Berichterstattung German Wings Absturz

Was sagt dir dein Rechtsempfinden

Ich beantworte Fragen sehr, gerne, wenn man auch vorher zu meiner vorher gestellten Frage Stellung nimmt.


Was sagst du der Firma, die so einen Mitarbeiter einstellte? Etwa auch: 'Pech gehabt'?

Nu, vermutlich wurde ja Germanwings/Lufthansa nicht gezwungen diesen Mitarbeiter einzustellen.
Das Unternehmen wußte ja auch von seiner Krankheit und hat offensichtlich nicht ausreichend agiert.
Den Passagieren, die ins Flugzeug einstiegen, war aber die Krankheit des Copiloten gänzlich unbekannt.
Dem Unternehmen sagt man aber nicht "Pech gehabt" sondern viel eher "Falsch ausgewählt und danach Kontrollpflicht nicht ausreichend wahrgenommen".


Wenn wir schon von Verantwortung reden, warum nicht von der Verantwortung der Eltern des Mörders von seinen Freunden und Bekannten?

Nu, was wirfst du denn den Eltern oder sogar den Freunden konkret vor?
Als background-Info vorab einmal, was der Gesetzgeber dazu sagt:
"Die Aufsichtspflicht der Eltern beginnt mit der Geburt eines Kindes und endet mit dessen Volljährigkeit, somit mit Vollendung des 18. Lebensjahres. Die Aufsichtspflicht nimmt jedoch mit steigendem Alter des Kindes sukzessive ab."


Mir kommt so vor, dass die Meinungen mancher hier durch Ideologie negativ beeinflusst ist. Weil zwei Kapitalgesellschaften (germanwings und Allianz) involviert sind, sollen diese bluten und bluten.

Nu; da liegst du bei mir völlig falsch, denn es ist mir völlig blunzen, ob die betroffenen Unternehmen Germanwings und Allianz, oder etwa Alitalia und Generali heissen, oder wie auch immer.


Wenn aber öffentlicher Raum wie eine Uni oder eine Strasse involviert ist, dann haben die Hinterbliebenen eben 'Pech gehabt'.

Nein, denn auch im öffentlichen Raum gibt es Haftungen bzw. Absicherungsmodelle


Einerseits wollen manche Leute immer mehr vergesellschaften und das Privatkapital zurückdrängen. Haftung und finanzielle Verantwortung tragen, soll aber - wenn es nach diesen Leuten geht - nur das Privatkapital.

Ich will gar nix zurückdrängen, kein Mensch hat das hier auch gefordert. Es geht lediglich um eine völlig logische Haftungskette, die ausschließlich dir - warum auch immer - nicht recht ist.
 
Ich beantworte Fragen sehr, gerne, wenn man auch vorher zu meiner vorher gestellten Frage Stellung nimmt.
Die Beantwortung der Frage 'Was würdest du sagen, wenn du Angehöriger bist' bringt nicht viel, da Angehörige zu sehr von Emotionen geleitet sind und keine Objektivität walten lassen können.
Trotzdem würde mich interessieren, wie du die Ungleichbehandlung der Breivik Hinterbliebenen gegenüber den germanwings Hinterbliebenen siehst.

Nu, was wirfst du denn den Eltern oder sogar den Freunden konkret vor?.....Aufsichtspflicht.
Es geht hier nicht um Aufsichtspflicht, sondern um Informationspflicht. Die Verantwortung der Eltern, bei denen er bis zuletzt wohnte und die ihn privat kannten, ist ungleich grösser als die eines Arbeitgebers. Wenn jemand mit einem Depressiven zusammenwohnt nichts von seinen Depressionen bemerkt, wie soll es dann der Arbeitsgeber bemerken?
Einem Psychologen kann man - und man wird ihm auch - etwas vorspielen, wenn man Angst hat den Job zu verlieren.
Ausserdem sollte man die im nachhinein aufgetauchte Freundin verhören, der er angeblich Andeutungen gemacht hat.
Ein Bekannter eines depressiven Piloten hat Informationspflichten. Wenn der Bekannte diesen nicht nachkommt, wird er kriminell.


Das Unternehmen wußte ja auch von seiner Krankheit und hat offensichtlich nicht ausreichend agiert.
Darauf bin ich schon eingegangen. Es geht um ein e-mail und darum wie genau die Firma informiert war. Wenn die Fluglinie genau über Depressionen informiert war und ein Gutachter vor der Gefährlichkeit des Piloten vorher warnte sehe ich selbstverständlich eine Haftung der Fluglinie.
Aber unabhängig vom konkreten Fall siehst du ja generell eine Haftung des Dienstgebers für vorsätzlich verbrecherisches Verhalten eines Mitarbeiters. Ich aber nicht.
Nein, denn auch im öffentlichen Raum gibt es Haftungen bzw. Absicherungsmodelle
Witwen- Waisenrenten und freiwillige Zahlungen. Was sonst noch?

Ich will gar nix zurückdrängen,
Ich habe dich auch nicht namentlich genannt sonderen von 'manchen Leuten' geschrieben.
kein Mensch hat das hier auch gefordert
Weil du es nicht gefordert hast, heisst das nicht, dass es kein Mensch gefordert hat. Um zu wissen, was kein Mensch hier gefordert hat, müsstest du ausserdem jedes Posting im Forum kennen, also ist deine Aussage ziemlich gewagt.
Um es anders zu formulieren: Es gibt im Erotikforum user, die in vielen ihrer Postings politische Ideologie (sinngemäß: die Zahl der durch Kapitalismus und Firmen Ausgebeuteten nimmt immer mehr zu) hineinmischen, obwohl es thematisch irrelevant ist. Und dass die vermeintlich Priviligierten unabhängig vom Verschulden alles zahlen sollen, weil sie ja ihr Geld so leicht am Rücken der Masse verdienen, fügt sich ganz gut in deren Ideologie.
 
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Es geht aber um Einmalzahlungen (Geldregen), welche nur die die einen von der Firma bekommen sollen

die firmen VERDIENEN aus diesen dienstleistungen. sie verlangen GELD dafür. und auf die damit verbundene zu liefernde qualität und die ausschaltung der damit verbundenen risiken gehst du nicht ein.

selbst Opfer eines unberechenbaren, irren Mitarbeiters

also das ist für mich immer noch nicht durch ... da fehlt noch einiges im puzzle.
 
die firmen VERDIENEN aus diesen dienstleistungen. sie verlangen GELD dafür. und auf die damit verbundene zu liefernde qualität und die ausschaltung der damit verbundenen risiken gehst du nicht ein
Mitarbeiter verdienen auch Geld. Und Piloten, deren meiste Arbeit der Computer erledigt, übrigens nicht gerade wenig. Ist es so ein schwerwiegend wenn man Geld verdient. Soll sie auch für das unberechenbare Verhalten eines Irren haften?
Zur Rentabilität von Fluglinien gibt es ein übrigens ein Bonmot von Warren Buffet:
Frage: Wie wird man Millionär?
Antwort: Man fängt als Milliardär an und kauft sich eine Fluglinie.


also das ist für mich immer noch nicht durch ... da fehlt noch einiges im puzzle.
Offen ist für mich vor allem, ob sich der Copilot jemanden anvertraut hat. Es ist schwer vorstellbar, dass jemand solche teuflischen Pläne und Gedanke gänzlich für sich behalten hat und nicht einmal Andeutungen gemacht hat.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Mitarbeiter verdienen auch Geld. Und Piloten, deren meiste Arbeit der Computer erledigt, übrigens nicht gerade wenig. Ist es so ein schwerwiegend wenn man Geld verdient. Soll sie auch für das unberechenbare Verhalten eines Irren haften?
Mitarbeiter stehen aber mit den Passagieren in keinem Vertragsverhältnis. Ich weiß nicht, warum Du Dich gegen das logische Argument sperrst, dass der eine Vertragspartner (die Fluglinie) dem zweiten Vertragspartner (den Passagieren) im Falle des Falles entschädigungspflichtig ist.

Im Übrigen hast Du eine eigenwillige Definition für den Beruf des Piloten, und auch mit dem Begriff des "Irren" bist du schnell zur Hand. Da braucht man wohl Dein persönliches Rechtsempfinden auch nicht besonders ernst nehmen.
 
Offen ist für mich vor allem, ob sich der Copilot jemanden anvertraut hat.

offen für mich ist vor allem, warum jemand zum arzt geht und krank geschrieben wird (selber gegangen oder geschickt?) - dann die krankmeldung zerreisst (aufgrund wessen?), arbeiten geht - und dann "psychisch krank" eine maschine mit 150 leuten gegen einen berg jagt. da fehlt was, eindeutig.

Man fängt als Milliardär an und kauft sich eine Fluglinie.

ich geh jetzt gleich weinen.
http://investor-relations.lufthansa...zberichte/geschaeftsberichte/LH-GB-2014-d.pdf

Mitarbeiter verdienen auch Geld. Und Piloten, deren meiste Arbeit der Computer erledigt, übrigens nicht gerade wenig.

und was tut ein investor, um sich pro aktie seine dividende zu sichern? nur so nebenbei gefragt ...
 
Die Beantwortung der Frage 'Was würdest du sagen, wenn du Angehöriger bist' bringt nicht viel, da Angehörige zu sehr von Emotionen geleitet sind und keine Objektivität walten lassen können.

Meine Auswertung deiner Antwort auf meine Frage kannst du schon getrost mir überlassen, ich hab die Frage ja nicht nur einfach so gestellt, weil mir fad war.

Es geht um ein e-mail und darum wie genau die Firma informiert war.

So wie's ausschaut wußte die Fluglinie Bescheid und hätte daher sich auch intensiver mit dem Angestellten beschäftigen müssen, was sie offensichtlich nicht getan hat.
Das ist ein fahrlässiges Vorgehen.
Völlig abgesehen, daß sie ja ohnedies die Haftung trägt, auch wenn dir das eben nicht schmeckt.



Nu; das hängt dann vom konkreten Fall und vom Staat ab.
Das jetzt bis ins letzte Detail alle Möglichkeiten auszuführen ist - für hypothetische Fälle - sinnlos.


Ich habe dich auch nicht namentlich genannt sonderen von 'manchen Leuten' geschrieben.

Nu; du hast es aber im konkreten Gespräch mit mir geschrieben. Aber egal, ich hab den Punkt ohnedies ausgeräumt.

Weil du es nicht gefordert hast, heisst das nicht, dass es kein Mensch gefordert hat.

Da hast du prinzipiell natürlich recht, nur denke ich nicht, daß meine Formulierung sonderlich gewagt war, denn ich könnte mich jetzt nicht an einen Beitrag in dieser Diskussion hier erinnern, in dem das passiert wäre.
Ist aber ohnedies nicht wirklich essentiell, denn das Ganze ist ja wahrlich keine "Ideologiefrage", sondern lediglich ein Irrtum in deinem Rechtsempfinden.
 
Es lohnt sich manchmal das Kleingedruckte zu lesen. Aber warten wir ab, ob im Fall germanwings alles so klar und eindeutig abläuft wie die meisten hier meinen, oder ob doch ein längerer Rechtsstreit wegen der Entschädigungszahlungen folgt.

Versicherungen haben schon die Reputation, dass sie ungern zahlen. Und ist einmal der Ruf ruiniert, ...

Ich red vom Klienten. Dem wird sein Ruf wichtig sein, wie der die Versicherung dazu bringt zu zahlen ist sein Kaffee. Als Grosskunde ists ev leichter.
 
Ich weiß nicht, warum Du Dich gegen das logische Argument sperrst, dass der eine Vertragspartner (die Fluglinie) dem zweiten Vertragspartner (den Passagieren) im Falle des Falles entschädigungspflichtig ist.
Haftungen können durch besondere Vertragsbedingungen oder allgemeine Gesetze für gewisse Fälle beschränkt oder ganz ausgeschlossen sein. Zwingend logisch ist die Haftung somit nicht.

Irrtum in deinem Rechtsempfinden
Wenn es nach deinem Rechtsempfinden geht haftet die Post für den Postler der beim Briefaustragen einen Kunden erwürgt. Wie vor Jahren die Schwestern im Spital die alte Leute bei der Mundhygiene umbrachten, musste da das Spital an die Hinterbliebenen Schadenersatz zahlen?
 
Übrigens brauche ich mir nicht fehlendes Rechtsempfinden vorwerfen lassen von jemanden, der fehlendes rechtliches Wissen aufweist.

Weil die Anspruchsberechtigten einen Vertrag mit der Fluggesellschaft abgeschlossen haben, nicht aber mit dem Piloten.
Ein Pilot/Copilot befördert dich ja nicht als Privatperson von A nach B, sondern im Auftrag einer Fluglinie, die dein Vertragspartner ist, weil du von ihr das Flugticket gekauft hast, und nicht vom Piloten.


Schadenersatzpflicht besteht immer auch seitens des Mitarbeiters gegenüber dem geschädigten Kunden, unabhängig davon, ob das Vertragsverhältnis mit der Firma besteht.
 
Übrigens brauche ich mir nicht fehlendes Rechtsempfinden vorwerfen lassen von jemanden

Doch, mußt du, agierst du ja - und damit beende ich diese Diskussion auch für mich, da sie sinnlos ist - wie ein Autofahrer, der im Radio eine Geisterfahrermeldung hört und sagt: "Was soll das heißen, daß da ein Geisterfahrer entgegenkommt? Es sind dutzende!".
Zumal du ja selbst weißt falsch zu liegen, weil dir ja auch die rechtliche Situation bekannt ist.

Wie vorher schon gesagt kann man nur froh sein, daß ein normaler Rechtsstaat westlichen Zuschnitts nicht so ein irriges Rechtsempfinden hat und die Gesetzeslage so ist, wie sie nun einmal ist.


PS: Weil es ja vorher auch kurz zur Diskussion stand. Selbstverständlich stellt ein Staat für Opfer von Terrorismus auch Mittel zur Verfügung. Seien es spezielle Terrorfonds oder Katastophenfonds oder andere Formen von Extrahilfen. Das hängt von den einzelnen Staaten ab.
 
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