Dokumentationen

Mit den Elementen, den Legierungen und vor allem der Chemie kennt sich @Mitglied #171 meiner Erinnerung nach trotzdem viel besser aus.

Ich bitte darum... ;)
Genau genommen ist die Kernphysik ein Grenzbereich zwischen Chemie und Physik. Die Kernspaltung und auch der natürliche Zerfall sind keine chemischen Reaktionen.

Für die erste Atombombe (Little Boy) wurde das instabile Uranisotop 235 verwendet. Dieses Isotop kann aus Natururan (0,7 % U 235) hergestellt werden. Das Zentrifugieren von Uranhexafluorid ist eine geeignete Methode. Wegen des sehr geringen Massenunterschieds der Isotope ist das aber sehr aufwendig.

Der Schwerwasserreaktor verwendet als Moderator (wie der Name sagt) Schweres Wasser (D2O) und kann mit Natururan betrieben werden. Er dient auch zur Herstellung von Plutonium (das schwerste aller natürlich vorkommenden Elemente) und dadurch wird der Bau einer Atombombe sehr vereinfacht. Schweres Wasser kann durch eine sehr einfache Isotopentrennung aus natürlichem Wasser durch Elektrolyse hergestellt werden (im Gegensatz zu Uran ist hier der Massenunterschied so groß, dass sich die Deuteriumionen bei der Elektrolyse deutlich langsamer bewegen). Das Dritte Reich wollte diesen Weg zur Atombombe gehen und dazu den im besetzten Norwegen reichlich vorhandenen Strom verwenden. Auch die zweite auf Japan abgeworfene Atombombe (Fat Man) war eine Plutoniumbombe. Allerdings stellten die Amerikaner das Plutonium aus mit U 235 angereichertem Uran in einem Graphitreaktor her. Weil auf diesem Weg recht einfach Plutonium gewonnen werden kann, hat die Sowjetunion dn Bau von Graphitreaktoren forciert. Das hat letztlich in der Tschernobyl - Katastrophe geendet.

Auch wenn das Plutonium für die Plutoniumbombe künstlich hergestellt wird, ist Plutonium dennoch ein natürliches Element, weil es in der Natur ebenfalls vorkommt, allerdings in sehr geringen Mengen. Plutonium hat eine extrem lange Halbwertszeit. "Künstliche Elemente" zeichnen sich durch eine sehr kurze Halbwertszeit aus und kommen daher in der Natur nicht (mehr) vor.
 
Meines Erachtens kann man keine Elemente herstellen, sonst wären sie ja nicht elementar. Das wäre dann so ähnlich wie damals bei den Alchemisten
Man dachte früher auch, die Atome wären unteilbar, mit der Kernspaltung hat man entdeckt, dass es nicht so ist, dass Atome teilbar sind. Man hat auch entdeckt, dass man Atome verschmelzen kann, das war die Entdeckung der Kernfusion.

Hier steht einiges dazu, sind auch interessante Seiten, die der deutschen Gesellschaft für Schwerionenforschung.
Zitat
"Um ein neues Element zu erzeugen werden zwei Elemente verwendet, die auf der Erde natürlicherweise vorkommen. Diese beiden Atomkerne werden zu einem neuen, viel größeren und schwereren Atomkern verschmolzen. Das neue Element ergibt sich aus der Summe der beiden Ausgangselemente. Das Element 110 (Darmstadtium) wurde zum Beispiel durch die Verschmelzung von Nickel (Element 28) und Blei (Element 82) erzeugt (28+82=110)."

 
Zuletzt bearbeitet:
Genau genommen ist die Kernphysik ein Grenzbereich zwischen Chemie und Physik. Die Kernspaltung und auch der natürliche Zerfall sind keine chemischen Reaktionen.

Für die erste Atombombe (Little Boy) wurde das instabile Uranisotop 235 verwendet. Dieses Isotop kann aus Natururan (0,7 % U 235) hergestellt werden. Das Zentrifugieren von Uranhexafluorid ist eine geeignete Methode. Wegen des sehr geringen Massenunterschieds der Isotope ist das aber sehr aufwendig.

Der Schwerwasserreaktor verwendet als Moderator (wie der Name sagt) Schweres Wasser (D2O) und kann mit Natururan betrieben werden. Er dient auch zur Herstellung von Plutonium (das schwerste aller natürlich vorkommenden Elemente) und dadurch wird der Bau einer Atombombe sehr vereinfacht. Schweres Wasser kann durch eine sehr einfache Isotopentrennung aus natürlichem Wasser durch Elektrolyse hergestellt werden (im Gegensatz zu Uran ist hier der Massenunterschied so groß, dass sich die Deuteriumionen bei der Elektrolyse deutlich langsamer bewegen). Das Dritte Reich wollte diesen Weg zur Atombombe gehen und dazu den im besetzten Norwegen reichlich vorhandenen Strom verwenden. Auch die zweite auf Japan abgeworfene Atombombe (Fat Man) war eine Plutoniumbombe. Allerdings stellten die Amerikaner das Plutonium aus mit U 235 angereichertem Uran in einem Graphitreaktor her. Weil auf diesem Weg recht einfach Plutonium gewonnen werden kann, hat die Sowjetunion dn Bau von Graphitreaktoren forciert. Das hat letztlich in der Tschernobyl - Katastrophe geendet.

Auch wenn das Plutonium für die Plutoniumbombe künstlich hergestellt wird, ist Plutonium dennoch ein natürliches Element, weil es in der Natur ebenfalls vorkommt, allerdings in sehr geringen Mengen. Plutonium hat eine extrem lange Halbwertszeit. "Künstliche Elemente" zeichnen sich durch eine sehr kurze Halbwertszeit aus und kommen daher in der Natur nicht (mehr) vor.

Vielen Dank für die sehr fachliche, verständliche und ausführliche Beschreibung! Keine Berechtigung Bilder zu betrachten - Bild entfernt.

Meiner Erinnerung nach könnte man ein "neues Element herstellen", indem man mit einem Rasterelektronenmikroskop die Bestandteile der Atome umpositioniert.

Wasserstoff hat zum Beispiel nur wenige Protonen und Elektronen - das einfachste Element, das im Universum am Häufigsten vorkommt. Gebe ich da nun ein Protonen und ein Elektron mehr hinzu, kommt schon ein ganz anderer Stoff mit ganz anderen Eigenschaften dabei heraus.

Faszinierend!

So "leicht" könnte es eigentlich gehen. Wenn da bloß nicht diese immense Masse und die "störende" Bindungsenergie wären... Meiner Erinnerung nach hat ein Atom die größte Dichte überhaupt. Beziehungsweise der Atomkern. Vom Atomkern hin zu den Elektronen, die den Kern umlaufen, besteht das Atom ja eigentlich aus nix - nicht mal aus Luft. ;) Vergleichsweise viel Leerraum zwischen Kern und Elektronen.
 
Es gab einmal eine so gute Dokumentation von Pablo Escobar im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Der Drogenbaron von Medellin in Kolumbien. ;) Der hat den Drogenhandel erstmalig in der Geschichte der Menschheit industrialisiert.

Sein Privatleben war auch nicht von Pappe... Als eine Frau von ihm schwanger wurde, ließ er einen Tierarzt kommen und eine Abtreibung durchführen. Lauter solche Sachen hat er gemacht...

Aber bei Teilen der kolumbianischen Bevölkerung ist er heute noch recht angesehen, weil er Krankenhäuser errichten ließ und die Lebensqualität der Durchschnittsbevölkerung - zumindest in Medellin - steigerte.
 
Wo ich häufig anstehe, das sind die Dimensionen und die Quantenmechanik. Grund dafür ist wahrscheinlich jener, dass man dafür eine ganz andere Denkweise braucht als in unserer bekannten Welt, die von Logik geprägt ist.

Obwohl der Lesch das anhand von ganz simplen und praktischen Beispielen super erklären kann, fällt es wirklich nicht leicht, das alles nachvollziehen zu können.

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Um ein wenig zur Musikdokumention zurückzukommen:

Falco hielt ich stets für einen arroganten Kerl, aber mit Talent. Seine Texte bzw. die Texte, die sein Texter gemacht hat, sind zuweilen sehr witzig, klug, authentisch und bis heute unübertroffen.

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Außer die Texte von Daliah Lavi, denn die spielen in einer eigenen Liga:

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Für viele kluge, lyrische und humorvolle Daliah-Lavi-Texte damals verantwortlich gewesen: Miriam Frances
 
Quanten sind halt ganz winzig und verhalten sich komisch.
Die Elektronen kreisen einerseits um den Atomkern wie Planeten, andererseits dürfen sie das nur in ganz bestimmten Abständen tun (Orbitaltheorie).
In der innersten Bahn dürfen sich nur 2 Elektronen aufhalten.
Kommt ein weiteres dazu, muss es sich einen neuen Platz in der nächsten Schale suchen.
Noch dazu sind die Elektronen nicht wirklich dort, sondern haben nur eine gewisse Aufenthaltswahrscheinlichkeit.
Und so weiter.
 
Quanten sind halt ganz winzig und verhalten sich komisch.

Vereinfacht ausgedrückt. Beim Beginn des Universums sprechen Physiker gerne von einer Quantenfluktuation und am Anfang sei noch nichts dagewesen.

Das stimmt aber meinem Verständnis nach von Raum und Zeit nicht. Am Anfang war sehr wohl etwas da, sonst hätte es keine Fluktuation gegeben. Was Physiker gerne als "Nichts" bezeichnen, ist nicht nichts. ;)

Des große Problem is hoit jenes, dass wir uns nicht gescheit vorstellen können, dass ohne Raumzeit etwas passiert sein sollte. Man spricht oft von Branen-Kollissionen beim Urknall. Aber wie soll etwas kollidieren können, wenn es noch gar keinen Raum und keine Zeit gibt?

Es gibt wirklich Dinge in unserer Welt, denen wir bisher vielleicht nur zu 20% auf die Spur kamen.
 
Wasserstoff hat zum Beispiel nur wenige Protonen und Elektronen - das einfachste Element, das im Universum am Häufigsten vorkommt. Gebe ich da nun ein Protonen und ein Elektron mehr hinzu, kommt schon ein ganz anderer Stoff mit ganz anderen Eigenschaften dabei heraus.

Faszinierend!

Dein 'faszinierender, ganz anderer Stoff mit ganz anderen Eigenschaften' ist dann Helium... :mrgreen:

Sensationell. :klatsch: :mrgreen:
 
Vereinfacht ausgedrückt. Beim Beginn des Universums sprechen Physiker gerne von einer Quantenfluktuation und am Anfang sei noch nichts dagewesen.

Das stimmt aber meinem Verständnis nach von Raum und Zeit nicht. Am Anfang war sehr wohl etwas da, sonst hätte es keine Fluktuation gegeben. Was Physiker gerne als "Nichts" bezeichnen, ist nicht nichts. ;)

Des große Problem is hoit jenes, dass wir uns nicht gescheit vorstellen können, dass ohne Raumzeit etwas passiert sein sollte. Man spricht oft von Branen-Kollissionen beim Urknall. Aber wie soll etwas kollidieren können, wenn es noch gar keinen Raum und keine Zeit gibt?

Es gibt wirklich Dinge in unserer Welt, denen wir bisher vielleicht nur zu 20% auf die Spur kamen.

Ohne Raumzeit kann auch nichts passiert sein (in unserem Universum).
Geschehnisse, also zeitlich auf einander abfolgende Ereignisse, die passieren, werden anhand von chronologischen Veränderungen - wobei üblicherweise die Ursache der Wirkung vorausgeht - ihrer räumlichen Position festgemacht. Kein Raum, keine Zeit, nix.
 
Also den Thread find' ich echt herrlich. Da kann man sich mit seinem Allgemeinwissen richtig gut austoben und mehr oder weniger glänzen. Noch besser als in der Millionenshow mit dem Gendarm aus Hermagor, der keine 3 Sätze auf Hochdeutsch rausbringen will. :mrgreen:

Preisfrage: Wos san Azulejos?

Das weiß fast niemand. Azulejos sind spanische oder portugiesische Fliesen.
 
wobei üblicherweise die Ursache der Wirkung vorausgeht

In der Quantenwelt kann jedoch die Wirkung der Ursache vorangehen.

Brian Greene und Anton Zeilinger kennen sich damit recht gut aus.

Der Anton Zeilinger bleibt mir sowieso ein Rätsel... Solch einen Wiefzack mit seiner Kopenhagener Interpretation gibt es in Österreich nicht so schnell nicht mehr.
 
Also den Thread find' ich echt herrlich. Da kann man sich mit seinem Allgemeinwissen richtig gut austoben und mehr oder weniger glänzen. Noch besser als in der Millionenshow mit dem Gendarm aus Hermagor, der keine 3 Sätze auf Hochdeutsch rausbringen will. :mrgreen:

Preisfrage: Wos san Azulejos?

Das weiß fast niemand. Azulejos sind spanische oder portugiesische Fliesen.

Lass mich raten, sind sie vielleicht übermäßig häufig blau? :unsure:

Wieviele Physiker braucht man um eine Glühbirne einzuschrauben?
 
Dokumentation und Reportagen mag ich sehr. Insbesondere Kommentare von Sönke Neitzel dazu, der sich mit der Militärgeschichte ausgezeichnet auskennt. Dokumentationen gefallen mir um ein Vielfaches besser als die guten Filme "Der Name der Rose" und "Auf der Flucht", die einen dokumentarischen Charakter aufweisen - natürlich prall ausgeschmückt.

Damals, als Mitte der 80er das Geiseldrama von Gladbeck stattfand, erlebte ich die Geschehnisse live am Fernseher mit. So etwas hat es noch niemals in der Geschichte gegeben, diesen Voyeurismus.

Vielleicht bin ich seitdem deswegen so sehr daran interessiert. Ich möchte ganz einfach die Hintergründe wissen und natürlich auch Action sehen.

Degowski hielt ich damals im ersten Augenglick gemäßigter als Rösner.

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Damals, als Mitte der 80er das Geiseldrama von Gladbeck stattfand, erlebte ich die Geschehnisse live am Fernseher mit. So etwas hat es noch niemals in der Geschichte gegeben, diesen Voyeurismus.

Hmmm, nää...
Schon die Olympia-Attentäter von München wussten wann die Polizei angreift, weil sie den Aufmarsch im Fernsehen beobachtet haben...
 
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