Bildungsvolksbegehren

Sie lesen eine Werbeeinschaltung der Christlichen Lehrer Gewerkschaft FCG / GÖD
Gezeichnet Fritz Neugebauer

Es ist nicht sonderlich originell, die Bildungsprobleme auf einen "Schuldigen" zu fokussieren. Ganz abgesehen davon, dass in vielen Gemeinden die Schulen, und damit die Besetzung der Posten und Pöstchen, in roter Hand sind. die Behauptung, dass die Gesamtschule die Lösung aller Fragen sei, wird immer wieder mit dem Beispiel Finnland untermauert. Dabei wird ganz bewusst und politisch kalkuliert verschwiegen, dass es in Finnland nur 2 % Migranten, in Österreich zehnmal soviel gibt.


Andreas Unterberger, SN von heute:

Eine Attacke auf Kinder und Eltern

Die Gründe, die gegen das parteipolitisch motivierte Androsch-Volksbegehren sprechen, sind Legion: Sein einziger harter Kern sind neben unkonkreten Phrasen und der Forderung nach viel Geld zwei Anliegen, die von einer Mehrheit abgelehnt werden: die zwangsweise Gesamtschule („gemeinsame Schule") und die Abschaffung der Klassenwiederholungen für überforderte Schüler. Eine Einheitsschule würde den Mittelstand zwingen, seine Kinder so wie jetzt schon Androsch und andere Großindustrielle in teure Privatschulen zu schicken, zumindest wenn den Eltern die Bildung der Kinder nicht gleichgültig ist.Das Volksbegehren spricht zwar vage von „Autonomie", in Wahrheit bringt es noch mehr Zentralismus: Es will sogar die Kindergärten dem Bund unterstellen. In Wahrheit braucht Österreich viel mehr Schul-Vielfalt (wie dies etwa die „Bildungsplattform Leistung & Vielfalt" fordert) mit mehr Rechten für Eltern und Lehrer. Auch in Wirtschaft, Sport und Kultur führen nur Leistung, Disziplin und Wettbewerb zum Ziel. Wer alle Kinder in die gleiche Klasse schickt, überfordert die einen und unterfordert die anderen. Unsere Zukunft hängt von der bestmöglichen Erziehung der Begabtesten und Fleißigsten ab, damit es wieder Weltklasse-Forscher, -Manager oder -Künstler gibt. Das Volksbegehren ignoriert total, dass wir vor allem ein Schulproblem mit Zuwanderkindern aus bildungsfernen Regionen haben (Finnland hat nur 2 Prozent Migranten, Österreich 19 Prozent), die nicht in einer Einheitsschule ihre Defizite abbauen können. In Deutschland hinken die Kinder der Gesamtschulländer jenen aus Ländern mit einem vielfältigen Schulsystem im Schnitt um ein volles Schuljahr nach.
 
Zuletzt bearbeitet:
ote Gewerkschaft gut, schwarze Gewerkschaft schlecht?

Es ist nun mal so, dass in Österreich die Lehrer, egal wie schlecht sie sind, unterrichten dürfen wie sie wollen und dass eben in einem geschützten Bereich! Da kannst drumherumschreiben was du willst! Und die mehrheit ist in der FCG organisiert!

Die haben nicht das Problem in einem Wettbewerb zu stehen, die werden nicht selber geprüft und sind dann meist noch Privilegienritter sondegleichen! (Ich hab keinen Halbtagesjob und dabei noch sichere 2 Monate bezahlten Urlaub im Jahr!)

Die welche darunter leiden sind die Kinder und die Engagierten ihrer Kollegen!
 
@ Mag euch alle: Sag amal, werden Nachtstunden in der Lichtenfelsgasse neuerdings bezahlt?
 
Die haben nicht das Problem in einem Wettbewerb zu stehen, die werden nicht selber geprüft und sind dann meist noch Privilegienritter sondegleichen! (Ich hab keinen Halbtagesjob und dabei noch sichere 2 Monate bezahlten Urlaub im Jahr!)

Du darfst mich nicht falsch verstehen. Auch ich lehne es ab, dass Gewerkschafter überall mitreden wollen. Vor allem dann, wenn ihre Interessen mit dem Unternehmensziel nicht übereinstimmen. Aber das ist nicht nur auf die Lehrergewerkschaft beschränkt.

Wenn es also das Ergebnis des Volksbegehrens sein sollte, dass die Gewerkschaft keinen Einfluss mehr auf die Gestaltung des Bildungswesens hat, dann würde ich das sehr begrüßen. Aber als gelernter Österreicher: genau das wird nicht passieren. Schau dir an, was aus dem erfolgreichen Rundfunk - Volksbegehren letztlich geworden ist.
 
Wenn es also das Ergebnis des Volksbegehrens sein sollte, dass die Gewerkschaft keinen Einfluss mehr auf die Gestaltung des Bildungswesens hat, dann würde ich das sehr begrüßen

Ich hab immer gewusst, dass in irgendeiner dunklen, versteckten Ecke deines Herzens ein guter Kern versteckt ist! :mrgreen:

Aber als gelernter Österreicher: genau das wird nicht passieren. Schau dir an, was aus dem erfolgreichen Rundfunk - Volksbegehren letztlich geworden ist.

Wer nix probiert, wird nix erreichen!
 
Ich hab immer gewusst, dass in irgendeiner dunklen, versteckten Ecke deines Herzens ein guter Kern versteckt ist! :mrgreen:

Ich glaube, in einem Punkt werden wir übereinstimmen: Die Bildung und die Ausbildung unserer Jugend muss besser werden. Wenn es gelänge, den Lehrern mehr Leistung abzuverlangen, dann würde ich das sehr begrüßen.
 
Es gibt ein sehr schönes Experiment aus Schweden, in einem der letzten "GEO" beschrieben: man hat besonders erfolgreiche Lehrer (solche, deren Schüler bei Tests besonders gut waren) in einer Problemklasse konzentriert. Und siehe: in kurzer Zeit waren die Problemschüler spitze!

Luwig Wittgenstein unterrichtete ein paar Jahre lang in einer N.Ö. Volksschule. Aus seiner Klasse entwickelten sich 3 UNI Professoren und das in den 30er Jahren des 20Jht!
Sicher, Wittgenstein gehörte zu den reichsten Österreichern und konnte den Schülern Stipendien bezahlen, aber trotzdem wird es auch an seinem Zugang zu den Kids, der Qualität des Unterrichtes und der Motivation allgemein gelegen haben.
 
Ich würde es zwar begrüssen, kann mir aber nicht vorstellen, dass sich in Zukunft auch in Österreich Lehrer aktiv (!) um ihren Posten bewerben müssen - und zwar unter Vorlage der Dokumentation ihrer Lehrmethoden bzw. ihrer Interpretation des Lehrplanes UND sich nach einem Jahr einer Beurteilung stellen müssen, die sie ganz klar auch die Lahrstelle kosten kann.

Das mit der aktiven Bewerbung muss man ohnehin jetzt schon machen, da zumindest der Stadtschulrat in Wien nicht in der Lage ist trotz akuten LehrerInnenmangels die eingegangenen Bewerbungen auch freie Stelle zuzuteilen. Im Endeffekt müssen die KandidatInnen ohnehin zu den jeweiligen DirektorInnen fahren und sich vorstellen. Das an sich wäre ja nicht schlecht, macht aber nur Sinn, wenn es dann auch eine tatsächliche Schulautonomie gäbe.
Die Dokumentation der Lehrmethoden im Vorhinein halte ich für mäßig sinnvoll. Didaktische Modelle müssen auf die entsprechenden Klassen abgestimmt werden. Im Vorfeld anzugeben was und wie man unterrichten will, ist bestenfalls ein nettes Vorhaben, sagt dann aber über die tatsächliche Praxis und Handhabbarkeit wenig aus. Man dokumentiert damit bestenfalls während welcher pädagischen Welle man seinen Abschluss gemacht hat und vielleicht noch, ob man sich ein bisschen am Laufenden gehalten hat. Hinzukommt, dass JunglehrerInnen keinerlei Vorkenntnisse im Unterrichten haben. Nach einem Lehramtsstudium an den Unis hat man zwar ein wenig an didaktischer und pädagogischer Theorie mitbekommen, scheitert aber oft schon an so praktischen Dingen, wie einer Jahresplanung für den Unterricht. Wenn ihnen dann auch noch die Praxiserfahrung fehlt, dann kann bei einer Unterrichtsmethodenangabe wirklich nur mehr eine Absichtserklärung raus schauen.
Die Frage ist natürlich auch, was man dann mit abgelehnten Lehrern macht. Noch mehr fertige Akademiker in Umschulung schicken? Vielleicht wäre es wirklich sinnvoller, wie auch Lissmann im Club2 gemeint hat, die pädagogische Ausbildung als Postgraduate - also nach einem abgeschlossenen Studium - anzubieten. Dann könnten wir zumindest sicherstellen, dass die Lehrkräfte fachlich das Level der anderen Absolventen teilen (so weit da eben Einheitlichkeit herrscht). Dann muss aber auch wiederum klar sein, dass sie wesentlich mehr verdienen müssten...

ch bin da ganz bei dir, inkompetente Lehrer sollten in unseren Schulen nichts verloren haben. Aber brauchen wir für eine solche Selbstverständlichkeit ein Volksbegehren? Allgemein gehaltene Forderungen wie "Wir brauchen PädagogInnen nach entsprechender Auswahl und mit ausgezeichneter Ausbildung" würde ich mit no na kommentieren. Was ich nämlich nicht gefunden habe, das ist die Forderung nach einer wirkungsvollen Leistungskontrolle für alle Schulen. Zentral verantwortete Abschlussprüfungen für alle Schulen (bisher nur für die Matura angedacht) und daraus abgeleitet Sanktionen gegen Blindgänger in der Lehrerschaft. Und für die Durchsetzung der notwendigen Änderung des Lehrerdienstrechtes wäre sicher ein Bildungsvolksbegehren hilfreich. Aber der Lehrergewerkschaft ist vermutlich auch Volkes Wille reichlich schnuppe.

Eigentlich liegt es mir fern die LehrerInnen in Schutz zu nehmen, aber was die Sache mit der Inkompetenz betrifft, sollte man die Forderung wohl ausweiten. Inkompetenz sollte generell nicht geduldet werden und zwar nicht nur bei den LehrerInnen. Das sollte in jedem beruflichen Umfeld eine Selbstverständlichkeit sein. Tatsache ist, dass es aber überall inkompetente Leute gibt, da können die LehrerInnen wohl keine Ausnahme bilden - der Wunsch danach ist natürlich eine andere Sache...
Ganz kurz zum pädagogischen Konzept des Anschreiens der Kinder durch JunglehrerInnen, die eigentlich voller Elan sein sollten - ich glaube, du hast davon erzählt, falls nicht tut's mir leid, ist aber ohnedies nicht persönlich gemeint: Die Studienbedingungen in Österreich sind katastrophal. Der Elan wird einem an den Hochschulen ausgetrieben, weil man sich damit wirklich nur selbst frustriert... Davon abgesehen, sind JunglehrerInnen oft einfach überfordert, wenn sie zum ersten Mal in einer Klasse aus 30 SchülerInnen stehen und unterrichten sollen. Die lieben Kleinen wissen auch sehr gut, dass bei JunglehrerInnen oft mehr durchgeht und benehmen sich auch dementsprechend! Schreien ist natürlich kein didaktisches Konzept und auch als solches sicherlich von den beiden angesprochenen Lehrerinnen nihct geplant, lässt sich aber nicht immer vermeiden, vor allem wenn der Lautpegel in der Klasse auf Einflugschneisenlevel steigt.

Zur zentralen Leistungskontrolle: Vor weg, ich halte nichts von zentralen Leistungskontrollen. Mir ist eine derartige Autoritätskonzentration widerwärtig und suspekt. Ganz abgesehen davon, lassen sich für Kompetenzbeurteilungen nur bedingt objektive Überprüfungskriterien aufstellen, was eine echte Aussage ohnehin schon verwässter. Die Beurteilung liegt dann einfach nur anstatt bei der jeweiligen Maturakommission bei einer zentralen Stelle, die (achtung: überspitzt) nach ihrem Gutdünken urteilt.
Wir sind endlich dabei den Unterricht in den Schulen an Kompetenzen zu orientieren und nicht an der Überprüfung von Wissen. Das ist sicherlich einmal ein guter Schritt. Aber kaum haben wir den getan, führen wir eine Zentralmatura ein, die allem Anschein nach wieder zurückführen wird zur Überprüfung von Wissen. Keine Frage, es ist viel schwieriger Kompetenzen zu überprüfen als Wissen, und genau deshalb sollte man sich auch überlegen, ob eine Zentralmatura jetzt der richtige Weg ist. Freileich man könnte auch sie so konzipieren, dass die ein oder andere Kompetenz überprüft wird, aber ein sonderlich differenziertes Bild wird man nicht erhalten. Zudem habe ich die Befürchtung, dass die Zentralmatura zum Einheitsbrei und Kanon im Unterricht führen wird, weil die SchülerInnen ja bestmöglich auf die Matura vorbereitet werden sollen. Da ist die Zementierung des Unterrichts beinahe schon vorprogrammiert, das System könnte noch träger werden als das aktuelle, das bei einem Blick in die Klassenzimmer eigentlich recht dynamisch sein kann, wenn mal man den groben Rahmen (Matura, Schulsystem etc.) aus dem Blick lässt.
Ich bin mir nicht sicher, aber vielleicht wäre es sinnvoller eine Selbstkontrolle innerhalb des Systems zu verankern. Ich könnte mir vorstellen, dass eine gegenseitige Unterrichtsbeobachtung der LehrerInnen - gerne auch schulübergreifend - vielleicht zielführender wäre. Ersteins einmal hätten wir dann einigermaßen verwertbares Dokumentationsmaterial und andererseits wären die LehrerInnen damit zugleich in einen praktischen und wissenschaftlichen Austausch eingebunden. Nur wird das kosten - die Beobachtungsstunden müssten dann ebenso abgegolten werden wie die Besprechungen. Andereseits kostet auch eine externe Beurteilung der Matura ihr Geld. Die Frage ist, wo es sinnvoller aufgehoben ist...

Für mich das krasseste Beispiel der Missachtung des Wählers ist der Umgang mit den ungültigen Stimmen. Im Gegensatz zu den Nicht - Wählern hat der Weiß - Wähler schon eine Willensäußerung abgegeben. Nur wird die von den Parteibonzen schnell unter den Teppich gekehrt.

Die größte Sauerei daran ist, dass die ungültigen Stimmen auch noch auf die Parteien aliquot aufgeteilt werden...

Luwig Wittgenstein unterrichtete ein paar Jahre lang in einer N.Ö. Volksschule. Aus seiner Klasse entwickelten sich 3 UNI Professoren und das in den 30er Jahren des 20Jht!
Sicher, Wittgenstein gehörte zu den reichsten Österreichern und konnte den Schülern Stipendien bezahlen, aber trotzdem wird es auch an seinem Zugang zu den Kids, der Qualität des Unterrichtes und der Motivation allgemein gelegen haben.

Hm, meines Wissens nach war der gute Mann nicht unbedingt ein Vorzeigepädagoge, weil er die Kinder schlichtweg überfordert hat. Die 3 geometrisch begabten Kinder in einer Klasse zu fordern ist meiner Meinung nach wirklich keine didaktische Meisterleistung, vor allem wenn der Rest auf der Strecke bleibt. Fraglich ist auch, wie weit nicht die anderen Lehrkräfte für den Erfolg der SchülerInnen ausschlaggebend waren. Und zu guter Letzt vergessen wir dabei immer auf die SchülerInnen selbst. Es weiß ohnehin jeder, dass Kinder keine Rechenprogramme sind, die bei richtiger Handhabung den optimalen Output erzeugen, aber es wird immer wieder gerne darauf vergessen. Zumindest ab einem gewissen Alter, sind sie selbstgesteuerte Wesen. Ihr Erfolg verdankt sich eben zu einem Großteil ihrer eigenen Initiative. Im Umkehrschluss ist vielleicht auch gar nicht möglich jede:down: SchülerIn wirklich zu Topleistungen zu bringen...


@ crusader: Weil irgendwann einmal von einer ausbildungstechnischen Weiterbildung deines Sohnes die Rede war: ich würde mir nicht nur AHS sondern auch BHS überlegen. Wobei ohnehin irgendwo in dem Thread einmal von HTLs die Rede war. Wobei ich, weil sich darüber beschwert wurde, auch anmerken wollte, dass ich auch an einer HTL Geschichte für ein unverzichtbares Fach halte. Der Lehrplan soll ja verhindern, dass wir Technokraten und Fachfuzis heranzüchten, die sich nur auf ihre kleine Welt beschränken und auch nur von ihr eine Ahnung haben. Dass dabei die Schwerpunktsetzung der jeweiligen HTL im konkret angesprochenen Fall zu kurz gekommen ist, wobei ich mir da nicht sicher bin, weil der Schwerpunkt ja offensichltich optional dazuwählbar war, wäre natürlich traurig, ändert aber nichts an der Sinnhaftigkeit des Geschichtsunterrichts für alle.


So jetzt noch zum Bildungsvolksbegehren:
Mir ist das Ganze im Endeffekt zu schwammig ausgefallen. Ich fürchte, dass den meisten Forderungen (nicht allen) mit solch lustigen Kompromisswortspielereien wie erst unlängst von unserer Regierung wieder Genüge getan werden kann.
Sollte man etwas ändern - ja, natürlich. Aber irgendwo sollte es doch auch verständlich sein, dass die LehrerInnen und ihre Gewerkschaften, so wie jede andere Berufsgruppe auch, ihre Interesen wahren wollen. Niemand würde es sich gefallen lassen, wenn ihm kurzerhand über seinen Kopf hinweg mehr Arbeit ohne Entlohnnug aufgebrummt würde, wobei das keine Forderung des Bildungsvolksbegehrens ist, sondern ein Vorschlag der Ministerin war. Also ich kann das als Nichtlehrergewerkschafter schon irgendwie nachvollziehen. Dass dafür aber in manchen Sachen viel zu sperrig agiert wird, ist auch klar. Ist halt leider die moderne Verhandlungspraxis...
So bin gespannt, ob sich jemand durch diesen Wulst quält, ich werd's nicht nochmal tun, deshalb entschuldige ich mich schon mal für etwaige Fehler.
 
Eigentlich liegt es mir fern die LehrerInnen in Schutz zu nehmen, aber was die Sache mit der Inkompetenz betrifft, sollte man die Forderung wohl ausweiten. Inkompetenz sollte generell nicht geduldet werden und zwar nicht nur bei den LehrerInnen. Das sollte in jedem beruflichen Umfeld eine Selbstverständlichkeit sein.

Dass nicht nur inkompetente Lehrerinnen und Lehrer unter dem Schutzschirm der Gewerkschaft stehen, sondern auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in anderen, ganz besonders in geschützten, Bereichen, das habe ich hier bereits erwähnt.

Rote Gewerkschaft gut, schwarze Gewerkschaft schlecht?

Diese Polemik ist etwas zu billig. Immer dann, wenn starke Personalvertretungen und "geschützter Bereich" zusammenkommen, dann läuft das so. Die Pensionsprivilegien bei der ÖBB beispielsweise sind ja legendär.

Wobei ich, weil sich darüber beschwert wurde, auch anmerken wollte, dass ich auch an einer HTL Geschichte für ein unverzichtbares Fach halte.

Du hast meine volle Zustimmung.:daumen: Leider wurde ja (nicht in diesem Thread) die Bedeutung dieses Faches und auch die der Geographie unter Hinweis auf GOOGLE heruntergespielt.:mauer:
 
Zuletzt bearbeitet:
Wer geht noch hin und für wie sinnvoll haltet ihr das?
Ich gehe nicht hin, weil sich sowieso nicht viel ändern wird. Denn es mangelt nicht am Willen der LehrerInnen sondern hauptsächlich am Geld. Dies ist scheinbar nicht vorhanden. Vor und nach einem Volksbegehren.
Mehr Geld ermöglicht eine kleinere Klassengröße und vor allem darauf käme es an. Wer einmal vor 30 pubertierenden SchülerInnen gestanden hat, weiß wovon ich rede.

Außerdem sind mir solche Feiertagspädagogen wie der Salcher oder der Androsch zuwider. Schöne, hehre Worte und Zielvorstellungen sind schnell mal wohin geschrieben. Doch von der LehrerInnenpraxis haben beide keine Ahnung.
Beide waren Politiker; sie hätten ihre Zielvorstellungen schon längst mal politisch realisieren oder wenigstens den Versuch einer Umsetzung unternehmen können. Warum ist da in der Vergangenheit nicht mehr schon geschehen, wenn alles so schlecht ist ?!
 
also ich habe heute meine drei kreuze gemacht ;)

hehe, glaubst wirklich, dass den jungen androsch damals schulpolitik interessiert hat. aber schön, dass du scheinbar den leuten eine gewissen lernfähigkeit absprichst, das ist ja erschreckend. einen salcher kenne ich nicht.
 
Ich gehe nicht hin, weil sich sowieso nicht viel ändern wird. Denn es mangelt nicht am Willen der LehrerInnen sondern hauptsächlich am Geld. Dies ist scheinbar nicht vorhanden. Vor und nach einem Volksbegehren.
Mehr Geld ermöglicht eine kleinere Klassengröße und vor allem darauf käme es an. Wer einmal vor 30 pubertierenden SchülerInnen gestanden hat, weiß wovon ich rede.

Außerdem sind mir solche Feiertagspädagogen wie der Salcher oder der Androsch zuwider. Schöne, hehre Worte und Zielvorstellungen sind schnell mal wohin geschrieben. Doch von der LehrerInnenpraxis haben beide keine Ahnung.
Beide waren Politiker; sie hätten ihre Zielvorstellungen schon längst mal politisch realisieren oder wenigstens den Versuch einer Umsetzung unternehmen können. Warum ist da in der Vergangenheit nicht mehr schon geschehen, wenn alles so schlecht ist ?!
Also das Argument, nicht hin zu gehen, weil man nicht sicher ist, dass es was nützt, ist so logisch wie:
Ich ruf dort nicht an, weil ich nicht weiß ob wer abhebt
oder :
ich versuchs nicht, weil ich nicht weiß, ob's mir gelingt. :mauer:

Wenn alle immer so gedacht hätten, hätten wir bis jetzt keine Schule.

Sicher ist:
-Irgendwann muss man anfangen etwas zu verändern. Warum nicht jetzt?
-die Schule ist verbeamtet und zusätzlich noch im Würgegriff der Gewerkschaften,
-Die Schule, die Bildung ist das Fundament unseres zukünftigen Wohlstands und unseres sozialen Friedens
-Der PISA-Test mag zu diskutieren sein, einen Trend zeigt er leider alle mal. Wir entwickeln uns schlechter als viele andere Länder!
Das schreit nach einer Verbesserung, sonst kommen wir immer mehr in Rückstand

Ich gehe sicher hin und werde unterschreiben
Wenn's nix nützt, so hab ich wenigstens einen kleinen Beitrag zu einem löblichen Versuch gestartet.
Das iat einfach notwendig bei unserer momentanen Regierung, die sich hinter Worthülsen versteckt, keinen Plan hat und untätig ist.
 
weil sich sowieso nicht viel ändern wird.
Dieser Defätismus wird aber erst recht nicht dazu beitragen, dass sich etwas ändert.

Wer die Proponenten des Volksbegehrens sind und was von denen zu halten ist, ist auch ziemlich zweitrangig. Es geht um den Inhalt.
Es ist nicht sonderlich originell, die Bildungsprobleme auf einen "Schuldigen" zu fokussieren.
Aber dann findet Bildungsexperte Unterberger die Schuldigen ja doch:
Finnland hat nur 2 Prozent Migranten, Österreich 19 Prozent
Richtig ist aber, dass die Gesamtschuldebatte zu viel Gewicht hat. Von Finnland lernen würde in erster Linie nicht bedeuten einfach das Gesamtschulmodell zu übernehmen, sondern Bildung als ein gesamtgesellschaftliches Anliegen zu begreifen, das uns etwas wert sein muss.
Leider wurde ja (nicht in diesem Thread) die Bedeutung dieses Faches und auch die der Geographie unter Hinweis auf GOOGLE heruntergespielt.
Jedem fällt viel ein, was Schüler in der Schule lernen müssten. (Z. B. Thurnher im aktuellen Falter: alte Sprachen, Grundzüge der Philosophie, der Literatur, der Musik und der Kunst, sowie Film, Fotografie und Theater)
Wenn es darum geht, was man dafür weglassen sollte (die Lehrpläne sind schon überfüllt), wird es schwieriger.
 
Jedem fällt viel ein, was Schüler in der Schule lernen müssten. (Z. B. Thurnher im aktuellen Falter: alte Sprachen, Grundzüge der Philosophie, der Literatur, der Musik und der Kunst, sowie Film, Fotografie und Theater)
Wenn es darum geht, was man dafür weglassen sollte (die Lehrpläne sind schon überfüllt), wird es schwieriger.

Aus dem voran gegangenen Post geht hervor, dass King-in-Yellow die Geschichte als unverzichtbar für den Lehrplan einer HTL genannt hat. Ich finde, da hat er vollkommen recht. Und für mich ist auch die Geographie für einen HTL - Maturanten unverzichtbar. Es ist einfach grundlegende Allgemeinbildung, nicht nur für einen AHS - Maturanten. Mich erschüttert es immer wieder, wenn ich Belarus, Weißrussland oder Minsk erwähne, und mein Gesprächspartner hat so gar keine Ahnung, wo ungefähr denn das sein könnte.

Wenn man überhaupt keine Ahnung hat, dann glaubt man auch jeden Mist, den GOOGLE ausspuckt.
 
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Mich erschüttert es immer wieder, wenn ich Belarus, Weißrussland oder Minsk erwähne, und mein Gesprächspartner hat so gar keine Ahnung, wo ungefähr denn das sein könnte.
Zwei Dinge, die meiner Meinung nach zusammenhängen:

1. Den einen erschüttert es, wenn die Schüler nicht wissen wo Minsk ist. Den anderen erschüttert, wenn sie nicht wissen, um was es in "Faust" und "Die Räuber" geht und dass Novalis kein antiker Dichter war. Der eine beklagt die Ausbildung in naturwissenschaftlichen Fächern, für den anderen fehlt politische Bildung. Einerseits wird klassische Bildung erwartet, andererseits praktische Fertigkeiten für das Berufsleben.

2. Ich weiß nicht mehr, ob ich in meiner Schulzeit viel von Weißrussland gehört habe. Da war das noch Teil der Sowjetunion. Das meiste, was man in der Schule lernt, vergisst man recht schnell wieder. Vielleicht sollte man daher weniger darüber nachdenken, was Lehrstoff in den Schulen sein soll, als darüber wie man durch den Unterricht Kompetenzen vermittelt und Interesse weckt, sich zu informieren, sich mit etwas näher zu beschäftigen und über Dinge nachzudenken.
 
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