Ab wann ist man Sapiosexuell?

Niemand kann sich aussuchen, wen er attraktiv findet oder in welche Art Mensch er/sie sich verliebt. (Und ich möchte noch hinzufügen, Gott sei Dank sind weder das Wetter noch Gefühle steuerbar.)

Sehr wohl lassen sich aber im Laufe der Jahre und nach mehreren Partnerschaften Muster feststellen. Wenn Frau dann entdeckt, dass der HAUPTFAKTOR der Anziehung eben nicht körperlicher Natur war, sondern immer der „Geist“ des Auserwählten (die Gesamtheit seiner/ihrer persönlichen, religiösen bzw. sozialen Einstellungen, geistigen Beweglichkeit, Kreativität, Talente, und die Verbalisierung des Ichs) Priorität hatte, ist das für mich ein Zeichen von sapioerotischer Ausrichtung.

Dieser „Geist“ hat definitiv nichts mit Ausbildungsgrad oder gutem Abschneiden bei herkömmlichen IQ-Tests zu tun, obwohl das oft ein Resultat sein kann.

Und es heißt auch nicht, dass deshalb andere Faktoren (wie Aussehen) keine Bedeutung mehr haben. Nur weil jemand auf einen geilen Hintern steht, heißt das ja auch nicht, dass das Gesicht dieser Frau völlig egal ist.

Ich persönlich verliebe mich immer in den gesamten Menschen, mit Hirn, Haut und Haar. Wobei mir das Hirn aber am wichtigsten ist.
 
Sorry, wenn's bissl bös rüberkommt, ich hör mich schon selber immer öfter mit der Zunge schnalzen und mich fragen, wie sich die heutige Generation ohne Betriebsanleitung und Besonderheitszertifikat noch wertvoll fühlen will.
wir haben uns noch begnügt mit der aussage: er muss hirn haben um mich geil zu machen....
heute muss es ganz super toll bezeichnet werden... :rolleyes:

komm fritzie, geh ma...wir sind zu alt für so ein scheiss :D
 
Du und Silberhauch bringen es gut auf den Punkt. Natürlich hatte ich mitunter Schwierigkeiten, zu begreifen, warum fast alle um mich herum vor allem optische Kriterien für Sex. Anziehung zu haben scheinen, während die für mich erst an 5. oder 6. Stelle stehen, so wie andere mich oft nicht verstehen wenn ich mich angezogen fühle von Menschen, von denen ich mir das Aussehen schlechter merken kann als so manche Formulierung oder Einstellung. Für mich war es so eine Art "Aha, hat das Kind also einen Namen", als ich den Begriff zum ersten Mal las. Aber ehrlich gesagt finden sich die Affinen sowieso, lediglich das Wissen, daß andere ähnlich ticken wie ich und andere eben vollkommen anders ist für mich beruhigend.
 
Für mich war es so eine Art "Aha, hat das Kind also einen Namen", als ich den Begriff zum ersten Mal las.
Ich sehe in Begriffsdefinitionen grundsätzlich nichts Schlechtes... für mich hat es nichts damit zu tun Schubladen zu schaffen, sondern wie du meinst einfach nur damit, dem Kind einen Namen zu geben.
Wirklich beeinflusst fühle ich mich dadurch nicht... hab ich auch noch nie...
 
Intelligenz erleichtert Bildung. Ich habe aber meine Zweifel, ob alle Gebildeten auch intelligent sind. Es beeindruckt mich, wenn jemand im Kopf Wurzel ziehen kann (bei 16 schaffe ich es auch :D). Ob mich das auch menschlich anzieht, ist fraglich. Die emotionale Intelligenz beeindruckt mich mehr. Intelligenter Humor berührt mich.

Und zu einem früheren Zitat "dumm fickt gut" kann ich nur sagen, wer so denkt, hat noch eine Menge nachzuholen. Meine Erfahrung ist, dass eine Frau mit Hirn und Herz eine solitäre Libido mehr als deutlich übertrifft. Ich will auch Sehnsucht nach einem Telefonat, nach einem gemeinsamen Essen, einem guten und unterhaltsamen Gespräch, nach einem intensiven Blick in die Augen, zärtliches Händchen halten und nicht nur nach Sex. Deshalb könnte bei mir mit einem sehr "einfach gestrickten Wesen" niemals eine wirkliche Nähe oder herzliches Begehren aufkommen.

Zum TE: das sieht ein wenig nach Komplex aus. Sei doch einfach zufrieden, wie Du bist und trauere nicht vermeintlich Versäumten nach. Frauen merken schnell, was in Dir steckt. Auch ohne Zertifikat.
 
Am besten ist's, wenn du weißt, daß dein Partner intelligenter ist als du. Und wenn er umgekehrt das gleiche über dich denkt. :D
 
Und zurück zur Ausgangsfrage:
Wichtig wäre es, Begriffe zu klären:
* Intelligenz
* Bildung
* formelle Bildung(sabschlüsse)
* Schläue
* sogenannte Bauernschläue
* emotionale Intelligenz.......

und je nachdem, worum es geht, ist es für mich wichtig oder egal.
 
Zum TE: das sieht ein wenig nach Komplex aus. Sei doch einfach zufrieden, wie Du bist und trauere nicht vermeintlich Versäumten nach. Frauen merken schnell, was in Dir steckt. Auch ohne Zertifikat.

Seine Intelligenz ist hier auch gar nicht das Thema. Der TE hat einfach den Begriff "sapiosexuell" falsch interpretiert.

Hier geht es darum, wie ein Mensch gstrickt ist, der sich überwiegend oder ausschließlich von intelligenten Menschen sexuell angezogen fühlt und das Körperliche sekundär ist oder sogar keine Rolle spielt. Wer schätzt sich selbst als sapuosexuell ein und wie wichtig ist ihm die Intelligenz/ Begabung / Bildung usw. des Anderen für sein eigenes Wohlbefinden ist hier die Fragestellung.

Ein Sapiosexueller muss ja selbst gar nicht so eine besondere Leuchte sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Na ja, mir persönlich wäre es lieber, sich ungefähr auf Augenhöhe begegnen zu können.

Ich find den Gedanken an Vergleiche generell nicht so prickelnd, weil jeder Bereiche hat, in denen er "besser/schlechter" als der andere ist und es mMn auch gar nicht darum geht sich zu vergleichen und vom anderen abzuheben, sondern sich zu ergänzen.

Aber ich glaub ich weiß was Fritzie und Suave da meinen, nämlich allgemein, dieses Gefühl, dass es insgesamt passt, weil der jeweils andere Potential im Partner sieht, manchmal sogar mehr, als einem selbst bewusst ist. Und das ist schön. :)
 
Na ja, mir persönlich wäre es lieber, sich ungefähr auf Augenhöhe begegnen zu können.


Das ist dann Gestaltungssache, würde ich meinen. Ich bin immer noch ohne höheren Schulabschluss. Mein Mann ist zwar Akademiker, aber er anerkennt meine Fähigkeiten so wie ich seine. Die "Augenhöhe" ergibt sich aus den Themen weniger als auf der Anerkennung ergänzender Sichtweisen, die wir jeweils zu den Gesprächsthemen beisteuern. Wir beide sind extrem verschieden "spezialisiert", die gegenseitige Anerkennung mußten wir uns teilweise erarbeiten. Läuft für mich unter "Beziehungsarbeit", die sich aus ganz unterschiedlichen Wahrnehmungsebenen eben ergeben kann.
 
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