möchte ich dir schreiben dass ich grundsätzlich glaube dass es sehr hilfreich ist den Kopf einfach ein wenig auszuschalten, einfach Spass zu haben, auch mal ungewöhnliches auszuprobieren und einfach den momentanen Gelüsten (ich meine hier nicht unbedingt Sex) nachzugeben - die Dinge passieren ganz von alleine.
Alle Liebe!
Danke schön! Ich arbeite sehr stark an meiner Persönlichkeit, dabei sogar nicht ganz Alleine und das hilft mir sehr!
Ich habe mich eine Woche lang nur damit beschäftigt auf Urlaub mit einer Gruppe... Das hat mir sehr gut getan: Mein inneres Kind freien Lauf zu lassen, wahrzunehmen, dass auch so wie ich bin, kann ich auch von vielen Menschen gemocht werden... Gut, es war auch eine besondere Atmosphäre, denn die Leute rund um mich auch Interesse an Begegnungen und Weiterentwicklung von sich selbst hatten (und deutlich viel älter waren als ich)... Jetzt ist die "Welle" etwas runtergekommen...
Als ich zurückkam, wollte ich so bleiben wie ich bin... Aber ich glaube nicht, dass es so gut ist... Ich habe solch ein Bedürfnis nach Nähe, dass ich gerne streichle, umarme...
Ich war bei einem Abend mit einem Freund und Bekannten von ihm... Und ich war sehr nah von seiner guten Freundin, die er selbst auch immer wieder gestreichelt hat... Ich habe es auch gemacht aber intensiver und es hat ihm nicht gestört... Sie hat jedoch nichts gesagt, aber ein anderer Bekannter von ihr sagte mir, dass ich sehr aufdringlich sei... Und ich dachte dass Aufdringlichkeit eher etwas mit Sexualität zu tun hat, deswegen habe ich nicht das Gefühl, dass ich aufdringlich war... Jedoch habe ich dadurch verstanden, dass ich wahrscheinlich als aufdringlich gesehen werde, wenn ich sehe dass ich eine Frau mich nicht unattraktiv findet.
Auf jeden Fall die betroffene Person hat mich ihren Telefonnummer durch unseren gemeinsamen Freund übermitteln lassen... Und sie hat mich soeben gefragt, ob ich heute mit denen in der Lobau baden gehen will...
Was soll ich eher wahrnehmen? Dass ich zurückhaltender sein sollte, weil ich sonst als aufdringliche Person wahrgenommen wird oder so bleiben wie ich bin? Ich habe immer meine Gefühle und meine Bedürfnisse unterdrückt, damit ich überall als angenehme Person von jeden wahrgenommen wird...
Im Laufe der Jahre habe ich doch gemerkt, dass ich mich damit in depressive Verstimmungen, in negativen Gedanken bis zur Lustlosigkeit (Mangel an Freude im Leben) gebracht habe. Und dann gibt es Momente, wo ich dann gar nicht weggehen will, weil ich eben nicht die Kraft mehr habe, mir immer so zu zeigen bzw. verhalten, wie ich denke, dass die anderen es wollen...
Ich mache Übungen in Gruppen, um wieder zu mir zu stehen, so wie ich bin, aber ich habe das Gefühl, dass es im normalen sozialen Leben unmöglich ist, jedem gerecht zu sein... Nein, mittlerweile habe ich sogar anerkannt und wahrgenommen, dass es unmöglich ist... Jedoch habe ich Angst davor, Angst, mich nicht mehr an jeden und an jeder Situation anpassen zu können, wenn ich mehr ich selbst bin anstatt so zu sein, wie ich denke, das die anderen mich gerne haben wollen! Ich habe Angst auf die Konsequenzen, was wird man über mich erzählen, Angst um meinem Ruf.
Diese Zwang habe ich mich selbst gesetzt, weil ich mich nach Zuneigung und Liebe sehne und auch viel Liebe zu geben habe... Nur finde ich keine passende Frau...
Ich weiß, dass es an mir liegt, ich arbeite noch daran und ich konnte auch erkennen, dass ich eine ganze Woche ich selbst sein durfte und trotzdem gemocht werden konnte! Das war für mich wie eine wieder Entdeckung von mir selbst! Aber man trifft nicht jeden Tag vorurteilsfreie Menschen.
Ich sehe auch, dass es viel an mich geändert hat, in meinem Gedanken, in meiner Ausstrahlung bis sogar in meinem Selbstbewusstsein! Ich bekomme im Moment mehr Lächeln zurück als es in den letzten Jahren waren und ich glaube, dass es nicht nur an dem Wetter liegt!
Nur am Ende des Tages bzw. am WE bin ich wieder einsam... Und ich bin sehr (zu) ungeduldig...
Ich versuche gerade, auch wenn selten, eben Ungewöhnliches auszuprobieren: Zurück von einem durchgefeierte Nacht (ich trinke jedoch seit langem nicht mehr bis zum Verlust des Gewissens, wie ich früher sehr häufig gemacht habe. Jetzt möchte ich sogar ohne Alkohol ich selbst sein, und zu mir zu stehen. Daran arbeite ich) , bin ich 2 Frauen begegnet, eine fand ich süss und sag es ihr sogar und ich wollte sie nur an die Haare streicheln. Sie antwortete mich etwas irritiert "greif mich nicht an", also bin ich gegangen... Vor nicht so lange Zeit, hätte ich mich extremst geschämt, so etwas gemacht zu haben... Ich denke, dass es nicht so schlimm war und dass ich ihren Antwort vollkommen verstehe, wenn ich ihr nicht gefallen hat... Die Situation hat mich selbst auch irritiert, es hat an dem Moment doch großes Schamgefühl erweckt, aber im Nachhinein denke ich, dass es nicht so schlimm war und ich bin auch froh, einen Schritt gewagt zu haben, auch wenn es für manche wie ich etwas übertrieben wirkt... Vielleicht treffe ich irgendwann eine Frau, die sich darauf freut, Nähe mit mir zu teilen! Ich fange erst an, daran zu glauben, dass es möglich ist!
Und ich fange auch an, "nein" sagen zu können, wenn mir etwas nicht passt! Ich habe gerade gelernt, dass ein "nein" zu sagen ist auch gleichzeitig ein "ja" zu sich selbst. Das es Nichts Negatives ist, Grenzen zu setzen. Und das ist den Besten Weg, sich selbst (und dadurch auch die anderen) mehr zu respektieren. Lange Zeit war ich nicht in der Lage, "nein" zu sagen. Es war für mich nicht höflich "nein" zu sagen.