Wir kommen und wir gehen ganz alleine.
Das tun wir auf verschiedene Arten, manche leicht und mache wehren sich bei beidem dagegen.
Das Sterben ansich ist derart unterschiedlich, sodass es weder Tipp noch helfenden Trost, keinen Leitfaden für die künftig Hinterbliebenen gibt.
Das Leben, wie das Sterben, das Trauern - alles, das sich zwischen Menschen abspielt, jede Beziehung ist so individuell, wie die Schneeflocken.
Für diese Welt auch so vergänglich und ein Menschenleben mit allen Lieben, Freuden und Schmerzen nur ein Wimperschlag.
Lieber
@Mitglied #392092 eine wortlose Umarmung für Dich.
Momente, in denen diejenigen uns verließen derart präsent sind, einen überrollen, fehlen mir Worte - es gibt keine.
Im Schmerz, der ein Leben lang nachklingt, erkennt man sich egal wie fremd man sich ist in der grenzenlosen Hilflosigkeit des Menschsein in diesen Situationen. Das eint uns Menschen.
Selbst auf uns ist kein Verlass, wie wir damit zurechtkommen, kann einmal so und einmal ganz anders sein.
Wir stehen immer auf einem anderen Punkt in unserem Leben, dementsprechend auch immer anderes gerüstet oder mit offener Flanke.
Dazu kommt, dass wir manchmal erst wissen wie sehr wir einen Menschen liebten, wenn die Drohung im Raum steht ihn zu verlieren oder ihn verloren haben.
Die Kränze und Trauersprüche: "Du bist
nur vorangegangen." lässt einen wanken.
Wer will schon vorangehen, der am Leben hängt?
Wen strebt es danach hinterher zu gehen?
Andererseits wer will denn die gehen sehen, die er liebt?
Die Vorstellung meine Kinder gehen zu lassen, ist nicht fassbar oder denkbar.
Dennoch kenne ich Menschen, die das mussten.
Für mich ist das nicht tröstlich.
Wir müssen uns der Natur beugen. Dazu sind wir gezwungen. Da täuschen keine Worte, einfach nichts darüber hinweg.
Ich kann mich, so sehr ich mich bemühe, mit der Notwendigkeit und der Tatsache des Sterbens nicht recht arrangieren.
Mit meiner eigenen Sterblichkeit mal noch grad so - aber mit der anderer gar nicht, selbst wenn es zu einem Zeitpunkt erhofft gefühlt wird.
Wenn der Punkt da ist, raubt es den Atem - das warum wird zur Nebensache, die vom Verlust und der Endgültigkeit überdeckt wird.
Wir müssen es hinnehmen. Keine Sprache hat Worte dafür, was ein Mensch fühlt.
Jeder Tod ist so individuell und nicht vergleichbar mit einem anderen.
Die Trauer oder Freude der Hinterbliebenen ebenso - denn es gibt auch den erhofften und ersehnten Tod.
Der Tod ansich ist nicht böse, auch wenn wir ihn fürchten.
Was es mit den Hinterbliebenen macht, kann man nicht sagen.
Es verändert einen je nach dem Naturell.
Was es hingegen mit den Verstorbenen macht, weiß man in der Welt der Lebenden.
Sie sind und bleiben unerreichbar und tot. In unserem Leben hier auf verloren.
Diejenigen die im Leben bleiben müssen weiter bestehen wollen - das ist was hier und jetzt zählt.
Was mit uns in dem Fall passiert, ist unerheblich, wir werden tot sein, so oder so.
Wie ich damit umgehe? Ich schwächle massiv und bin etwas angeschlagen, aber ich lebe und es geht weiter, wie lange auch immer. Morgen schon kann es vorbei sein. Den Tod der meine Liebsten trifft muss ich respektieren und zur Kenntnis nehmen und einatmen und ausatmen, weil ich lebe.
