Ist schon länger her, aber war das Blei nicht zur Ventilschmierung gedacht?
Vom klopfen habe ich in dem Zusammenhang nie gehört.
Rohbenzin, das in der Anfangszeit des Automobils verwendet wurde, hat eine sehr geringe Klopffestigkeit. Unter Klopfen des Motors versteht man eine unerwünschte selbsttätige Frühzündung noch vor Auslösung des Zündfunkens. Die Verwendung von unzureichend klopffestem Treibstoff führt langfristig zu Schäden am Motor. Je höher der Motor verdichtet ist, umso eher neigt er zum Klopfen. Moderne Motoren sind viel höher verdichtet als die Motoren aus der Anfangszeit des Automobils. Die Erhöhung der Motorleistung ist daher Hand in Hand mit der Entwicklung von klopffesterem Benzin gegangen.
Naturbenzin besteht (je nach Herkunft des Rohöls) zu einem großen Teil aus aliphatischen (kettenförmigen) Kohlenwasserstoffen. Geradkettige, wie das
n - Heptan, haben eine schlechte Klopffestigkeit. Solche, wo die Kette verzweigt ist, haben eine bessere Klopffestigkeit. Dem stark verzweigten
i-Oktan (Genau genommen einer der möglichen Verzweigungen = Isomeren) hat man den Wert 100 zugeordnet. Und Mischungen aus n-Heptan mit i-Oktan werden als Vergleichsreferenz genommen. An einem Prüfmotor wird die Klopffestigkeit der Benzinprobe mit der von Gemischen aus n-Heptan und i-Oktan verglichen. Hat die Probe die gleiche Klopffestigkeit wie eine Mischung mit 95 % i-Oktan, dann hat sie die Oktanzahl von 95. Allerdings gibt es unterschiedliche Prüfverfahren (MOZ, ROZ).
Um die Oktanzahl von Naturbenzin (Primärbenzin) zu erhöhen, hat man verschiedene Zusätze ausprobiert. Darunter auch die Substanzen Tetraehthylblei und Tetramethylblei. Diese beiden Stoffe bieten den zusätzlichen Vorteil, dass sie als Schmierstoff für die Ventilsitze dienen und somit den Ventilverschleiß verringern.
Es wird schon lange kein reines Primärbenzin als Treibstoff verwendet. Dieses Rohbenzin wird in der Raffinerie so verändert, dass sich aus den geradekettigen n-Kohlenwasserstoffen verzweigte Isomere bilden (Reforming - Prozess). Auch beim "Cracken" von Schweröl entstehen u. a. sehr klopffeste Benzine. Durch Zusätze von z. B. Alkohol oder anderen brennbaren Flüssigkeiten kann die Klopffestigkeit weiter erhöht werden.
Nachsatz: Das Problem der Ventilsitzschmierung ist durch bessere Ventilsitze gelöst worden.
Mit dem verbleiten Benzin sind wir auch bei unserem Thema ....... entlang der Autobahnen wurden damals in den Pflanze wesentlich erhöhte Bleiwert festgestellt.
Gras >> Kuh >> Milch >> Mensch