Wenn du's schaffen solltest, aus deinem Schmollwinkel wieder rauszukommen, @queering_sex, dann könnten wir uns vielleicht wieder dem Thema zuwenden. Nein, du bist NICHT die einzige, die sich an der Wortwahl gestoßen hat, vielleicht versuchst du's zur Abwechslung mal mit sinnerfassendem Lesen von Anfang an (und bevor wieder die gekränkte Nummer kommt: mit guten Freunden rede ich kein bißchen anders als mit dir hier - damit wäre deine Frage bzgl. Antipathie hoffentlich auch geklärt und wenn dann noch Klärungsbedarf bestehen sollte, werde ich dir deine PN beantworten).
Die Behauptung des TE:
Dass es auch anders rum funktioniert ist ohnehin klar. Denn der hohe Anteil selbst Missbrauchter unter homosexuellen Sexualverbrechern ist nicht mit Zufall zu erklären.
Wenn also Heteros offensichtlich umgepolt werden können, warum nicht auch Homos?
und DonJoes Frage
Wie hoch ist der denn? Hast du Zahlen und Quellen?
konnte ich leider nicht auf die Schnelle recherchieren, der TE war seit gestern auch nicht mehr aktiv. Bleibt also offen, ob er sich lediglich zum Zweck der Provokation hier registriert hat, für sich eigenen Klärungsbedarf hinsichtlich seiner sex. Orientierung sieht oder was auch immer.
Ich kann also nur aus dem Gedächtnis wiedergeben, was ich früher im Zusammenhang mit Pädophilie (ein Begriff, der von Operseite und Pädophilen mit Recht abgelehnt wird, weil er nicht mit Sexualstraftätern zwingend zusammengehört) häufiger im Rahmen meiner journalistischen Aktivitäten im Gaybereich gelesen / diskutiert habe. Vielleicht kann jemand mit Fach-/Hintergrundwissen dazu noch was beisteuern.
Es scheint klar, daß frühere Gewaltopfer häufiger selbst zu Gewalttätern werden. Es scheint zu stimmen, daß frühere Opfer von sex. Gewalt in der Kinder- und Jugendzeit häufiger selbst zu Sexualstraftätern werden.
Es stimmt NICHT, daß mißbrauchte Buben später homosexuelle Sexualstraftäter werden.
Es stimmt NICHT, daß Täter, die sich an Kindern vergehen, alle pädophil veranlagt sind.
(vgl.
http://de.wikipedia.org/wiki/Sexueller_Missbrauch_von_Kindern#T.C3.A4tertypologie)
Aus meiner persönlichen Erfahrung/Schlußfolgerungen:
ob sexuelle Präferenzen angeboren, sozial geprägt oder was auch immer sind, darüber kloppen sich die Wissenschaften immer noch. Wenn überhaupt von angeborener Homosexualität die Rede ist, dann meist im Zusammenhang mit Schwulen, ich hab jedenfalls noch nirgends von einem "Lesbengen" gelesen (bin aber da auch nicht mehr ganz up to date).
Was ich weiß und versucht habe zu vermitteln ist Folgendes:
sex. Mißbrauch hat sehr oft eine Störung der eigenen sex. Präferenz zur Folge. Für mich: ich hatte viele Jahre überhaupt kein Gespür dafür, ob ich männlich, weiblich, transsexuell oder hetero bin. Ich hab als Jugendliche/junge Frau absolut nicht unterscheiden können, ob Kontakt zwischen Männern und mir sexuell motiviert ist oder nicht, die Unterscheidung Freundschaft/sexuell interessant lerne ich grad erst.
Ein früherer Freund von mir - schwul und offen schwul lebend - hatte seine erste "sexuelle" Erfahrung als 13-Jähriger, er wurde von einem Fremden vergewaltigt. Er hat sich lange selbst dafür gehaßt, schwul sein zu "müssen", seine Präferenz zu akzeptieren hat ihn viel Kraft gekostet.
Zwei frühere lesbische Bekannte waren ausgesprochen "männerfeindlich", beide waren als Jugendliche vergewaltigt worden. Die beiden haben sich ihr Geld als Pornodarstellerinnen (Heteropornos) verdient. Die Gründe dafür konnten oder wollten sie nicht nennen, ich bezweifle allerdings daß sie "eigentlich" Heteras waren, ich vermute eher, es war ihre Möglichkeit, das Erlebte in dieser Form zu "bannen".
Im Mädchenheim, in dem ich war, gab es auch Mädchen, die Mißbrauchs- und (jugendliche) Vergewaltigungsopfer waren. Einige davon haben sich wie ich auch als Straßengör prostituiert. Eine davon (ich damals noch nicht) hat sich als lesbisch bezeichnet, zwei davon wirkten wie Neutren (kindlich, kein Interesse an Sexualität überhaupt), die anderen träumten von Familie, Mann, heile Welt.
Wenn von "corrective rape" die Rede ist, dann ist das ein verschleiernder Begriff, siehe hierzu auch
http://de.wikipedia.org/wiki/Corrective_rape (Rest kann selbst ergooglet werden, du bist nicht die Einzige, die sich über diesen Begriff aufregt), der ANGEBLICH eine "Korrektur" der lesbischen sexuellen Identität der vergewaltigten Frauen zum Ziel hat. Daß das nicht nur "Ausrede" ist für sexuelle Übergriffe, sondern sehr viel weiter geht, zeigt sich daran, daß etliche dieser lesbischen Opfer dabei getötet werden, sie werden also nicht "korrigiert", sondern ausgelöscht. Das scheint v.a. ein Phänomen in Südafrika zu sein.
Brisanz hat das Thema auch hier, wenn ich daran zurückdenke, wie oft ich schon zu hören gekriegt habe: "Du brauchst nur mal ordentlich gefickt zu werden, dann brauchst deine Weiber nicht mehr".