Drum prüfe, wer sich ewig bindet

es ist wohl eine Vielzahl von Gründen, warum Scheidungen heute viel häufiger sind als früher.
Bei jeder Trennung wird's eine Kombination von mehreren dieser Faktoren sein:

- sexuell freizügiger als früher
- wirtschaftliche Abhängigkeiten
- "first world problems" - wenn man gemeinsam am Existenzaufbau werkt wird viel "Zwischenmenschliches" unterdrückt
- erhöhte Selbständigkeit bei Frauen
- weniger bis fast gar keine gesellschaftliche Ächtung mehr
- etc.

Wie bei vielen anderen Lebensbereichen auch verwende ich auch hier gerne das Bild des PENDELs.
Viele dieser "Pendel" wurden über Jahrzehnte mit viel Aufwand und Kraft in eine bestimmte Richtung gedrückt
bzw. dort "festgehalten" - und wenn die Pendel dann trotzdem "losbrechen" schlagen sie halt in die komplett andere
Richtung aus.

Wurde früher also meist "zu wenige" Ehen geschieden - aus diversen Gründen - haut man heute wahrscheinlich "zu leicht und zu schnell"
den Hut drauf. Ich denke mal, das muss sich eben erst "einpendeln". :D
 
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Als ich meinen Mann kennenlernte, war ich jahrelang Singlmama und ich hatte gar nicht vor, dies zu ändern. Ich liebte meine Freiheit, konnte machen, was ich wollte und war nur für mein Kind da. Es musste erst was passieren, dass ich umdenken sollte. Er betrog mich einmalig und ich kam dahinter. Und ich hatte plötzlich Angst, ihn zu verlieren und merkte, dass ich ihn wirklich liebte. Darauf haben wir beschlossen, zu heiraten und unser Leben zu teilen.
 
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"Drum prüfe, wer sich ewig bindet,
Ob sich das Herz zum Herzen findet.
Der Wahn ist kurz, die Reu‘ ist lang."
Dies schrieb Friedrich Schiller in seinem Gedicht "Das Lied von der Glocke", und diese Worte sind in Abetracht des Faktums, dass im 21. Jahrhundert bei uns etwa 50 % der Ehen geschieden werden. Ich bezweifle deshalb sehr, dass Paare sich heutzutage vor dem Ja-Wort ernsthaft prüfen. Auch ich muss mir diesen Vorwurf gefallen lassen. Trotzdem hielt meine Ehe seitb63 Jahren allen Stürmen des Lebens Stand.

Wie habt Ihr, liebe Eheleute, geprüft, ob Ihr zueinander passt, oder habt ihr darauf verzicchtet?


Ich bezweifle auch ganz stark, dass es Sinn machen würde sich vor dem "Ja-Wort" zu "prüfen", der Schuss kann mMn nur nach hinten losgehen. ..Meinungen, Einstellungen, Interessen usw. sind einem ständigen Wandel unterworfen, die Frage dabei ist, ob man sich im Laufe der Zeit miteinander entwickelt, oder jeder anfängt sein eigenes Süppchen zu kochen und genau das kann man nicht vorhersehen, egal was passiert, keiner von uns ist Hellseher.

Der Vergleich heute, mit dem was früher passiert ist hinkt dabei gewaltig. Frauen blieben meistens aus wirtschaftlichen oder moralischen Gründen mit Ihren Männern zusammen, obwohl eine Scheidung in vielen Fällen stand 2020 längst hätte passieren sollen, ja vielleicht sogar müssen.

Dadurch das Frauen im Gegensatz zu "früher" viel freier im Denken und erst recht im Handeln sind, kommen Sie automatisch im Laufe der Zeit ebenfalls zu Möglichkeiten, die Sie früher eher seltener hatten, bzw. sich eher davor gehütet haben davon Gebrauch zu machen...tja, manchen Versuchungen können Sie dann hin und wieder eben nicht widerstehen und wenn es ganz blöd für einen läuft, lassen Sie sich für den neuen dann eben lieber scheiden...nichts ist für die Ewigkeit, alles ist vergänglich, auch die Liebe...
 
1. halte ich für unwichtig, 2.nicht sehr wichtig, vielleicht ist der Freundeskreis wichtiger, 3. es ist hilfreich, wenn die beiden einander verstehen, 4. halte ich für sehr wichtig, insbesondere falls sie extrem sind, sowie in Bezug auf die allfällige Gründung einer Familie. Was in Deiner Aufzählung völlig fehlt sind 5. Vorlieben, 6. Absichten und 7. Freiheiten und 8. Verpflichtungen.
5. Kulturelle, sexuelle, landschaftliche (Ferienreisen) und wohnliche Vorlieben,
6. Absichten für den Lebnsweg, die Lebenshaltung, Wohnungsgestaltung und spätere Weiterentwicklung,
7. Freiheiten über Zeit- und Geldverwendung sowie allfällige sexuelle Freiheiten (Auto- und Homo- sowie Poly-Sex),
8. Verpflichtungen, die man gegeseitig erfüllen möchte und deren Grenzen.

Meine Aufzählung war nur ein Beispiel an Dingen, die man prüfen könnte. Ich glaub, für jedes Paar würde die Liste anders aussehen (Punkte und Priorität) und wäre bis ins unendliche erweiterbar. Ich sehe es auch mehr als laufenden Prozess, d. h., dass sich alle Punkte ändern können, alte wegfallen und neue hinzukommen können.
 
Bestenfalls ist sowas ein Selbstläufer: Gemeinsame Tätigkeiten, die beiden Freude machen, gemeinsame Ziele, ähnliche Ansichten, passende Chemie. Längst nicht selbstverständlich.

Viele heiraten auch "nur", weil es sich so gehört. Ich kenne einige Frauen, die sich mit dem Heiraten einen derartigen Druck auferlegen, weil es ja NICHT NORMAL ist wenn man mit xx Jahren noch immer nicht verheiratet ist.

Dass das kein Ding des gesellschaftlich auferlegten Drucks (man müsse jetzt doch mal heiraten) ist, zeigt die Scheidungsrate.

Prüfe, wer sich ewig bindet bedeutet für mich soviel wie: "Schaut, ob ihr wirklich zueinander kompatibel seid und auch nur so lange aneinander anpasst, wie es angenehm ist und nicht über die "Verbiege-Schmerz-Grenze" raus geht". Wenn dann ein "grober" gemeinsamer Mittelpunkt gefunden ist, kann man sich ggf. binden.

Selbst das, ist kein Garant für Erfolg, aber wenigstens ne gewisse Basis!
 
" ...Wie habt Ihr, liebe Eheleute, geprüft, ob Ihr zueinander passt, oder habt ihr darauf verzicchtet?
Hmmm .... Es gab von Anfang an "Herausforderungen" unterschiedlichster Couleur .... so richtig Ruhig und Alles eitel Wonne war es eigentlich nie über lange Phasen, wenn ich mich so zurückerinnere. Wir haben ähnliche Wertigkeiten und Sichtweisen ... nennen wir es eine grundsätzliche gemeinsame Ausrichtung, aber auch Unterschiede, andere Stärken in denen wir uns gegenseitig Ergänzt haben - ich denke mit der Zeit sind wir auch an diesen Unterschieden wechselseitig "Gewachsen". Da war immer eine tief innere Verbindung und so eine "Baseline" des um das Wohl seines Partners tief besorgt sein - und das auch über sein eigenes Ego hinaus und nicht zu seinem eigenen Vorteil. Und ja, ganz klar hat es auch sexuell gepasst .... hätten all diese Aspekt nicht miteinander harmoniert, wäre es wohl auch keine längere Beziehung geworden ... Geheiratet haben wir dann nach ca. 3 Jahren durchwegs turbulenter, Ereignisreicher Beziehung - da kennt man schon ein bisserle was voneinander, denke ich.

LG Bär
 
Ich bin jetzt 51j und hatte eigentlich noch nie wirklich das dringende Bedürfnis gehabt mich ewig zu binden.
Drängen würde ich mich zwar sowieso nicht dazu lassen aber es war eigentlich nie das „Bauchgefühl“ da, das ich sage ich will heiraten . Meine jetzige LAP hat am Anfang davon geredet (3x geschieden) aber da wollte ich nicht wirklich und dann war das Thema eine Zeit vom Tisch. Jetzt macht’s wieder Druck wegen heiraten, falls mir was passiert wegen dem Haus.
 
Ich bin jetzt 51j und hatte eigentlich noch nie wirklich das dringende Bedürfnis gehabt mich ewig zu binden.
Genau wie mein Vater. Aber er schwängerte mit 46 Jahren unabsichtlich meine Mutter, die 17 Jahre jünger als er war, und heiratete sie. Da fand er rasch Spass an der Ehe und zeugte drei weitere Kinder.
 
ich habe 2 Kids welche auch geplant waren und jetzt bei mir leben, aber heiraten war wegen Kinder nie ein Thema
Das war vor 100 Jahren - mein Bruder wäre 95 Jahre alt - völlig anders. Da war es eine Pficht, dass man seine Frendin heiratet, wenn sie schwanger ist, um sie und das Kind "vor der Schande der Unehelichkeit" zu bewahren.
 
@Mitglied #99279

ich gratuliere Dir dafür. Super Einstellung von Dir.

Ich wünsche Dir, Deinem Mann und Kind weiterhin alles Gute.


Als ich meinen Mann kennenlernte, war ich jahrelang Singlmama und ich hatte gar nicht vor, dies zu ändern. Ich liebte meine Freiheit, konnte machen, was ich wollte und war nur für mein Kind da. Es musste erst was passieren, dass ich umdenken sollte. Er betrog mich einmalig und ich kam dahinter. Und ich hatte plötzlich Angst, ihn zu verlieren und merkte, dass ich ihn wirklich liebte. Darauf haben wir beschlossen, zu heiraten und unser Leben zu teilen.
 
Drum prüfe, wer sich ewig bindet
Wer ewig prüft, kann sich auch (einen Strick um-)binden :lol:
 
Noch stärker als durch di Ehe wird man durch die Kinder und in unserem Fall auch durch die Kindeskinder gebunden. Während insgesamt 50 Jahren hatten wir welche auf der Haube. Seit drei Tagen sind wir endlich wieder allein.
Und wieder ein gutes Argument um kinderfrei zu bleiben.

Bescheisst mich ein Kerl kann ich mich trennen oder halt scheiden lassen, ohne Rücksicht auf Verluste.
 
Auch wenn man prüft, kann einiges schief gehen. Ich bin ein sehr rationaler Mensch und hab tatsächlich alle möglichen Punkte schon früh angesprochen (Kennenlernphase), aber das hilft nix wenn das Gegenüber nicht die Warheit sagt.

Ich dachte das ich mit meinen Exmann einen guten Mann für mich gefunden hatte. Nach 4 Jahren war er des Vorspielens überdrüssig und rückte mit seinen wahren Absichten heraus. Tja so kam es zu Scheidung und ich war die ganze Zeit ahnungslos :schulterzuck:


Und was wollte er tatsächlich? Was hat er so lange geheim gehalten?
 
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