Hallo!
Heute geht es Schlag auf Schlag!
Zeitreisen-Chaostheorie-Quantenphysik Teil 4
geschrieben von: Satyr (IP gespeichert)
Datum: 05. Januar 2005 20:54
Hallo Leute!
Heute gehts weiter mit den "Zeitreisen im Multiversum".
Was folgt aus der Quantenmechanik für die Paradoxien der Zeitreise?
Das Großvater-Paradoxon tritt einfach nicht auf!Angenommen,Angelina macht sich in die Vergangenheit auf,um ihre eigene Zeugung zu verhindern.
(Wäre bei der süßen Jolie echt schade....
) )
Wenn die klassische Raum-Zeit geschlossene zeitartige Kurven enthält,dann müssen quantenmechanisch betrachtet die Universen des Multiversums auf ungewöhnliche Weise verknüpft sein.Statt vieler unabhängiger Paralleluniversen mit eigenen Zeitschleifen gibt es praktisch eine einzige verwickelte Raum-Zeit aus vielen zusammenhängenden Universen!
---Erinnert euch an meine Theorie mit der schaumartigen Struktur des Superuniversums---
Deren Verbindungen zwingen Angelina,zu einem Universum zu reisen, welches bis zum Augenblick ihrer Ankunft völlig ihrem Herkunftsuniversum gleicht und danach in Folge ihrer Anwesenheit davon abweicht.Kann nun Angelina ihre Geburt verhindern oder nicht??
Das hängt davon ab, auf welches Universum man sich bezieht!!In demjenigen, in dem Angelina zur Welt kam und das sie als Zeitreisende verläßt, heiratet der Großvater die Großmutter, denn in diesem Universum ist er nicht von Angelina besucht worden.In dem anderen Universum, in dessen Vergangenheit Angelina ankommt, heiratet der junge Mann seine Freundin nicht, und Angelina wird nie geboren.
(Der alte Albert hat wieder mal recht....alles ist relativ)
Demnach wird Angelinas Handlungsspielraum durch die Zeitreise nicht eingeschränkt.Das gilt im Rahmen der Viel-Welten-Theorie sogar ganz allgemein:
Die Quantenmechanik ist, selbst wenn es Zeitschleifen gibt, mit dem Autonomieprinzip vereinbar.Nehmen wir an, Angelina sucht mit aller Kraft ein Paradoxon herbeizuführen.Sie nimmt sich vor, morgen in ihre Zeitmaschine zu steigen und ins heute zurückzukehren-jedoch nur dann, wenn sie heute keinen Besuch von sich selbst aus dem Morgen bekommt.
Wenn sie heute dem morgigen ich begegnet, wird sie morgen die Reise nicht antreten.Klassisch betrachtet ist dieses Vorhaben in sich widersprüchlich, in der Quantenphysik jedoch nicht.In der Hälfte der Universen-ich nenne sie hier mal A-tritt eine ältere Version von Angelina aus der Zeitmaschine.Wie geplant, steigt Angelina darum morgen nicht in die Maschine und jedes A-Universum enthält nun zwei Angelinas mit einem Altersunterschied von einem Tag.In den B-Universen steigt niemand aus der Maschine.Darum geht Angelina wie geplant auf die Reise und kommt in einem A-Universum an,wo sie einer jüngeren Version von sich selbst begegnet.In beiden Fällen kann sie in der Vergangenheit tun was sie will.Sie vermag Handlungen auszuführen, welche durchaus von ihren zutreffenden Erinnerungen abweichen!!!Somit begegnen sich in einer Hälfte der Universen zwei Angelinas, in der anderen nicht.In den A-Universen taucht eine ältere Angelina aus dem Nichts auf, in den B-Universen verschwindet sie auf Nimmerwiedersehen.Jedes A-Universum enthält demnach zwei Angelinas, wobei die Ältere ihr Leben im B-Universum begonnen hat.Angelina ist also aus sämtlichen B-Universen verschwunden und in die A-Universen ausgewandert.
Egal wie verworren Angelinas Aktivitäten auch sein mögen, gemäß der Viel-Welten-Interpretation der Quantenmechanik sind die Universen so miteinander verknüpft, daß kein Widerspruch entstehen kann.Lassen wir Angelina weiter versuchen ein Paradoxon zu erzeugen, wenn sie die Verknüpfung zweimal durchfährt.Sie möchte in ihr ursprüngliches Universum zurückgelangen und ihr früheres ich zu einer Pizza einladen statt-wie sie sich erinnert-allein ins Chinarestaurant zu gehen.Nichts hindert sie daran, ihr jüngeres ich zum Essen auszuführen und überhaupt zu tun, was sie will.
Nur verhindert die Struktur des Multiversums, welches nun anders verknüpft ist als beim vorhergehenden Paradoxon, daß Angelina sich dabei im ursprünglichen Universum aufhält.Angelina kann also nur in einem anderem Universum mit sich selbst Pizza essen, während sie im anfänglichem Universum allein im Chinarestaurant sitzt.
Seid ihr noch belastbar???
Sehr gut!!!Weiter gehts!!
Asymetrische Trennung ist angesagt!!
)
Die Zeitreise ermöglicht ein weiteres seltsames Phänomen, das asymetrische Trennung genannt wird.Angenommen, Angelinas Freund Michael bleibt zurück, während sie die Zeitmaschine benutzt.In der Hälfte der Universen kommt Angelina nie wieder.Aus Michaels Sicht gibt es also die Möglichkeit,daß er von ihr getrennt wird.Die Hälfte seiner Version erlebt, wie Angelina auf immer verschwindet.Die andere Hälfte wird allerdings sogar eine zweite treffen!!!!
Doch aus Angelinas Sicht kann sie niemals von Michael getrennt werden, denn jede ihrer Versionen kommt in einem Universum an, in dem es einen Michael gibt-den sie gewiss mit ihrer zweiten Ausgabe wird teilen müssen!
Wenn Angelina und Michael den gleichen Plan verfolgen, also dann und nur dann die Zeitmaschine benutzen, wenn nicht zuvor der Partner herauskommt, können sie sich völlig trennen und in unterschiedlichen Universen ankommen.Mit komplizierten Absprachen vermag jeder sich auch die Gesellschaft von beliebig vielen Versionen des anderen zu verschaffen.Wären Zeitreisen in großem Maßstab möglich, könnten konkurrierende galaktische Zivilisationen diese asymetrischen Trennungseffekte nutzen, um die gesamte Galaxis für sich allein zu beanspruchen.Eine komplette Zivilisation könnte des weiteren beliebig viele Kopien von sich herstellen, und ein Beobachter würde, je öfter sie dies täte, mit desto höherer Wahrscheinlichkeit sie aus seinem Universum verschwinden sehen.(Vielleicht erklärt das warum wir noch nie ein Alien gesehen haben...)
Letztendlich kann Angelina tun und lassen was sie will-quantenmechanisch entsteht kein Paradoxon.
Viel Spass beim Durchlesen......;-))
lG Satyr