Ich bezweifle außerdem auch, dass die Mädchen keine Ahnung davon haben, was sie hier machen. Gut, vielleicht können sie es sich nicht lebhaft vorstellen, wie es dann tatsächlich sein wird, aber so naiv zu glauben, dass sie hier als Au-pair oder was weiß ich was arbeiten und letztenendes in einem Bordell landen, sind sie wohl auch wieder nicht. Zumindest bei uns am Straßenstrich wissen alle ganz genau was sie hier tun werden, allein schon von ihren Freundinnen/Kolleginnen. Warum sollte das in Wien anders sein.
Bist Du Dir da ganz sicher? Man muss doch nur im Internet nach Begriffen wie "Menschenhandel" und "Zwangsprostitution" suchen!
Hier nur 3 Artikel von etlichen:
Zwangsprostitution: 21 Frauen befreit
Die Polizei hat am Freitag einen Menschenhändlerring in Wien zerschlagen. Dabei wurden 21 Frauen befreit, die zur Prostitution gezwungen worden waren. Beamte durchsuchten 15 Wohnungen, dabei wurden acht Männer verhaftet.
„Um 7.30 Uhr erfolgte zeitgleich bei 15 Adressen der Zugriff“, sagte Gerhard Haimeder vom Landeskriminalamt Wien bei einer Pressekonferenz. Mehr als 100 Beamte waren im Großraum Wien im Einsatz, unterstützt wurden die Polizisten von den Sondereinheiten WEGA und Cobra sowie Beamten der Bereitschaftseinheit, Diensthunden und Ermittlern aus Niederösterreich.
Bei den Verhaftungen war auch der Staatsanwalt anwesend, erklärte Haimeder. Freitagnachmittag wurden die Männer vernommen und auch die Opfer im Alter von 18 bis 30 Jahren befragt. Zusätzlich wurden 15 Personen zur Sofortladung ausgeschrieben, acht davon bereits zu Vernehmungen vorgeführt.
Frauen mit Schlägen „gefügig gemacht“
Sowohl die Verdächtigen als auch die Opfer stammen alle aus der südbulgarischen Region Haskovo.
Die Frauen waren legal nach Österreich gebracht worden und in Wien als angemeldete Prostituierte auf dem Straßenstrich im Stuwerviertel tätig.
„Sie wurden
mit Schlägen gefügig gemacht“, sagte Haimeder. Außerdem wurden sie laut dem Ermittler „
zu Dingen gezwungen, die sie nicht freiwillig gemacht hätten“.
Der Verdienst wurde den Frauen „fast zur Gänze abgenommen“, erläuterte Haimeder. „Unterm Strich ging es nur um Ausbeutung.“
Ermittlungen liefen seit Ende 2012
Bei den Hausdurchsuchungen in den Bezirken Leopoldstadt, Neubau, Brigittenau und hauptsächlich Rudolfsheim-Fünfhaus und Ottakring wurden auch rund 3.000 Euro Bargeld, Sparbücher mit Einlagen bis zu 13.000 Euro, zahlreiche Handys und Laptops sichergestellt.
Auch ein Buch wurde gefunden, in dem „die Ausbeutung dokumentiert ist“, so Haimeder.
„Einige Frauen erkennen nicht, dass sie Opfer sind“, sagte der Kriminalist.
Die Frauen stammen alle aus ärmlichen Verhältnissen, zum Teil hätten sie gewusst, dass sie zur Prostitution nach Österreich gebracht werden. Sie wurden mit Versprechungen aus ihrer Heimat gelockt, teilweise wurde auch das „Loverboy-System“ angewendet, den Frauen eine Beziehung versprochen.
Weitere Opfer wahrscheinlich
Seit Ende 2012 liefen die Ermittlungen, die laut Haimeder auch in Richtung des „Mafia-Paragrafen“ 278a - Bildung einer kriminellen Vereinigung - gehen. Für eine dahingehende Anklage schaue es „gut aus“, insbesondere das sichergestellte Buch enthalte zahlreiche Informationen über die Ausbeutung, unter anderem Auszahlungslisten. Die Ermittler gehen davon aus, dass weitere Frauen Opfer der Menschenhändler geworden sind.
Die Nachfrage nach sexuellen Dienstleistungen bleibt hoch. Offiziell gibt es in Österreich 6.200 Sexarbeiterinnen, dazu kommen 4.000 Geheimprostituierte, viele davon Opfer von Menschenhändlern, die aus Angst schweigen - mehr dazu in Nachfrage nach Prostitution bleibt hoch.
(Quelle:
http://wien.orf.at/news/stories/2593851/)
Paar lockte Frauen zur Prostitution nach Österreich: Festnahme in Ungarn
Mindestens 20 Frauen über Zeitungsannoncen angeworben – Menschenhändler übten "psychischen Druck" auf Opfer aus
Budapest/Wien – Am Montag hat die ungarische Polizei zwei Menschenhändler festgenommen, die mindestens 20 Frauen zur Prostitution nach Österreich gelockt haben sollen. Das Paar hatte sich mit den Erlösen der Frauen den Lebensunterhalt finanziert. Zwei Bordelle in Wien wurden von der Polizei geschlossen, in der Bundeshauptstadt fanden drei Hausdurchsuchungen statt, berichtete das Bundeskriminalamt am Donnerstag.
Die ungarische Polizei im Komitat Nograd ermittelte schon seit längerer Zeit gegen den 47-Jährigen und seine 26-jährige Lebensgefährtin.
In Wien hatte das Paar bereits seit 2010 zwei Studios – kleine, oft von der Straße aus zugängliche Bordelle – geführt. Dafür warben sie unter anderem in ihrem Heimatland durch Zeitungsannoncen Frauen als Prostituierte an. Auf diese Weise lockten sie mindestens 20 Frauen nach Wien.
In der Bundeshauptstadt
kassierten sie mehr als die Hälfte des Lohns der Prostituierten.
Die Frauen mussten nach Angaben des Bundeskriminalamtes überdurchschnittlich viele Kunden pro Tag bedienen. Wenn sie nicht genug Geld verdienten, wurden sie unter starken psychischen Druck gesetzt. Das Paar kaufte mit den Einnahmen der Frauen Autos und Schmuck, auch renovierten sie ihre Häuser in Ungarn damit.
Mehrere Hausdurchsuchungen in Wien
Am 6. Juli wurden in Ungarn und Österreich gleichzeitig Hausdurchsuchungen durchgeführt. Dabei traf die ungarische Polizei die Verdächtigen an ihrem Wohnort in Nograd an und nahm sie fest. In Wien erfolgten aufgrund eines internationalen Rechtshilfeersuchens Hausdurchsuchungen in Mariahilf, Favoriten und Rudolfsheim-Fünhaus. Dabei wurden von Beamten des Bundeskriminalamtes sowie der Landespolizeidirektion Wien mehrere Computer und Datenträger sichergestellt. Die Auswertungen sind noch im Gange.
Für diese Form des Menschenhandels sind die Strafen besonders streng. "Dafür drohen sowohl in Österreich als auch in Ungarn bis zu zehn Jahre Haft", sagte Mario Hejl, Sprecher des Bundeskriminalamtes, der APA. Dem Paar soll in seinem Heimatland der Prozess gemacht werden. Die Ermittlungen in Österreich wurden im Auftrag der ungarischen Justiz durchgeführt. (APA, 9.7.2015)
(Quelle:
http://derstandard.at/2000018836029...tution-nach-Oesterreich-festgenommenIn-Ungarn)
Zuhälterring in Innsbruck: Sechs Festnahmen
Bande steht im Verdacht, Mädchen unter falschen Versprechungen von Rumänien nach Tirol gelockt und zur Prostitution gezwungen zu haben
Innsbruck – Die Polizei hat in Innsbruck einen Zuhälterring zerschlagen. Am Montag wurden in einer konzertierten Aktion bei fünf Hausdurchsuchungen sechs Verdächtige festgenommen.
Die Bande steht im Verdacht, Mädchen unter falschen Versprechungen von Rumänien nach Tirol gelockt und zur Prostitution gezwungen zu haben. Nach zwei weiteren Mitgliedern wird per Haftbefehl gesucht.
Rund 80 Polizisten, darunter 18 Beamte der Spezialeinheit Cobra, schlugen am Montag in den frühen Morgenstunden in einer gemeinsamen Aktion zu, teilte das Landeskriminalamt in einer Aussendung am Dienstag mit. Insgesamt wurden sechs Verdächtige festgenommen, fünf Wohnungen sowie mehrere Pkw durchsucht und acht Zeugen einvernommen. Die Beamten stellten Geld- und Sachwerte in Höhe von rund 40.000 Euro, drei Pkw und "umfangreiches" Beweismaterial sicher.
Ermittlungen seit 2014
Die Ermittlungen wegen Menschenhandels, Zuhälterei, grenzüberschreitenden Prostitutionshandels und Vergewaltigung wurden seit Ende 2014 geführt.
Die kriminelle Vereinigung soll in Rumänien Mädchen aus ärmlichen Verhältnissen mit falschen Versprechen nach Österreich gelockt haben. Den jungen Frauen wurden laut Polizei unter anderem eine Heirat, die Schaffung eines Eigenheimes oder die Gründung einer Familie in Aussicht gestellt, so die Polizei.
Stattdessen wurden die Opfer aber zur Prostitution gezwungen und an zum Teil legale Bordelle vermittelt. Die beiden Hauptbeschuldigten sollen zudem Haus- und Hotelbesuche bei Freiern organisiert haben. Bei den Ermittlungen habe sich herausgestellt, dass
auf die jungen Frauen massiver Druck ausgeübt worden sei.
Die Mädchen hätten fast das gesamte erwirtschaftete Geld abliefern müssen. Dadurch gerieten sie immer mehr in Abhängigkeit, so die Ermittler. In den vergangenen Jahren sollen bis zu 15 Frauen auf diese Weise nach Tirol gebracht worden sein.
Involviert soll auch eine Innsbrucker Reinigungsfirma gewesen sein. In einigen Fällen soll diese Löhne an die Mädchen ausbezahlt haben, obwohl diese nie dort gearbeitet hätten. Die Ermittlungen waren vorerst nicht abgeschlossen. (APA, 12.5.2015)
(Quelle:
http://derstandard.at/2000015689949/Zuhaelterring-in-Innsbruck-Sechs-Festnahmen)
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Man muss bedenken, dass sehr viele dieser Frauen erstens sehr jung sind, zweitens aus ärmsten Verhältnissen kommen und drittens über keine gute Schulbildung verfügen (wobei letzteres aber auch nicht vor Ausbeutung schützt, denn das bekommt man in der Schule nicht beigebracht). Diese Frauen lassen sich wahrscheinlich alles einreden, wenn man ihnen ein besseres Leben verspricht. Und wenn sie dann mal in Österreich sind, hat man natürlich leichtes Spiel. Jeder sehr junge und daher meist noch ziemlich naive Mensch, der darüber hinaus aus ärmsten Verhältnissen stammt und keine gute Schuldbildung hat, ist eingeschüchtert, wenn er in einem fremden Land ist und die Sprache nicht kann. Die Frauen kennen hier zudem ihre Rechte nicht, sie wissen nicht an wen sie sich wenden können und es reicht wohl schon alleine ein gewisser psychischer Druck oder auch nur die Androhung von physischer Gewalt, um sie gefügig zu machen.
Auch liest man immer wieder in Zeugenaussagen von Prostituierten, die von der Zwangsprostitution befreit wurden, dass sie tatsächlich nicht wussten, was sie erwartet. Vor einigen Jahren gab es den Fall, wo als "Modelagentur" getarnte Menschenhändler in verschiedenen Dörfern Rumäniens "Castings" veranstaltet haben und den jungen Mädchen eine Karriere als Model im Ausland versprochen wurde. Fast jedes junge Mädchen freut sich wahrscheinlich, wenn man ihr in Aussicht stellt ein erfolgreiches Model werden zu können. Gelandet sind sie dann allerdings in der Prostitution in unterschiedlichen westeuropäischen Ländern. Und wenn man dann noch Druck auf die Mädchen ausübt und ihnen z.B. androht ihrer Familie etwas anzutun, dann mucken sie ganz schnell nicht mehr auf. Viele schämen sich natürlich auch und trauen sich deshalb nichts zu sagen oder sie haben Angst, dass ihnen nicht geglaubt wird. Und einige von ihnen stehen dann in Foren wie diesem auch noch als "Abzockerinnen" da.