Berichterstattung German Wings Absturz

wir drehen uns nicht um kreis... du willst sicherheit, die es im falle menschlichen versagens nicht gibt

dass es 100%ige sicherheit nirgends geben kann sah ich eigentlich als ohnehin gegeben an und dachte ich brauch es daher nicht extra erwähnen, weil es für jeden logisch sein sollte. aber wie der threadverlauf zeigt ist es dass anscheinend doch nicht.
 
dass es 100%ige sicherheit nirgends geben kann sah ich eigentlich als ohnehin gegeben an und dachte ich brauch es daher nicht extra erwähnen, weil es für jeden logisch sein sollte.
Wissen tut's ja eh jeder, viele wollen es halt nicht wahrhaben, weil ihre Genialität nicht zu lässt, dass sie zu etwas keine Lösung wissen. Wie sie halt glauben, dass wir uns unsere Politiker wünschen. :mrgreen:
Aber eh wurscht .....

Ich möchte aber eine kleine Episode aus meinem Leben erzählen:
Im vergangenen Oktober habe ich gemeinsam mit ein paar Freunden Urlaub in Spanien gemacht, und auf dem Rückflug von Alicante nach Zürich ist folgendes passiert.
Nachdem wir wieder Festland unter den Flügeln gehabt haben, meldet sich plötzlich der Pilot und sagt im schönsten Schwyzerdütsch dem Sinn nach folgendes: "liebe Fluggäste, wir sind im Anflug auf die Schweizer Alpen, und wir haben heute doppeltes Glück: einmal haben wir ein strahlend schönes Flugwetter, und zweitens fliegt die Schweizer Luftwaffe heute keine Patrouillen. Daher werde ich kurz unsere Linienroute verlassen, und möchte ihnen die Gelegenheit geben, ein schönes Stück meiner Schweizer Heimat einmal ganz nah zu zeigen."

Das hat er dann wirklich getan, hat die Route geändert und ist mit uns ganz nahe an die berühmten Schweizer Berge geflogen, Matterhorn, Eiger, Jungfrau und was halt zu der Gruppe gehört, und "damit auch die etwas sehen, die auf der falschen Seite sitzen, fliege ich ein paar Steilkurven, sie brauchen keine Angst zu haben." Gesagt, getan - und man hat zumindest optisch den Eindruck gehabt, als könnte man die Berge greifen.
Das war eines meiner schönsten Flugerlebnisse, welches ich wohl nie vergessen werde.

Ich erkläre auch gerne, in wie ferne das mit der "Flugsicherheit" zusammenhängt.
Wenn ich ans Fliegen denke, dann denke ich an durchwegs positive Erlebnisse. Freundliches Personal, sichere Starts und Landungen, meist schönes Flugwetter (Glück gehört halt auch dazu). Und ich bin mir bewusst, dass Fliegen immer einen Rest von Gefahr hat und haben wird. Aber es ist mir wurscht, weil ich nämlich jede Reise, ob mit dem Auto, Flugzeug oder Eisenbahn mit dem Bewusstsein antrete, dass mein Leben gerade so lange währt, wie es beschlossen ist. Wenn's geschehen soll, geschieht's - da brauche ich keine Sorge zu haben.
Und Angst sowieso nicht - die nimmt mir allein schon mein Glaube.

Wollte ich gerade zu Ostern nicht unerwähnt lassen, auch wenn's einige hier jetzt wieder zerreißt .... :mrgreen:
 
Wenn's geschehen soll, geschieht's - da brauche ich keine Sorge zu haben.
Und Angst sowieso nicht - die nimmt mir allein schon mein Glaube.
Mit Verlaub möchte ich hinzufügen,
daß ein Selbstmörder alleine sterben soll !
Alles klar, Buben und Mädchen ?
 
viele wollen es halt nicht wahrhaben, weil ihre Genialität nicht zu lässt, dass sie zu etwas keine Lösung wissen. Wie sie halt glauben, dass wir uns unsere Politiker wünschen.
die haben auch keinen wunderwuzzi

na ja, der "geniale / wunderwuzzi" hat halt nur mal hausverstand und kombinationsfähigkeit gebraucht - und, schau an, die vorher belachte "verschwörungstheorie" stellt sich anscheinend als gar nicht so sehr theorie heraus. und dass das unternehmen die gefahr offensichtlich unterschätzt hat oder zu lose damit umgegangen ist, das wird auch immer deutlicher.

Aber eh wurscht .....

nein, sind solche dinge eben genau nicht (ich verwende das jetzt nur - weiß, du hast es auf etwas anderes bezogen). denn da braut sich aus einer ja längst verbreiteten fehleinschätzung m.e. eine immense und riesige gefahr zusammen. aus dem zusammentreffen von immer sensiblerer infrastruktur, von der wir abhängig sind, und die auch immense risiken in sich birgt, der abhängigkeit vom richtigen funktionieren des faktors mensch darin - und einem gleichzeitig grob fahrlässigen umgang mit diesem faktor, im einzelnen und in der masse.

es sind längst keine einzelfälle. wir spielen wieder einmal grob fahrlässig mit wahrscheinlichkeitsberechnungen herum.

liest du irgendwo, dass ich die zustände wie in USA haben will oder gefordert hab ?

der hinweis auf den air-marshall wäre so zu verstehen gewesen. okay wenn nicht - und d'accord. weil genau dort die philosophie vorherrscht, mit prohibition die selber vorher heraufbeschworenen probleme dann in schach halten zu können bzw. bestimmte kreise von den problemen abzuschotten. funktioniert heute leider noch viel viel weniger als die alkohol-prohibition damals. das ganze land hat sich dran gehalten - nur nicht seine bürger. udn heute: siehe die amokläufe an den unis etc. - was ist die gegenreaktion? auch dort nicht "wie gehen wir eigentlich mit unseren bürgern um?" oder "wo steuern wir da unsere gesellschaft hin?", sondern "bewaffnet die lehrer, damit die durchdrehende möglichst rasch umnieten". SO wird das problem nicht zu lösen sein. im gegenteil!
 
Rückflug von Alicante nach Zürich
eines meiner schönsten Flugerlebnisse

wunderschön. hatte so etwas einmal in einer aua-maschine. wirklich toll.

nur - wenn wir gerade von der schweiz reden - sollte man z.b. wissen,

* dass die flugüberwachung dort privatisiert ist,
* nach flugbewegungen bezahlt wird,
* die schweiz ein kleines land ist - mit eben wenig luftraum drüber,
* zentral in europa gelegen, mit entsprechendem überflug-bedarf,
* es flugflächen im gegenverkehrsmodus gibt - d.h. in der nächst höheren/tieferen kommen die flugzeuge entgegen,
* die schweizer luftraumüberwachung auf die idee gekommen ist, zumindest über der schweiz die flugflächenhöhe zu halbieren, um eben mehr traffic im eigenen bereich durchschleusen zu können (und dadurch mehr zu verdienen),
* die geräte aber zumindest ab einer gewissen höhe mit insgesamt nur mehr geringerem luftdruck gar nicht mehr so genau gehen, um die in etwa einhaltung der flugfläche überwachen zu können. d.h. es hätte dort oben geklescht - und außer einer anschlagenden collision warning in den maschinen hätte keiner am boden etwas mitbekommen, weil "eh alles im plan ist".

zum glück wurde meines wissens nach dieses vorhaben zurückgewiesen. zumindest bis jetzt.

Wenn's geschehen soll, geschieht's - da brauche ich keine Sorge zu haben.
Und Angst sowieso nicht - die nimmt mir allein schon mein Glaube.

schlechte nachricht: wahrscheinlich dreht das profitdenken mancher hiesigen viel direkter an unserer lebenserwartung als eine höhere macht. die greift sich wohl grad aufs hirn und fragt sich, welcher produktionsfehler ihr da unterlaufen ist.
 
und dass das unternehmen die gefahr offensichtlich unterschätzt hat oder zu lose damit umgegangen ist, das wird auch immer deutlicher.

stimmt...da hast du total recht gehabt..
ich konnte mir nicht vorstellen, dass sowas unterschätzt bzw "übersehen" wurde.
wobei gerade sowas nie zum unterbinden sein wird, wer sagt, dass ned einer aus ganz banalen gründen dort oben durchdreht..

ich sags jetzt einmal zynisch, mir als öftersflieger (früher Vielflieger, beruflich) ist es allemal lieber, als dass es techn. Probleme gewesen wären.
 
wobei gerade sowas nie zum unterbinden sein wird

nein, das nicht. aber die wahrscheinlichkeit dafür steigt m.e. derzeit immens an. schau dir nur die zunahme an psychischen erkrankungen und problemen an. und da ist sehr wohl zu einem gutteil der umgang mit menschen, ihren bedürfnissen und ängsten in unserer gesellschaft dafür verantwortlich. und das alles bloß jetzt auf die fliegerei zu fokussieren, weil es dort eben gerade gekracht hat, wäre grundfalsch.

mir als öftersflieger (früher Vielflieger, beruflich) ist es allemal lieber, als dass es techn. Probleme gewesen wären.

nur würde bei einem technischen problem (relativ wahrscheinlich) etwas nachhaltig verändert werden. aber beim menschen als schwachpunkt? was passiert jetzt? immer ein zweiter im cockpit - als höchstes der gefühle. symptombekämpfung, mit lücken. dort, wo grad eine eiterpustel von vielen schwelenden aufgebrochen ist. etwa so, wie wenn du mit permanent einem fieberthermometer im hintern das fieber senken könntest. oder überhaupt malaria heilen.

ein essay, das man bis zum schluss lesen sollte:
https://nzz.at/s/tJMP3-KFi6/
 
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wenn ich dran denk, wie lang sich Boeing bezgl der schubumkehr zeit gelassen hat.
und genau da, werden auch die Fluglinien jetzt alles dran setzen, die tests noch effektiver zu machen, bzw einzuführen..

also meine angst beim fliegen wird sich nicht wesentlich erhöhen, nachdem ich soviel autokilometer überstanden hab. wo jeden tag dutzende depperte unterwegs sind
 
Mir ist die Darstellung von Andreas L. in den Medien noch immer um eine Spur zu verständnisvoll. 'Der Arme war halt krank'. In Wahrheit war das ein geistig abnormaler Verbrecher.
 
'Der Arme war halt krank'. In Wahrheit war das ein geistig abnormaler Verbrecher.

die gesellschaft (da natürlich immer die anderen), das grosskapital und sicher auch irgendwelche politiker haben daran schuld; die haben ihn ja förmlich dazu getrieben! :kopfklatsch:
 
Mir ist nicht klar, warum eine Fluglinie (resp. deren Versicherung) an die Hinterbliebenen zahlen muss, wenn ein Pilot so eine Wahnsinnstat verübt.
Ich meine jetzt abgesehen von der noch zu klärenden Frage im konkreten Fall, ob die Germanwings eine Mitteilung über die Depressionen fahrlässig unter den Tisch fallen lies.

Mir kommt das so vor, wie wenn die Asfinag an die Hinterblieben zahlen müsste, wenn jemand auf der Autobahn verunglückt.
 
Mir kommt das so vor, wie wenn die Asfinag an die Hinterblieben zahlen müsste, wenn jemand auf der Autobahn verunglückt.


Wenn die ASFINAG Kenntnis hat, dass ein bestimmter Straßenabschnitt für den sie verantwortlich ist, Grund für Verkehrsunfälle ist, ja!
 
Wenn die ASFINAG Kenntnis hat, dass ein bestimmter Straßenabschnitt für den sie verantwortlich ist, Grund für Verkehrsunfälle ist, ja!
Hier geht es um die Definition für Grund, Ursache. Im weiteren Sinn ist natürlich immer die Strasse Ursache für den Unfall. Hätte es die Strasse nicht gegeben, gäbe es auch keinen Unfalltoten auf der Strasse.
Genauso kann man sagen, die Germanwings sind die Ursache für den Tod der 150 Passagiere. Aber meinem Rechtsempfinden widerstrebt es, die Firma für die Wahnsinnstat eines Mitarbeiters haften zu lassen. Wenn man sich darauf einigt, dass ein gewisses Restrisiko beim Fliegen nie ausgeschlossen werden kann, dann muss es einem Hinterbliebenen zumutbar sein, dass er kein Geld sieht.
 
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Mir ist nicht klar, warum eine Fluglinie (resp. deren Versicherung) an die Hinterbliebenen zahlen muss, wenn ein Pilot so eine Wahnsinnstat verübt.
Ich meine jetzt abgesehen von der noch zu klärenden Frage im konkreten Fall, ob die Germanwings eine Mitteilung über die Depressionen fahrlässig unter den Tisch fallen lies.

Mir kommt das so vor, wie wenn die Asfinag an die Hinterblieben zahlen müsste, wenn jemand auf der Autobahn verunglückt.

Net die Asfinag. Die KFZ Haftpflicht bzw Insassenversicherung. fraglich, ob sich die da rauswinden kann. Ev kanns beim Täter bzw seinem Nachlass regressieren.
 
'Der Arme war halt krank'. In Wahrheit war das ein geistig abnormaler Verbrecher.
Naja, sagen wir vielleicht so: er war zu Lebzeiten ein zeitweise kranker Mensch, der in sehr leichtfertiger Weise mit seiner Krankheit umgegangen ist. Und ist am Tag seines selbst gewählten Todes zu einem Verbrecher geworden.

Über "geistig abnormal" maße ich mir kein Urteil an, das bedürfte wohl eingehender Untersuchungen, welche ja nun nicht mehr möglich sind.

Ich glaube aber, dass er für sein Verhalten bis hin zur letzten Konsequenz durchaus selbst verantwortlich ist. Ich bin kein Freund davon, die Schuld an verbrecherischem Handeln immer auf andere zu schieben. Sei es Elternhaus, Schule, Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, Banken, Kirchen oder was man sonst gerne alles aus dem Hut zaubert.
 
Mir ist nicht klar, warum eine Fluglinie (resp. deren Versicherung) an die Hinterbliebenen zahlen muss, wenn ein Pilot so eine Wahnsinnstat verübt.
Ich meine jetzt abgesehen von der noch zu klärenden Frage im konkreten Fall, ob die Germanwings eine Mitteilung über die Depressionen fahrlässig unter den Tisch fallen lies.
Mir kommt das so vor, wie wenn die Asfinag an die Hinterblieben zahlen müsste, wenn jemand auf der Autobahn verunglückt.

Der Vergleich mit der ASFINAG ist unpassend, denn nicht die AUSTRO CONTROL bzw die französische Luftraumüberwachung haftet für dieses Unglück sondern das Beförderungsunternehmen. In diesem Fall GermanWings bzw deren Versicherungen (und Rückversicherer). So wie auch bei anderen Verkehrsunternehmen Opfer entschädigt werden. Und nicht vergessen, auch diese Versicherungen bezahlen indirekt die Fluggäste! Diese 287 Millionen Euro sind für die Hinterbliebenen eh nur ein Tropfen auf dem heißen Stein und können so und so nicht das Leid abgelten.
Es geht hier nicht um Millionen pro Opfer, so wie es in der USA üblich, wenn sich ein Idiot die Finger am heißen Kaffeebecher verbrennt.

Es darf dabei mMn keine Rolle spielen, ob die Katastrophe durch technisches oder menschliches Versagen ausgelöst wurde und es gibt daran auch keine Zweifel, weder bei der Airline noch bei den Versicherungen. http://www.lto.de/recht/hintergruen...ftung-unabhaengig-von-suizid-co-pilot-suizid/

Leider muss man erkennen, dass es einige menschliche Versäumnisse gab, die meines Erachtens vermeidbar gewesen wären. Sicherlich muss auch Lufthansa Prioritäten überdenken. Die beste Pilotenausbildung und beste technische Wartung reichen nicht.
Zitat: "Das Problem sei, dass gerade die Lufthansa-Piloten, die als die besten der Welt gelten, enorm unter Druck stünden, sagt der Luftfahrt-Psychologe Raphael
Diepgen von der Ruhr-Universität Bochum. „In so einer Elite-Truppe mit einer derartigen Organisationsstruktur mit Depressionen umzugehen, fällt natürlich sehr schwer.“


Es ist aber sicherlich nicht erforderlich alles in Frage zu stellen und das Kind mit dem Bade auszuschütten. Daraus lernen und zweckmäßige Maßnahmen setzen, ist aber sicher angebracht. Das "Vier-Augen-Prinzip" zu erweitern, ist eine einfache erste Maßnahme.

Wenn man sich darauf einigt, dass ein gewisses Restrisiko beim Fliegen nie ausgeschlossen werden kann, dann muss es einem Hinterbliebenen zumutbar sein, dass er kein Geld sieht.

Mir widerstrebt, wenn ich diesen inhumanen Schwachsinn lese! Akzeptables Restrisiko sind für mich jedenfalls andere Ereignisse.

Aber sicherlich hält auch mich nichts davon ab, weiterhin dieses Verkehrsmittel in Anspruch zu nehmen, dass doch noch immer das Sicherste ist.
Zumindest dann, wenn kein Schweizer Pilot aus einem Linienflug einen Alpenrundflug mit Pirouetten veranstaltet ;)
 
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Mir ist nicht klar, warum eine Fluglinie (resp. deren Versicherung) an die Hinterbliebenen zahlen muss, wenn ein Pilot so eine Wahnsinnstat verübt.

Die Frage ist aber nicht dein Ernst, oder?
Ein Pilot/Copilot befördert dich ja nicht als Privatperson von A nach B, sondern im Auftrag einer Fluglinie, die dein Vertragspartner ist, weil du von ihr das Flugticket gekauft hast, und nicht vom Piloten.
Selbstverständlich haftet da dir gegenüber die Fluglinie. Ob die dann danach Regressansprüche gegen einen Mitarbeiter stellen kann, ist wieder etwas anderes.

Befremdlich finde ich die Regelung des Montrealer Abkommens, daß bei einer technischen Panne die Entschädigungszahlung auf (momentan) EUR 140.000.- beschränkt ist.
 
Und nicht vergessen, auch diese Versicherungen bezahlen indirekt die Fluggäste! Diese 287 Millionen Euro sind für die Hinterbliebenen eh nur ein Tropfen auf dem heißen Stein und können so und so nicht das Leid abgelten.....Mir widerstrebt, wenn ich diesen inhumanen Schwachsinn lese! Akzeptables Restrisiko sind für mich jedenfalls andere Ereignisse.
Der Tod eines Angehörigen ist 'inhuman' und passiert tragischerweise. Das Ableben mit Geld aufwiegen zu wollen macht die Sache auch noch nicht human beziehungsweise hat einen schalen Beigeschmack. Warum soll ein Hinterbliebener eines abgestürzten Passagiers besser gestellt sein, als der Hinterbliebene eines Herzinfarktopfers?

Ein Pilot/Copilot befördert dich ja nicht als Privatperson von A nach B, sondern im Auftrag einer Fluglinie, die dein Vertragspartner ist, weil du von ihr das Flugticket gekauft hast, und nicht vom Piloten. Selbstverständlich haftet da dir gegenüber die Fluglinie.
Ich weiss schon wie die allgemeine Rechtslage ist und diese deckt sich eben nicht hunderprozentig mit meinem persönlichen Rechtsempfinden. Wenn ein Angestellter eines Supermarktes eine Filiale in die Luft sprengt soll dann der Konzern für die Hinterbliebenen der Kunden zahlen?

Warten wir ab wie sich die Dinge im konkreten Fall entwickeln. Der Knackpunkt ist die Frage, ob die Fluglinie von den Depressionen wusste und ob ein email ausreicht um einen Piloten vom Dienst zu suspendieren, oder ob Andreas L. die Pflicht gehabt hätte seine Depressionen genauer offen zu legen.

Befremdlich finde ich die Regelung des Montrealer Abkommens, daß bei einer technischen Panne die Entschädigungszahlung auf (momentan) EUR 140.000.- beschränkt ist.
Technisches Gebrechen liegt hier nicht vor und dass eine Fluglinie im Falle eines lebensmüden Piloten mehr zahlt als im Fall eines technischen Gebrechens wird wohl auch nicht durchsetzbar sein.
 
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