"Blockaden und Polizeiterror
Die Protestierenden waren entschlossen ihr Demonstrationsrecht durchzusetzen. Trotz der weiträumigen Sperrzone war es einfach, die Polizeibarrikaden zu durchbrechen und die Hauptzufahrtstraßen, in denen Taxis Ballgäste anliefern wollten, zu blockieren. Gruppen der türkischen Linken, österreichische Kommunist_innen und Sozialist_innen (Linkswende, sozialdemokratische Jugendorganisationen und weitere) standen an vorderster Front.
Die Polizei wollte die Blockaden auseinandertreiben und attackierte die Proteste mit Schlagstöcken und literweise ätzendem Pfefferspray. Polizisten griffen junge und vor allem weibliche Demonstrantinnen zuerst an. Menschen organisierten Rettungsteams, die Wasser und Milch zum Auswaschen der Augen herbeischafften. Demonstrant_innen riefen »Wiener Polizisten schützen die Faschisten.«
Antifaschist_innen hielten der Polizeibrutalität stand und bereiteten den Nazis so eine Niederlage.
Offensichtlich wurde auch die entscheidende Schwäche der antifaschistischen Bewegung. Es gab drei voneinander unabhängige Initiativen, die gegen den Ball mobilisierten. Wenn wir es mit der Polizei aufnehmen wollen, müssen alle Antifaschist_innen, unabhängig von ihrer politischen Überzeugung, zusammenarbeiten und eine Bewegung aufbauen, die die Nazis aus dem Parlament und der Hofburg werfen kann.
von David Albrich -Solidarische Linke, Linkswende, Kommunist!"