Fall fast perfekt funktioniert, da jedes System und jeder Vorgang seine Schwächen hat, wenn es dieses zuvor noch nicht gab.
 
Übrigens interessanter konnex zum Thema - Unverbindlichkeit als ausdruck von Gefühlslosigkeit?!


Nein. Aus meiner Sicht eher Verkomplizieren. Der Versuch, sich unerwünschte Gefühle vom Hals zu halten, kontrolliert und „rational“ zu handeln, führt ja oft genug dazu, daß genau das eintritt, was man vermeiden wollte.

Im Grunde genommen Kinderkacke, aber man kann sich immerhin einreden, daß derjenige, der emotional reagiert, sich nicht an die Vereinbarung zur Unverbindlichkeit gehalten hat. Dabei ist zwischenmenschliche Interaktion niemals „gefühllos“, man will ja Sex und sich wohlfühlen und das möglichst komplikationsfrei.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Nein. Aus meiner Sicht eher Verkomplizieren. Der Versuch, sich unerwünschte Gefühle vom Hals zu halten, kontrolliert und „rational“ zu handeln, führt ja oft genug dazu, daß genau das eintritt, was man vermeiden wollte.

Im Grunde genommen Kinderkacke, aber man kann sich immerhin einreden, daß derjenige, der emotional reagiert, sich nicht an die Vereinbarung zur Unverbindlichkeit gehalten hat. Dabei ist zwischenmenschliche Interaktion niemals „gefühllos“, man will ja Sex und sich wohlfühlen und das möglichst komplikationsfrei.
Ich denke, dass genau da oft der Hund begraben liegt.
Wenn ich mit einem Menschen unverbindlichen Sex habe, muss ich deshalb noch lange nicht, besser schon garnicht gefühllos handeln oder sein.
Der Wunsch nach Sexualität entsteht mEn in den meisten Menschen nicht aufgrund des Triebes sich fortzupflanzen. Dieser Fortpflanzungstrieb hat ganz bestimmt Auswirkungen auf das Liebesleben vieler Menschen, aber im Grunde geht es darum, dass der Mensch ein soziales Wesen ist und nach Nähe sucht.
Ich hatte z.B. den unverbindlichen Sex mit zwei langjährigen Freundinnen.
Die Freundschaft bestand bereits, bevor wir Sex hatten, irgendwann hatten wir dann Sex miteinander, was aber an den Gefühlen nichts geändert hat.

Der Sex entstand, weil wir beide Single waren und Nähe suchten, auch körperliche Nähe und die konnte man in einem derartigen Konstrukt wunderbar stillen.
Keine Gefühle zulassen würde bedeuten, dass ich keinen Sex zulassen kann. Sex und Gefühle kann ich nicht trennen, im Gegenteil.
Ich liebte diese Frauen während wir Sex miteinander hatten, ich liebte sie nicht weniger als eine feste Partnerin.
Nur war eben klar, dass wir beide keine feste Beziehung eingehen wollten, weil wir partnerschaftlich nicht kompatibel waren.

Interessanterweise dachte ich Anfangs, eine derartige Nähe könnte sich mit Groupies niemals einstellen.
Weil...ich spiele in einer Band...sie bewundern die Band (oder mich)...kommen zu einem Konzert und versuchen dann sich einen der Musiker aufzureißen.
Am nächsten Tag bin ich wieder in einer anderen Stadt und das Spiel beginnt von neuem.
Weit gefehlt, es hatten sich Mädchen in mich verliebt, es gab sogar welche, die bei jedem Konzert in ihrem Land anwesend waren und es entstanden über die Jahre Verbindungen die durchaus emotional aufgeladen waren, trotzdem immer unverbindlich blieben, von beiden Seiten.
Manche Länder bereisten wir zweimal pro Jahr für 5 oder mehr Gigs...und so manche traf ich regelmäßig und über die Jahre immerwieder.

Verliebt sein und jemanden lieben sind zwei verschiedene Paar Schuhe.
 
@Mitglied #160479, Danke für die ausführliche Stellungnahme dazu.
Meine Gedanken, die dazu entstanden sind, machen gewisse Fragen für mich aber trotzdem noch aktuell, nämlich inwieweit du bei jedem unverbindlichen Sexevent so ausführliche Klarstellungen tätigst.
Denn da frage ich mich, wo denn eigentlich der Unterschied zum Paysexbereich liegt, wo der Mann ja der Prostituierten Geld gibt und sich damit freikauft von jeglicher Emotionalität, die ihm dann nicht aufs Auge gedrückt wird.
Naja wenn ich unverbindlichen Sex wollte habe ich dafür die entsprechenden Locations aufgesucht also Swingerclubs oder auch Treffen über entsprechende Onlineportale ausgemacht was eigentlich meist geklappt hat. Vorteil die Leute die dort unterwegs sind verwenden einen Kanal der schon zeigt worum es geht. Man darf hier also quasi drauf vertrauen dass es grundsätzlich um Sex geht

Das Problem ist halt oft bei einem traditionellen Kennenlernen (was es auch gab) dass hier viele nicht ehrlich sind und versuchen ein Interesse an mehr zu suggerieren in der Hoffnung dass das Gegenüber drauf anspringt. Mag sein dass ich dadurch mit vielen Frauen keinen Sex hatte, dafür war die Zahl derer wo die Erwartungen am das Verhältnis abweichende waren weniger.

Der Unterschied zum Paysex Bereich liegt darin dass zwei oder mehr Menschen miteinander Sex haben weil sie ihre Lust ausleben wollen und nix weiter. Eine Prostituierte hingegen bietet eine Dienstleistung gegen Entgelt an. Die Prostituierte kann den Freier auch nicht irgendwelche Gefühle auf's Aug drücken da diese für den Freier keine Gefühle hat. Spaß am Sex kann sie theoretisch trotzdem haben wenn ihr der Freier sexuell zusagt vom Typ her. De facto sind aber Gefühle in der Geschäftswelt hier nicht vorgesehen, obwohl es ja viele gibt die sich gern einer Illusion hingeben. Stichwort Girlfriendsex. Eben genau deshalb ist Prostitution für Frauen die hier nicht die sexuelle Handlung isoliert betrachten können psychisch so belastend.
Dabei ist zwischenmenschliche Interaktion niemals „gefühllos“, man will ja Sex und sich wohlfühlen und das möglichst komplikationsfrei.
Ich find das Argument eher Kinderkacke zu sagen wenn ich Sex will muss ich auch Gefühle investieren oder zumindest die Bereitschaft zu einer emotionalen Bindung heucheln.....es heisst ja nur wer ficken will muss freundlich sein und nicht wer ficken will muss mir sein Herz ausschütten.

LG sakura
 
Ich find das Argument eher Kinderkacke zu sagen wenn ich Sex will muss ich auch Gefühle investieren oder zumindest die Bereitschaft zu einer emotionalen Bindung heucheln.....es heisst ja nur wer ficken will muss freundlich sein und nicht wer ficken will muss mir sein Herz ausschütten.

Bevor ich näher darauf eingehe: was genau verstehst du unter Gefühle? Verliebtheit?
 
Dass keinerlei Bindungsgefühle aufkommen, schon klar.

Wie es allerdings Lust, Leidenschaft, Begehren, Ekstase ohne Gefühle gibt, ist mir schleierhaft.
Selbst das Spritzen macht ein Gefühl, dass man haben will, sonst tät ma ja net, oder?
 
Ja nun, mir scheint, daß genau an diesem Punkt die häufigsten Mißverständnisse entstehen. Für mich entstehen bei jeder Annäherung Gefühle: Sympathie, Interesse, Neugier - Dinge, die ich auch für freundschaftlichen Umgang wichtig finde. Ohne das entwickle ich gar nicht erst sexuelles Interesse, wem das zu viel ist, ist doch von vornherein nicht kompatibel.

Gestern Abend haben mein Mann und ich uns über das Thema unterhalten, er findet den Begriff „Unverbindlichkeit“ schon irreführend, weil Interesse an einem anderen schon nicht mehr „unverbindlich“ ist. Wie flüchtig auch immer: selbst ein ONS ist ja schon eine Art Verbindung. Lediglich die Vorstellungen über Art, Dauer und Umfang der Gemeinsamkeiten sind halt sehr variabel.
 
Unverbindlicher Sex ein Begriff der einfach der heutigen Gesellschaft angepasst wurde und die zahlreichen Möglichkeiten, aktiv nach Sex zu suchen.
Früher einmal war das ja durchaus nicht so umfangreich möglich wie heute, wo man über Internetplattformen, Kontaktanzeigen Portale oder immer in der Hosentasche mit dabei, mittels App am Smartphone 24/7 seinen Wunsch nach Sex äußern und demzufolge aktiv nach Möglichkeiten zu suchen.
In früheren Zeiten ergaben sich Möglichkeiten beim Fortgehen, in Discos oder entsprechenden Etablisements. Hier hat man sich demzufolge anderen bekundeten Personen gegenüber fairerweise gleich geoutet, dass man auf der Suche nach Sex ist, es hat sich einfach so ergeben oder in den Etablisements war das ohnehin kein Thema. Deshalb brauchte man dazumal, diesen Begriff nicht mal im Entferntesten.

Heute ist das ja etwas einfacher, moderner und viel direkter möglich.
Man öffnet beispielsweise eine App, sieht sich nach interessanten Menschen um und wenn etwas ansprechendes dabei ist, kann man ohne großen Aufwand in der Regel einen Kontakt herstellen. Dabei ist es in der heutigen Zeit eben so, dass solche Möglichkeiten eben nicht nur von ausschließlich sexuell ausgerichteten Menschen genutzt werden, sondern auch Menschen aus allen Schichten, diese Möglichkeiten für sich in Betracht ziehen und nutzen.

Fairerweise hat sich deshalb wohl diese Angabe "Unverbindlich" eingebürgert, weil unsere Gesellschaft noch immer gespalten ist, was die Zusammengehörigkeit oder Trennbarkeit von Sex, Liebe und tiefe Gefühle betrifft und oftmals in eine rein sexuell ausgerichtete Kontaktaufnahme, mehr interpretiert werden könnte, was genau durch diesen kleinen Zusatz von vornherein vom Suchenden ausgeschlossen wird.
Dies soll aber nicht bedeuten, dass Unverbindlich gleich Ausschließlich ist und das Leben eben auch hier oftmals unberechenbare Wege geht, aus Unverbindlichkeit zu Anfang angestrebt, dann doch mehr wird usw.
Sozusagen der Hinweis, dass es primär nur um sexuelle Befriedigung geht ohne sonstige Versprechungen, Vortäuschungen oder dem Erwecken falscher Hoffnungen, egal wie es dann weiter kommt.

Sex ist Sex und so sollte eigentlich auch ohne große Klauseln der Unverbindlichkeit, jede/jeder wissen was man will und worauf man sich einlässt.
Aber in dem Sinn finde ich es natürlich fairer, dass man keine falschen Erwartungen in Aussicht stellt und dies eben, wenn auch schon ähnlich einem Vertrag ähnelnd, förmlich erscheint.

Was den Paysex angeht so sehe ich hier keine Unverbindlichkeit, weder von der Seite der SW noch von der des Kunden.
Hier kommt, so blöd es klingt im professionellen Bereich zu einer Dienstleistung, welche in jedweder Form, durch Vereinbarung von Leistungen, Zeit und Honorar, einem verbindlichen Kaufvertrag entspricht.
Der Kunde besucht eine SW um gegen ein entsprechendes Honorar die Leistungen selbiger in Anspruch zu nehmen und die SW hingegen, bekommt genau dafür ihr Honorar.
Ein Kaufvertrag an sich hat seine damit verbundenen Bedingungen und auch wenn in diesem Bereich, dann gibt es über die vereinbarten Leistungen, Zeit und das Honorar keine weiteren Verbindlichkeiten, von Haus aus. Das Aufsuchen einer SW somit als unverbindlichen Sex zu bezeichnen halte ich für eine falsche Ansicht und deshalb in keiner Weise nötig.
 
Egal ob Einmaliges oder länger anhaltende Verbindungen - ich möchte allen Beteiligten mit Wertschätzung, Wärme und Vertrautheit begegnen. Das ist für mich die “Verbindlichkeit“, mein Anspruch an mich selbst. Und es lohnt sich sehr.

Manchmal reicht das trotzdem nicht. Kürzlich habe ich einen sehr geschätzten Kontakt verloren, was ich noch sehr bedauere. Er hat sich stark in mich verliebt, konnte aber die trotzdem recht lockere Bindung nicht mit diesem Wunsch nach Mehr in Einklang bringen. Mehr als zuhören und loslassen ist mir da dann nicht eingefallen.

Sehr gut geschildert :up:

Ich bin wie schon vorhin ausgeführt weiß Gott kein Freund davon, dass zwischenmenschliche Beziehungen im privaten Rahmen, der immer mehr Überhand nehmenden gesellschaftlichen Entwicklung zum Opfer fallen und quasi vieles einen geschäftlichen Stempel aufgedrückt bekommt, sei es nur der obligatorische Vermerk der "Unverbindlichkeit".

Gleichzeitig aber stehen Wertschätzung, Fairness, Respekt und Vertrauen bei mir ganz oben auf dem Verhaltenskodex und ist genau dieser bittere geschäftliche Beigeschmack, in manchen Fällen eben durchaus gerechtfertigterweise eine sehr gute Ergänzung.
Eben genau dann, wenn es um etwas einmaliges geht oder gerne auch etwas längerfristiges, jedoch mit gewissen Grenzen vorab, die zwar nicht fest in Stein gemeiselt sind, aber von vornherein klar zu Verstehen gegeben wird, dass man vorab keine anderen Erwartungen haben möge.
Gerade um anderen diese Wertschätzung und Respekt zu entgegnen und ehrlich gewisse Interessen zu bekunden, ist es durchaus angemessen die Unverbindlichkeit klar zu stellen. Ob dies nun wörtlich, schriftlich oder eben einfach so signalisiert wird, sei dahingestellt und nicht von Bedeutung. Es soll jedoch nie ein falscher Eindruck entstehen oder falsche Signale empfangen werden, was ohnehin ofmals schwer umzusetzen ist.
So kann man der/dem anderen dann immer noch reinen Gewissens in die Augen sehen, was ich für sehr wichtig halte.

Eine Garantie, dass diese Unverdinblichkeit ausreicht oder schützt gibt es natürlich nie und nimmer, aber man kann zumindest vieles vorab etwas eingrenzen.
 
....Denn da frage ich mich, wo denn eigentlich der Unterschied zum Paysexbereich liegt, wo der Mann ja der Prostituierten Geld gibt und sich damit freikauft von jeglicher Emotionalität, die ihm dann nicht aufs Auge gedrückt wird.
Meinst Du, dass dies tatsächlich so ist? :hmm:
Ohne jetzt wieder eine Diskussion über die Motive, Paysex in Anspruch zu nehmen lostreten zu wollen - aber oft genug habe ich den Eindruck, dass man sich für eine Zeit "geliebt werden" bucht. Wie sonst das fast inflationäre "Girlfriendsex" und "Girlfriendfeeling" ... das mag den Charakter von Unverbindlichkeit (sozialer) haben, aber Gefühle irgendwie besonders hervortreten lassen....

Ach ja, nur ein relevantes Detail: Sex ohne Gefühl(e) gibt es nicht. Selbst der Aufbau körperlicher Erregung ist untrennbar mit Gefühlen verbunden....

Irgendwo habe ich einmal einen Begriff wie "die infantile Gesellschaft" zur psychosozialen Situation der postmodernen Gesellschaften gelesen. Da passt "Unverbindlichkeit" gut dazu. Solange irgendwer anders parentale Verantwortlichkeit übernimmt, kann es sich ein mehr oder minder großer Teil der Gesellschaft leisten, "infantil und unverbindlich" zu bleiben....
 
Dass keinerlei Bindungsgefühle aufkommen, schon klar.

Wie es allerdings Lust, Leidenschaft, Begehren, Ekstase ohne Gefühle gibt, ist mir schleierhaft.
Selbst das Spritzen macht ein Gefühl, dass man haben will, sonst tät ma ja net, oder?
So ist es....
Das Unverständnis kann auch darin liegen, dass "Gefühle" oft genug wohl nur als "Gefühle füreinander haben" verstanden wird. Jede sensorische Wahrnehmung wird in "Gefühle" übersetzt....
 
Hi,

Denn da frage ich mich, wo denn eigentlich der Unterschied zum Paysexbereich liegt, wo der Mann ja der Prostituierten Geld gibt und sich damit freikauft von jeglicher Emotionalität, die ihm dann nicht aufs Auge gedrückt wird.

wenn ich mir die Berichte hier so durchlesen, dann bezahlen die Männer bei Prostituierten dafür, dass die so tun, als hätten sie Gefühle für den Freier!

Sie "kaufen sich nicht frei" (wo hast Du das her?), sie bezahlen für falsche Gefühle.

LG Tom
 
Liebe, Sex verkommt immer mehr zu einer Ware. Entweder Gratis Sex oder Sex für Geld.

Wahre Liebe die kann man sich nicht erkaufen, die entsteht beidseitig.
 
Nein tu ich nicht. Als "die Ware" Liebe kann wohl auch paysex bezeichnen hinter dieser Mauer. Dass man Liebe nicht kaufen kann erklärt die Begrifflichkeit selber. Man spricht nicht umsonst von käuflicher Liebe was natürlich ein Paradox ist.
Man sagt auch „Liebe machen“, hat in diesen Zusmmenhang auch rein gar nichts mit Liebe zu tun - und schon gar nicht bei Paysex
 
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