Angst vor Psychopharmaka

Mir geht es gerade nervlich gar nichr gut denke ich habe eine Depression und angst vor Psychopharmaka (ich lese eindeutig zuviel im internet :|) daher meide ich den Arzt
Geh zum Arzt und wenn du was verschrieben bekommst, dann nimm es und wenn du dich nicht gut dabei fühlst dann kläre das mit dem Arzt ab. Selbständiges plötzliches Absetzen macht es auch nicht besser. Ein guter Arzt diagnostiziert dich und stellt dich auch gut ein.
Give it a try!

Ich habe in meinem engsten Freundeskreis einen Fall von Depressionen wo sich das Wohlbefinden und die Lebensqualität der betroffenen Person mit leichten Mitteln um Klassen verbessert hat. Auch die wurden dann sukzessive zurückgefahren und wenn wieder ein Schub kommt wird die Therapie mit dem Arzt gemeinsam wieder aufgenommen.
Der schwerste Schritt war in diesem speziellen Fall sich professionelle Hilfe zu suchen wurde aber bisher (das geht schon einige Jahre) nie bedauert. :)

Informationen aus dem Internet gerade zu dem Thema würde ich schon mit einer gewissen Skepsis begegnen. Zumeist sind die eher „einseitig“ um es einmal freundlich auszudrücken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wichtig ist die vorgängige Abklärung der Ursache der Depression. Unter günstigen Umständen lässt sich allein schon durch Änderung der Lebensumstände und des Beziehungsnetzes die Depression mildern oder sogar heilen.
Das Problem bei einer (richtigen) Depression ist, dass einem genau dafür die Kraft und der Mut fehlen. (Antriebslosigkeit, Angst...)

Deshalb kann es sinnvoll sein zuerst die Psychopharmaka einzusetzen, damit der Mensch bereit ist, sich mit den Ursachen auseinanderzusetzen, diese zu lösen (was oft ein komplettes umkrempeln des Lebens und vorhergehend des eigenen Kopfes bedeutet)

Psychopharmaka sind imho für die Seele ähnlich wie ein Gips für ein gebrochenes Bein. Sie geben Stabilität, stützen und "verpacken" / schützen.

Ähnlich wie man nach einem Gips dann zum Physiotherapeuten geht um die verletzte Stelle zu trainieren und im Alltag selber auf die "richtige" Bewegung achten muss, braucht es beim "Seelenbruch" den PSychotherapeuten, der mit einem die Stellen bearbeitet, die weh tun und man im Alltag sein Verhalten entsprechend ausrichtet.

Manchmal ist die Verletzung nicht ganz so schlimm, dann braucht man keinen Gips und kann gleich mit der Physiotherapie beginnen.

Und manchmal braucht es vorher erstmal Bettruhe und nicht belasten, bevor man einen Gehgips bekommt und noch später erst mit der Physiotherapie beginnen kann.
 
Infos aus dem Netz....
Selbstmordgedanken, Gewichtszunahme....
Selbstmordgedanken würde ich ja eher der Erkrankung an sich zuordnen denn den Medikamenten.

Was problematisch sein kann: wenn durch die Medikamente die gewünschte Antriebssteigerung eintritt, die stimmungsaufhellende Wirkung aber noch nicht, dass in diesem Zeitfenster der Gedanke leichter in die Tat umgesetzt werden kann.

Das ist aber einerseits nicht bei allen Antidepressiva so (es haben aber alle unterschiedliche vor und Nachteile, deshalb sind jene die diese Phase machen nicht per se schlecht) und es hängt auch sehr von der Art und Ausprägung der Depression ab und auch vom Persönlichkeitstyp.

Üblicherweise wird von den Ärzten aber gerade darauf sehr geachtet und unter engmaschigen Kontrolle (ev auch stationärer Aufnahme) und/oder Zusatzmedikamtation diese Phase sehr gut begleitet.
 
Selbstmordgedanken würde ich ja eher der Erkrankung an sich zuordnen denn den Medikamenten.

Was problematisch sein kann: wenn durch die Medikamente die gewünschte Antriebssteigerung eintritt, die stimmungsaufhellende Wirkung aber noch nicht, dass in diesem Zeitfenster der Gedanke leichter in die Tat umgesetzt werden kann.

Das ist aber einerseits nicht bei allen Antidepressiva so (es haben aber alle unterschiedliche vor und Nachteile, deshalb sind jene die diese Phase machen nicht per se schlecht) und es hängt auch sehr von der Art und Ausprägung der Depression ab und auch vom Persönlichkeitstyp.

Üblicherweise wird von den Ärzten aber gerade darauf sehr geachtet und unter engmaschigen Kontrolle (ev auch stationärer Aufnahme) und/oder Zusatzmedikamtation diese Phase sehr gut begleitet.
Irgendwann würd ich gern mal mit dir auf einen Cafe gehen plaudern:).

Tolle Erklärung! Aber von stationärer Aufnahme für Medikamentenentzug oder Einstellung hätte ich jetzt noch nie was gehört. Es ist das was passiert wenn irgendwas passiert und man auf der geschlossenen landet... aber dazu muss heute in den Allermeisten Fällen schon irgendwas passiert sein.
 
vielleicht kann mir jemand einen hilfreichen tipp geben
Einen wirklich hilfreichen Tipp kann ich dir nicht geben...
Aber ich habe durch meine eigenen Medikamente etwas gelernt:
Das ist alles recht individuell. Das Thema mit den Nebenwirkungen meine ich
Als ich meine (HIV)Therapie begonnen habe, habe ich mich ganz furchtbar gefürchtet vor meiner ersten Tablette. Da liest man ja auch ganz schreckliche Dinge. Auch der Beipackzettel ist so groß wie diese großformatige Printwerbung eines Möbelverkäufers :rofl:
Und soll ich dir sagen was passiert ist? Nix, gar nix. Auch nicht nach der nächsten und auch nicht bei einer der vielen vielen die ich seit dem jeden Tag nehme :)
Jetzt steh ich wieder vor einer ähnlichen Situation. Meine Blutfettwerte sind heftig durcheinander. Also heißt es ab jetzt Statine zu nehmen. Und wieder habe ich höchsten Respekt davor :verwirrt:

Was bleibt übrig als Erfahrung?
Wenn's nicht anders geht hilft es ja eh nix. Und sollten wirklich mal Nebenwirkungen auftreten die nicht auszuhalten sind, oder die man nicht aushalten will, die Medikamente wechseln. Es gibt von den allermeisten Wirkstoffen verschiedene Klassen. Die einen bereiten Probleme, andere nicht. Da muss man sich nötigenfalls halt "durchtesten" bis man das persönlich passende findet :cool:
Viel Glück und Erfolg :up:
 
Einen wirklich hilfreichen Tipp kann ich dir nicht geben...
Aber ich habe durch meine eigenen Medikamente etwas gelernt:
Das ist alles recht individuell. Das Thema mit den Nebenwirkungen meine ich
Als ich meine (HIV)Therapie begonnen habe, habe ich mich ganz furchtbar gefürchtet vor meiner ersten Tablette. Da liest man ja auch ganz schreckliche Dinge. Auch der Beipackzettel ist so groß wie diese großformatige Printwerbung eines Möbelverkäufers :rofl:
Und soll ich dir sagen was passiert ist? Nix, gar nix. Auch nicht nach der nächsten und auch nicht bei einer der vielen vielen die ich seit dem jeden Tag nehme :)
Jetzt steh ich wieder vor einer ähnlichen Situation. Meine Blutfettwerte sind heftig durcheinander. Also heißt es ab jetzt Statine zu nehmen. Und wieder habe ich höchsten Respekt davor :verwirrt:

Was bleibt übrig als Erfahrung?
Wenn's nicht anders geht hilft es ja eh nix. Und sollten wirklich mal Nebenwirkungen auftreten die nicht auszuhalten sind, oder die man nicht aushalten will, die Medikamente wechseln. Es gibt von den allermeisten Wirkstoffen verschiedene Klassen. Die einen bereiten Probleme, andere nicht. Da muss man sich nötigenfalls halt "durchtesten" bis man das persönlich passende findet :cool:
Viel Glück und Erfolg :up:
Danke für deine ehrliche Worte
 
Da muss man sich nötigenfalls halt "durchtesten" bis man das persönlich passende findet :cool:
Und das kann MONATE dauern. Da die Medikamente erst nach Wochen überhaupt Wirkungen zeigen und dann feinjustiert oder bei Komplikationen ersetzt werden wollen.

Übrigens sind Psychopharmaka ein recht interessanter Fall und studientechnisch ist der Effekt von den Dingern nur SEHR schwer nachzuweisen. Deshalb gibts halt auch nicht wirklich "das Beste" oder "das Richtige" Medikament für jeden. Alles sehr individuell und auch ob sich Verbesserungen oder Verschlechterungen einstellen mag man oft nicht direkt auf das Medikament zurückführen bei MONATELANGEN Testräumen (wo sich nebenbei Beziehungsstatus, Lebenssituation, Arbeitssituation, Therapie, uÄ verändern kann... worauf man Launenveränderungen dann ebenso oft zurückfürhen kann).

Aber wenn um solche Änderungen einzuleiten medikamentöse Hilfe nötig ist gibts die. Und das find ich gut.
Nur das Einstellen kann eben Monate dauern wenn man nicht weiß wie man reagiert. Ich weiß heute dass Cipralex ziemlich meins ist und im Notfall mit 2-3 anderen Medikamenten kombiniert durch fast jede Krise bringt. War aber jahrelange Erfahrung.

Was ich sagen will: Wenns dir schlecht geht, dann fang besser GESTERN als Morgen an irgendwas dagegen zu tun. Bis es besser wird können von Behandlungsbeginn bis Verbesserung immer noch Wochen oder mehr Zeit vergehen!
 
"Psychopharmaka" ist ja nur ein (negativ konnotierter) Überbegriff. Kommt auf den Wirkstoff drauf an. Kannst dazu alles im Netz selbst recherchieren. Muss man sich halt ein bisserl einlesen und selbst damit beschäftigen, was man betreffend seine Gesundheit sowieso immer tun sollte.
 
Einen wirklich hilfreichen Tipp kann ich dir nicht geben...
Aber ich habe durch meine eigenen Medikamente etwas gelernt:
Das ist alles recht individuell. Das Thema mit den Nebenwirkungen meine ich
Als ich meine (HIV)Therapie begonnen habe, habe ich mich ganz furchtbar gefürchtet vor meiner ersten Tablette. Da liest man ja auch ganz schreckliche Dinge. Auch der Beipackzettel ist so groß wie diese großformatige Printwerbung eines Möbelverkäufers :rofl:
Und soll ich dir sagen was passiert ist? Nix, gar nix. Auch nicht nach der nächsten und auch nicht bei einer der vielen vielen die ich seit dem jeden Tag nehme :)
Jetzt steh ich wieder vor einer ähnlichen Situation. Meine Blutfettwerte sind heftig durcheinander. Also heißt es ab jetzt Statine zu nehmen. Und wieder habe ich höchsten Respekt davor :verwirrt:

Was bleibt übrig als Erfahrung?
Wenn's nicht anders geht hilft es ja eh nix. Und sollten wirklich mal Nebenwirkungen auftreten die nicht auszuhalten sind, oder die man nicht aushalten will, die Medikamente wechseln. Es gibt von den allermeisten Wirkstoffen verschiedene Klassen. Die einen bereiten Probleme, andere nicht. Da muss man sich nötigenfalls halt "durchtesten" bis man das persönlich passende findet :cool:
Viel Glück und Erfolg :up:
das einzige problem sind die =klassen=
Xtra ohne smilie oder schild...soll jeder selbst.....
 
Irgendwann würd ich gern mal mit dir auf einen Cafe gehen plaudern:).

Tolle Erklärung! Aber von stationärer Aufnahme für Medikamentenentzug oder Einstellung hätte ich jetzt noch nie was gehört. Es ist das was passiert wenn irgendwas passiert und man auf der geschlossenen landet... aber dazu muss heute in den Allermeisten Fällen schon irgendwas passiert sein.
Mit dem größten Vergnügen :)

Ich denke jetzt an Situationen, die bereits sehr Krisenhaft sind, der ...in dem Fall Patient zu unkontrollierten impulsiven Ausbrüchen neigt....

Es gibt ja auch Tagesklinische Aufenthalte oder z.b. sowohl Psychotherapie als auch ärztliche Verlaufskontrolle wöchentlich...damit wären es 2 Termine pro Woche, um die heisse Phase besser zu begleiten.

Aber wir haben das eh schon Mal in einem anderen Thread gehabt, ich vermute das bei uns die Situation bissl besser ist als in Wien, oder wir haben damals einfach Glück gehabt...
 
Aber von stationärer Aufnahme für Medikamentenentzug oder Einstellung hätte ich jetzt noch nie was gehört. Es ist das was passiert wenn irgendwas passiert und man auf der geschlossenen landet... aber dazu muss heute in den Allermeisten Fällen schon irgendwas passiert sein.

Bei einer diagnostizierten schweren Depression ist eine stationäre Aufnahme nicht unüblich, weil gerade das notwendig ist, um einen Patienten mit akutem Schub medikamentös einzustellen. Aufenthaltsdauer beträgt von einigen Wochen bis zu mehreren Monaten. Und nicht selten in zigfacher Wiederholung. Es handelt sich aber nicht um eine "Geschlossene", sondern um eine offene Station. Dabei lernt der Patient auch, selbst aktiv mit seiner Erkrankung umzugehen.
 
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