Nachdem von Generälen die Rede war, möchte ich wieder zu Historikern überleiten (die aber mitunter vom Krieg mehr verstehen).
Immer, wenn ich Sönke Neitzel im Fernsehen sehe, überfallen mich Depressionen, und ich erkenne, wie wenig ich aus meinem Leben gemacht habe
- der Mann ist etwa so alt wie ich...
Aber ich hör im trotzdem (oder gerade deshalb) immer genau zu...
Anläßlich des großen Jubiläums des vorigen Jahres (2014 - 1914) lud Guido Knopp die Historiker Christopher Clarke, Sönke Neitzel und Wolfram Wette zu einer Diskussion unter dem Titel "Wer war schuld" ein. Wer das Sitzfleisch für etwa eine Stunde Hardcore-Diskussion einschließlich tiefgreifender politischer Analysen hat - der wird mit einer faszinierenden Diskussion belohnt. Drei absolute Fachleute zum Thema treffen sich und wirklich viele fachliche Fragen werden dabei angesprochen.
- wie stark waren die Monarchen noch die bestimmenden Personen, hatten schon die Parlamente, die Ministerpräsidenten das Sagen?
- war der preußische Militarismus schlimmer als der russische oder der englische?
- mußte die östereichische Adminstartion wirklich genauso auf ein Attentat reagieren, wie die Bush-Administration nach 9/11?
- hätte Serbien den Krieg noch kalmieren können?
- gab es in Preußen eine "Kriegsmetaphysik", d.h. hielt man den Krieg für den besseren Zustand, als den Frieden?
- haben Engels und Moltke d.Ä. den Weltkrieg vorrausgesagt, oder hatten alle mit einem kurzen Krieg gerechnet?
- also - WER WAR JETZT NUN WIRKLICH SCHULD?
http://www.phoenix.de/content/765675
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