du hast natürlich recht. für mich ist aber die ausbildung zum und auch die tätigkeit als volks- oder hauptschullehrer keine qualifikation für eine ministeramt. ich denke mir, einmal lehrer, immer lehrer.
übrigens, haubner und schweitzer sind auch lehrer. macht also zusammen vier.
gruß, matteo
Im allgemeinen wäre es natürlich wünschenswert wenn die Entscheidungsträger in der Politik eine gewisse formale Bildung aufweisen. Allerdings sind die meisten der von dir erwähnten Lehrer-Politiker viel mehr Politiker als Lehrer, sie waren vllt mal Lehrer, haben aber auch ein Klassenzimmer seit Jahren nicht mehr von innen gesehen.
Es ist halt generell die Frage was für eine Art Politiker man haben will. Als beliebte Antwort kommt dann meist "die besten Köpfe". nur was macht einen Minister zu einem guten Minister? Fachwissen alleine ist es sicher nicht, die Knochenarbeit macht sowieso kein Minister selber. Außerdem kann kein Minister von allen sein Ressort betreffenden Themen alle Details kennen, das ist einfach nicht möglich. Ein in der Privatwirtschaft erfolgreicher Manager muss auch keinen guten Minister abgeben, ein Ministerium ist einfach kein Unternehmen. Ein verdienter Wissenschafter muss auch kein guter Minister sein, auch wenn er alle Details seines Ressorts über Jahrzehnte erforscht haben sollte kann er/sie an der Praxis scheitern.
Es gibt nunmal keine Ausbildung zum Politiker, Fachleute werden gebraucht, jedoch eher in der zweiten Reihe. Ein guter/erfolgreicher Politiker braucht zwangsläufig Unterstützung in der eigenen Partei, auch wenn jemand andere besser geeignet wäre wird er/sie scheitern wenn die eigene Partei nicht mitspielt. Ein guter Minister braucht sicher auch Kontakte zu Interessengruppen, Sozialpartnern, anderen Parteien, usw., auch hier ist der Berufspolitiker bevorzugt. Ein Politker braucht sicher auch ein gutes "Händchen" bei der Auswahl von Beratern und Mitarbeitern, ebenso im Umgang mit selbigen. Auch hier reicht Experte sein alleine nicht aus. Natürlich ist Fachwissen auch nötig, nur einerseits nicht genug und anderseits auch ohne formale Ausbildung anlernbar.
Zu guter letzt muss ein Politiker beim Wähler ankommen, der beste Politiker wird scheitern wenn er/sie nicht beim Wähler ankommt. GutesBeispiel sind diverse erfolgreiche Landesfürste (ganz egal ob ein Pröll oder ein Häupl), sie wissen einfach wie sie bei ihrer Wählerschaft auftreten müssen und führen im jeweiligen Bundesland jedes Beliebtheitsranking an. Sicher nicht weil sie die einzigen sind die das jeweilige Bundesland führen könnten, aber sicher (auch) weil sie einfach genau so sind wie sich der Wähler einen "Landesvater" vorstellt.
Wie gesagt, die erwähnten Personen möchte ich alle nicht verteidigen und natürlich ist die formale Ausbildung ein Faktor, aber eben nur einer.