Zum Beispiel.
@ karlMaria
Der Therapeut mag aus den persönlichen Gesprächen mit seiner Patientin den Eindruck gewonnen haben, dass es für die sexuelle Handlung ursprünglich durchaus ein Einvernehmen gegeben hat, und sich Deine Bekannte erst durch die weitere Entwicklung vergewaltigt
gefühlt hat, eben weil sie in ihren Vorstellungen oder Erwartungen enttäuscht wurde. Dies kann sich zu dem festen Glauben manifestieren, tatsächlich vergewaltigt worden zu sein.
Die dazu führenden Gedankengänge sind für nicht unmittelbar Betroffene unheimlich schwer nachzuvollziehen, weil sie oft den Weg des Rationalen verlassen. Ähnlich den kruden Gedankengängen, mit denen Lycisca aus den Zechprellern bei Prostituierten Vergewaltiger machen will. Wenn der Therapeut Deiner Bekannten das Richtige getroffen hat, dann wäre er sogar ein ausgezeichneter Therapeut. Dass Deine Bekannte das nicht so sehen wird, liegt in der Natur der Sache, denn indem er ihr letztlich zum Selbstschutz erbautes Gebäude der Vergewaltigung zum Einsturz bringen will, gehört er automatisch zu ihren Feinden.
Hier im Forum wirst Du schwer Hilfe finden können. Niemand von uns kennt die Schilderung Deiner Bekannten aus eigener Wahrnehmung, wir kennen weder das Umfeld noch die Lebensumstände von ihr. Auch werden die wenigsten von uns die Fähigkeit haben, die richtigen Fragen zu stellen, um Licht in das Dunkel zu bringen.
Anzuraten wäre die Hilfe eines zweiten (oder mehrerer) Therapeuten. Kommen allerdings auch diese zu dem gleichen Ergebnis wie ihr Kollege, dann wäre vielleicht zu überlegen, ob die Wahrheit nicht vielleicht doch in den Einschätzungen der Therapeuten liegt, und nicht in der persönlichen Einschätzung Deiner Bekannten.
Mehr wüsste ich dazu nicht zu sagen.