75 Jahre Atombombenangriff auf Hiroshima

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Gast

(Gelöschter Account)
Heute vor 75 Jahren löschte das amerikanische Militär durch den ersten Einsatz einer Nuklearwaffe gegen Menschen die Stadt Hiroshima in Hundertstelsekunden quasi komplett aus. Trotzdem entschloss sich die japanische Politik erst nach einem weiteren Nuklearangriff und insgesamt ca. 160.000 unmittelbaren Toten zur Kapitulation.
Das fast komplette Fehlen einer Vergangenheitsbewältigung im Sinne der Aufarbeitung des Nationalsozialismus in Österreich und Deutschland und das vollkommene einnehmen einer reinen Opferrolle in der japanischen Kultur bringt dem asiatischen Land noch heute große Kritik ein.

Wie denkt ihr darüber?

Ich denke die Amerikaner hatten das recht die Atomwaffen einzusetzen. Auch wenn die offizielle Begründung des vermeiden einer Invasion heute etwas 'bröckelt' und sich immer mehr die Theorie entwickelt die beiden Atombomben seien nicht die 'letzten Schüsse des zweiten Weltkriegs', sondern die 'ersten des kalten Krieges' gewesen, ähnlich dem alliierten Bomberangriff auf Dresden, verstehe ich das es Präsident Truman damals - so er vor keiner anderen Wahl stand - lieber war 160.000 Japaner durch die neuartigen Waffen als 160.000 oder noch mehr Amerikaner bei einer 'normalen' Invasion zu töten, da es tatsächlich nicht abzusehen war ob die Japaner aufgeben würden - die blutigen und verzweifelten Schlachten zum Ende des Krieges, z.B. Okinawa, ließen eher das Gegenteil vermuten.
Eine Einschätzung die ich nicht teilen kann ist, das quasi ein 'Warnschuss' - das Zünden einer der Bomben auf einer Unbewohnten Insel o.ä. - keine vergleichbare Wirkung zu einem Einsatz gegen ein 'richtiges' Ziel gehabt hätte, was doch den unguten Verdacht hinterlässt das es sich primär doch um einen Test der beiden Bombentypen unter 'scharfen Bedingungen' handelte.
 
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Die Einsicht, dass der Abwurf der Bomben nicht der Verkürzung des Krieges diente, sondern eiskaltem Machtkalkül der US-Führung entsprang, würde einen tiefen Schatten auf den glorreichen Kriegssieger werfen und auch die edlen Motive für den Kriegseintritt in Frage stellen. Bei einer genauen Betrachtung der militärischen Lage im Sommer 1945 muss man zu dem Schluss kommen, dass der Abwurf der beiden Atombomben keinerlei Auswirkungen auf den Ausgang des Krieges hatte. Japan lag bereits wirtschaftlich und militärisch völlig am Boden. Nach der verlorenen Schlacht um Okinawa war das Land vollkommen eingekreist, seine Flotte war zerstört, die Luftabwehr gegen die US- Bomber machtlos. Diese richteten selbst mit konventionellen Bomben unglaubliche Verwüstungen an, wie der Luftangriff auf Tokio im März gezeigt hatte, bei dem über 80.000 Menschen starben.

Atombombe militärisch überflüssig
Spätestens Ende 1945, so stellte eine amerikanische Untersuchungskommission 1946 fest, hätte sich Japan auch ohne den Einsatz der
Atombombe ergeben müssen. Und bis zu dieser Kapitulation wären keineswegs so viele Soldaten gestorben, wie Truman dies dargestellt hatte; US-Generäle hatten für den entscheidenden Angriff auf die Hauptinsel vielmehr 25.000 bis 46.000 tote GIs einkalkuliert. Vermutlich hätten aber noch nicht einmal so viele Menschen ihr Leben lassen müssen und Japan hätte ohne weitere größere Kämpfe einer Kapitulation zugestimmt, wenn die USA dies gewollt hätten.""

Ich stimme dem im Grunde zu. Nötig wars nicht.
Eher noch so ein amerikanisches nachtretten
 
Ich denke die Amerikaner hatten das recht die Atomwaffen einzusetzen.
Der Stärkere hat immer recht. Ob´s richtig war ist eine andere Frage. Hiroshima hatte keine militärische Bedeutung. So wie auch die Vernichtung von Dresden sinnlos war.

Das fast komplette Fehlen einer Vergangenheitsbewältigung im Sinne der Aufarbeitung des Nationalsozialismus in Österreich und Deutschland und das vollkommene einnehmen einer reinen Opferrolle in der japanischen Kultur bringt dem asiatischen Land noch heute große Kritik ein.
Wenn schon Aufarbeitung, dann aber lückenlos, beginnend bei Versailles, St. Germain und Trianon. ,
 
ziel in jedem konflikt soll es sein, den gegner so schnell und nachhaltig wie möglich auszuschalten! kriege sind kein humanitätswettbewerb und da macht man das eben mit waffen! setzt man sie nicht selbst ein, so läuft man gefahr dass es der andere macht!
 
ziel in jedem konflikt soll es sein, den gegner so schnell und nachhaltig wie möglich auszuschalten!
Dennoch sollte bei der Wahl der Mittel immer bedacht werden, die Zivilbevölkerung nach Möglichkeit zu schonen. Hiroshima war in keiner Weise ein militärisches Ziel, die Opfer können daher nicht mit der Ausrede "Kollateralschaden" klein geredet werden. Genau genommen war es bewusster Massenmord, und zwar überwiegend an Frauen und Kindern.
 
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Die Einsicht, dass der Abwurf der Bomben nicht der Verkürzung des Krieges diente, sondern eiskaltem Machtkalkül der US-Führung entsprang, würde einen tiefen Schatten auf den glorreichen Kriegssieger werfen und auch die edlen Motive für den Kriegseintritt in Frage stellen. Bei einer genauen Betrachtung der militärischen Lage im Sommer 1945 muss man zu dem Schluss kommen, dass der Abwurf der beiden Atombomben keinerlei Auswirkungen auf den Ausgang des Krieges hatte. Japan lag bereits wirtschaftlich und militärisch völlig am Boden. Nach der verlorenen Schlacht um Okinawa war das Land vollkommen eingekreist, seine Flotte war zerstört, die Luftabwehr gegen die US- Bomber machtlos. Diese richteten selbst mit konventionellen Bomben unglaubliche Verwüstungen an, wie der Luftangriff auf Tokio im März gezeigt hatte, bei dem über 80.000 Menschen starben.

Atombombe militärisch überflüssig
Spätestens Ende 1945, so stellte eine amerikanische Untersuchungskommission 1946 fest, hätte sich Japan auch ohne den Einsatz der
Atombombe ergeben müssen. Und bis zu dieser Kapitulation wären keineswegs so viele Soldaten gestorben, wie Truman dies dargestellt hatte; US-Generäle hatten für den entscheidenden Angriff auf die Hauptinsel vielmehr 25.000 bis 46.000 tote GIs einkalkuliert. Vermutlich hätten aber noch nicht einmal so viele Menschen ihr Leben lassen müssen und Japan hätte ohne weitere größere Kämpfe einer Kapitulation zugestimmt, wenn die USA dies gewollt hätten.""

Ich stimme dem im Grunde zu. Nötig wars nicht.
Eher noch so ein amerikanisches nachtretten

Darf ich fragen wo der Text herstammt?

Wenn schon Aufarbeitung, dann aber lückenlos, beginnend bei Versailles, St. Germain und Trianon. ,

Vor ein paar Wochen war doch im Radio zu hören dass das Original des Vertrages von St. Germain in den französischen Staatsarchiven nicht mehr auffindbar sei - ist der Vertrag damit nicht ungültig? :D
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Gegangen ist es wahrscheinlich um die Bomben in Action zu sehen, war wahrscheinlich zu verlockend es nicht zu probieren.
Verbrechen ja oder nein , ist schwer zu beantworten.
Deutschland ist in Grund und Boden gebombt worden, aber aufgegeben haben sie deshalb nicht.
Man kommt unweigerlich ins aufrechnen, und das funktioniert sowieso nicht.
Es war sicher ein Verbrechen, nicht nur Hiroshima und Nagaski , sämtliche Angriffe auf die Zivilbevölkerung waren Verbrechen.
Hat sozusagen in Guernica begonnen und würde über die Jahre immer verfeinert bis hin zu Hiroshima.
 
in die diskussion ob der abwurf zur beendigung des krieges gerechtfertigt war möchte ich mich nicht einmischen. da gibt es zuviele seiten. wenn meine söhne im pazifikkrieg als us soldaten stationiert gewesen wären, wäre ich vermutlich kein gegner davon gewesen, wenn sie dafür lebend nachhause kommen. der abwurf ansich, die massentötung ist nat. der blanke horror. es gibt immer viele wahrheiten.

was ich eigentlich posten wollte ist ein hinweis auf die ausstellung hiroshima appeals in dennen japanische künstler das drama seit 1983 glaub ich in form von postern verarbeitet haben. zur zeit im museumsquartier. einige haben mich schwer beeindruckt.

falls es jemanden interessiert: Posters for Peace: Hiroshima Appeals
 
das wäre in einer guten welt der fall! aber da würde es wohl gar keine kriege geben!

im Prinzip ist es eine Errungenschaft der Neuzeit, durch Massakrieren der Zivilbevölkerung die Moral eines Gegners zu brechen. Einem Landsknechtsheer des Mittelalters war es relativ egal, was zuhause passierte, schon mal weil sie mangels Kummunikation gar nicht erfuhren was dort ablief.

Erst in "modernen" Kriegen machte es Sinn, Terrorangriffe (> auch und vor allem durch Flugzeuge) durchzuführen, da die Truppe dadurch demoralisiert wurde, wenn man an der Front erfuhr dass die Heimatstadt ausradiert worden ist.

Zivile Opfer hat es natürlich vorher auch schon gegeben, das warn aber eher Kollateralschäden als geplante, zweckgerichtete Massnahmen.
 
Deutschland ist in Grund und Boden gebombt worden, aber aufgegeben haben sie deshalb nicht.

Deutsche Soldaten waren angenehme Kriegsgefangene, wenn sie sich ergeben haben, wars das. Ein Japaner hat bis zum letzten Atemzug versucht, möglichst viele Gegener mitzunehmen. Dafür waren sie bei den GIs gefürchtet, tw wurden daher Verletzte oder sogar offensichtlich Tote zur sicherheit nochmal erschossen damit man nicht doch noch eine letzte Kugel abbekam. In der Beziehung kann man die beiden Nationen nicht vergleichen.
 
Ich habe mal irgendwo gehört, bzw gelesen, dass die Bombe eigentlich für Deutschland bestimmt war.
Der Krieg in Europa ist dafür aber zu früh beendet worden.
Kann mir das jemand bestätigen?
Danke
 
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