BDSM - Outdoor ---> wie weit darf es "Öffentlich" sein!

In meinen Augen ist die Erregung öffentlichen Ärgernisses gesetzlich nicht genau ausdefiniert und wird wohl ua auch Einzelfallentscheid sein. Ein Ärgerniss liegt nur vor, wenn auch tatsächlich jemand Ärgerniss genommen hat und sich dadurch in seinem Scham- und Sittlichkeitsgefühl verletzt fühlt. Und diese Grenze wird wohl jeder für sich anders definieren.

Ich gebe dir grundsätzlich Recht, dass der Gesellschaft etwas mehr Aufgeschlossenheit durchaus gut tun würde. Aber man kann nun wahrscheinlich diverseste Beispiele benennen, welche wohl für die Mehrheit in Ordnung wären und genauso auch welche die es nicht sind.

Öffentliche verbale Demütigung, Züchtigung oder Gewaltanwendung sind für mich einfach nicht in Ordnung, da sie für einen Dritten ua schwer einschätzbar sind.
Da geb ich den TE noch eine Idee für ein Urlaubsziel mit auf den Weg:
In vielen Ländern kann man Menschen öffentlich steinigen, foltern, vergewaltigen oder erschießen, ohne das sich jemand daran stört. Einfach mal im Reisebüro erkundigen....
Wobei Erniedrigung bei uns öffentlich durchaus salonfähig ist: Siehe Afd/FPÖ Wahlkampfreden, Ausbuhen von Schauspielern/Regisseuren am Theater, oder Gespräche über Imigranten an jedem 2ten Stammtisch in jedem Dorf-lokal. Ansonsten wären noch beliebt: Hänseln im Schulhof, oder das Mobbing im Büro.
 
Da geb ich den TE noch eine Idee für ein Urlaubsziel mit auf den Weg:
In vielen Ländern kann man Menschen öffentlich steinigen, foltern, vergewaltigen oder erschießen, ohne das sich jemand daran stört. Einfach mal im Reisebüro erkundigen....
Wobei Erniedrigung bei uns öffentlich durchaus salonfähig ist: Siehe Afd/FPÖ Wahlkampfreden, Ausbuhen von Schauspielern/Regisseuren am Theater, oder Gespräche über Imigranten an jedem 2ten Stammtisch in jedem Dorf-lokal. Ansonsten wären noch beliebt: Hänseln im Schulhof, oder das Mobbing im Büro.
Das weiß ich doch... und das ist schlimm genug.
Aber ich denke wir denken dennoch in etwa die selbe Richtung und sind mit unseren Meinungen nicht allzu weit voneinander entfernt.
 
Das weiß ich doch... und das ist schlimm genug.
Aber ich denke wir denken dennoch in etwa die selbe Richtung und sind mit unseren Meinungen nicht allzu weit voneinander entfernt.
Oh Gott- das wollte ich nicht. Da stellen sich dem in mir lebenden Revoluzzer und non-konformisten Punk glatt die Haare auf....
Ich entschuldige mich für diesen Affront, und behaupte das Gegenteil. Lang lebe der Widerstand gegen das Establishment. :punch:
 
Läuft. Werde nun mit Pelzjacke ins Schweizer-Haus gehen, eine Stelze essen, und das im Vegan.net verbreiten...
Danach poste ich auf einer Baby/Mutter-Seite im Netz die Frage: "Die kleine Nervensäge hat schon 4 Gläser Cola bekommen, und hört nicht auf nach Zigatetten zu betteln- das stört mich beim Horrorfilm schauen..."
 
- sollte es in unserer aufgeklärten, intelligenten Gesellschaft nicht genug Toleranz geben, das jemand mit Hunde-Maske auf allen 4en an der Leine neben einer Leder-Lady geht?

Gezerre um mehr oder weniger "Aufgeschlossenheit" vs. penetrante Belästigung hat's wohl schon immer gegeben. In diesem Zusammenhang frag ich mich allerdings schon: wo bleibt eigentlich der "Reiz des Tabubruchs", wenn jede noch so verschrobene Vorliebe salonfähig wird?
 
Läuft. Werde nun mit Pelzjacke ins Schweizer-Haus gehen, eine Stelze essen, und das im Vegan.net verbreiten...
Danach poste ich auf einer Baby/Mutter-Seite im Netz die Frage: "Die kleine Nervensäge hat schon 4 Gläser Cola bekommen, und hört nicht auf nach Zigatetten zu betteln- das stört mich beim Horrorfilm schauen..."
Füge noch hinzu, dass du nicht verstehst wieso das kleine Gör heute durch ein Stamperl Schnaps nicht ruhig gestellt wird, denn sonst würde das immer funktionieren.
:lol:
 
Guten Morgen,

also ich spiele ja auch sehr gerne in der "Öffentlichkeit".
Aber wie die Threadstarterin richtig sagte - es darf niemand (egal ob Erwachsener, noch weniger Kinder) damit in Berührung kommen. Sprich, man weiß ja nicht, ob es jemanden recht ist.

Wenn ich nächtens durch den Park marschiere und ein Liebespärchen irgendwo erlinse, dann hab ich persönlich kein Problem damit.
Aber andre könnten sich dadurch vielleicht schon gestört fühlen. Mancher mag jetzt vielleicht sagen - waren wir nie jung? Was ist schon dabei?

Aber gerade bei SM-Spielen sieht die Sache bedeutend anders aus.
Ich habe mir immer solche Flecken gesucht, wo ich sicher sein konnte, dass zu dieser Zeit niemand mehr dazu kommt, der nicht absichtlich dort hin fährt.
In Bereichen der Öffentlichkeit (Parks, tagsüber, ...) habe ich so gespielt, dass es niemand anders mitbekommen hat.

Und damit fahre ich seit vielen Jahren sehr, sehr gut.
Noch nie ein Problem, nicht einmal mit der Polizei, die zufällig vorbeigekommen ist. ;-)

Wenn ich sehe, dass ein SM-Pärchen (durch deutl. Kennzeichen) wo spielt, würde ich nicht die Polizei rufen, auch wenn ich es wie gesagt nicht ok finde, andre damit reinzuziehen.

Wo ich aber sicher reagiere ist, wenn ein Mensch in der Öffentlichkeit unfreiwillig angegriffen wird - egal ob verbal oder körperlich.
Ich bin der Meinung, dass die Menschen, die sofort wegen jedem Mist ein Kontrollorgan verständigen, hier viel mehr die Augen offen halten sollten.

Liebe Grüße,
Katarina


Sehr gut geschrieben von Dir.
 
Ich organisiere an der Costa Blanca in Spanien teilweise erotische Urlaube.
Dabei kommt auch sehr oft der Wunsch nach Outdoor Sex und nach Outdoor BDSM vor.
Ich suche hierfür abgelegene Ruinen aus, wo normaler weise niemand vorbei kommt.
Zur Absicherung beobachte ich außerdem die Umgebung.
Bisher mussten wir erst 1x abbrechen und uns verstecken, weil jemand zu nahe an die Ruine kam.
Ich möchte, obwohl Spanien ein sehr liberales Land ist, hier keinen Ärger provozieren.

Bei den Wünschen nach frivolem Ausgehen, habe ich ein paar Lokale, wo ich mit meinen Kunden hin gehen kann.
Dort ist es kein Problem, denn der Wirt und die meisten Gäste mögen das.
Es ist halt organisiert. :)

Aber andere, fremde Menschen da mit ein zu beziehen, kann evtl. ganz schön ins Auge gehen.
 
Ich mache nix in der Öffentlichkeit was ich auch nicht sehen wollen würde.
Wir haben einen super Wald in den wir immer mit dem Hund gehen, meistens sind wir dort allein und man kann das Besucheraufkommen auch ganz gut abschätzen anhand der Autos die draußen parken. Da hab ich mir schön öfter gedacht, es wäre ein nettes Plätzchen. Tja und eines schönen Tages, selber Ort, gleicher Gedanke, keine Autos draußen, kamen plötzlich zwei Kinder mit Mama um die Ecke. Ich hab gerade Pause mit dem Hund gemacht, also nix tragisches, aber das hat mir wieder gezeigt, dass ich solche Sachen besser zu Hause mache ;)

Mich stört es auch immer, wenn ich in der Lobau spazieren gehe und Dinge sehen muss, die ich nicht sehen will und Belästigungen ertragen muss, wenn ich einfach gemütlich auf einem Bankerl sitze und mich unterhalte oder Karten spiele. Nicht jeder fährt dort hin um zu wichsen odgl :verwirrt::rolleyes:
 
das jemand mit Hunde-Maske auf allen 4en an der Leine neben einer Leder-Lady geht?
Erklär das mal einem Dreijährigen Kind...das hat mit Toleranz und Offenheit nix zu tun. Es gibt Veranstaltungen wo sich keiner daran stört...ansonsten gehört Sexualität in die eigenen vier Wände oder dorthin wo es keiner mitbekommt.
 
Erklär das mal einem Dreijährigen Kind...das hat mit Toleranz und Offenheit nix zu tun. Es gibt Veranstaltungen wo sich keiner daran stört...ansonsten gehört Sexualität in die eigenen vier Wände oder dorthin wo es keiner mitbekommt.
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...und was hast du vor 40 jahren dem 3 jährigen erklärt, wenn auf einer demo 20 nackte frauen mit schweine-blut übergossen wurden, oder sie sich küssend oben-ohne durch die straßen zogen, und ihre bh's verbrannten?
 
also ich bin grundlegend der Meinung man sollte "nicht sm´ler" nicht mit seinem Eigenen Fetisch "belästigen" deshalb lehne ich öffentliche sex spiele wo "unbeteiligte" zusehen können ab!

Was nicht heisst das ich es nicht geil finde. sondern man schreit immer selber nach tolleranz, sollte sie dann aber anderen auch entgegen bringen. mitten in der nacht im park ficken. oder eine fessel session mitten im wald (abseits der wege) ist ok. aber nicht tagsüber in der City.

Ich wurde auch schon in nem bus in der City mim strapon gefickt. das war aber um 3 in der nacht. bus war leer und der Busfahrer konnte nichts sehen. Also der Kick ist geil. keine frage.

Aber bitte nehmt auch Rücksicht auf andere!
 
Miteinbeziehen natürlich nur so weit, dass du es ihnen leicht und verständlich schildern kannst was du da so machst. Wenn du natürlich bereit bist weiter zu gehen, wirst du sie in deinem Spiel aufnehmen.
Einfach nur Schwachsinn. Ohne jede Empathie, ohne Gespür für die Verantwortung, die Du mit Deinem öffentlichen Auftreten nicht nur Deinem Objekt gegenüber hast. Von den strafrechtlichen Aspekten einmal ganz zu schweigen. Mir tun die GespielInnen von einem solchen Typen leid (sofern er welche hat und nicht eh nur ein Hirnwixer ist). Sorry für die drastischen Worte, aber angesichts der Aufforderung, Kinder allenfalls einzubeziehen, mag ich nix schönfärben ...
 
Die Grenzen scheinen mir klar zu sein - ich spiele in der Öffentlichkeit keine Szenen, an denen jemand Anstoß nehmen könnte. Da gilt einfach der gute alte Grundsatz, dass meine Freiheit dort endet, wo die des Anderen beginnt. Und ob sich jemand gestört oder belästigt fühlt, entscheidet nur derjenige selbst.

Das heißt ja in keiner Weise, dass ich auf den Reiz des Öffentlichen verzichten muss. Wie ja schon in einigen Beispielen geschildert wurde: Ein Halsband, das eh nur von Insidern erotisch zuordnet werden kann oder allenfalls die Phantasien des Grey-Publikums belebt, wird wohl ziemlich überall durchgehen. Ein nuttiges Outfit ist noch kein öffentliches Ärgernis, aber die derart zur Schau Gestellte mag sich - vielleicht - gedemütigt fühlen. Oder aber stolz sein auf ihren Mut ... oder Gehorsam, je nachdem. Vor allem aber geht es um die Wahl des richtigen Ambientes. Ich kann gut darauf verzichten, eine Vanilla-Öffentlichkeit zu brüskieren und zu schockieren (und vermute als Motivation dahinter eh Fragwürdiges aus der behandlungswürdigen Gegend), um zu demonstrieren, was für ein toller Hecht ich doch bin. Erstaunlich finde ich, wie wenig solche Leutchen wahrnehmen, dass sie damit nicht nur ihr Objekt vorführen, sondern vor allem auch sich selbst ... in ziemlich eindeutiger Weise.

Es gibt die Öffentlichkeit eindeutiger Lokale und Clubs - und dort wird auch gewürdigt, was Spielfreudige coram publico tun. Es gibt die eindeutigen Orte, an denen "man" sich trifft und damit rechnet, auf sexuelle Aktivitäten zu stoßen. Es gibt das reizvolle Spiel mit der Angst vor dem Entdecktwerden ... und den einschlägigen Vorkehrungen, nicht in unerwünschter Weise entdeckt zu werden. Das kann die Blasmusik im Hinterhof sein oder die schnelle Nummer im Lift (um mal bei den Klassikern zu bleiben), das kann sich inmitten der Öffentlichkeit, aber unbemerkt von selbiger abspielen (diverse Gemeinheiten etwa, die unter der Kleidung wirken), und ich denke, als ich mal einer sub in einem Lokal befohlen habe, auf die Toilette zu gehen, den Slip auszuziehen und ihn mir dann zu bringen, wird es dem Kellner keinen bleibenden Schaden verursacht haben, dass ich das zarte Spitzending auf dem Tisch neben ihr Weinglas drapiert habe.

Möglichkeiten genug also, den Reiz des Spielens außerhalb der eigenen vier Wände auszukosten, ohne jemand zu belästigen oder zu verärgern. Eigentlich eh ganz einfach: Man weiß, wann man sich wo wie benimmt.
 
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...und was hast du vor 40 jahren dem 3 jährigen erklärt, wenn auf einer demo 20 nackte frauen mit schweine-blut übergossen wurden, oder sie sich küssend oben-ohne durch die straßen zogen, und ihre bh's verbrannten?
Derartige Schweineblutaktionen waren auch damals schon grenzwertig, allerdings für das aufmerksam machen auf die Benachteiligung der Frau durchaus nützlich.

Was willst Du allerdings der Öffentlichkeit mit Deinem Sklaven am Halsband mitteilen?
Man kann versuchen Äpfel mit Wacholderbeeren zu vergleichen, es bringt halt nichts.
Deine Sexualität ist Deine Entscheidung, Deine Sache. Ergo gehört sie in einen Rahmen der in erster Linie Dir gehört und niemand anderen betrifft.

Der Aktionismus im Namen einer Angelegenheit die die ganze Gesellschaft betrifft hat mit Deiner Sexualität genau gar nichts zu tun!
 
Derartige Schweineblutaktionen waren auch damals schon grenzwertig, allerdings für das aufmerksam machen auf die Benachteiligung der Frau durchaus nützlich.

Was willst Du allerdings der Öffentlichkeit mit Deinem Sklaven am Halsband mitteilen?
Man kann versuchen Äpfel mit Wacholderbeeren zu vergleichen, es bringt halt nichts.
Deine Sexualität ist Deine Entscheidung, Deine Sache. Ergo gehört sie in einen Rahmen der in erster Linie Dir gehört und niemand anderen betrifft.

Der Aktionismus im Namen einer Angelegenheit die die ganze Gesellschaft betrifft hat mit Deiner Sexualität genau gar nichts zu tun!

Da geb ich dir recht- habe auch nie etwas gegenteiliges behauptet.
Die Frage war ja, "Wie weit darf es öffentlich sein?" und wie gesagt gibt es vom Gesetzgeber definierte Grenzen wo Erregung öffentlichen Ärgernisses beginnt...
Davon abgesehen sollte jeder soviel Hausverstand haben, das er/sie bei Kindern keine Traumata oder bei älteren Mitmenschen keine Herzanfälle auslöst...
Ich persönlich finde man kann schon ein wenig provozieren, oder die Selbstdarstellung gar zur Kunstform erheben. (siehe Lady Gaga)
Bei Life-Ball, CSD, Loveparade haben Ponygirls in Latex stets Beifall bekommen- das dieses Outfit an der Wurst-Theke beim Billa in Oberwart mit Sicherheit weniger Akzeptanz findet, kann man sich ausrechnen. Entweder man will das, steht dazu, oder lässt es bleiben...

Im übrigen würde ich weder BDSM, Fetisch oder Bizarr automatisch mit Sexualität gleichsetzten.
Wenn jemand ein Halsband in der Öffentlichkeit trägt, sagt das nämlich absolut gar nichts über seine Sexualität aus.
 
Erklär das mal einem Dreijährigen Kind...das hat mit Toleranz und Offenheit nix zu tun. Es gibt Veranstaltungen wo sich keiner daran stört...ansonsten gehört Sexualität in die eigenen vier Wände oder dorthin wo es keiner mitbekommt.

Also ich denke, Du sprichst von Valie Export und Peter Weibel - nein, das ist keine Erregung öffentlichen Ärgernisses. Das wurde 1968 schon durchjudiziert.
Und wir haben vor zwei Jahren diese Szene wiederholt, in der Mariahilfer Straße, elegante Dame, Hund mit Dalmatinerkostüm - war überhaupt kein Problem, die Kinder haben den "Zeichentrickhund" lustig gefunden, die Erwachsenen geschmunzelt, die Jugendlichen hunderte Bildchen geknipst. Bis auf zwei ältere Damen, die sich sogar an Valie Export erinnern konnten, keine negative Reaktion. Wir haben die Aktion allerdings auch angemeldet als Kunstaktion und alle entsprechenden Genehmigungen von den zuständigen Stellen eingeholt.
 

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