Viagra vs Kürbiskerne

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Gast

(Gelöschter Account)
US-Konzern klagt gegen blaue Naschereien

Sachen gibt's, die gibt's gar nicht! Da klagt der weltgrößte Pharmakonzern einen kleinen weststeirischen Kernölerzeuger (im Bild) auf 36.000 Euro. Stein des Anstoßes: blaue Kürbiskerne namens "Styriagra". Dieser Name soll der berühmten Potenzpille Viagra nachempfunden sein...

"Meine ganze Existenz steht auf dem Spiel", erzählt Richard Mandl am Freitag im Gespräch mit der "Steirerkrone". "Warum hat es ein so riesengroßer Konzern (48 Mrd. US-$ Umsatz pro Jahr, Anm.) notwenig, auf diese Art und Weise Werbung zu machen", fragt sich der Weststeirer zu recht. Unglaubliche 36.000 Euro werden von dem dreifachen Familienvater aus Krottendorf (Bezirk Voitsberg) gefordert. Das "corpus delicti" sind zuckersüße blau überzogene Kürbiskerne namens "Styriagra" - laut Mandl zusammengesetzt aus den Worten Styria und agrar, das er sich sogar patentrechtlich schützen hat lassen.
"Farbe war Zufall"
"Es war schon mal Zufall, dass überhaupt diese Farbe herauskam", so der 50-Jährige. Eigentlich seien die Kerne ja auch für eine Therme bestimmt gewesen. Der war das Produkt aber nicht bodenständig genug. Dass genau die blauen zu "Styriagra" wurden, liege daran, dass alle anderen Farben - Mandls Kürbiskerne spielen im wahrsten Sinn des Wortes alle Farben (siehe Bilder in der Infobox!) - schon anders benannt waren.

Konzern schickte sogar Testkäufer
Dem Pharmariesen ist das wurscht. Da geht's vermutlich um's Prinzip. Die Anwälte des Konzerns schickten ein Schreiben, mit dem Antrag auf einstweilige Verfügung. Denn: Mit ihrer namensähnlichen Potenzpille Viagra habe der Konzern (in weiser Voraussicht) auch ein Patent auf Konditorwaren eingereicht, unter die auch Mandls Kürbiskerne fallen. Sogar Testkäufer hätten die Anwälte im Betrieb vorbeigeschickt.

Mandl: "Wenn die Klage durchgeht, kann ich einpacken"
"Ich will und kann das nicht auf mir sitzen lassen!", versteht der weststeirische Kernölerzeuger Richard Mandl (50) die Welt nicht mehr. "Wenn die Klage durchgeht, kann ich einpacken und mir die Suppe bei der Caritas holen gehen." Weil er für diese "Schweinerei", wie er die Forderung des US-Pharmariesen bezeichnet, keinen Anwalt zahlen will und auch nicht kann, hofft er, dass sich ein hilfsbereiter Advokat bei ihm meldet.

Quelle: krone.at
 
Jo mei, es gibt mehrere, die glauben, witzig zu sein - es wird hoid sei letzter Scherz gewesen sein :mrgreen:
 
Nur so nebstbei, was ist da dran gar so lustig wann a Milliardenkonzern einem Kleinbauern an die Existenz will ... :roll:
 
Es will doch kein Milliardenkonzern einem Kleinbauern an die Existenz - das meint doch dort niemand persönlich. Witzig gemeinte Spielchen mit einem geschützten Namen oder einem Patent ziehen eben nunmal Konsequenzen nach sich. Ob das jetzt Namensspielereien oder geklaute Bilder von einer Website sind - das sind automatisierte Abläufe. Ein Anwalt irgendwo in Europa hat eine Generalvollmacht für solche Klagen, wenn er etwas entdeckt, dann klagt er im Auftrag des Unternehmens. Meines ist um vieles kleiner aber ich handhabe es nicht anders - ich weiss von solchen Klagen zumeist gar nichts bis ich das Schreiben des Anwalts erhalte, dass eine Klage eingereicht wurde.
 
Ich hab kurz darauf, als "Viagra" in Österreich auf den Markt kam, in einem Zuckerlgeschäft blaue Marzipanhappen in Rautenform mit einem Namen, der "Viagra" sehr ähnlich war, gesehen. Ob der Hersteller dieser süssen Mitbringsel auch verklagt wurde?
 
ich weiss von solchen Klagen zumeist gar nichts bis ich das Schreiben des Anwalts erhalte, dass eine Klage eingereicht wurde.

Markenschutz hat schon seinen Sinn, da geb ich dir schon recht. Nur eben m.E. mit Mass und Ziel. Gerade bei so "Kleingrabblern" würd's eine kostenfreie Abmahnung auch tun. Weil im o.a. Fall wird der Bauer letztendlich mit 10% der Klagssumme als Vergleich überbleiben. Und das ist für einmal Blödsinn machen auchr recht viel Holz ...
 
Natürlich würds das auch tun. Nur hat niemand die Zeit, sich mit Einzelfällen zu beschäftigen ( was man möglicherweise sollte aber es geht halt nicht alles ). Die Anwälte, die sich darauf spezialisiert haben, nach solchen Sachen zu suchen und diese einzuklagen werden pauschal beauftragt und in der Firma selbst kümmert sich eigentlich niemand mehr darum. Wenn bei mir der eine oder andere Brief des beauftragten Anwalts einflattert, dann überflieg ich den kurz ob ein mir bekannter Name ( Mitbewerber ) drinn steht, denn das ist zunächst das was für mich interessant ist. Ist das nicht der Fall, dann kommt das Schreiben in die Ablage und wird meist vergessen, bis ein Prozessbericht kommt und dann entweder bei Prozessgewinn eine Überweisung erfolgt oder halt der Prozess verloren wurde.

Und ich denke bei besagtem Pharmakonzern läuft das noch viel annonymer ab - wenn Du dort ab der mittleren Managementebene aufwärts frägst ob die einen steirer Bauern kennen, wird wahrscheinlich jeder den Kopf schütteln.
 
Ich seh das etwas zweischneidig.

Der "ach so arme Kleinbauer" :mauer:

Es scheinen die Aussagen am Beginn des Threads hier schlampig recherchiert zu sein. Es geht um eine Markenrechtsverletzung und der "Bauer" erzeugt die Kerne industriell.

Hier ein Bild des armen Teufels... (Quelle:Kurier)

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Er hatte also das Geld um sich Styriagra markenrechtlich schützen zu lassen ? Das schaut mir nicht gar so "arm" aus.

Der "gierige Konzern"

Pf*** als Konzern kann es ich natürlich leisten sich MARKENRECHTLICH den Namen für alle Sparten sichern zu lassen. Nur steht ein Patent immer über dem Markenrecht. Und in der Konzernleitung weiss vermutlich noch keiner was davon.

Ob man dem Bauern die Geschichte mit "Zufall".. und die Art der Namensgebung glauben will oder nicht, ist eine andere Geschichte.

Wer von den beiden Gegnern mehr Werbeeffekt erzielt, liegt aber auf der Hand. Der Bauer wird bemitleidet, egal wie es ausgeht, weil ihm ja ein grosser Konzern was wegnehmen will.

Und weltweite Zeitungswerbung für die Produkte wie geröstete Kürbiskerne in allen Farben, hätte wohl einen Batzen mehr gekostet.

Der CERB
 
Ich hab mit dem Bäuerlein nicht viel Mitleid. Zum einen mag ich das nicht sehr, wenn jemand versucht, auf dem Erfolg eines anderen mitzuschwimmen, das ist unkreativ und meistens irgendwie unehrlich. Zum anderen soll sich jeder, der Geld verdienen will, auch überlegen, was er da tut. Und das "derf i des" gilt halt auch für Steirer. Blaue Zuckerl, Syriagra + dann sagen, oije, das klingt ja wirklich wie Viagra. Naja, so blöd sollte man als Geschäftstreibender nicht sein.
Oder es ist eine schlicht eingefädelte Werbeidee, aber siehe oben, eher unkreativ.
Soll er seine Zuckerl anders benennen, damit wäre Pfizer schon zufrieden.
 
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