Wir / "die anderen" - und Pauschalierungen

P

Gast

(Gelöschter Account)
Was meine ich mit dem Thema?

Dort, wo wir selber uns zugehörig fühlen, nehmen wir den Einzelnen als Individuum und unterschiedlich wahr. Klar, weil wir selber ja auch dazugehören und einzigartig sind bzw. das mit Recht auch wirklich sein wollen. Zum Beispiel in der eigenen Familie - da würde wohl selten wer behaupten, dass da alle komplett gleich sind.

Aber bei den Nachbarn, die einem auf die Nerven fallen sind es schon "die Meiers" oder "die Navratils". In Bausch und Bogen! Besonders wenn es um unerwünschtes Verhalten oder Feindbilder geht. Da verschwindet das Individuum in der Gruppe und wir pauschalieren oben drüber:

Die Moslems, die Schwarzen, die Männer, die Frauen, die Rapid-Anhänger, die Austrianer, die Schwulen, die Lesben, die Amis, die Polen, die Russen, die Gutmenschen, die Nazis und so weiter.

So wie die Heeresführer ihren Soldaten Uniformen anziehen - nicht nur um Freund von Feind zu unterscheiden, sondern auch um die eigenen Leute dazu zu bringen, dem anderen möglichst großen Schaden zuzufügen. Man schießt eben leichter auf "den Feind" als auf den Igor Melejev oder den Hasim Ben Nasri.

Aber das lassen ja WIR mit uns geschehen!
WIR treffen die Entscheidungen, das für uns selber so zu sehen.


Was meint Ihr dazu?
 
Der Mensch ist ein Herdentier, das auf seine Sippe angewiesen war, um nicht (auszu)sterben.
Somit haben wir das "wir".
Aber es gab noch mehr Sippen, die Jagdbeute, Jagdreviere, Anbauflächen und Haustiere streitig machen konnten. Oder die einem den Schädel einschlagen wollen, bevor man es bei ihnen tut.
Daher das Misstrauen gegenüber Fremden.

Und emotional sind wir halt noch in der Steinzeit.
Wer mir das nicht glaubt: einfach Nachrichten und/oder diverse Threads lesen.
 
Was meint Ihr dazu?

Pauschalisierende Begriffe sind eine sprachliche Notwendigkeit und sind nicht per se Ausdruck einer abwertenden Gesinnung oder wie beim Militär gleichbedeutend mit dem Begriff "Feind".

Ich sehe nicht, was ""wir da mit uns geschehen lassen"" ( im negativen Sinn ).:schulterzuck:

Wenn du auf ungerechtfertigte "Pauschal-verurteilungen" hinauswillst, wäre das eine andere Fragestellung.

Dass sie ein Übel sind, versteht sich eigentlich von selbst.
 
nur: was wäre unsere antwort darauf? keine? nur sippe? ...
es wird keine antwort geben weil du bei bestem willen die menschheit nicht vereinen kannst. gelingt ja nicht mal im kleinen, wie solls dann im großen gehen. da gibt es zu viele die gar kein interesse daran haben das solches jemals passiert.

eventuell doch aber da müsste die bedrohung wahrscheinlich aus dem weltall kommen und die ganze erde bedrohen. erst dann würd es eventuell funktionieren.
 
aber sind wir echt bereit, mit den konsequenzen draus zu leben? oder sind sie uns gar noch nicht richtig bewusst?
 
Spannend auch (vll als kleine Ergänzung) - welchen Platz nehme ich selbst ein (auch im unmittelbaren Umfeld)? Will ich mich dort auch sehen und welche Auswirkungen hat es in manchen Bereichen?
Kann ich mich mit dem "wir" und dem, was dabei möglicherweise verloren geht, identifizieren und warum ist das so?
Gibt es mir Sicherheit?
 
grundsätzlich glaube ich, dass diese Pauschalierungen also die oder wir, speziell im virtuellen Bereich so arg übertrieben wird. real ,im Gespräch mit Mimik etc, schauts sicher ganz anders aus
 
Spannend auch (vll als kleine Ergänzung) - welchen Platz nehme ich selbst ein (auch im unmittelbaren Umfeld)? Will ich mich dort auch sehen und welche Auswirkungen hat es in manchen Bereichen?
Kann ich mich mit dem "wir" und dem, was dabei möglicherweise verloren geht, identifizieren und warum ist das so?
Gibt es mir Sicherheit?

wichtige ergänzung, danke!

ich hab zu dem - aus der mickymaus-gemeindebau-sicht - mal was gepinselt dazu ....
 
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