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Was ich eigentlich OT schreiben wollte: Ciprofloxacin wird in Deutschland jüngst nur mehr als letztes Mittel der Wahl verschrieben, da die aktuelle Studienlage auf bleibende und schwerwiegende Schädigung von Sehnen und Knorpel hinweist, auch Aortenaneurysmen treten nach Einnahme gehäuft auf. Bei manchen Österreichischen Hausärzten hat sich diese Information noch nicht so herumgesprochen - da mahlen die Mühlen langsamer... Also wenns wer verschrieben kriegt, tät ich mal nachfragen.
Das mit den Sehnenverletzungen und Aortenaneurysmen ist schon seit mehr als 20 Jahren bekannt. Cipro verschreibt man in der Regel nur bei Pyelonephritis. Die ist meist durch E. coli hervorgerufen und die die Stämme sind meist gegen die "Standart- AB`s" wie Amoxicillin und usw. resistent, daher ist Cipro da sogar 1. Wahl. Das wirkt sehr gut und daher ist eine weitere Resistenzentwicklung unwahrscheinlicher.
Eine unkomplizierte Blasenentzündung soll man auch gar nicht antibiotisch behandeln denn bis 50% heilen in kurzer Zeit spontan aus und nur ca. 2% steige auch auf und werden zu einer Pyeloephritis. Die Indikation Zystitis für Cipro wurde inzwischen auch gestrichen. Wenn man eine unkomplizierte Zystitis unbedingt antibiotisch behandeln möchte, dann mit Fosfomycin.