Ich unterschreibe sicher nicht! Es ist Ausdruck der üblichen Politheuchelei, wenn die gleiche SPÖ, die Jahrzehnte lang in ihrer Regierungsverantwortung Reformen in schöner Einigkeit mit der ÖVP verhinderte, nun den kindischen Neanderthaler von Werbeagenturen erfinden läßt, um gegen die eigene Unfähigkeit zu unterschreiben.
Die überfällige Schulreform ist nur EINE von zahlreichen endlos vor sich hergeschobenen Reformen, wie die des Gesundheitswesens und eine generelle Staatsreform, also Verwaltungsreform. Wie Folterskandale in Heimen bereits aus den 40ern und 50ern zeigen, die damals bereits BEKANNT, aber in typischer Manier dieser selbstgefälligen Machtstrukturen systematisch VERTUSCHT wurden, ist die nie durchgeführte Bildungsreform lediglich ein Symptom für systemimmanentes politisches Versagen, wie auch die aktuell sichtbare Vertrauenskrise in die EU zeigt.
Wer dem Werbegetrommel der Zeitung "Österreich" und diverser Gratisblätter aus dem Dunstkreis der SPÖ glaubt, eine Unterschrift unter das Bildungsvolksbegehren, würde die kleinste Änderung dieser Machtstrukturen bewirken, und nur darum sollte es gehen, der glaubte ja wohl auch die euphorische Kindergarten-Ankündigung zur Wahl Obamas: "So rettet Obama die Welt".
Die jetzige Diskussion erinnert an salbunsvolle, aber inhaltsleere Wortspiralen bei Armutskonferenzen: "Wir werden Leitlinien entwickeln, die uns als Richtschnur für unser zukünftiges Handeln dienen"?! Was sagt das, außer nichts? Es überbrückt die Zeit bis zum Luxusbufett am Schluß, während alle paar Sekunden ein Kind verhungert.
Es ist keine Frage nach einer Reform des Bildungswesens, sondern eine nach der generellen Glaubwürdigkeit der Politik und diese ist längst negativ beantwortet, wozu wir keine wissenschaftlichen Studien benötigen - diese bestätigen ebenfals, was das Volk längst weiß.
"Förderung" hin oder her, Sonderschüler oder Fast-Sonderschüler mit sehr begabten in einer Gesamtschule zusammen zu stoppeln, ist, wie die harten Währungen DM, Schilling, Gulden und andere mit der weichen Drachme, Lira, Peseta zusammen zu schütten: Das Ergebnis erleben wir eben jetzt und es ist erst der Anfang eines Niederganges der EU, wenn anstehende Probleme endlos verschleppt, anstatt gelöst werden, wie eben auch die Bildungsreform.
Das sagte sinngemäß Altkanzler Helmut Schmid mit seinen 92 Jahren in einer viel beachteten Rede. Ändern wird sich dennoch nichts, da handfeste Machtinteressen dagegen stehen.