erstens - so wenig ich die mag - die NEOS waren dagegen, wohl in erster Linie, weil kein funktionaler Finanzierungsplan verfügbar war.
Mit den NEOS hast du natürlich recht und so besonders mag ich sie auch nicht. Aber sie betreiben nicht den Populismus, der anderen Parteien zu eigen ist. Ein völlig unpopulistischer Vorschlag
war, denn ich mich recht erinnere, die Reichensteuer. Aber jetzt hör ich schon wieder auf mit der Politik, hier geht es um ganz etwas Anderes. Nämlich um die Verantwortung, die der Mensch gegenüber seinen nächsten Angehörigen hat. Wobei viele heute der Meinung sind, keine Verantwortung zu haben. Jegliche Verantwortung trägt nach deren Meinung sebstverständlich der Staat. Aber die Verantwortung der Kinder gegenüber den Eltern ist genau so natürliches Recht, wie es die volle Verantwortung der Eltern für ihre Kinder war. Damals, als diese Kinder noch klein und schutzbedürftig waren und von den Eltern erhalten worden sind.
Zweitens haben wir da mehrere Probleme, einerseits der Zugriff auf das Vermögen der Angehörigen, das ist verfassungsrechtlich de facto nicht zulässig.
Mir ist nicht bekannt, dass das je in diesem Sinne ausjudiziert worden wäre. Tatsache ist, dass dieser Zugriff in manchen Bundesländern erfolgt ist. Wien war eben anders, da hat es nur den Zugriff auf das Vermögen des Pflegebedürftigen gegeben. Und auch der konnte umgangen werden, wenn das Vermögen rechtzeitig auf die Erben übertragen wurde. Womit du allerdings recht hast, das ist die Unmöglichkeit, zwischen landwirtschaftlichem Betriebsvermögen und anderem Vermögen zu unterscheiden. Wobei die Problematik auch bei einem kleinen nicht landwirtschaftlichen Betrieb (z. B. Gasthaus, Autowerkstatt) besteht.
Andererseits der Zugriff auf das Vermögen des Pflegebedürftigen. In der Stadt meistens kein Problem, aber am Bauernhof schon! Das Kind arbeitet, oft mit Familie, ohne Lohn am Bauernhof mit, dem den Hof wegzunehmen wäre ebenfalls sehr problematisch.
In der Landwirtschaft ist das früher auch ganz anders gelaufen. Da hat es das sogenannte Ausgedinge gegeben.
Und seit dem Ende des Pflegeregresses sind auch viele Leute ins Pflegeheim gekommen, die davor quasi in der Familie dahinsiechten, weil die Familien kein Geld ausgeben wollten.
Jetzt sind wir beim eigentlichen Punkt angelangt. Früher war es ganz normal, dass die Eltern im Familienverbund lebten und bei Bedarf gepflegt wurden. Wobei zum Glück nicht alle Menschen zum echten Pflegefall werden. Aber einen eigenen Haushalt zu führen, das kann dann schon mühselig werden.
Ein wesentlicher Punkt ist hier zu kurz gekommen, das ist die Liebe und die Fürsorge. Wie das in Südostasien läuft, das habe ich mit eigenen Augen gesehen. Undenkbar, dass sich Kinder nicht um ihre Eltern kümmern. Abschieben in ein Heim, das gibt´s dort nicht. Ich könnte da eine Geschichte erzählen, die mich zutiefst berührt hat. Aber das ist zu persönlich .....
Meine Schwiegermutter hat ihr Lebensende in einem Pflegeheim verbracht. In selbigem Heim war auch die Mutter eines sehr bekannten Fußballers untergebracht. Immer wieder hat sie von ihrem Sohn gesprochen. Nach Aussage meiner Schwiegermutter hat er sie aber nie besucht. Nur das Geld für ein Heim locker zu machen, das ist zu wenig.
Zwei Dinge frag ich mich:
Unser Wohlstand wird als Folge der diversen Ereignisse sinke, auch wenn manche das Gegenteil behaupten. Damit werden auch die Steuereinnahmen sinken. Wie wird die öffentliche Hand dann die Finanzierung der Pflege bewerkstelligen?
Und zweitens: Wer pflegt die alten Menschen in den Ländern, aus denen wir die billigen Pflegekräfte holen?