Behinderung und Erotik/Sex

Ich erwecke gerne auch den Thread wieder zum Leben mit einem Beitrag von mir. Ich habe weder geistiges noch körperliches Handicap, habe aber als persönliche Assistentin gearbeitet für Rollstuhlfahrer. (Krankheit und Unfall)

Vor nicht all zu langer Zeit habe ich über soziale Netzwerke einen im Rollstuhl sitzenden jungen Mann (Spastiker) kennengelernt, der allerdings nicht aus Österreich ist - für mich eigentlich uninteressant da Fernbeziehung. Ich habe mich ziemlich in ihn verschaut und war auch sexuell sehr angezogen von ihm, leider ist es dann nicht zu einem Treffen gekommen da er plötzlich einen Wandel hatte und Zeit für sich haben wollte - sehr verletzend für mich in dem Moment, vorsllem da ich schon eine Reise zu ihm gebucht hatte (da es für ihn wesentlich umständlicher gewesen wäre als für mich).

Worauf ich hinaus will - Menschen mit Behinderung sind nicht weniger sexy! Ein Mensch ist allerdings als „Suderant“ nicht anziehend, egal ob das Arbeit oder Körper betrifft.
Für mich ist es kein „Schönheitsfehler“ wenn jemand im Rollstuhl sitzt. Warum das so ist, weiß ich nicht, ich hatte einfach nie ein Problem damit, keine Berührungsängste,.. Aber es hat sich einfach noch kein realer sexueller Kontakt ergeben mit einer körperlich behinderten Person.

Eine geistige Behinderung stelle ich mir im Umgang ein wenig schwieriger vor, wenn es auch eine nonverbale Art der Verständigung gibt, denn die beherrsche ich noch nicht. (Ich möchte Gebärdensprache lernen -also falls es im Forum taub(-Stumme) Leute gibt die neue Leute für Unterhaltungen suchen - here I am 🥰 )
Tolle einstellung!
Sexualbegleitung ist halt nuimmer tabuthema!
 
@Mitglied #551796 Ich persönlich sehe Alter nicht als Behinderung an, denn dann wäre jeder vierte Österreicher Behindert, was nicht stimmt. Aber ja, Sex im betagten Alter ist sicher eine Herausforderung, hat aber mit Behinderung im klassischen Sinne nichts zu tun ...

Aber ja, ob Mobilitätseinschränkung (RollstuhlfahrerInnen), Sinnesbehinderung (Seh- und Hörbehindert), psychische Behinderung (Borderline, Bipolar, Angststörungen), Lernschwierigkeiten (Trisomie 21), kognitive Einschränkungen und chronische Erkrankungen (MS, Diabetes) oder nicht sichtbare Behinderungen (Epilepsie, Tourette) etc. das ist alles hoch komplex und stark an das Individuum gebunden. Das lässt sich nicht wirklich so einfach besprechen.
Sind halt so individuell wie die „gesunden“ menschen auch sind, nicht? :)
 
Das Thema Sexualbegleitung gehört viel öfter angesprochen.. Jeder Mensch hat ein Recht auf Sexualität.. egal ob Handicap oder nicht
 
Es gibt moderne Menschen mit Handicap die die Welt erobern wollen und immer eine positive Lebenseinstellung haben :hurra:
Aber die meisten Leute mit Behinderung verstecken sich halt irgendwo Daheim.
Das ist meine Erfahrung zu dem Thema. ;)
Da muss ich dir leider recht geben.
Da ich stolz auf das was ich aus meiner Situation gemacht habe und was ich erreicht habe verstecke ich mich nicht warum auch das Leben kann doch so schön sein. Meine Behinderung verstecke ich nicht warum auch ist ja nicht möglich.
Mache lieber das beste daraus und genieße das Leben so weit es geht und es geht wirklich vieles
 
Hallo, wenn ich mich als "gesunde" Person ein bauen darf.. ich mach gerade eine Ausbilding als Fachsozialbetreuer mit schwerpunkt Behindertenarbeit. Und da muss ich sagen ist Sex/Sexualität wie Verhütung oder bei den Damen die Monatsblutung ist auch ein thema und da wird neutral und mit discretion und natürlich respekt beider seits darüber gesprochen bzw je nach dem darüber aufgeklärt. Natürlich an die jeweiligen Personen (je nach einschränkung) an gepasst. Es ist und bleibt ein theme für jeden von uns. Egal ob hetero, homosexuell.. mit ein schränkung oder ohne, und das sollte man offen sehen und damit umgehen. 😊
Hallochen
Also ich wünsche dir viel Glück und Spaß bei deiner Ausbildung
Und eines kann ich dir sagen man kann das ganze nicht Vereinheitlichen sondern jede Person ist da anders hat verschiedene Möglichkeiten seine Wünsche zu erfüllen so weit es möglich ist
Bei Fragen kannst ja per PN Kontakt zu mir aufnehmen
 
Mit einem Handicap leben ist ein einschneidendes Erlebnis im Leben eines jeden Betroffenen und bringt oft einiges an Negativem mit, weil man kann sagen was man will, aber Menschen mit Handicap sind oft gesellschaftlich nicht anerkannt und nicht jeder kann damit gleich gut umgehen und ist mental stark genug sich von diesem Bewusstsein zu befreien...
 
Das sollte man nicht ganz so eng sehen, wobei ich selbst sagen muss, dass ich gar keine Freude mit der Seite habe, da dort unter anderem auch immer wieder einige fakes und Leute mit sehr speziellen Neigungen unterwegs sind, auf die ich grad dort absolut nicht treffen möchte...
Tja Randgrugge klingt zwar echt schlimm
Aber ein der Realität wollen die Zweibeiner also Menschen ohne Behinderung wenig mit uns zu tun haben
Ist leider so aber auch nicht so schlimm
 
Ich muss mich mal einmischen!
Habe nicht alle beiträge gelesen,darum bitte verzeiht mir meine persönliche einschätzung!
Bin halt nichts für jedermann,doch wenn ich nicht da wäre würden manche manchen leute was vermissen!
#norisknofun
 
Hatte mal eine Beziehung mit einer welche seit Geburt eine Fehlstellung bei der Wirbelsäule hat und dadurch fast nichts machen kann es ist zwar aufwendiger alles zu machen aber wie gesagt jeder hat das Recht auf sex
 
Okay und was ist das Hinderniss dabei
Denke wenn man so richtig geil ist findet man Wege wenns für beide passt
Hallo Gletscher,
stimmt schon, was Du schreibst, aber für viele " Normale" ist halt der Alltag mit "Behinderten"
( die nicht in die übliche Normalität passen ) zu anstrengend um eben dauerhaft miteinander zu leben.
Und ausserdem, da sollst immer Rücksicht nehmen auf die und dann sind die oft sehr, sehr viel intelligenter als man selber, geht ja gar nicht!

Seit es den Schwindlichen aus Braunau nicht mehr gibt, fast nichts dazugelernt!

Für mich sind und waren Menschen mit Handycap oft eine Inspiration zum Leben mit Fantasie

und auch sehr guten Alternativen.

LG Merlin
 
Hallo! Ich finde der Thread hat interessante Beiträge und ich möchte euch gerne von meiner Erfahrung zu dem Thema berichten.

Ich hatte vor über Zehn Jahren (mit 20) einen Unfall und bin seither querschnittgelähmt. In den ersten Jahren nach dem Unfall habe ich schwer mit meinem Schicksal gehadert. Ich war damals ausschließlich mit mir selbst beschäftigt und dachte mir, dass Themen wie Beziehung, Erotik und Sex für mich gelaufen sind (man beachte den Wortwitz 😉).

Wie ich nach einiger Zeit neue Perspektiven für mich entwickeln konnte und damit wieder Lebensmut gewann, stellte ich fast verblüfft fest, dass ich scheinbar immer noch eine gewisse Ausstrahlung besitze und sich durchaus noch Frauen für mich interessieren.

Die ersten intimen Kontakte nach dem Unfall waren eher etwas stressig für mich. Ich fühlte mich unsicher mit den anderen körperlichen Voraussetzungen und konnte es nur bedingt genießen. So ist Penetration zwar durchaus noch möglich, aber es fühlt sich nicht gleich an wie früher. Auch die dabei nun eher passive Rolle, war neu und ungewohnt für mich.

In einer neuen langfristigeren Partnerschaft stellte sich erstmal die entscheidende Vertrautheit ein, in der ich Erotik, Lust und Befriedigung neu kennenlernen und ausleben konnte. Ich habe für mich gelernt, dass Sexualität so viel mehr beinhaltet als nur die Stimulation des Geschlechtsteils bis zum Höhepunkt. Erotik spielt sich im Kopf ab und lässt sich über alle Sinne erfahren. Hat man erst mal gelernt sich richtig fallen zu lassen und den Moment bewusst wahrzunehmen, entwickelt man eine gesteigerte Empfindsamkeit für sich und die Partnerin. Die Lust und Leidenschaft beim Sex, die sich durch bewusstes Spüren, Sehen, Riechen und Schmecken erfahren lässt, erscheint unerschöpflich. Außerdem erfahre ich nun deutlich tiefer Erregung in der Stimulation und Befriedigung einer Partnerin. Und ich freue mich darüber, auch bei ihr ebenso tiefe Leidenschaft auslösen zu können.

Rückblickend kann ich sagen, dass sich meine Sexualität zu früher doch deutlich verändert hat. Aber sie steht ihr in puncto Sinnlichkeit und Befriedigung keineswegs nach. Sie fordert mehr Offenheit und Kreativität und schlussendlich kommt es, wie bei so vielem im Leben, auf die richtige Einstellung an.
 
Hallo! Ich finde der Thread hat interessante Beiträge und ich möchte euch gerne von meiner Erfahrung zu dem Thema berichten.

Ich hatte vor über Zehn Jahren (mit 20) einen Unfall und bin seither querschnittgelähmt. In den ersten Jahren nach dem Unfall habe ich schwer mit meinem Schicksal gehadert. Ich war damals ausschließlich mit mir selbst beschäftigt und dachte mir, dass Themen wie Beziehung, Erotik und Sex für mich gelaufen sind (man beachte den Wortwitz 😉).

Wie ich nach einiger Zeit neue Perspektiven für mich entwickeln konnte und damit wieder Lebensmut gewann, stellte ich fast verblüfft fest, dass ich scheinbar immer noch eine gewisse Ausstrahlung besitze und sich durchaus noch Frauen für mich interessieren.

Die ersten intimen Kontakte nach dem Unfall waren eher etwas stressig für mich. Ich fühlte mich unsicher mit den anderen körperlichen Voraussetzungen und konnte es nur bedingt genießen. So ist Penetration zwar durchaus noch möglich, aber es fühlt sich nicht gleich an wie früher. Auch die dabei nun eher passive Rolle, war neu und ungewohnt für mich.

In einer neuen langfristigeren Partnerschaft stellte sich erstmal die entscheidende Vertrautheit ein, in der ich Erotik, Lust und Befriedigung neu kennenlernen und ausleben konnte. Ich habe für mich gelernt, dass Sexualität so viel mehr beinhaltet als nur die Stimulation des Geschlechtsteils bis zum Höhepunkt. Erotik spielt sich im Kopf ab und lässt sich über alle Sinne erfahren. Hat man erst mal gelernt sich richtig fallen zu lassen und den Moment bewusst wahrzunehmen, entwickelt man eine gesteigerte Empfindsamkeit für sich und die Partnerin. Die Lust und Leidenschaft beim Sex, die sich durch bewusstes Spüren, Sehen, Riechen und Schmecken erfahren lässt, erscheint unerschöpflich. Außerdem erfahre ich nun deutlich tiefer Erregung in der Stimulation und Befriedigung einer Partnerin. Und ich freue mich darüber, auch bei ihr ebenso tiefe Leidenschaft auslösen zu können.

Rückblickend kann ich sagen, dass sich meine Sexualität zu früher doch deutlich verändert hat. Aber sie steht ihr in puncto Sinnlichkeit und Befriedigung keineswegs nach. Sie fordert mehr Offenheit und Kreativität und schlussendlich kommt es, wie bei so vielem im Leben, auf die richtige Einstellung an.
Hallo, ich denke Deinem Bericht ist nichts mehr hinzuzufügen!

Da sind viele " Normale " sehr viel behindernder als die Gegebenheiten selbst.

LG Merlin
 
Ich hatte vor über Zehn Jahren (mit 20) einen Unfall und bin seither querschnittgelähmt. In den ersten Jahren nach dem Unfall habe ich schwer mit meinem Schicksal gehadert. Ich war damals ausschließlich mit mir selbst beschäftigt und dachte mir, dass Themen wie Beziehung, Erotik und Sex für mich gelaufen sind (man beachte den Wortwitz 😉).
Hallo BonHom

Also danke für deinen guten ehrlichen Beitrag. Du hast deine Erfahrungen toll geschrieben und da kann ich dir nur zustimmen.
Aber wie ich aus deinen Zeilen lese ist das Leben einfach lebenswert
Uns gibts eben nur mit Anhang der Gott Lob nicht mit ins Bett darf
Wünsche dir noch viel Spaß
 
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