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Gast
(Gelöschter Account)
Ich Versuch dir aus meiner Erfahrung zu erzählen, vielleicht ist es dir dann auch möglich andere ....Erklärungen für deine Erfahrungen zu findenErfahrung aus der Praxis, die dann auch eine theoretische Erklärung nötig gemacht hat, damit das Erlebte verdaulich gemacht und anderen zum Trost gereichen kann. Naja, "könnte"
Ich war lange Zeit devot bis ich dann zuerst ein paar Jahre ganz weg war vom BDSM und später dann zu Switcher begann, vor allem das Seil auf der aktiven Seite genoss.
Es ist als Frau mit ungewöhnlichen Vorlieben nie leicht aber als Sub kam mir die Art des "Benutzens" das viele Männer Frauen gegenüber praktizieren, durchaus ein Stückweit entgegen. (Oder war es womöglich ein Introjekt um damit irgendwie umgehen zu können?)
Mit zunehmender Lust am sadistisch -dominanten Spiel und klarerem Bekenntnis dazu bekam ich viel viel viel mehr Zuschriften.
Gefühlte 80% der Männer, die eine dominante Frau kontaktieren, sind voll von ihren Vorstellungen, Phantasien, das was sie in Pornos gesehen haben oder wie sich Profidominas präsentieren.
Das heißt, bereits im ersten anschreiben hat man gar keine Chance mehr die zu sein, die man ist, sondern nur mehr auf das zu reagieren, was Male Sub in einem sieht.
es ist derart üblich, dass erwartet wird,dass Domina jederzeit auf alle und alles Draufhaut, dass ich zu Beginn dachte, ich wäre "verkehrt"
Auch dieses Fetisch-Domina Bild das man überall sieht, sobald man sich damit beschäftigt, passt nicht so Recht zu mir.
Glücklicherweise habe ich in jungen Jahren bei einem Weiberstammtisch von Helene aufgeschnappt, dass das beste Domina Outfit ein Bademantel und Badeschlappen sind. Den Bademantel kann man ausziehen wenn einem Heiss wird und die Badeschlappen braucht Frau, um sich nicht die Blase zu Verkühlen.
Wenn ich jemanden fessle und aufhänge ist ein fester Stand wichtiger als geile Schuhe. Und wenn ich mit der Snake hantiere will ich einen gscheiten Stand haben und nicht vor lauter aufs ausbalancieren konzentrieren müssen Sub ein Auge Ausschlagen, weil die Whip dann doch nicht so ging wie geplant.
Ich habe in den letzten Jahren etliche Schicksalsschläge hinnehmen müssen.
Wenn ich mich dann wo einloggte um z.b wegen einem Workshop zu schauen...konnte ich mit den Pns immer weniger gut umgehen. Keiner interessiert sich dafür warum man schon gar nicht mehr antwortet sondern verlangt für das rück-sichtlose (re-spectare!) Verhalten Höflichkeit.
Ein Beispiel das häufig vorkam: Mann erzählt mir seine Vorstellungen, Erwartungen etc. Aber alles natürlich heimlich weil Frau... Auf die Frage, warum denn nicht mit der Frau kam die Antwort: " Die ist nicht soooo eine"
Irgendwann kumulierte das alles ... Und mein bis dahin immer noch bemühtes Sein zerbrach in 1000 Stücke.
Glücklicherweise schenkte mir mein nunmehriger Partner einen USB Stick auf dem ich das erste Mal das Lied "ich muss gar nichts" von Großstadtgeflüster hörte.
Es war mein Strohhalm an dem ich mich damals festhielt.
Seitdem bin ich jenseits von gut und Böse. Ich bestimme für mich was gut, schön etc ist. Und habe gelernt mich meiner Haut zu erwehren.
Mit dementsprechenden Verhalten, dass Fremden deutlich signalisiert....deine Bedürfnisse gehen mich nichts an.
Ich konnte früher nicht verstehen wieso die Damen oft so unnahbar wirken. Heute weiss ich es ...sie werden von den submissiven Männern dazu gebracht.
Wenn ich mit meinem Partner auf eine Party gehe möchte ich mit ihm Spass haben. Wenn wir uns dort mit Freunden treffen, denen wir Vertrauen und mit denen wir harmonieren - dann haben wir womöglich miteinander Spass....
Warum sollten mich auf einer normalen Party die Bedürfnisse von 50, 100 oder mehr anderen Gästen auch nur irgendwas angehen?
Es DARF ja jeder ausleben was und wie er es möchte, ich störe mich nicht daran. Aber es kann doch nicht mein Problem sein, oder?