Demütigung durch erniedrigendes Handeln und verbale Demütigung ... sind schon mal zwei verschiedene Paar Stiefel, können zusammengehen, müssen aber nicht. Beides ist ja durchaus auch im Vanilla Life vertreten, oft genug ... das nennt man dann Mobbing. Der einzige - und wesentliche - Unterschied: Der gemobbte Part hat keinen Spaß daran.
In der Erotik hab ich die Möglichkeit, das einfach als Spiel zu betreiben - mit verteilten Rollen, ich lasse mich zum Beispiel beschimpfen und Dinge mit mir treiben, die viele für erniedrigend halten. Das Problem dabei: Was immer sie oder er so an beleidigenden, erniedrigenden Vokabeln, die in solchen Situationen üblich sind, absondern könnten, würde ich vermutlich eher als Kompliment und weniger als erniedrigend empfinden. Erniedrigend wäre es für mich, wenn sich jemand über mich und mein Aussehen, mein Auftreten lustig macht ... ein absoluter Abtörner. Sprich: Es ist nicht die Erniedrigung an sich, sondern immer das Erniedrigungs-Szenario, die Rollen und ihre Inhalte, die den Reiz ausmachen. Oder eben nicht. Und es kommt auch auf die Umstände an ... wenn ich vor Dritten im Rahmen eines geilen Kontextes runtergemacht werde, verbal und/oder durch "erniedrigende" Handlungen, kann das sehr scharf sein, wenn der Rahmen passt. Wenn genau das Gleiche in einem anderen Rahmen passiert (was ich allerdings eh nicht zulassen würde), hätte es keinerlei erotischen Nährwert, sondern kann im Gegenteil ziemlich Übles nach sich ziehen. Extremfall: Jemand wird indiskret und macht meine heimlichen Eskapaden öffentlich.
Zwei Sprichworte fallen mir noch ein dazu: "Was kümmert es die Eiche, wenn sich die Sau an ihr reibt?" (Nachsatz für schlampige LeserInnen: die Eiche, nicht die Eichel)
Und "Kraftausdrüccke, die nicht von echter Kraft getragen sind, wirken rasch lächerlich!"