Der Film Thread

Gast · 27.8.2012

Hallo,

ich habe gerade nach Gruppen und Threads über Filme & Kino gesucht, aber nichts gefunden. Nachdem es schon massig zu Literatur und Musik gibt fände ich so einen kleinen Film Thread angebracht.

Vielleicht einfach eine kurze Beschreibung, Link zum Trailer, und was euch daran gefallen hat posten?

Wenn es sowas schon gibt bitte einfach sagen!

Gast · 27.8.2012

Ich fang einmal mit etwas relativ nettem an: Ajami
3-4 Stories im Nahem Osten werden miteinander verwoben. Hat ein bißchen von allem, Spannung, Freundschaft, Sozialportrait. Blieb mir gut in Erinnerung weil ziemlich direkt auf der persönlichen Ebene.

Gast · 27.8.2012

Oha, Filme! Da schmeiße ich mich natürlich gleich mal dazu mit einem meiner Lieblingsfilme: Garden State.

Drehbuch, Regie und Hauptdarsteller: Zach Braff.

Ein brillanter, komischer, tragischer, origineller und liebevoller Film über die Schwierigkeiten, erwachsen zu werden, eine Heimat zu haben, zu finden, wiederzufinden, über das fragile Gebilde namens Familie, über die Liebe natürlich, über Freundschaft, über die Undurchschaubarkeit der Menschen und darüber, dass sie trotz allem das Gleiche wollen: Geborgenheit. Voller witziger Einfälle, die aber nie ins Absurde rutschen. Eine Kostprobe gefällig? Das erste Treffen von Andrew (Zach Braff) und Sam (Natalie Portman):

Gast · 28.8.2012

Liebesfilme gehen aber auch anders. Mein Favourite: Gegen die Wand.

Ein wenig verstrickter, zerstörerischer, unkontrollierter. Versoffener, frustrierter, verhärteter Typ trifft auf junges Mädel. Zuerst ist die Beziehung für sie eine Scheinehe zur Flucht aus der familiären Enge, für ihn nur ein Gefallen. Während es für sie Eskapade bleibt entwickelt es sich für ihn zum Weg zurück in die Welt. Unterschiedliche Anspruche führen zum Konflikt, innerlich und äußerlich.

Während er aufgrund eines Eifersuchtsmordes einsitzt fliegt sie zurück nach Istanbul. Dort folgt für sie ein selbstzerstörerischer Exzess auf der Suche nach sich selbst. Sie findet sich, er findet sie. Am Ende steht die Akzeptanz des eigenen Lebens.

Gast · 28.8.2012

Ich bin ein Christopher Nolan-Fan. Er hat mich bisher noch kein einziges Mal enttäuscht. Und vor kurzem habe ich mir mal wieder "The Prestige" angesehen, ein Film über zwei befreundete, dann aufgrund einer unglücklichen gemeinsamen Geschichte verfeindete Magier, die besessen davon sind, den Anderen zu übertrumpfen. Ein Film über Obsession, über Opferbereitschaft, über einen Antrieb, der selbst stärker als die Liebe ist. Ein zutiefst schwarzer Film, der zudem handwerklich brillant gemacht ist. Und über die schauspielerischen Leistungen muss man nicht viel sagen, die sind großartig. Vor allem Christian Bale ragt heraus.

Gast · 29.8.2012

Oje, oje, die einzigen Postenden in diesem Thread kommen nicht auf einen grünen Zweig. Sex & Violence vs. gesittete Dramen.

Ich mache einen Kompromissvorschlag: The Wrestler

Set: Altender Mann versucht seine Würde zu bewahren
Setting: White Trash im Trailer Park

Mickey Rourke spielt einen alternden Wrestler. Die Tochter ist leicht entfremdet, mit der Karriere sieht es auch nicht sehr gut aus. Zu allem Überfluss kommt auch noch ein Herzinfarkt ins Spiel. Das war es mit dem Sinn & Identitätstiftendem Sport, ein Job im Supermarkt folgt. Kann es unter diesen Verhältnissen noch Würde geben?

Gast · 29.8.2012

Okay, auf "The Wrestler" kann man sich einigen.

Dramen also. Wie wäre es mit "Revanche"? Ein wunderbarer, kleiner, poetischer Film über Schuld, Läuterung und Vergebung von Götz Spielmann. Ein Mann raubt eine Bank aus, seine Freundin, die im Auto wartet, wird versehentlich von einem zufällig um die Ecke kommenden Polizisten erschossen, als dieser versucht, das Auto zu stoppen. Auf dem Land, wohin der Räuber flüchtet, begegnet man sich wieder. Der Polizist weiß nicht, wen er vor sich hat, der Räuber jedoch sehr wohl ...

Gast · 29.8.2012

Gott, der ist wirklich arg. Und gut. Auf jeden Fall hats mir beim Holzhacken immer alles zammzogen

Gast · 29.8.2012

Wie wäre es mit ein bisschen Science-Fiction zwischendurch? Ich hätte "Moon" im Angebot, ein kleines, intelligentes Sci-Fi-Drama von Duncan Jones mit einem grandiosen Sam Rockwell als One-Man-Show. Es geht zunächst um die Frage nach Identität, und wie sich diese in Einsamkeit aufzulösen droht. Die Auflösung, der Twist, lässt den Film dann vielleicht ein wenig banaler werden, wirft aber dabei dann doch auch noch die sehr interessante Frage nach dem Wert des Lebens auf.

PS: Den Soundtrack hierzu finde ich auch großartig!

Gast · 30.8.2012

Hallo, Ihr Zwei. Darf man hier mitmischen?

Ich habe jetzt mal wieder "Bananas" von Allen gesehen: 100 Prozent Slapstick und rein als Komödie inszeniert, in der die meisten Szenen improvisiert gedreht worden sind. Köstlich, köstlich, köstlich.

Der US-amerikanische Produkttester Fielding Mellish verliebt sich in die Studentin Nancy, die als politische Aktivistin die Rebellion im fiktiven diktatorischen Inselstaat San Marcos unterstützt. Von Nancy verlassen, geht Fielding selber nach San Marcos, schließt sich den dortigen Rebellen an und bereitet in einem Dschungelcamp die Revolution vor. Nach dem Sieg der Rebellen wird der Rebellenchef Präsident. Da er sich jedoch als verrückt herausstellt, beschließt die Rebellengruppe, Fielding zum Präsidenten zu ernennen. Um Devisen für sein verarmtes Land zu bekommen, reist Fielding als Präsident zurück in die USA. Dort angekommen, wird er als subversiver Kommunist vor Gericht gestellt und auf Bewährung freigesprochen, verbunden mit der Auflage, nicht in die Nachbarschaft des Richters zu ziehen...

Gast · 30.8.2012

Und weil ich vorgestern etwas zu Wong Kar-Wai gelesen habe, noch einer meiner Lieblingsfilme von ihm: In The Mood for Love, ein Film über Ehe, Begierde, Verbote, Versuchungen und Enttäuschungen, wunderwunderschön in Szene gesetzt mit der grandiosen Maggie Cheung und einem beeindruckenden Tony Leung, der ja auch in "Chunking Expess" und "Happy Together" mitspielt - die anderen zwei großen Filme für mich von Wong Kar-Wai.

Aber zu "In the Mood for Love":

Hongkong, 1962: Chow, Chefredakteur einer lokalen Zeitung, bezieht mit seiner Frau ein neues Appartement in einem Haus in der Shanghai-Community. Dabei begegnet er Li-zhen, die am selben Tag einzieht. Da die Ehepartner der beiden die meiste Zeit an ihrem jeweiligen Arbeitsplatz sind, verbringen Chow und Li-zhen mehr und mehr Zeit miteinander. Schon bald müssen sie erfahren, dass ihre beiden Partner eine Affäre haben. Während sie sich nun ebenfalls immer näher kommen, beginnen sie in einem Hotelzimmer mit der Nummer 2046 damit, zusammen Martial-Arts-Geschichten zu schreiben. Beide erkennen aber, dass ihre Liebe keine Zukunft haben kann. Li-zhen kehrt schließlich zu ihrem Ehemann zurück. Deprimiert reist Chow nach Singapur. Chows Aufenthalt in Singapur und seine Rückkehr als Schriftsteller nach Hongkong wird in dem Fortsetzungsfilm „2046“ geschildert.

Und auch gleich meine absolute Lieblingsszene daraus:

Gast · 31.8.2012

Herzlich willkommen im leider noch sehr elitären Kreis der Filmliebhaber. Schön, dass du hergefunden hast.

Ich werfe dann gleich mal einen Luis Bunuel rein, "Dieses obskure Objekt der Begierde" aus dem Jahr 1977. Ein herrlich absurder, surrealistischer Bunuel, der sich - wie es der Titel schon ausdrückt - mit Begehren und der Lächerlichkeit, der darin beiwohnt, auseinandersetzt. Fernando Rey spielt großartig den lüsternen Geck, der seiner Haushaltshilfe hemmungslos verfällt. Die Dame ziert sich aber. Eine geniale Idee Bunuels war es, die Rolle der Conchita, also der Haushälterin, mit zwei Schauspielerinnen zu besetzen. Carole Bouquet spielt die Conchita unterkühlt, zurückhaltend, und gerade deshalb so begehrenswert, Angela Molina verkörpert die sinnliche, verspielte Seite, die den verliebten Herren immer wieder lockt.

Gast · 1.9.2012

Sehr gerne sogar. Und Bananas mag ich auch, Buñuel eher weniger, aber vielleicht versteh ichs einfach nicht.

Aber wenn wir schon bei künstlerisch wertvollem (hust, spuck) sind: Bertolucci, die Träumer. Ein wenig eskapistisch, aber nett.

Gast · 1.9.2012

Ach, ich hab ein einfaches Gemüt. Rasierklingen in den Hals, schuldbehaftete Visionen, eine Meeresbrise und Peng Peng. Die Macht macht, und wer kanns besser als die Mafia?

Klein Malik braucht Schutz im Häfn, und bekommt ihn. Natürlich nicht ohne Gegenleistung, das wars mit der Freiheit. Zumindest ein französischer Film und Cannes Preisträger, gehts doch als Arthouse durch?

Gast · 1.9.2012

hm...ich würd gern nach aktuellen kinofilmen fragen, hier wahrscheinlich nicht erwünscht, gelle?
passt ned so richtig..

Gast · 1.9.2012

Hallo Entspannte,

du kannst fragen was du willst, ich würde dich sogar darum bitten. Ich poste hier im Moment nur meine Favoriten, und da sind zwangsweise viele Filme dabei, die schon älter sind.

Also, nur zu!

Gast · 1.9.2012

na dann: ich würd mir eigentlich gern prometheus anschauen - aber-kann der was? ich mag alien, ich mag h.r.giger , die trailer gefallen mir auch gut, aber ist der film vielleicht die riesen-enttäuschung? hat den wer gsehn?

Gast · 2.9.2012

habs geahnt

ich werd nen eigenen thread erstellen, zu neuen kinofilmen. ich lass mich da gern beraten ein bissl

Gast · 2.9.2012

Neiiiin! Nicht spalten!

Ich hab bloß nix dazu schreiben können, nachdem ich ihn noch nicht gesehen habe. Wobei prinzipiell sieht Prometheus gut aus, ist also durchaus auf meiner Liste noch anzusehender Filme.

Ich mein wennst magst mach einen eigenen Thread auf, vielleicht kommt mehr wenn "Prometheus gut oder schlecht" im Threadtitel steht. Aber prinzipiell wäre es schon der richtige Ort hier.

Gast · 2.9.2012

Wenn wir schon von Filmen sprechen dann bitte auch von diesem hier zwar schon lange Technisch überholt aber einer der besten Filme des Genres

Der Film Thread

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