Plagiat-Affäre made in Germany

So was ich heute früh vergessen habe - es ist auch für die betreffenden Universitäten ein Armutszeugnis, mal sehen ob es da auch zu Veränderungen kommen wird.

@Jinx

Ja ich hab die Frage so gemeint, weil in D grad so im politischem Bereich gewütet wird, ich frag mich grad warum ned gleich auch in allen anderen Bereichen gesucht und gefunden wird. So ein paar Schönheitschirurgen haben bestimmt auch nicht alles legal erworben usw. usw.
 
Was ich mitbekommen habe, leidet die Reputation der Unis bzw der Betreuer sehr wohl darunter. Sowas wird man aber als Aussenstehender kaum mitbekommen, weil es in der Hinsicht keine "Sanktionen" gegenüber den Unis/Betreuer gibt, sondern der Umgang, das Vertrauen und die Wertschätzung (untereinander) ändert sich.
 
Was ich mitbekommen habe, leidet die Reputation der Unis bzw der Betreuer sehr wohl darunter.


Genau das ist auch mein Eindruck, allerdings mit einer gewissen kollegialen Nachsicht, die man als Außenstehender erst Mal verinnerlichen muss.

Jüngere Professoren haben sich – aus eigener Erfahrung während des Studiums – an die heutigen Gegebenheiten gewöhnt, sich ihnen angepasst und sind entsprechend kritisch bis skeptisch bei der Beurteilung der vorgelegten Arbeiten.

Aber bei den Älteren, die unlängst emeritierten oder jetzt kurz davor stehen, herrschte zu deren Zeiten noch ein völlig anderer akademischer Geist, den man von Seiten des jüngeren akademischen Nachwuchses zumindest noch nachvollziehen kann, wenn man ihn auch nicht mehr so ausgeprägt praktiziert.

Kurzes Beispiel dazu: Vor einigen Jahren hatten wir im Prüfungsamt mit einem Betrugsversuch während einer Klausur zu tun, der ziemliche Wellen schlug.
Einer unserer Professoren, der sein Studium der Philosophie an einer renommierten englischen Uni absolviert hatte und bei uns Wissenschaftstheorie lehrte, erzählte damals, dass er seinerzeit aus Krankheitsgründen eine wichtige Klausur versäumt hatte. Sein Prof. räumte ihm dann die Möglichkeit ein, diese Klausur nachzuschreiben. Dazu setzte er ihn mehrere Stunden – unbeaufsichtigt – in sein Dienstzimmer, in dem, so berichtete er, rundherum sämtliche Arbeitsunterlagen sowie die Klausur betreffende Literatur vorhanden war.
Er erzählte, dass weder ihm, noch einem seiner damaligen Kommilitonen, auch nur eine Sekunde der Gedanke gekommen wäre, ein solches Vertrauen zu missbrauchen, weil das die eigene Ehre verletzt hätte.

Junge Professoren wissen durchaus noch um solche akademischen Ehrenkodexe. Die Reputation derjenigen Kollegen, denen solche Vertrauensmissbräuche unterkommen, leidet insofern, als man sagt: Er hat die Zeichen der Zeit nicht verstanden … oder kann sie nicht mehr verstehen. Aber diese Aussage wird gewiss nicht ohne Bedauern getroffen.

Sorry, wenn ich etwas ausgeholt habe … ich fand es wichtig, dass man diesen Aspekt der fatalen Geschichte auch mal in Betracht zieht.
 
Zurück
Oben