Bildungsvolksbegehren

ch nehme an du hast pädagok studiert oder bist in einem artverwandten beruf tätig, weil du dir so sicher bist.

Nein, habe nicht und bin auch kein "Experte für eh alles" wie du sie hier im Forum so oft findest, doch hab ich zweierlei.

Zum einen hab ich einen Sohn von 15 Jahren welcher gerade am "Scheideweg" stand, weiter in die AHS Oberstufe, zweite Möglichkeit eine Lehre, dritte Option?

Und zum Zweiten, ich bin soviel mündiger Bürger mich vorab von allen Möglichkeiten informiert, hab an vielen in Frage kommenden Schulen und Gymnasien die Tage der offen Tür besucht, habe das Gespräch mit den jeweiligen DirektoriInnen, LehrerInnen und auch Schülern gesucht.

Und mir sind zwei Dinge besonders ins Auge gestochen, erstens absolut absurde Schulmodelle (z.B. war eine IT-HAK mit Matura-Abschluß wo bei aber bei der Matura kein Schwerpunkt auf dem Fach Informationstechnolgie lag, sondern mir der Direktor offen gestand, dass am Ende der IT-Hak nur Mindestkenntnisse in Web-Programmierung und ansonsten das ganze Office-Paket gelehrt ist!).

Und zum Teil Lehrer (ein Physik-Lehrer in einer Schule welcher keinerlei Ausbildung in Physik, was mich als Pilot ja auch ein wenig interessierte! hat) welche völlig ungeeignet sind, es das System aber zulässt, dass er zumindest dieses Fach in einer Oberstufe (!!!) in den ersten zwei Jahren unterrichten darf!

Stell dir mal vor, du steigst morgen in mein Flugzeug und ich als Pilot gebe unumwunden zu ich hätte keinerlei Kenntnisse vom Fliegen würde dir aber versprechen diese in den nächsten zwei Jahren nachzuholen! Aber wir werden den Flug schon "irgendwie" hinbekommen!

Dieser Mensch trägt aber Sorge und Verantwortung für die Zukunft und Ausbildung meines Sohnes!

Da muss man kein Spezialist in Bildungswesen sein um zu erkennen, dass hier irgendwas komplett Falsch läuft!
 
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Eine Gesamtschule nach dem Vorbild Finnlands wäre sicher eine sehr gute, wenn nicht sogar die optimale Lösung. Als gelernter Österreicher fürchte ich jedoch, dass dabei eine Gesamtschule nach einem Kompromiss der österreichischen Politiker herauskommt - und das ist auf jeden Fall abzulehnen.

Ich würde es zwar begrüssen, kann mir aber nicht vorstellen, dass sich in Zukunft auch in Österreich Lehrer aktiv (!) um ihren Posten bewerben müssen - und zwar unter Vorlage der Dokumentation ihrer Lehrmethoden bzw. ihrer Interpretation des Lehrplanes UND sich nach einem Jahr einer Beurteilung stellen müssen, die sie ganz klar auch die Lahrstelle kosten kann.

Ich will hier nicht pauschal über "die Lehrer" herziehen (eher über ihre unbeweglichen Gewerkschafter), denn ich kenne viele gute und hochmotivierte Lehrer an den Schulen meiner Kinder. Ich kenne aber auch eine Menge Sozialschmarotzer, die ihren Arsch in der Schule wärmen und sich einen Dreck um die Schüler scheren. Denen würde es an den Kragen gehen und das lässt die Gewerkschaft nie und nimmer zu.

Mir ist immer noch mein Geschichtsprofessor aus dem Gymnasium in Erinnerung, den wir einmal in eine Diskussion über seine Lehrmethoden verwickeln konnten. Der Unterricht war auch für Interessierte dermassen fad und einschläfernd, die Leistung und Noten dementsprechend mies und das wollten einige von uns gerne ändern. Seine Aussage war sinngemäß daß er sich irgendwann für einen Beruf entscheiden musste, die Entscheidung ob der langen Ferien auf "Lehrer" fiel und ob des unbeweglichen Stoffes auf das Fach Geschichte. "Ob ihr da etwas lernt oder nicht ist mir völlig egal, Hauptsache ich muss mich nicht anstrengen und bekomme am Ende des Monats mein Gehalt".

Diese Personen werden wir so schnell nicht los - und mit diesen Personen und der Gewerkschaft hinter ihnen können wir eine (funktionerende!) Gesamtschule nach finnischem Vorbild niemals realisieren - leider!
 
Zum einen hab ich einen Sohn von 15 Jahren welcher gerade am "Scheideweg" stand, weiter in die AHS Oberstufe, zweite Möglichkeit eine Lehre, dritte Option?

Und wofür hat er sich (gemeinsam mit dir) entschieden?

Dritte Option HTL :mrgreen:

Und zum Zweiten, ich bin soviel mündiger Bürger mich vorab von allen Möglichkeiten informiert, hab an vielen in Frage kommenden Schulen und Gymnasien die Tage der offen Tür besucht, habe das Gespräch mit den jeweiligen DirektoriInnen, LehrerInnen und auch Schülern gesucht.

Und mir sind zwei Dinge besonders ins Auge gestochen, erstens absolut absurde Schulmodelle (z.B. war eine IT-HAK mit Matura-Abschluß wo bei aber bei der Matura kein Schwerpunkt auf dem Fach Informationstechnolgie lag, sondern mir der Direktor offen gestand, dass am Ende der IT-Hak nur Mindestkenntnisse in Web-Programmierung und ansonsten das ganze Office-Paket gelehrt ist!).

Und zum Teil Lehrer (ein Physik-Lehrer in einer Schule welcher keinerlei Ausbildung in Physik, was mich als Pilot ja auch ein wenig interessierte! hat) welche völlig ungeeignet sind, es das System aber zulässt, dass er zumindest dieses Fach in einer Oberstufe (!!!) in den ersten zwei Jahren unterrichten darf!

Ich bin da ganz bei dir, inkompetente Lehrer sollten in unseren Schulen nichts verloren haben. Aber brauchen wir für eine solche Selbstverständlichkeit ein Volksbegehren? Allgemein gehaltene Forderungen wie "Wir brauchen PädagogInnen nach entsprechender Auswahl und mit ausgezeichneter Ausbildung" würde ich mit no na kommentieren. Was ich nämlich nicht gefunden habe, das ist die Forderung nach einer wirkungsvollen Leistungskontrolle für alle Schulen. Zentral verantwortete Abschlussprüfungen für alle Schulen (bisher nur für die Matura angedacht) und daraus abgeleitet Sanktionen gegen Blindgänger in der Lehrerschaft. Und für die Durchsetzung der notwendigen Änderung des Lehrerdienstrechtes wäre sicher ein Bildungsvolksbegehren hilfreich. Aber der Lehrergewerkschaft ist vermutlich auch Volkes Wille reichlich schnuppe.

Die Forderungen nach akademischer Ausbildung der Kindergärtnerinnen und aller Lehrer (inklusive VS) wird die Qualität der Bildung nicht anheben. Aber sie wird die ohnedies schon rekordverdächtigen Personalkosten des Systems noch einmal kräftig anheben.

Und noch einmal zu den Blindgängern in der Lehrerschaft: Berufswechsel muss zumutbar und erzwingbar sein.
 
Und wofür hat er sich (gemeinsam mit dir) entschieden?

Sport-Gymnasium

Und für die Durchsetzung der notwendigen Änderung des Lehrerdienstrechtes wäre sicher ein Bildungsvolksbegehren hilfreich. Aber der Lehrergewerkschaft ist vermutlich auch Volkes Wille reichlich schnuppe.

Man denke nur an die Diskussionen vor einem Jahr, als es darum ging, zwei Wochenstunden mehr in der Schule verbringen zu müssen!

Dass Problem an diesem Thread ist, diesen nicht zum sinnlosen Lehrer-Bashing verkommen zu lassen! Es gibt sicher viele engagierte, wirklich "Berufene" darunter, keine Frage, du merkst aber wie schwer das selbst mir fällt!

Ich kenne nicht annähernd einen Beruf mit dermaßen hohen "Freizeitfaktor" welcher auch noch "sicher" und sehr gut bezahlt ist und nebenbei noch ein dermaßen hohes Potential an Nebenbeschäftigungsmöglichkeiten bietet!
Rate mal welche Zivilberufe in meiner kleinen Bezirkshauptstadt der Bürgermeister, der Vizebürgermeister (welcher ganz nebenbei noch Versicherungen verkauft, der Chef vom Fußball- und Schiclub, Geschäftsführer der Bergbahnen und in der Wohnungsvergabe der Landeseigenen Wohnbaugesellschaft inolviert ist) und drei Gemeinderäte (Tourismus, Kultur und ein Nichtgeschäftsführender aber nebenbei noch Leiter der Musikschule) sind?
 
Dass Problem an diesem Thread ist, diesen nicht zum sinnlosen Lehrer-Bashing verkommen zu lassen! Es gibt sicher viele engagierte, wirklich "Berufene" darunter, keine Frage, du merkst aber wie schwer das selbst mir fällt!

Ich gebe dir recht, es gibt auch die engagierten und guten Lehrer. Je länger ich darüber nachdenke, umso mehr bin ich davon überzeugt, dass die Qualität der Lehrer einer der entscheidenden Faktoren wäre. Wobei ich unter Qualität nicht den akademischen Titel meine. Eher denke ich an das Engagement und vor allem an die Persönlichkeit (nur eine wirkliche Persönlichkeit wird von Kindern und Jugendlichen akzeptiert).

Grad das zeigt aber, dass das österreichische Bildungssystem auch viele positive Aspekte hat. Er kann dort (auch) seiner sportlichen Neigung Genüge tun und kann sich am Ende für ein Studium entscheiden, das in eine andere Richtung geht.

Ähnliches Beispiel sind die HTL´s, die zwar eine fundierte Berufsausbildung beinhalten, aber trotzdem eine am ende ganz andere universitäre Laufbahn nicht ausschließen.
 
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du lehnst dich aber schon weit raus?

ist das jetzt mut oder dummheit?
 
an der mangelnden fähigkeit kinder zu lehren. das liegt sicher einerseits an der persönlichen grundvoraussetzung und andererseits auch sicher an mangelnder ausbildung im pädagogischen bereich. und als drittes fiele mir noch ein, dass offenbar immer mehr eltern selber bei der kindererziehung auslassen und meinen, dass dies sache der schule ist.
 
Stimmt! Auffallend viele von ihnen haben das Burn-out Syndrom! An was das liegt?

Und unglaublich viele Frühpensionisten !!! Oder Pension wegen Berufsunfähigkeit ..... eben Burn Out!

Aber ob man das durch ein Volksbegehren ändert?

dass offenbar immer mehr eltern selber bei der kindererziehung auslassen
Darauf wollte ich hinaus ..... also wenn schon Volksbegehren, dann gehören auch Elternpflichten verankert.
 
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Ich habe mich zwar noch nicht mit den Details des Volksbegehrens auseinander gesetzt.
Aber eines ist klar bzw. leider ist es vielen nicht klar:

Bildung ist eine Investierung in die Zukunft.
Wir alle werden davon profitieren wenn die Mitbürger dieses Staats, Kontinents, Erde gebildeter sind.
Wenn der Staat nicht in unsere Bildung investiert, werden wir früher oder später von anderen Ländern überholt werden.
China investiert zb. sehr viel in die Ausbildung der Bevölkerung (ich weiß, die haben noch genug andere Probleme).
Seit Jahren wird von uns dort produziert weil es billig ist - in Zukunft wird von dort auch die Innovation & Forschung kommen und wir werden nicht mithalten können wenn weiter nur zuschauen.

Aber auch persönlich sollte für jeden persönlich eines der wichtigsten Ziele sein.
Beruflich profitiert man davon, die persönliche Entwicklung sowieso aber auch andere positive Nebeneffekte gehen damit einher: weniger Krank, weniger Kinder (ist vlt. Kontrovers, aber bei die Überalterung und Überbevölkerung ist ein großes Problem).
 
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Als ehemaliger AHS-Lehrer mit einem Sohn in der VS und einer "Patchwork"-Tochter im 3. Gymnasium kann ich nur sagen, dass ich das VB zwar nicht auf den Buchstaben, aber vom Grundkonzept her 100% unterstütze.
 
also wenn schon Volksbegehren, dann gehören auch Elternpflichten verankert.

Bin ich ganz bei dir! Keine Frage!

Es ist leider Fakt, dass immer mehr Eltern einen großen Teil der Erziehungsarbeit an die Schule delegieren! Was man zum Teil bei so manchem Elternforum etc. zu sehen und hören bekommt ist ja eigentlich ein eigenes Kapitel!


Oder Pension wegen Berufsunfähigkeit

Hör mir bloß damit auf! Ein bekannter Lehrer (48) hat nach seiner Hüftoperation die Berufsunfähigkeitspension erhalten, weil er nicht mehr eine Stunde vor der Klasse stehen kann! Der Mann tut jetzt Paragleiten und Mountainbiken, verdingt sich im Winter als Schilehrer! Da werde ich jedes mal weiß im Gesicht vor Zorn, dass ich so einen mit meinem Steuergeld die Pension zahl und mir von dem Ar… im Wirtshaus auch noch belehren lassen kann, wie Umweltschädlich mein Job ist!

Mann verzeihe mir den kurzen "Ausritt", ich schäme mich eh schon!
 
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Mann verzeihe mir den kurzen "Ausritt", ich schäme mich eh schon!

nein, nein, das sind arschlöcher, habe im bekanntenkreis meiner schwägerschaft auch so einen sozialschmarotzer, der bewußt auf eine berufsunfähigkeit hingearbeitet hat, dieser wurde mir noch nie vorgestellt, denn ich würde ihm meine kurze prägnante meinung ganz direkt sagen. leider tun das nicht alle...
 
wenn schon Volksbegehren, dann gehören auch Elternpflichten verankert.
Wie soll denn eine Verankerung von Elternpflichten aussehen?

von der Gesamtschule halte ich nichts. Darum gehe ich nicht hin.
In Österreich ist es ja so, dass ein Volksbegehren ab 100.000 Unterschriften im Nationalrat behandelt werden muss. Mehr nicht. Es gibt keinen Automatismus, dass alles was im Volksbegehren gefordert wird, eins zu eins umgesetzt wird. Daher kann man ein Volksbegehren auch unterschreiben, wenn nicht alles daran genau den eigenen Vorstellungen entspricht. Es geht viel mehr darum, ein Zeichen zu setzen, dass einem das Thema ein ernstes Anliegen ist.
 
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