Hm,
ja,
es gibt in der Bevölkerung, egal ob man mit Leuten spricht oder Umfragen liest, eine sehr hohe Unzufreidenheit mit dem Status Quo.
Wobei der Status Quo wiederum relativ ist: Ö steht wirtschaftlich recht gut da, die Arbeitslosigkeit, die Teuerungsrate etc sind in Ö gemessen an der EU formidabel.
Aber trotzdem ists
- weniger Geld im Börserl und daneben gesteigerte Kosten, Stueren, Inflation, Gebühren
- eine Regierung, die schon seit Verhandlungen eine denkbar schlechte Performance leifert und der man keine Lösungskompetenz zutraut
- das politische Patt in Ö: mit Ausgrenzung der FP gehen sich keine alternativen sinnvollen Mehrheiten im NR aus
- ein ewiges Verschieben von Reformen im Bereich Verwaltung, Bildung etc
- keine Konzepte im Bereich Zuwanderung, Modernisierung, Föderalsimus...
man hat den Eindruck, dass da oben nur mehr dahingewurschtelt wird.
Ohne Ideen, Visionen, Konzepte, man halt jewweils der eigenen Klientel was gibt oder verhindert...that's it
Das ist keine Politik
Die 2 ehemaligen Großparteien wären gut bedient nachzudenken mit all ihren Think Tanks, andere Wege zu finden, denn die VP steht davor, zerbröselt zu werden wie die DC in Italien, durch Neos und andere Gruppen, links gibts derzeit keine Alternative in Ö zur SPÖ, die ja gar nimmer links ist, die Grün_innen noch weniger, und die KPÖ nicht ernst genommen wird.
Aber wenns so weiter geht, haben wir bald einen Scherbenhaufen, der das Land fast unregierbar macht, wir reden dann von 3er bis 4er-Koalitionen, mit unberechenbaren Parteien ( siehe TS oder BZÖ ).
Also italienische Verhältnisse.
Irgendwie hab ich sehr oft Lust, ins Kanzleramt zu gehen, und dem Herrn Faymann das mit Hilfe des Nudelholzes in den Kopf zu verfrachten, die Tatsache, dass diese Parteien eine Republik, die an sich (noch) gut funktioniert, mangels Leadership im Begriff sind an die Wand zu fahren.
Na no net steigen die Landeshäuptlinge auf die Barrikaden, die mMn viel zu viel Macht haben in Ö...aber wenn die Zentralregierung gar nix weiterbringt, eh klar.
Die ganze Innenpolitik ist vergiftet, da hat der Steirer schon recht.
Die grpßen Nutznießer sind im Moment die NEOs, weil sie sich aus allem raushalten und nudelsiebtragend rumrennen und zB im Sozialbereich gar keine Konzepte haben, aber sie kommen als einzige Partei nicht-konfliktbelastet und ein bissl sympatisch rüber.
Links der Mitte gibts ein Vakuum, und die Rechten müssen wir eben durchleben.
Dieser Ball ist, und ich hab schon x-mal hier die Gewalt verurteilt, so ein 1x-Signal im Jahr gegen ewiggestriges Gedankengut. Dass dann sowas passiert wie am Freitag, ist völlig abzulehnen.
Der heutige Abend am Heldenplatz hat gezeigt, was stiller Respekt für Opfer und Gegnerschaft zum Faschismus sein können.
Aber ja, die vergiftete Atmosphäre, das alle gegen alle, macht das alles sehr schwer.